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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #6951
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    Nein, der Spiderman bekommt von mir keine Chance. Nicht für den Preis und in diesem Format. Da interessieren mich nur Bände die mit Comicgeschichte zu tun haben. So ein Riesenband nur über Jack Kirby, das wäre auch was für mich. Oder nur über Warren-Magazine, das wäre ein Band mit Comicgeschichtlicher Bedeutung und würde sich sehr gut machen neben dem EC-Band.
    LG
    Mollari
    Verkaufe Comics.

  2. #6952
    451858164354
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    Zitat Zitat von jellyman71 Beitrag anzeigen
    Mit Toilettenpapier...mache ich das dafür nicht.
    Natürlich nicht, Du hast ja für Notfälle genug Papier doppelt und dreifach im Haus...

  3. #6953
    Mitglied Avatar von Manfred G
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    Zitat Zitat von Mollari Beitrag anzeigen
    Vielleicht besorge ich mir nun auch noch den Stan Lee, mal schauen.
    LG
    Mollari
    Freut mich das du begeistert bist! Den Stan Lee finde ich auch sehr gut und die Einteilung ist klasse (10 Kapitel)! Achtung, da Stan Lee der Größte war musste dieser Band natürlich größer sein als alle anderen: 4,5cm höher als z.B. der EC-Band (Gibt es mit deutschem Beiheft und ich finde es lohnt sich darauf zu achten).

  4. #6954
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Metamorphosen (Schuiten & Renard)

    Tatsächlich der erste Schuiten, den ich mir gekauft habe (kenne aber schon einiges aus der Bibliothek oder diversen Magazinen wie Heavy Metal und Wordt Vervolgd, von den Meridianen hatte ich auch schon mal einige Fortsetzungen in Schwermetall gelesen). Man spürt fast auf jeder Doppelseite den Geist des Aufbruchs, der damals in der frankobelgischen Comicszene geherrscht haben muss, sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch. Die nur mit dem Bleistift "hingeworfenen" (und doch sehr detaillierten) Zeichnungen im ersten Album sind ein Traum inklusive der experimentellen Seitenaufteilung und der wechselnden, teils extremen Perspektiven. Im "Gleis" springen dann fast die Farben vom Papier, zwischendrin wird aber auch einfach mal ein Kapitel in s/w und komplett anderem Zeichenstil eingeworfen, das auch als Kurzgeschichte für sich stehen könnte.

    Die Themen wie Energiemangel, diktatorische Tendenzen und Ausbeutung von Natur und Menschen sind zeitlos, wie man vor allem am Anfang von "Das Gleis" merkt: Die Autoren haben damals schon das Internet und eine Art Handys vorausgeahnt! Im Gegensatz zum im Laden direkt daneben liegenden neuen Druuna-Band gibt es hier auch eher sanfte Erotik mit badenden jungen Frauen, was ganz natürlich wirkt, und auch eine recht skurrile Sexszene, aber eben überhaupt nicht aufdringlich oder ausbeuterisch.

    Der Band ist auch sehr schön gestaltet inklusive Skizzenmaterial und erklärenden Texten. Muss jetzt doch mal mehr von Schuiten lesen.

  5. #6955
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Sejic: Harleen 1-3, Panini, 2020





    Nachdem ich in Marinis dunklem Prinz zum ersten Male auf Harley Quinn gestossen bin, geht es nun in diesem Dreiteiler um eine weitere Ursprungsgeschichte Harley's. Die anderen (Mad Love etc) kenne ich noch nicht. Diese hier ist aber eigentlich nicht nur eine Harley Origin, sondern ebenso auch eine bzgl. Two Face. Es macht Spaß, hier die Unterschiede zum langen Haloween zu verfolgen. Die verschiedenen Charaktere fand' ich hier recht gut und nachvollziehbar getroffen und es ist ebenso spannend wie schockierend zu beobachten, wie Harley sich verändert. Batman selbst spielt nur eine Nebenrolle.
    Die Zeichnungen sind sichtbar am Computer entstanden - generell nicht so mein Ding - hier hat mir das Ergebnis aber gefallen. Vor allem Gesichtsausdrücke haben mir zugesagt.
    Sowohl erzählerisch als auch zeichnerisch top. Kann man auch Superheldenmuffeln empfehlen.


    Eickmeyer: Der zweite Mann 1-2, Splitter 2019-2020





    Ein dokumentarischer Comic über die erste Mondlandung. Die zwei Bände schildern äußerst unterhaltsam den Weg der Apollo 11 Mission. Vieles kennt man natürlich, aber das ganze ist angereichert mit vielen Anekdoten und hat mir großes Vergnügen bereitet.
    Die Zeichnungen sind in einem kritzeligen Stil gehalten und eher ungewohnt - aber daher auch eine willkommene Abwechslung. Die Passion des Autors für das Thema zeigt sich auch im Bonusteil mit unzähligen Skizzen und Zeichnungen.
    Wer sich für das Thema begeistern kann, sollte zugreifen.


