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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #7001
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Noir Burlesque 1 , Marini, Carlsen

    Terry B. Cole, alias Slick ist wieder in den Staaten. Aus Europa zurück und natürlich in Nöten, fickt er doch die Braut des Gangsterboss und schuldet ihm sowieso jede Menge Kohle. Also eigentlich sein Bruder, aber Terry ist ja tief drin ein Guter.

    Meine Güte, was hat denn Marini hier geschlürft? Also ein Klischee jagt das nächste, dabei bleibt es so bierernst und unlustig, dass es fast schon wieder amüsant wird.

    Dazu kommen riesige Seiten und Panels, da beschleicht einen schon das Gefühl der gute Künstler wollte mal eine schnelle Mark machen.

    Fazit, kein großer Wurf, dazu wird Band 2 angekündigt, aber ob ich den erwerbe sei dahingestellt. Dann lieber den guten Luca Torelli aus dem Regal ziehen, da passt Artwork und Story.

  2. #7002
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Weiter hinke ich einen Tag hinterher mit meinem Rezis, vielleicht schaffe ich es ja morgen aufzuholen. Hier auf alle Fälle der fünfte Teil meiner siebenbändigen Reihe mit dem zweiten Weltkrieg als Kernthema:


    Das Tagebuch der Anne Frank



    Das Team aus dem Oscarnominierten Regisseur Ari Folman und dem Künstler David Polonsky ist vielen seit ihres dokumentarischen Antikriegs-Animationsfilms „Waltz with Beshir“ ein Begriff. Folman selbst überlebte den ersten Libanonkrieg und ist Sohn polnischer Holocaust-Überlebender. Ein persönlicher Bezug zur Thematik ist also absolut vorhanden, was erklärt weshalb sich das Duo dem weltberühmten Tagebuch der Anne Frank angenommen hat, um selbiges als graphische Novelle zu adaptieren.


    Die Vorlage habe ich kürzlich gelesen, weshalb ich behaupten kann, dass die Umsetzung für meine Begriffe außerordentlich gut gelungen ist. Natürlich mussten deutliche Kürzungen vorgenommen werden, so wurden aus grob 30 Seiten Tagebuch ca. zehn Seiten grafische Novelle. Da Anne über einige Themen auch mehrfach schrieb ist diese Verdichtung kein großes Problem, alles wirkt schlüssig und wie aus einem Guss. Annes wunderbarer, teils sarkastischer Humor und ihr immens großes Talent zur Selbstreflektion wurde perfekt herausgearbeitet. Ganz hoch rechne ich den Machern an, dass die ein oder andere gewichtige Tagebuchseite dann doch eins zu eins übernommen wurde.


    Alles in allem eine optisch und erzählerisch außerordentlich gelungene Adaption des Werkes, die mir besser gefiel als die Verfilmung von 2016 und sowohl Gänsehaut als auch Kloß im Hals verursachte. Eine absolute Empfehlung für jeden, der Annes Tagebuch vielleicht schon immer mal kennenlernen wollte, es mit dem Lesen von „normalen“ Büchern aber nicht so hat. Das Ziel des Teams die Geschichte mit ihrer Adaption auch etwas lesefaulen Menschen und Jugendlichen leichter zugänglich zu machen wurde für meine Begriffe absolut erreicht.

    8,5/10

    Das Buch gibt es übrigens bei der Zentrale für politische Bildung gegen einen Unkostenbeitrag von 4,-€ zu erwerben (also zumindest in Bayern, andere Bundesländer weiß ich nicht).

    Hier noch der Link zu meiner Meinung über die Vorlage:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5770068

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  3. #7003
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    Der sechste Beitrag meiner Themenwoche zum 2. Weltkrieg:


    Wüstenskorpione 3 (Meeresbrise)



    Der vorletzte Band meiner WW2-Woche ist zugleich die letzte Etappe mit Hugo Pratts Wüstenskorpionen. Die Geschichte der Wüstenskorpione ging zwar anschließend wohl noch weiter, diese Bände wurden aber nicht mehr von Hugo Pratt verantwortet und werden vorerst nicht von Schreiber & Leser veröffentlicht. So ist es nicht verwunderlich, dass Leutnant Koïnsky das Ziel seiner langen Reise am Ende des Bandes noch nicht erreicht hat, doch das empfinde ich persönlich nicht als schlimm, denn der Aufbruch in weitere Wirrungen des Krieges auf einer wahnwitzigen Reise, nachdem eine Etappe und ein Abenteuer beendet wurden, kann ebenso gut einen offenen Schluss darstellen, der zum Nachdenken anregt und die Sinnlosigkeit des Krieges in den Vordergrund stellt. Davon abgesehen, dass Koïnskys Reise noch nicht gänzlich abgeschlossen ist, ist wahrlich das kleinste Problem des Bandes.

    Eine der schöneren Seiten des Bandes, dennoch sind die zu langen Hälse auch hier sehr störend:


    Die Story um den weiteren Weg des Leutnants Djibuti und Dire Dawa bietet eigentlich alles was eine große Erzählung, die Fernweh weckt, benötigt. Viele Irrwege, absonderliche und charakteristische Nebenpersonen, angefangen bei den beiden Schützen aus Indochina über den irren Pffizier „Soldat Wuschel“ und die geheimnisvolle Schönheit Ghula, deren Schicksal dichter mit dem von Koïnsky verwoben wird als anfangs gedacht. Als Madame Brezza, die Füherin des beinahe schon sagenumwobenen Bordells mit dem klangvollen Namen „Meeresbrise“ auf den Plan tritt und später auch noch die tödlichen Danakil-Messerfrauen dazukommen ist eigentlich alles perfekt bereitet, um ein wirres Chaos voller absurder Momente, tragischer Augenblicke und nachdenklicher Passagen, getränkt mit Hoffnungen für die Zukunft abzuspielen.