    Lieron, Dahan: Im Kopf von Sherlock Holmes: Das Rätsel der skandalösen Eintrittskarte, Splitter 2021





    Eine unterhaltsame Kriminalgeschichte. Worauf es hinausläuft, ist zwar vorhersehbar - aber hier ist der Weg das Ziel. Das Besondere sind dabei die Zeichnungen, die geschickt mit dem Medium spielen. Mal muss man eine Seite knicken, mal gegen das Licht halten. Layout ist extrem abwechslungsreich und verspielt.
    Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht. Story ist jetzt nicht die originellste oder spannendste, aber der visuelle Teil dafür überragend.


    Andreas, Cochet: Quintos, Finix 2010





    Im Vergleich zu den anderen Geschichten von Andreas ist diese hier sehr zugänglich. Kulisse ist der spanische Bürgerkrieg, Thema das menschliche.
    Besonders gefallen hat mir hier die Kolorierung.
    Als Einstieg zu Andreas super geeignet.


    Collin, Goethals: Das Spiel der Brüder Werner, Splitter 2020





    Eine deutsch-deutsche Geschichte erzählt entlang der Fußball WM 74. Zu der Zeit war ich noch lange nicht gebohren, die Rahmenhandlung ist natürlich trotzdem bekannt und es macht Spaß, den Kickern hier zuzuschauen. Sehr geil vor allem Breitner und der Kaiser. Die eigentliche Handlung wird hauptsächlich aus Sicht zweier DDR Spione erzählt und ist ebenso spannend wie erschreckend.
    Zeichnungen und sepia-artige Kolorierung sind auch in Ordnung und haben mir gefallen.
    Am Schluss gibts noch eine geschichtliche Einordung - insgesammt alles sehr gut gemacht.

  6. #6956
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von berlepsch Beitrag anzeigen
    Sejic: Harleen 1-3, Panini, 2020





    Nachdem ich in Marinis dunklem Prinz zum ersten Male auf Harley Quinn gestossen bin, geht es nun in diesem Dreiteiler um eine weitere Ursprungsgeschichte Harley's. Die anderen (Mad Love etc) kenne ich noch nicht. Diese hier ist aber eigentlich nicht nur eine Harley Origin, sondern ebenso auch eine bzgl. Two Face. Es macht Spaß, hier die Unterschiede zum langen Haloween zu verfolgen. Die verschiedenen Charaktere fand' ich hier recht gut und nachvollziehbar getroffen und es ist ebenso spannend wie schockierend zu beobachten, wie Harley sich verändert. Batman selbst spielt nur eine Nebenrolle.
    Die Zeichnungen sind sichtbar am Computer entstanden - generell nicht so mein Ding - hier hat mir das Ergebnis aber gefallen. Vor allem Gesichtsausdrücke haben mir zugesagt.
    Sowohl erzählerisch als auch zeichnerisch top. Kann man auch Superheldenmuffeln empfehlen.

    ....
    Lieron, Dahan: Im Kopf von Sherlock Holmes: Das Rätsel der skandalösen Eintrittskarte, Splitter 2021





    Eine unterhaltsame Kriminalgeschichte. Worauf es hinausläuft, ist zwar vorhersehbar - aber hier ist der Weg das Ziel. Das Besondere sind dabei die Zeichnungen, die geschickt mit dem Medium spielen. Mal muss man eine Seite knicken, mal gegen das Licht halten. Layout ist extrem abwechslungsreich und verspielt.
    Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht. Story ist jetzt nicht die originellste oder spannendste, aber der visuelle Teil dafür überragend.


    Andreas, Cochet: Quintos, Finix 2010





    Im Vergleich zu den anderen Geschichten von Andreas ist diese hier sehr zugänglich. Kulisse ist der spanische Bürgerkrieg, Thema das menschliche.
    Besonders gefallen hat mir hier die Kolorierung.
    Als Einstieg zu Andreas super geeignet.


    ....
    Harleen klingt interessant, gerade wo ich Harley sowieso gerne mag, allerdings sagt mir das was ich vom Artwork gesehen habe nicht so zu. Sollte da mal ein Sammelband kommen schlage ich aber vermutlich dennoch zu.

    Den Sherlock habe ich schon lange auf dem Zettel, irgendwann ist der fällig bei so vielen guten Besprechungen.

    Deine Zusammenfassung zu Andreas' Quintos kann ich so unterschreiben. In Sachen Zugänglichkeit hatte ich da gerade eine andere Hausnummer am Wickel...
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  7. #6957
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Rork – Gesamtausgabe 2



    Aufgrund eines wunderbaren Abends mit analoger Unterhaltung (Es gab eine Episode Cthulhu – Death may Die) hat sich die Rezi zum zweiten Teil der Rork-Gesamtausgabe um einen Tag verzögert, aber Vorfreude ist ja die Schönste Freude und auf einen Prachtband wie diesen hier lohnt es sich auch zu warten. Deshalb will ich auch gar nicht lange drumherum reden, sondern gleich in die Vollen gehen, das vorangesetzte Dossier sollte man übrigens lieber im Nachgang lesen. Ihr denkt Band eins war etwas kryptisch, verwirrend und undurchsichtig? Na dann passt mal auf…




    Band 4: Sternenlicht
    Am Ende des “Friedhof der Kathedralen“ befand sich Rork auf einer Schiffsreise. Der Kahn läuft nun einen Hafen in Mexiko. In den Straßen der altertümlich anmutenden Stadt dauert es nicht lange bis Rork von einem kleinen Mädchen aufgespürt wird, welches ihm eine Schriftrolle überreicht. Die Nachricht darauf, für Normalsterbliche unleserlich, veranlasst den magisch veranlagten Weltengänger zu einer Reise durch die Wüste in die Berge. Die Eulen, die uns seit den „Kathedralen“ zu jedem Band begrüßen, wissen mir auch diesmal wieder ein paar Fragezeichen aufs Gesicht zu zaubern bevor es weiter geht.

    In einer abgelegenen Siedlung hat sich eine Art kultische Religion gebildet. Doch wo auch immer sich solche Sekten bilden gibt es auch Menschen, die nach Macht und Einfluss streben. So ist es in diesem Fall der Medizinmann des Stammes, dem es außerordentlich widerstrebt, dass die Prophetin, die vor einem Jahr ankam, so viel Zuspruch erfährt während sie verkündet, dass das Zeichen dem die Gemeinde seit einem Jahr entgegenbetet kurz bevorsteht.


    Eine weitere faszinierende Etappe auf Rorks Reise. Die neuen Charaktere, die außergewöhnlichen Schauplätze, die rätselhaften Zeichen und Vorkommnisse, alles fügt sich noch nicht zu einem Ganzen, ist aber stets so fesselnd, dass ich unbedingt wissen will wie es weiter geht, weshalb Rorks Ankunft das Eintreten des Zeichens ankündigt und warum die Prophetin, die wir alle kennen, bereits ergraut ist als wäre sie in kürzester Zeit um Jahre gealtert.




    Band 5: Capricorn
    Wie aus einem Groschenheft entnommen tritt er in die Geschichte ein, Capricorn, der Mann der hier als Nebenrolle in die Reihe schneit, das Album nahezu zu seinem eigenen macht, nur um dann eine 21 Alben umfassende Serie zu erhalten, die somit deutlich umfangreicher ausfällt als Rork selbst. Doch wer ist dieser Capricorn? Er ist ein Astrologe, ein äußerst gut gezahlter dazu, und er ist so eine Art Scharlatan, aber er ist auch ein Ermittler, ein Mann mit vielen Kontakten und vor allem ist er eine Person, die durch Astor und dessen ganz besonderer Bibliothek einen unermesslichen Wissensschatz in der Hinterhand hat. Außerdem ist er sowas wie ein Abenteurer und ein Agent, ebenso ist er Rationalist, jemand der nicht an solche abstrusen Dinge wie Astrologie glaubt…

    Dieser recht spezielle Charakter ist es also, der Rork und seiner Begleitung Sy-Ra, der Tochter von Low Valley, helfend zur Seite stehen soll. Von der Ferne werden sie von Ash, also Miss Grey unterstützt, wenn sie in die Katakomben unterhalb von New York vordringen, um sich einem mächtigen Feind zu stellen: God, Mordor God. Der hat eine gefährliche und schlagkräftige Truppe um sich geschart, doch zum Glück ist der Schwertkämpfer Manga auf Capricorns Seite.


    Es wird verrückter und verzwickter, die Charaktere werden zahlreicher und abgedrehter (ich liebe Manga und Kenton!) und die besondere Erzählstruktur mit der eigentlichen Story, die vorangetrieben wird ohne allzu viele Erklärungen zu liefern und der parallel verlaufenden Prosa-Geschichte im Groschenheft-Stil sind schon ein markantes Alleinstellungsmerkmal. Auch die Teaser auf (vielleicht) zukünftige Capricorn-Geschichten zu Beginn des Albums wecken große Vorfreude, auch wenn mich die Eulen zu Beginn und Ende des Abschnittes wieder etwas ratlos zurücklassen.




    Band 6: Abstieg
    Bei diesem Album hatte mich Andreas schon nach wenigen Panels. Das Setting mit den entsetzlichen Vorkommnissen rund um die kleine Truppe Wissenschaftler im ewigen Eis der arktischen Gefilde, das trifft einfach zu 100% meinen Geschmack. Der weitere Verlauf mit den teils surreal anmutenden Bildern, die Andreas auf die Seiten zaubert während Rork eine ganz außergewöhnliche Entdeckung macht, sprüht nur so vor optischem Einfallsreichtum. Die Art und Weise wie Andreas Geräusche in optischer Darstellung einbaut, der Wechsel von riesig anmutenden Bildern in großen Weitwinkel-Panels zu Seiten mit 300(!) kleinen Einzelzeichnungen, die in einer Art Daumenkinoablauf die Geschehnisse weiterspinnen, der Einsatz von Sprache, Symbolen und Träumen die vielleicht in die Psyche hineinführen.


    Das alles macht den Band zu etwas sehr besonderem, einem optischen Augenschmaus, auch wenn ich den Stilbruch beim Wechsel zum Filzstifteinsatz erstmal verdauen musste, aber auch zu einem Werk mit Spielraum für Interpretation und zum Rätseln, mit Ermutigung zum Eintauchen in Gedankenwelten. Das Finale birgt dann auch einen kleinen Schrecken wie ich finde, zumindest bevor mich die Eulen aus der Geschichte leiten.