    Hier eines der vielen Beispiele mit schlecht gezeichneten Personen und riesigen Sprechblasen:


    Leider hat das bei mir diesmal nicht so richtig zünden wollen, denn in der ersten Hälfte, auch wenn da viele Charaktere eingeführt werden, plätschert die Erzählung recht ziellos vor sich hin, im Mittelteil wird es nicht viel besser und erst im letzten Drittel kommt wirklich die Stimmung auf, die ich mir erhofft und erwartet hatte. Dazu kommt das über weite Strecken unsäglich grottige Artwork, das mich ständig rausgerissen hat. Ja, die Schiffe und Fahrzeuge sehen wieder okay aus, aber fast alles Übrige wirkt, als hätte es ein Zehnjähriger schicker zeichnen können. Seltsame, krakelige Gesichter auf überlangen Giraffenhälsen, Hintergründe, die den Ausdruck kaum verdienen und vor Faulheit strotzende Panels, die zu 80% aus Sprechblase bestehen sind an der Tagesordnung. Klar, es gibt auch Seiten, die in ihrer Gesamtheit besser gelungen sind, aber die schaffen es nicht den miesen Gesamteindruck wett zu machen. Nein Mister Pratt, das war leider nix. Eine durchschnittliche Geschichte, die erst zum Ende hin anzieht und an Flair gewinnt, gepaart mit ganz schlechtem, fast schon ärgerlichem Zeichenstil. Ein trauriges Ende für so eine schöne Reihe.

    4/10

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  4. #7004
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    Zitat Zitat von deadshot Beitrag anzeigen
    ... Ich hab damals Authority viiiiel zu lang gelesen, parallel zu Planetary ..[…] …Jetzt kommt wahrscheinlich gleich @Karate_Lothar und vergibt 0,1 von 666 Tim Vigil's FAUST-Schlägen.
    Verstehe jetzt ehrlich gesagt den Zusammenhang nicht so richtig, aber korrekterweise müsste es wenn dann schon 777 von Tim Vigils „ZORN“es-Rede heißen, maximal in ner Kombi mit der FAUST. ;) Persönlich empfehle ich ja immer die flache Hand – wollen ja schließlich keine Spuren hinterlassen. :D

    Die KEV Minis fand ich anno dazumal jedenfalls allesamt recht lässig. Joa, ganz richtich. :D Spaßiger als sein Midnighter oder viele seine aktuellen Serien allemal. Sind vom Grundtenor auch gänzlich anders, weit ironischer, gelagert als Millars Allmachtsfantasien. Und dass Ellis Stormwatch Run haushoch über der gesamten Authority steht, dürfte ja ohnehin allseits bekanntes Faktum sein und muss gar nicht extra erst erwähnt werden. Sein Planetary ist ja selbst heutzutage noch tippi-toppi.

    Sodele! :D ;)


    Zitat Zitat von Hahlebopp Beitrag anzeigen
    ...Aber würde mich mal interessieren. War das hier bei Einigen anders, oder bei den Kindern/Enkeln? Und wenn ja, was wurden denn für Comics in der Schule gelesen?
    Bei mir in der Hauptschule wurden jedenfalls keine Comics gelesen. Wenn ichs mir recht überleg, wurde eigentlich überhaupt nicht gelesen.

    :D :D


    Was gelesen? Joa, schon. Zwar heute nix, gestern nix, die gesamte Woche nix. Aber irgendwann davor...müsste ein sonniger Mittwoch oder Donnerstag bei einem idyllischen Picknick im Park gewesen sein...





    Punisher #1
    (Marvel, 2022)

    Bestrafung muss sein...ab und an, zumindest. Ja, auch für die guten Verbrecher. Und genau deswegen gibt’s auch im Hause Lothar in schöner Regelmäßigkeit den Punisher. Genau. Besonders wenn der Name Jason Aaron vorne uff den Cover pappt. War sein Max-Run mit Steve Dillon wohl der lässigste seit dem legendären, wie auch Charakterdefinierenden ENNISHER.

    Und äh, ja, wie soll ich es nach knapp 40 Seiten an recht belangloser Leseunterhaltung jetzt am besten sagen. Ich bin überrascht Leute. Ist zumindest komplett anders als erwartet. Und das isst ja schon mal was, besonders unter dem Marvel Banner. Kommt für das selbsternannte Haus der Innovationen ja beinahe schon einem Paradigmenwechsel gleich...

    Der Vollstrecker ist ab sofort kein Einzelkämpfer mehr, sondern Kopf einer Vereinigung, tauscht sein Knarren gegen Stichwerkzeuge und trägt sogar ne neue Unterbuxxe - vollstreckt wir jedoch weiterhin. Wenn auch in einer weichgezeichneten, kantenlosen und ziemlich faden Optik.

    Die Motivation hinter all dem, ist für eine geerdete, bodenständige Serie bzw. „Helden“ wie Frank Castle in etwa gleichermaßen an den Haaren herbeigezogen als wiederum folgerichtig und wohl die einzig wirklich plausible.

    Fazit Provisori: na, so medium. Ich hätts lieber rare bis blutig. Metaphorisch gesehen, denn rote Körpersäfte fließen hier genuch...