    Band 7: Rückkehr
    Zum großen Finale hat Andreas nochmal alle wichtigen und liebgewonnenen Personen versammelt, denen wir auf unserer Reise zusammen mit Rork begegnen durften. Wer denkt, dass sich jetzt alle gordischen Knoten lösen, die Vorhänge fallen, alle Rätsel entschlüsselt werden, sich alles zum Guten wendet und in Wohlgefallen auflöst dem kann ich nur sagen – HA! – welch ein „Gedanke“!

    Aber grämt Euch nicht, denn natürlich wird auch Vieles aufgelöst, es werden Verbindungen über die gesamte Reihe gewoben und Zusammenhänge offenbart. Gleich zu Beginn war ich Andreas sehr dankbar, dass er während der Vorstellung einiger Charaktere untereinander nochmal einen kurzen, zusammenfassenden Abriss über die bisherigen Ereignisse gegeben hat, bevor er die atemberaubende Tour de Force startete, die nicht nur die aktuellen Ereignisse auf ein finalisierendes Ende hintreibt, sondern uns auch einen klareren Blick auf Rorks Vergangenheit erlaubt. Die letzte, alles entscheidende Schlacht kommt dann neben all den augenöffnenden Einblicken in Welten und Zeiten sogar überraschend greifbar daher, bevor ganz am Ende ein kleines Schmunzeln auf meinem Gesicht zurückbleibt. Firk – Lark – Rork.



    Insgesamt hat mich auch dieser zweite und letzte Band der Rork-Gesamtausgabe sehr begeistert. Es scheint so, als hätte Andreas seine Art zu erzählen weiterentwickelt und jetzt gefunden. Die Alben im zweiten Band wirken gleichförmiger und insgesamt zielgerichteter als im Ersten. Es fühlt sich ein wenig so an, als hätte der Autor erst ab Band 3, dem Friedhof der Kathedralen, so wirklich gewusst wo die Reise mit dieser Reihe hingehen soll. Es ist zwar schön, wenn ein Schreiber einen solch umfassenden Plan für eine Reihe im Kopf hat, ich muss aber ehrlich gestehen, dass mir das etwas losgelöster und freier wirkende „Durcheinander“ in Band eins noch ein klein wenig besser gefallen hat, vor allem weil es Andreas gelungen ist das doch noch perfekt mit einzubinden und die losen Enden so zu verknüpfen, dass wirkliche Nahtstellen im Grunde gar nicht sichtbar bleiben. Was freue ich mich jetzt auf Capricorn! Die sind bestellt, aber vielleicht schiebe ich vorher noch einen Happen Andreas vom Lese-K2 dazwischen.

    8,5-9/10

    VG, God_W.
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  8. #6958
    Mitglied Avatar von Kabalix
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    Mal was aus dem Star Wars Universum:

    Star Wars: Doktor Aphra: Bd. 1: Glück und Schicksal
    Klappentext:
    Aphra ist zurück! Mit einer neuen Crew macht Dr. Chelli Lona Aphra wieder Jagd auf archäologische Schätze. Diesmal ist sie auf der Suche nach den verfluchten „Ringen von Vaale“, und benötigt dafür eine Crew von Schatzsuchern – die besten der Galaxis! Aber auch Ronen Tagge, Erbe der mächtigen Tagge-Familie, ist hinter diesen besonderen Ringen her. Haben Aphra und ihr Team da überhaupt eine Chance?

    SciFi, Star Wars und etwas Indiana Jones? Damit hatte man mein Interesse geweckt!
    Zeichnerisch und Inhaltlich hat mir der Band gefallen. Eine leichte Kost und gute Unterhaltung zwischendurch.
    Fazit: 7/10


    Star Wars: Doktor Aphra: Bd. 2: Der Auftrag
    Klappentext:
    Auf Aphras Kopf wurde ein Preis ausgesetzt ... und das von niemand geringerem als Domina Tagge! Jetzt rennt Aphra um ihr Leben und versucht, jeden Kopfgeldjäger der Galaxis abzuschütteln. Aber unter ihren Verfolgern ist auch Aphras wütende Ex-Freundin Sana, und die hat ganz persönliche Gründe, ihre Ex zu schnappen! Jetzt muss Aphra gerissener als Domina Tages sein und schneller als Sana Starros, wenn sie überleben will. Doch dann kommt es – wie so oft in Aphras Leben – zu einer überraschenden Wendung.

    Da mir der vorige Band gut gefallen hat habe ich auch hier zugeschlagen und wurde nicht enttäuscht. Wieder eine nette Unterhaltung mit etwas Schatzsuche. Zwar nicht so gut wie der vorige, aber noch durchaus "Ok" für Fans des Genre.
    Fazit: 6/10


    Star Wars: Doktor Aphra: Bd. 3: Krieg der Kopfgeldjäger - Die Jagd
    Klappentext:
    Auch Doktor Aphra wird in den Krieg der Kopfgeldjäger verwickelt. Gemeinsam mit Sana Starros entdeckt sie ein unheimliches, verlassenes Schiff … und an Bord befindet sich etwas Grauenvolles, das es in der Galaxis seit Äonen nicht mehr gegeben hat. Doch dann landen die beiden durch eine mysteriöse Einladung auf einer exklusiven Party, auf der es vor Schurken nur so wimmelt! Können Aphra und Sana das gesellschaftliche Unterwelt-Ereignis des Jahrhunderts überleben?

    Voller Vorfreude habe ich mir den dritten Band geholt. Doch nanu? Was was das denn? Story fade und der Zeichenstil ist ins Japanische abgedriftet. Absolut nicht mein fall...
    Den Band 4 werde ich mir daher ersparen und aus der Serie aussteigen.
    Fazit: 2/10


    Star Wars Heftserie #75-#79
    Parallel dazu habe ich die Star Wars Heftserie mit dem Handlungsbogen "Krieg der Kopfgeldjäger" gelesen.
    Leider habe ich hier schnell gemerkt das solche Einzelausgaben einfach nicht mein Fall sind. Die erste Ausgabe war gut, aber dann wurde die Handlung eher belanglos und langweilig. Auch der Zeichenstil hat gewechselt ab der zweiten Ausgabe und mir nicht mehr zugesagt.
    Über die Hefte wird sich mein Neffe freuen. Ich denke das er auch eher die Zielgruppe dafür ist und ich selbst beziehe die Heftchen nicht mehr weiter.
    Fazit: 4/10

  9. #6959
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Strange Academy 7-12, Young, Ramos, Delgado, Marvel

    Weiter geht es mit den verschiedenen, magischen Studenten des Marveluniversums. Es steht z.B. ein Besuch in Asgard an und auch sonst bleibt es durchaus unterhaltsam, typisch Teenyserie dürfen natürlich auch erste Liebesbeziehungen nicht fehlen.

    Wie schon beim ersten Review muss man einfach mal die Logik ausschalten, denn warum jetzt so die Kinder von Urbösewichten zusammen mit den anderen an der Akademie sind macht ja nicht wirklich Sinn aber einen Heidenspaß. Young schafft es gut aktuell zu sein ohne sich dabei anzubiedern. Ramos setzt es gekonnt in seinem US-Manga Stil um und wird genial von Delgado bei den Farben unterstützt.

    Macht einfach Laune und das heißt ja bei den düsteren Zeiten was.


    Dorohedoro 2, Q-Hayashida, Manga Cult

    Weiter geht es mit Caiman und seinen Mitstreitern und Widersachern. Es bleibt undurchsichtig und abgefahren.
    Zeichnungen bleiben sehr kritzelig und total schräg, passend zur komplett strangen Story.

    Wie schon beim ersten Band, und leider oft bei Mangas, werden auch hier wieder die farbigen Kapitelanfänge in s/w gedruckt, was ich schon ärgerlich finde, dazu gibt es statt 3 Bänden nur noch 2 im Sammelband. Was soll das denn? Dachte schon ich lese plötzlich so schnell.

    Unbedingte Empfehlung.

  10. #6960
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Die Löwen von Bagdad

    Naja, da hab ich mir erwartet.

    4 Löwen durchstreifen während des zweiten Golfkriegs ein menschenleeres Bagdad und haben so teilweise erstmals ein Leben außerhalb des Zoos. Bis zum bitteren Ende.

    Das Comic ist rasch gelesen und teilweise verstört der Blick der Tiere auf uns Menschen.
    In den Erläuterungen im Anhang der Panini Deluxe Ausgabe wird auch erklärt, dass jeder der Löwen für eine andere Bevölkerungsgruppe steht und somit ihr Verhalten erklärt, aber letztlich hat mich die Geschichte nicht wirklich in den Bann gezogen.

    Und der Preis des Comics ist mit 30€ auch nicht wirklich fair.

    Muss man nicht haben.

  11. #6961
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen

    Den Sherlock habe ich schon lange auf dem Zettel, irgendwann ist der fällig bei so vielen guten Besprechungen.
    ...
    DerSherlock ist optisch wirklich cool gemacht und zeigt was das Medium Comic so kann, aber die Story ist halt dagegen schlichtweg durchschnittlich.
    Als Comicfan muss man es trotzdem haben

  12. #6962
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von Largo Beutlin Beitrag anzeigen
    ...
    Als Comicfan muss man es trotzdem haben
    This. Da kann ich nicht aus meiner Haut.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  13. #6963
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Fables: Everafter – Es war einmal… 1



    Es scheint schon einige Zeit vergangen zu sein, seit die Ruine des Dunklen Schlosses mitten in Manhattan auftauchte, die meisten Fables sich auf den Weg in die Länder der alten Heimat machten und die Magie von Fabletown nach und nach in unsere Normalowelt sickerte. Das führte zu weitreichenden Veränderungen in unserer Welt. Die Intensivierung der Magie in unserer Welt sorgt für seltsame Vorkommnisse, mysteriöse Vorgänge, teils in entlegenen Winkeln der Welt, teils in aller Öffentlichkeit. Das ist nicht ganz ungefährlich und so hat sich aus den in unserer Welt verbliebenen Fables, die zumeist ganz normal und halbwegs akzeptiert unter uns leben, eine Eliteeinsatztruppe gebildet um die Menschheit vor den negativen Einflüssen zu schützen.