    5-6/10




    Wer sich selbst ein Bild machen möchte (und dazu der schnellste ist:D) Hier der Code für die digitale Version. Ich glaub, ich bleib erst mal weiter dran



    Zitat Zitat von Largo Beutlin Beitrag anzeigen
    ...
    Als Bsp:
    1.) Searching Ramirez - Gewalt fast ohne Ende, aber viel schwarzer Humor und auch Herz. ...
    Unnd? Fündig geworden?

    :D ;)

  5. #7005
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    Die Bombe



    Wenn ich nur ein Wort wählen müsste um dieses Werk zu beschreiben wäre es wohl „historisch“. Nicht nur wegen dem historisch äußerst relevanten Inhalt, oder weil die dargestellten Ereignisse bis auf ganz wenige Freiheiten historisch äußerst akkurat ausgearbeitet wurden, nein, hauptsächlich weil dieses akribisch recherchierte Mammutwerk von historischen Ausmaßen in der Geschichte der Graphic Novels ganz sicher eine historische Sternstunde darstellt.


    Ganz von Anfang an, und ich meine wirklich vom Beginn aller Dinge, wird der Weg der Hiroshima-Bombe in all seinen Facetten nachgezeichnet. Alle Aspekte die zur Entwicklung und schließlich zum Einsatz geführt haben werden mit einbezogen, all die Menschen welche direkt oder indirekt damit zu tun hatten werden beleuchtet, ihre Motivation nach bestmöglichem Wissen und Gewissen dargelegt, nichts wird beschönigt oder ausgelassen. Dabei werden die wissenschaftlichen Aspekte aus dem Bereich der Physik selbst für Laien verständlich dargelegt, was sicher kein einfaches Unterfangen ist, und der Wettlauf zwischen den Fraktionen entwickelt sich zum hochspannenden Thriller.

    Hochdramatisch und dennoch nie überzeichnet, sondern stets mit bestechendem Realismus treiben die Autoren Alcante und Bollée die Geschichte auf das unvermeidliche, grauenhafte Finale zu. Denis Rodier steht ihnen dabei mit absolut perfekt zum Thema und zum Zeitgeist passendem Artwork zur Seite. Aufwändig, stilvoll und beeindruckend würde ich seine Arbeit bezeichnen.


    Von vielen Dingen und Teilstücken hatte ich schon gehört, aber auch massenweise Neuigkeiten durfte ich während der Lektüre für mich entdecken. Gerade beim Entstehungsprozess und bei dem ein oder anderen Sabotageeinsatz habe ich Dinge erfahren, die ich gerne nochmal genauer recherchieren möchte oder zu denen ich mir mal den ein oder anderen Film besorgen muss. Andere Abschnitte beleuchten Situationen und Vorgänge, welche intensive Gefühle bei mir geweckt haben, einfach weil der Besuch der Örtlichkeiten schon einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hatte. Sei es die Landung in der Normandie, wo wir vor einigen Jahren die Landungsstrände abfuhren und die zugehörigen Museen besuchten, oder der verheerende Angriff auf Pearl Harbor, welches wir 2013 besichtigen konnten.


    Das desaströse Unglück um die USS Indianapolis kann wohl niemand eindringlicher in Worte fassen wie Robert Shaw in Spielbergs Klassiker „Der weiße Hai“. Das Gerippe des "Atomic Bomb Dome" in Hiroshima habe ich schon viele male in verschiedenen Kaiju Eiga gesehen, wofür der Stand wusste ich schon, die Intensität seiner Bedeutung für die Japaner und ihr atomares Trauma wurde durch die Lektüre der "Bombe" nochmal deutlich greifbarer für mich. Die menschenverachtenden und verbrecherischen Machenschaften, die unter dem Titel „The Plutonium Files“ erst 1994 an die Öffentlichkeit gezerrt werden konnten waren mir bis dato unbekannt, da besteht also doch noch ganz viel Nachholbedarf bei mir, was vielleicht auch einem sehr schlechten, häufig kranken Geschichtslehrer geschuldet war, dessen einziger Beitrag zum zweiten Weltkrieg die Vorführung von „Schindlers Liste“ darstellte. Zum Glück gibt es heute mannigfaltige Möglichkeiten sich zu informieren und das hier vorliegende Meisterwerk ist sicher eine enorm gute Variante sich der geschichtlichen Ereignisse zu nähern. Ich kann „Die Bombe“ nur jedem wärmstens empfehlen und ich verspreche eins: Diese rund 450 Seiten vergisst man nach der Lektüre nicht so schnell.

    10/10

    VG, God_W.




    Das war sie also, meine Themenwoche zum zweiten Weltkrieg. Dass ich sie mit einem solchen Meisterwerk beenden konnte war ein Glücksfall. Eine äußerst intensive Woche, die viele tiefe Gedanken weckte, auf die ich jetzt aber wieder etwas leichtere Kost folgen lassen werde. Dennoch, gelohnt hat es sich allemal.
    Geändert von God_W. (17.04.2022 um 09:37 Uhr)
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  6. #7006
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Final Crisis: Legion der 3 Welten
    (Eaglemoss DC Sammlung #127 )

    Den Band hatte ich wohl irgendwann mal bei einem EBay-Einkauf mit in den Warenkorb gepackt - kostete dann nur ein paar Euro mehr. Und wohl, weil ich dachte, der Band könnte vielleicht auch irgendetwas mit Morrisons "Final Crisis" zu tun haben. Aber nein, Letzteres hat er mitnichten. (Warum trotzdem dieser recht ähnliche Name gewählt wurde, ist dann aber schon ein wenig verwunderlich. Beide Titel erschienen ja damals auch zeitlich recht nah beieinander.)