    Die „Schattenspieler“, so nennt sich die Truppe, fühlt sich an wie eine märchenhafte Variante der B.U.A.P. oder der wilden Truppe aus „Superagent Frankenstein“. Da wird blutrünstigen Hexen nachgespürt, es werden Horden von Zombies bekämpft und Geiselnahmen auf Alcatraz inklusive beschworener Indianergeister gestürmt. Mittendrin findet sich der Gestaltwandler Connor Wolf als Rookie der Truppe, der in allerlei Fettnäpfen tritt.


    Everafter versucht hipp dem Zeitgeist der kleinen und großen Vorbilder zu folgen, bietet dabei viel nackte Haut und reichlich Blut und Gedärm, den ein oder anderen Dummen Spruch und fetzige Action in angemessenen Bildern, nicht herausragend aber doch ziemlich ansehnlich. Grundsätzlich ist das auch ziemlich unterhaltsam und die ein oder andere Idee zündet ganz gut, trotzdem wirkt es auch etwas zu „gewollt“ cool und den Eindruck einer leicht abgewandelten Kopie kann ich nicht abstreifen. Aber hey, lieber gut kopiert…

    7/10

    PS: Die Alcatraz-Story fand ich ganz cool, vor allem weil die Insel ja wirklich mal besetzt wurde um auf die Missstände bei der Behandlung der amerikanischen Ureinwohner aufmerksam zu machen.

    VG, God_W.
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  14. #6964
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Cutter



    Der Cutter, ein eiskalter, bestialischer Killer ohne Gewissen, ohne Skrupel und scheinbar ohne Motiv, außer vielleicht dem einen, dass er danach lechzt in der Presse Erwähnung zu finden. Nach langen Ermittlungen und gefährlicher Jagd gelang es Detective Carl Krafft den Täter zu stellen, allerdings war es unvermeidlich den Verdächtigen beim Versuch der Verhaftung zu töten. Der Fall hat Detective Krafft stark mitgenommen, weshalb er sich aktuell auf einer Rehamaßnahme befindet.

    Bis zu seiner Rückkehr übernimmt Joe Krafft, Carls Sohn den Laden, leitet also die Ermittlungen im Dezernat. Es dauert nicht lange und geschehen wieder Morde. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn an die Geständnisse, die Krafft vom medial begabten Toby-Toby regelmäßig aufgetischt werden, mag er nicht glauben. Die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen und Mitarbeitern gestaltet sich auch eher schwierig. Noch dazu arbeitete das letzte Opfer für den mächtigen Don Ficciarelli, was die Sache noch weiter verkompliziert. Seltsam, dass auch der Tathergang bekannte Muster aufweist. Ist da etwa ein Nachahmer unterwegs?


    Was Andreas hier abliefert ist nichts weniger als ein starker Serienkiller-Slasher. Eine Reihe von Morden, undurchsichtige Ermittlungen voller Rätsel, bis zur Auflösung im erhellenden Finale. Fast könnte man dem Band vorwerfen einen Schema-F-Fall geschickt aufzubereiten, wäre da nicht der ganz besondere Andreas-Drive am Start, der sich nicht nur optisch, sondern auch in der Erzählstruktur und vor allem bei den wunderbaren Nebencharakteren niederschlägt. Bei Toby-Toby musste ich zum Beispiel gleich wieder dran denken, dass Andreas selbst angibt seine Nebenrollen oft wie Karikaturen anzulegen, was hier wieder eindrucksvoll zu Tage tritt. Ich liebe den Band mit seinem Noire-Style, der detektivischen Ermittlungsarbeit, dem tollen Lettering mit Wechsel zu alter Schreibmaschinenschrift bei Texten aus Ermittlungsakten und dem zum Nachdenken anregenden Unterton hinter der Kriminalgeschichte. Ganz wunderbare Atmosphäre mal wieder!

    8,5/10

    VG, God_W.

    PS: Die Übersetzung, die extra für diese Veröffentlichung neu vorgenommen wurde empfinde ich übrigens als sehr gelungen, genauso wie den Druck, welcher der auf 99 Exemplare limitierten Vorzugsausgabe beiliegt und die Wand in meinem Büro ziert - als abschreckendes Beispiel sozusagen.
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  15. #6965
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    Fables: Everafter - Es war einmal... 2 (Die Legende von Robert Fleckland)



    Weiter geht die wilde Hatz im Kampf gegen übernatürliche Einflüsse in unserer Welt. Einige besonders begabte Normalos wurden durch den mittlerweile deutlich erhöhten Magieanteil in unserer Welt plötzlich zu Fables, was so manches mal für mächtig Verwirrung sorgt. Zum Glück gibt es das Dunkle Schloss, pardon, Hogwarts – ähhhh…, die „Totenkinder Schule für Hexerei“ meine ich natürlich, wo die Jungbegabten in der hohen Kunst unterrichtet werden. Auch ansonsten geht es mächtig Rund.


    Da wird dem Haus der Baba Yaga nebst neuem Bewohner mit einem Pontiac Trans Am hinterhergejagt, abgetrennte fleischfressende Ziegenköpfe fliegen hungrig durch die Straßen und der Welpe bekommt es mit La Llorona zu tun, was ich besonders cool fand, weil ich den Mythos um die tragische Mutter sehr schaurig stimmungsvoll finde.

    Wenn die drei Looser einer High-School, die Mobbing-Opfer schlechthin, plötzlich in den Besitz von magischen Gegenständen kommen wird nicht nur die Schule selbst unter einen undurchdringlichen Würfel gepackt (Under the Dome lässt grüßen), sondern die Bude verwandelt sich auch in eine Mischung aus blutigem Schlachtfeld und Puff.


    Ja, alles freaky, alles wild und alles total originell, aber irgendwie auch ganz schön aufgesetzt. Zumindest aber nie langweilig und die Gender-Front wird in beiden Everafter-Bänden freundlich eingebunden. Dennoch kann ich gut verstehen, dass die Reihe nicht fortgeführt wurde, aber offene Enden gibt es auch nicht großartig, kann man also ruhig so stehen lassen.

    6,5-7/10

    VG, God_W.

    Jetzt ist erstmal Pause bis irgendwann der Sechsteiler mit Bigby in Gotham zu uns kommt und dann die nächsten zwölf Fables-Hefte, die in den USA frisch gestartet sind. Nach Gotham kann ich auch ohne Bigby demnächst mal wieder reisen.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  16. #6966
    451858164354
    Gast
    Zitat Zitat von Largo Beutlin Beitrag anzeigen
    DerSherlock ist optisch wirklich cool gemacht und zeigt was das Medium Comic so kann, aber die Story ist halt dagegen schlichtweg durchschnittlich.
    Gerade die Story finde ich überdurchschnittlich, weil sie auf einen Climax durchaus mit Aussage zusteuert, ohne das mit dem Holzhammer zu tun. Mehr will ich wegen möglicher Spoiler nicht dazu sagen.

  17. #6967
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Glaube der Cutter hieß bei Carlsen anders. Hab glaube ich die Lux Ausgabe von dem Band.

  18. #6968
    Mitglied Avatar von JRN
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    @dino1 :

    Unsterblich wie der Tod

  19. #6969
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    @dino1 :

    Unsterblich wie der Tod
    Exakt, das war die Version bei der Andreas mit der deutschen Übersetzung nicht so zufrieden war, deshalb hat Schreiber & Leser neu übersetzt. Ich habe aber keinen Vergleich, kenne nur die S&L Variante.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  20. #6970
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Danke euch beiden, jetzt hätt ich selbst schauen können, aber gestern im Bett wollt ich nicht wieder aufstehen.
    Hmm, ja, der neue Titel scheint schon besser zu passen.

    Jerry Spring 2, Jije, All

    In Band 2 gibt es einige Action, von Entführungen zu Indianeraufständen, alles dabei.

    Inhaltlich darf man nicht zu viel erwarten, es ist auch gleich klar wer denn eigentlich der wahre Bösewicht ist. Dennoch, auch sehr gute Punkte in Bezug auf Rassismus und leider muss man sagen, dass sich da ja seit den 50ern nicht so viel getan hat.

    Jije ist ja wohl der größte Zeichner wenn es um Dynamik und Kraft geht, finde ihn fast noch wirkungsvoller als Jack Kirby, dessen Figuren haben eine gewisse Schwere die sie immer sehr präsent aber auch ein wenig mehr statisch erscheinen lassen.

    Zeichnerisch wirklich top, auch die Geschichte selbst ist gut zu lesen, für Westernfreunde unbedingt zu empfehlen.


    Thorgal verschiedene Bände

    Durch die Neukolo der Thorgal Bände musste ich doch glatt meine alten Bände vorholen. Einfach immer wieder ein Genuss, Thorgal ist ja der intellektuelle Conan, und für mich ist eine neue Kolorierung nicht vorstellbar, irgendwie passt das alles sehr gut. Die Carlsen Alben haben auch ein schöneres Lettering als die neuen Splitterausgaben.
    Geändert von dino1 (09.04.2022 um 10:23 Uhr)

  21. #6971
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Falls Splitter eine Thorgal GA mit neuer Kolo veröffentlicht, steige ich da auch mal ein.

  22. #6972
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von BonePhone Beitrag anzeigen
    Falls Splitter eine Thorgal GA mit neuer Kolo veröffentlicht, steige ich da auch mal ein.
    Du bist echt der des schlechten Geschmacks.

  23. #6973
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Niemals! Wie könnte ich Frank vom Thron stoßen?

  24. #6974
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Cato Zulu



    Nach Ann & Dan und den ersten drei Cortos mache ich mal einen Zeitsprung in Hugo Pratts Werk, denn der vorliegende Band ist deutlich später entstanden als die zuvor genannten. Geografisch geht es wieder zurück nach Afrika, diesmal mitten hinein in einer der düstersten Epochen der britischen Kolonialzeit, die Zulu-Kriege. In der Region war ich noch nicht unterwegs, aber vergangenes Jahr unternahmen wir unsere zweite Reise nach Ostafrika, diesmal nach Kenia, und zur Einstimmung beschäftigte ich mich mal wieder ein wenig mit geschichtlichen Aspekten des Kontinents. Zu den Gefechten zwischen den Britischen Truppen und den Zulu-Kriegern habe ich mir zwei Filmklassiker angesehen.