    Worum gehts?
    "Die Legion" ist so eine Art riesige X-Men-Truppe im DC-Universum. Nur dass diese Truppe von vielen verschiedenen Planeten rekrutiert wurde/wird und zudem sind sämtliche Mitglieder auch noch recht jung. Also ähnlich wie die Titans sollte sich diese Reihe wohl eher an jüngere Leser richten.
    Es herrscht Krisenstimmung - die "Vereinten Planeten" sind allesamt untereinander verstritten und Fremdenfeindlichkeit breitet sich überall immer weiter aus - auf der Erde und auch auf vielen anderen Planeten. Unter diesem Druck droht nun auch die Legion zu zerbrechen. Und ausgerechnet jetzt platzt nun plötzlich der böse Superboy von Erde-Prime (Leser der Infinite Crisis werden sich erinnern) mitten rein und wird zur unaufhaltsamen Bedrohung für die gesamte Galaxie.

    Naja, um es kurz zu fassen: Der Band ist eine einzige große Klopperei. Irgendwie kämpft Jeder mal gegen Jeden, es werden in paar Deus-Ex-Machinas aus dem Hut gezaubert und am Ende ist der Schurke besiegt. Also die Story ist geradezu erstaunlich ideenlos.

    Für die DC-Kontinuität ganz interessant, sind evtl. zwei Retconns:
    - Connor Kent, der Superboy, welcher während der Infinite Crisis starb
    - und Kid Flash
    Aber ob es diese Retconns wirklich gebraucht hätte? ...

    Zudem ist auch die Grundidee der Auflösung ganz schön, naja, grenzwertig ... Denn was macht man, wenn selbst Superman plus die gesamte Legion keine Chance mehr gegen die Schurkenübermacht hat? ... Na ganz einfach: man holt einfach - wie der Titel es schon sagt - einfach noch die Legionen aus zwei anderen Universen hinzu. Und schwupps sind alle Probleme gelöst.
    Tja, warum macht man das nicht einfach immer so? Ist die Bedrohung zu groß, dann holen wir einfach 1000 Superman aus 1000 anderen Universen zur Hilfe und schwupdiwup ist wieder alles lotrecht!


    Auch zeichnerisch konnte mich das nicht so richtig packen. Verglichen mit Morrisons Final Crisis wirkt er sogar wie aus einem völlig anderen, älteren Comic-Zeitalter. (Wobei das aber natürlich auch eine sehr hohe Messlatte ist.) Die ganze Geschichte wird durchgehend in recht kleinen Panels erzählt und Splashpages beinhalten fast nur solche Sammelansichten, in welcher aller Legion-Mitglieder in vollkommen identischer Pose, mal von links-oben und nach rechts-unten fliegen, oder von rechts-oben nach unten-links.
    Immerhin, es kam beim Lesen auch keine Langeweile auf und trotz der extremen Vielzahl der Figuren behält man einen wirklich guten Überblick. Das Problem ist aber, dass die ganze Geschichte einfach wie direkt aus dem Standard-Baukastensatz wirkt. Zielgruppe dürften hier wohl einzig langjährige Leser und Kenner der vorherigen Legion-Serien sein, welche die unzähligen Legion-Figuren hier nun endlich mal komplett versammelt erleben können.
    Am unterhaltsamsten fand ich dann am Ende doch tatsächlich die stetigen, zynisch-bösartigen Sprüche von Superboy-Prime. Seine flapsige Art hat mich ja letztlich fast schon an den guten alten Lobo erinnert.
    Geändert von Hahlebopp (17.04.2022 um 00:28 Uhr)

  7. #7007
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    Endlich schreibts ma jemand...


    Zitat Zitat von BonePhone Beitrag anzeigen
    Phantasmen - Splitter

    […]…Das Artwork wirkt auf den ersten Blick innovativ und durchaus stimmungsvoll, mit der Länge der Geschichte wurde es für mich aber auch zum Problem. Der Geschichte zu folgen ist nämlich furchtbar anstrengend und oft erkennt man in den flächigen Panels einfach nichts (zumindest ich). Die beste Möglichkeit den Dialogen zu folgen ist daher die Farbe der Sprechblase, jeder Protagonist hat seine eigene.
    Das Artwork erinnerte mich stark an einen Photoshop Filter, weiß nicht mehr genau welchen. Dabei sind die Gesichter noch verzerrt, wirken in die Länge gezogen.
    Überspitzt ausgedrückt ist das sicher ein tolles Artwork, um im Feuilleton Erwähnung zu finden, für Kurzgeschichten sicher toll, für eine so lange und komplexe Erzählung mit der Zeit leider nervig...
    Essentieller Aspekt, der von all den Zeichenpros hier meist aufs sträflichste vernachlässigt wird. Comics als erzählendes Medium sind halt keine autarken Einzelbilder, Pin-Ups, Gemälde oder dergleichen und unterliegen somit in ihrer sequentiellen Struktur auch anderen Bewertungskriterien und Qualitlätsmerkmalen - da darf das Artwork zugunsten des übergeordneten Guts der „Erzählung“ auch mal zurückgefahren werden. Und andersherum selbstverständlich auch...