    Zulu (1964) und Zulu Dawn - Die letzte Offensive (1979)

    Zwei sehr starke Filme über ein Thema, welches viel zu wenig beleuchtet und thematisiert wird/wurde, immerhin ist das Vorgehen der britischen Truppen im Gebiet der Zulu nichts Anderes als ein Genozid aus Gier, den das vereinigte Königreich hier an einem ursprünglichen Volk beinahe durchgezogen hat. Hauptgrund waren wohl Bodenschätze wie Edelsteinvorkommen.


    Der erste Film mit einem ganz jungen Michale Caine in seiner ersten größeren Rolle ist so etwas wie eine Alamo-Variante in der eine Truppe der britischen Armee von einer Übermacht Zulus in einem Fort eingekesselt wurde. Natürlich wirkt das ganze inszenatorisch heutzutage teilweise recht naiv und durchschaubar (sehr gestellt wirkende Szenen mit äußerst offensichtlichen praktischen Spezialeffekten), dennoch, wenn man das ausblenden und sich drauf einlassen kann bekommt man einen packenden Kriegsstreifen geliefert, der mit tollen Charakteren aufwartet und neben viel Pathos sogar den ein oder anderen UK-kritischen Moment durchblitzen lässt.

    Schon deutlich besser (und auch brutaler) inszeniert ist der starbesetzte, 1979 erschienene Zulu Dawn, der als direkte Vorgeschichte zu dem deutlich früher entstandenen Zulu verstanden werden kann, werden hier doch die Vorkommnisse geschildert, welche direkt vor den Zulu-Kriegen stattfanden und die Tragödie einläuteten. Mit Burt Lancester, Peter O'Toole, Bob Hoskins u.a. geben sich die großen Namen die Klinke in die Hand. Hier wird die vermessene Arroganz und die ethische Unrechtmäßigkeit des britischen Handelns schonungslos aufs Tablett gebracht, die Schlachten sind geschickt aufgebaut und strategisch dargestellt. Ja, das ist schon großes Kino.

    Insgesamt ein ganz tolles und auch informatives Double Feature, wenn man mit Klassikern was anfangen kann und sich an altbackenen und stellenweise zu offensichtlichen Effekten nicht stört. Das wäre mal ein Thema, welches ich gerne mit aktuellen Mitteln von einem fähigen Regisseur umgesetzt sehen würde, aber dafür sind vermutlich zu wenige Menschen an der Materie interessiert, die (Welt-) Kriege und Indianervertreibung sind da eher im Fokus.


    Jetzt aber zurück zu Hugo Pratt, der in genau diesen historischen Kriegswirren seine Geschichte Cato Zulu ansiedelt. In den Fokus der von wahren Begebenheiten umrankten Geschichte setzt er mit Catone Milton einen Offizier, der vermeintlich tatsächlich existierte und alles andere als ein großer, selbstloser Held war. Ganz im Gegenteil, der etwas unsympathisch anmutende Lebemann und Glücksritter ist sich stets selbst der Nächste und als er gar in den Tod des französischen Thronfolgers verwickelt wird beschließt er den Konsequenzen zu entfliehen und sich als Schatzsucher zu betätigen. Während er in diesem Sinne durch das exotische und kriegsgebeutelte Land streift wird er also von den Eingeborenen als Feind und von den Briten als Deserteur bedrängt, doch lange allein bleibt er trotz allem nicht…

    Es ist ein geschickter Kniff einen etwas schelmischen Taugenichts als Hauptdarsteller in den Fokus zu rücken, so werden die Abenteuer, die Cato zu bestehen hat abwechslungsreicher und bekommen einen realistischen Anklang. Schon die Einleitung mit all den Bildern und Entwürfen Pratts stimmen mal wieder perfekt auf die Geschichte ein. Die Erzählung selbst kommt durch den etwas ungeschlachten Hauptdarsteller weniger wehmütig rüber als beispielsweise eine Corto-Episode, aber die robustere und abenteuerlichere Herangehensweise wirkt erfrischend und lässt nie Langeweile aufkommen. Einziger Wermutstropfen ist das Artwork, denn da scheint Pratt auf seine alten Tage etwas nachgelassen zu haben. Ein detailverliebter Meister war er meines Erachtens nie und auch hier gibt es zwar durchaus schöne Panels und Bilder, aber auch sehr viel lieblos anmutendes Material. Oft wirken die Zeichnungen etwas faul und schluderig, was durch die Größe (sind hier nur Dreireiher, keine Vierreiher) noch deutlicher wird. Jetzt kann ich nachvollziehen was Grubert im Corto Maltese Thread bei Schreiber & Leser schon angemerkt hatte. Das gibt leider Abzug in der B-Note für den im Grunde gelungenen Band.

    7/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (09.04.2022 um 22:35 Uhr)
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  25. #6975
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Lege euch nochmals die Netflix Serie Strappare lungo i bordi ans Herz.
    Gerade beendet und es lohnt sich wirklich. Möchte nicht spoilern, aber das Ende…, einfach…, nein, schaut selbst.

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