    Zitat Zitat von electrified Beitrag anzeigen
    Buddha von Osamu Tezuka, Band 1 von 8
    Der beste Manga den ich bis jetzt gelesen habe und wohl auch einer der besten Comics, die ich kenne. Ein Traum, dass noch über 2600 Seiten vor mir liegen.10 von 10
    Im Anschluss kannst du dich dann noch auf gute 1000 Seiten Adolf freuen. Eine Kriminalgeschichte der etwas anderen Art rund um drei Namensvetter wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Kuriosum bzw. kleiner Fun-Fact am Rande: in der deutschen, gespiegelten Ausgabe von Carlsen, sind alle Bilder mit erhobenem Arm und Binde quasi wieder zurückgespiegelt worden – schließlich wird in Deutschland immer noch mit rechts gegrüßt. :D Bei Barfuß durch Hiroshima dürfte dies mitunter ebenso gehandhabt worden sein. Übrigens eine weitere uneingeschränkte Leseempfehlung. ;)


    Erster Gang, zweiter Gang, Kickdown...





    Turbo Kid: Apples lost Adventure #1+2
    (Behemoth, 2021)

    Pornos mit Handlung sind Scheiße. Comics zu Filmen auch. Alte Faust und Fünf gegen Willie Regel, die halt auch in 95% aller Fälle zutreffend ist. Nicht doch bei diese beiden Comicheften zu der kanadischen Indie-Filmproduktion aus 2015. Kein Wunder, sind ja quasi alle Beteiligten alte Bekannte. Sowohl die original Regisseure (Story) als auch der Storyboard-Artist (ähh, Artwork :D) geben sich hier die Ehre und liefern eine entzückende Erweiterung/Prequel ihres geschaffenen Endzeituniversums mit Kultpotential.

    Und somit abermals eine Liebeserklärung voller Leidenschaft an VHS Kassetten, Synthie-Mucke, Videogames und BMX Bikes, gespickt mit cartooniger Splatteraction, einem kruden, aber durchweg charmanten Humor mit hoher Gagdichte und allerlei Remanenz an die Hochphase der Videotheken Ära. Kurzum: pure 80er Nostalgie durch und durch.

    Ja, bei der Macht von Grayskull. Willkommen in der postnuklearen Zukunft.

    Willkommen im Jahr 1997

    6,5/10





    Hach, was waren das für Zeiten. Zwo Dosen FAXE im Rucksack, nen 0,3er Brösel und der Walkman inner Tasche und ab auf dem Skateboard zur Stammvideothek, um ein wenig in der Special Interest Ecke nach dem abgefahrensten Scheiß zu wühlen. Und dann gabs da ja auch noch das Porno-Separee...

    ...nur um sich dann bei der Rückgabe diverser Tapes, vom leicht schmierigen Videothekar mit anteilloser Stimme anhören zu können. „Anale Schlampen hart geritten, Teil 3 ist aber nicht zurückgespult“

    Ja, Scusi, Senor. Kommt nich wieder vor.

    :D :D

  8. #7008
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von Hahlebopp Beitrag anzeigen
    Final Crisis: Legion der 3 Welten
    (Eaglemoss DC Sammlung #127 )

    Den Band hatte ich wohl irgendwann mal bei einem EBay-Einkauf mit in den Warenkorb gepackt - kostete dann nur ein paar Euro mehr. Und wohl, weil ich dachte, der Band könnte vielleicht auch irgendetwas mit Morrisons "Final Crisis" zu tun haben. Aber nein, ...
    Du bist in Deinem Run schon bei der Final Crisis? Habe ich die Rezis zu den ersten 11 Bänden in Deinem Run übersehen, oder wo sind die?
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  9. #7009
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Du bist in Deinem Run schon bei der Final Crisis? Habe ich die Rezis zu den ersten 11 Bänden in Deinem Run übersehen, oder wo sind die?
    Gut aufgepasst.
    Tja mh, bin mir da ehrlich gesagt auch gar nicht so sicher, ob da noch etwas von mir kommt. Habe aktuell leider einfach kaum Zeit für irgendwelche Rezis.

    Leider gibt es hier auch nichts Vergleichbares wie diesen Thread im alten Panini-Forum, zur Final Crisis:
    https://www.paniniforum.de/index.php...iler/&pageNo=1
    Da hätte ich dann wunderbar zumindest ein eigenes "kurzes" Statement hinten anfügen können. Aber das Forum läuft ja leider nur noch im Archiv-Modus.

    ... Also zumindest ein paar Zeilen würde ich schon gerne noch dazu schreiben, aber muss ich erst mal schauen, wie und wann ich dazu komme.

  10. #7010
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Mal schauen, vielleicht noch Heute oder Morgen (Nacht). Unter der Woche und die nächsten Wochenenden sieht es bei mir zeitlich schon wieder weitaus schlechter aus. Naja, wie gesagt, muss ich mal sehen.

  11. #7011
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Die 4 von der Baker Street, Band 8


    Für mich der bisland beste Band einer ohnedies wirklich lesenswerten Reihe.

    Den Autoren gelingt es wirklich gut, die Protagonisten im Laufe der Reihe glaubhaft „altern“ zu lassen, sodass die 3 Helfer von Sherlock Holmes mittlerweile als Jugendliche schön langsam unterschiedliche Richtungen einschlagen. Die Geschichte der traurigen ersten Liebe eines der Jungs hat mich in diesem Band wirklich mitgenommen und konnte ich schmerzhaft mitfühlen ;-).
    Aber auch die Hauptstory war nicht nur spannend, sondern auch historisch durchaus interessant.

    Da auch die Zeichnungen das gute Niveau der letzten Bände mühelos halten konnten, kann ich das Comic wirklich guten Gewissens weiterempfehlen. :-)

  12. #7012
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von Hahlebopp Beitrag anzeigen
    Gut aufgepasst.
    ...
    ... Also zumindest ein paar Zeilen würde ich schon gerne noch dazu schreiben, aber muss ich erst mal schauen, wie und wann ich dazu komme.
    Du kannst Dich ja vielleicht hier mit ran hängen, ich brauche aber eine Weile, bis ich auf Deinem Stand bin:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5771765
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  13. #7013
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Du kannst Dich ja vielleicht hier mit ran hängen, ich brauche aber eine Weile, bis ich auf Deinem Stand bin:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5771765
    Höhö, genau so einen Thread wollte ich dann auch schon starten: Die Batman-Collection, mehr oder weniger, aber nur speziell den Morrison-Zeitraum. Denke mal das ist so auch eine recht gute Abgrenzung. Wobei es zum Ende natürlich etwas schwierig werden wird, wenn sich das Ganze nochmal deutlich mit dem Anfang von New52 überschneidet. Aber ich glaube, das passt schon ganz gut so.
    Also ich hoffe mal, es stört dich dann auch nicht, wenn ich dort teils etwas vorgreife und/oder wenn wir uns dann dort im Thread etwas in die Queere kommen. (Deine Posts kannste ja dann auch wieder schön mit der List am Anfang verlinken. )

    Zwei kleine Anpassungen würde ich dann auch gleich noch vorschlagen:
    - Zwischen "Das Geheimnis von Red Hood" und "Doppeltes Spiel" hatte ich bei mir auch noch "Jahr Hundert" gepackt, weil es halt vom US-Veröffentlichungsdatum dazwischen passt.
    - "Wächter von Gotham" würde ich hinter "Batmans Sohn" packen, da dort ( - ich glaube es war -) das erste Heft nochmal ganz kurz Bezug nimmt, auf das Geschehen in Batmans Sohn. Passt so rum also inhaltlich besser.

  14. #7014
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    Na klar, Anpassungen sind kein Thema, Wächter von Gotham und Batmans Sohn hab ich schon getauscht. Jahr Hundert würde ich aber vorerst raus lassen, weil es ja zeitlich anscheinend doch deutlich später spielt (vom VÖ-Zeitraum mal ganz abgesehen) und natürlich kannst Du da vorgreifen oder wir schreiben etwas quer, Hauptsache es ist Leben in der Bude.

    Die erste Etappe hab ich auch schon genommen:

    Batman: Hush – Teil 1 (DC Comics Graphic Novel Collection Band 1)



    Vom Dezember 2002 bis zum November 2003 beherrschte die fast schon legendäre Hush-Storyline die Batman Heftserie. Dieser erste von zwei Bänden enthält die Ausgaben #608-613 und lässt erstmals Jim Lee an den Zeichenstift, um die Geschicke Batmans in Bilder zu gießen. Autor Jeph Loeb ist sowieso eine sichere Bank was Bat-Stories angeht, aber was Jim Lee hier abfeuert ist echt ein optisches Glanzstück. Ausdrucksstark, dynamisch und hochdetailliert kommt das stimmige Artwork daher. Endlich sieht selbst Killer Croc mal nicht lächerlich aus, die Ladies wie Poison Ivy, Catwoman und Harley Quinn sind eine Augenweide, die Panelaufteilung ist abwechslungsreich und passend zu jeder Situation. Dazu die optisch eindrucksvollen, im Aquarellstil gestalteten Rückblicke in Bruce‘ Vergangenheit, doch, man kann mit Fug und Recht behaupten, das Artwork ist ein Knüller.


    Die Story steht dem nur wenig nach möchte ich behaupten. Angefangen mit einer spannenden Hatz in Gothams Kanalisation, in der Batman einen entführten Jungen vor Killer Croc retten will über die Verfolgungsjagd nach dem Lösegeld, welches sich Catwoman unter die Nägel gerissen hat, bis zum bösen Absturz der Fledermaus ist der Start schon mal ein atemloser Knüller. Im weiteren Verlauf trifft Bruce auf einen alten Bekannten aus seiner Vergangenheit, was mir umgehend vor Augen führte wie die Geschichte ausgehen könnte. Dennoch schafft es der Band mich zum Ende wieder an meiner Theorie zweifeln zu lassen, doch nicht bevor Jeph Loeb das Who is Who von Gothams Gangsterschaft gegen Bats ins Feld führte und sogar Superman stimmig mit in die Story einbezog.

    Ein actionreiches Schaulaufen der Berühmtheiten könnte man sagen. Dennoch bringt die Story genug Substanz, und vor allem eine gehörige Portion Rätselraten mit sich, um durchweg spannend zu sein. Wer ist der Strippenzieher im Hintergrund, dem es gelang derart viele hochkarätige Eigenbrötler vor seinen Karren zu spannen? Wie gesagt, meine anfängliche Theorie kam zum Finale dann doch wieder ins Wanken. Ich bin gespannt!

    8,5-9/10



    Ein absolut runder Start in meinen Batman-Run, der wahrlich Lust auf mehr macht! Als Classic Bonus gibt es in dem Band die legendäre Ausgabe „Detective Comics #27 – Der Fall des Chemiesyndikats“. Die Story mit dem allerersten Batman-Auftritt, die 1939 das Licht der Welt erblickte, gehört natürlich unumstößlich zu den Geschichten, die jeder Batman-Fan einmal gelesen haben sollte, passt also perfekt in diesen ersten Band der DC Graphic Novel Collection, auch wenn die Story selbst keine erzählerische Großtat darstellt (zeichnerisch übrigens auch nicht). Ich selbst habe den Comic in Paninis Batman Anthologie erstmals gelesen.

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  15. #7015
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Muss mal meinen Stapel an Büchern, die einer kurzen Rezi warten, abarbeiten...

    Lemire, Hester: Family Tree 1-3, Splitter 2021/22




    Im Grunde geht es darum, dass Menschen sich in Bäume verwandeln, was eine Kettenreaktion auslöst und manche Menschen dies verhindern wollen. Im Grunde ist es aber auch eine Art Familiengeschichte.
    Erzählerisch hat es mir gut gefallen - es gibt wenig Text und der Autor schafft es, dass jeder Satz sitzt. Der Ton der Geschichte ist zumeist ruhig, um dann von kurzen Gewaltorgien unterbrochen zu werden. Als Horror beschrieben, habe ich das ganze aber nie als besonders drastisch empfunden. Warum das ganze passiert, weiß man am Schluss natürlich immer noch nicht so genau.
    Die Zeichnungen sind recht grob und kantig getuscht und bei größeren Actionszenen verlor ich häufiger den Überblick. War aber mal ein anderer Stil.

    Mir stellt sich jetzt die Frage, ob mir nun auch Gideon Falls gefallen würde. Ist das vergleichbar oder ein anderer Horror?



    Mertikat, Namiq, Sterling: Temple of Refuge, Egmont 2021



    Die Lektüre ist schon etwas her und ehrlich gesagt, weiß ich schon gar nicht mehr so genau, um was es im Detail ging - was vermutl. nicht für die Story spricht. Grob geht es um Flüchtlinge, deren Traum von der Zuflucht allerdings dann nicht so rosig wie erhofft ausfällt.
    Das besondere war, dass das gesamt Machwerk ohne Text auskommt. Zeichnungen sind auch in Ordnung.


    Don Lawrence at al.: Storm 0-9, Splitter
    Fotos exemplarisch für Band #09



    Mittlerweile habe ich die ersten 9 Storm Bände inkl. Band 0 durch und damit den Abschnitt mit der ursprünglichen tiefen Welt abgeschlossen. Im Grunde liest man das bisher hauptsächlich wegen der Optik. Die Stories sind jetzt zwar kein totaler Quark und schon immer spannend aber im Grunde eben typische Genrekost ohne tieferen Sinn. Die Bilder sind natürlich sehr geil und so macht es Spaß, sich immer wieder einen Band vorzunehmen. Am besten gefallen haben mir #2 Der letzte Kämpfer und #4 Die grüne Hölle. Die beiden anderen Bände der Azurier Trilogie fand' ich am schwächsten.
    Jetzt freue ich mich auf den Auftakt zur hoffentlich dann auch inhaltlich interessanten zweiten Epoche.
    Hervorheben möchte ich noch die mehr als gelungene Präsentation von Splitter. Nicht nur gibt es in jedem Band einen Kunstdruck, sondern auch sehr gelungenes Hintergrundmaterial. Das macht so schon sehr viel Freude!

  16. #7016
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Lustiges Taschenbuch Classic Edition - Die Comics von Carl Barks 9



    Der neunte wilde Ritt durch Barks‘ Entengeschichten steht dem herausragenden Band acht in nichts nach. Wunderbar einfallsreiche, teils groß angelegte Abenteuer voller Exotik und Humor feuert Barks im Wechsel mit lustigen bis irrwitzigen Zehnseitern und so manch gelungenem Einseiter aus allen Rohren. Schon im Starter „Inselfrieden“ gibt eine vermeintlich geniale Nonsens-Idee den Startschuss zu einem total schrägen Panzerknacker-Insel-Trip. Donald versucht sich in mehreren neuen Berufen, die Jagd nach dem „verlorenen Zehner“ gerät zu einem mythischen Tiefseeabenteuer, Gustav bleibt der Glückspilz der Sippe, auch wenn er mit dem Ergebnis nicht immer zufrieden zu sein scheint, und „strahlende“ Kamele gereichen jedem Funny-Comic zu Ehren.


    Highlight des Bandes war für mich selbstverständlich „Onkel Dagobert und der verhängnisvolle Kronenkork“, weil ich hier endlich die Vorgeschichte der herausragenden Rosa-Story „Rückkehr nach Xanadu“ zu Gesicht bekomme. Ich muss sagen, beide Erzählungen sind perfekt komponiert und absolut lesenswerte Vertreter ihrer Zunft, ein Hochgenuss!


    Dass Onkel Dagobert Donald und die Neffen um Haus und Hof bringen möchte finde ich allerding etwas heftig, die Art und Weise ist schon ein böser Ausrutscher wie ich meine. Im Gegenzug wird Dagoberts unermesslicher Geiz in vielen kleinen Geschichten gehörig auf die Spitze getrieben und auf die Schippe genommen. In „Die sieben Städte von Cibola“ wird mal wieder ein berühmter Mythos in ein sagenhaftes Abenteuer eingewoben, eine wundervolle Geschichte mit einem äußerst intelligenten Kniff zum Finale. Fast schon riechen kann man die geheimnisvollen Vorgänge auf der „Kohldampfinsel“ und als Tick, Trick und Track mal wieder ausbüchsen wiederholt sich Barks schon ein Stück weit selbst, was allerdings allenfalls einen minimalen Abzug bei diesem meisterhaft unterhaltsamen Band rechtfertigt.

    9,5-10/10

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  17. #7017
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    The Goddamned Vol 1, Oversized Edition, Image Comics

    Auf dieses Werk bin ich aufgrund eines Veröffentlichungswunsches eines Users im Splitter Forum aufmerksam geworden und da es thematisch echt spannend geklungen hat, hab ich mir die englische Ausgabe besorgt.

    Zur Story, in aller Kürze:
    1600 Jahren nach dem Rauswurf von Adam und Eva zieht deren Sohn Cain durch eine apokalyptische Landschaft und versucht endlich "Gottes Fluch" seiner Unsterblichkeit loszuwerden.
    Dann trifft er auf Noah, der gerade am Bau seiner Arche ist und findet doch wieder Sinn am Leben.

    Die bedrückenden Bilder und die umherziehenden, mordenden Banden wecken bei mir Erinnerungen an Mad Max, wobei die Figuren auch in jeden Conan Roman passen würden.
    Aber anders als das letzte Conan Comic hat mir dieses Werk echt gefallen und mich in den Bann gezogen. Cain (oder Kain), der Mann der den Mord quasi "erfunden" hat, dafür mit dem Kainsmal versehen wurde und nun seit 1600 Jahren herumirrt, ist einfach eine spannende Figur.
    Die Welt, die er durchstreift ist unglaublich brutal und ein völlig gottloser Ort. Schon die ersten Bilder, als Kain in einer Kloake erwacht, sind wirklich eindrucksvoll und die Abgründe der Menschen werden mit schonungsloser Härte dargestellt.

    Wer Fantasy und düstere Dystopien mag, kann hier gefahrlos zugreifen.
    Finger weg, wenn man sehr gläubig ist.

    Ich kannte bislang kein Werk dieses Autoren/Zeichner Duos werde mir aber nicht nur den 2. Band dieser Story, sondern auch noch ein anderes ihrer Werke besorgen. Soweit ich gestern herausgefunden habe, ist aber auf Deutsch bislang nichts erschienen.

    Weiß hier jemand, ob die Reihe mit Vol 2 abgeschlossen ist?

  18. #7018
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Batman: Hush – Teil 2 (DC Comics Graphic Novel Collection Band 2)



    Der zweite Band macht da weiter wo der erste aufgehört hat und zeichnet sich im Großen und Ganzen durch die gleichen Stärken aus. Die Story ist packend, die Action fulminant und zumeist nicht bloßer Selbstzweck, die Starriege aus Gothams Unterwelt wird sinnig eingebunden, jeder mit Bezug zu seinen eigenen bisherigen Erlebnissen mit Batman, also der gemeinsamen Vorgeschichte. Das ist schon eine starke Autorenleistung, wenn man bedenkt was da alles berücksichtigt werden wollte. Dennoch wirkt die Geschichte nicht überfrachtet oder als reines Schaulaufen der berühmten Namen...

    Weiter geht es im Batman-Read 2022:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5771781

    VG, God_W.
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  19. #7019
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Lucien kehrt zurück 1, Margerin, Ehapa

    Ach herrlich, wegen des Riedl Threads mal wieder einen Lucien vorgeholt, ein3 Sammlung mit Kurzgeschichten mit und ohne unseren Titelgeber. Es geht z.B. zum US Treffen, es gibt ein Fußballspiel aber auch andere Charaktere kommen zum Zug, sehr lustig die Geschichte des Hundes.

    Wie sehr hatte ich auf eine Lucien GA gehofft, dann war es soweit, bis…, ja bis zur Leseprobe. Keine Ahnung was die Verantwortlichen da reitet, aber Lucien ist einfach kultig und lustig, das kann man nicht mit Google Translate übersetzen. Ach ich könnt heulen.

    Zum Glück ist aber der Ehapa Band gut und ich kann die Vorstadtgang immer wieder mal besuchen.

    Wer die Serie nicht kennt, unbedingt zugreifen.

  20. #7020
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Space Usagi
    HC
    Autor und Zeichner: Stan Sakai
    296 Seiten

    Link zum bestellen und Leseprobe: https://www.dantes-verlag.de/gesamtp...ct-11708697921

    Was habe ich erwartet? Einen Usagi natürlich. Den habe ich auch bekommen. Aber ich habe eigentlich hier eher einen Band mit verschiedenen Storys erwartet.
    Warum eigentlich? Wahrscheinlich weil diese Gesamtausgabe aus mehreren Serien besteht.
    Aber genau das habe ich hier nicht bekommen. Statt dessen erhält man eine richtige Saga. Eine zusammenhängende, spannende und in sich stimmige Science Fiction Story mit
    dem Hasen und den bekannten Hauptprotagonisten aus dem Standardwerk von Stan Sakai.

    Es ist extrem erstaunlich wie man so eine Saga über so viele verschiedene Serien über so viele Jahre schreiben kann.
    Das zeugt schon sehr vom Können von Stan Sakai.

    Der HC Band kommt mit einem wunderschönen Cover und einem tollen Druck daher. 35 Euro für so einen Band sind mehr als nur fair.

    Die Story an sich ist ein Epos und wunderbar erzählt. Usagi ist hier kein Ronin sondern ein Fürst in einem Clan. Dieser Clan kämpft um sein
    Überleben und auch innerhalb des Clans gibt es Intrigen.

    Ein wunderschöner Band, toll aufbereitet und wunderschön herausgebracht.
    Eine fantastische Übersetzung die uns in eine neue Usagi Welt eintauchen lässt.

    Wertung - perfekter Band
    10 von 10

  21. #7021
    Mitglied Avatar von JRN
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    @robert 3000 :



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  22. #7022
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Der Alltägliche Kampf GA, Larcenet, Reprodukt

    Marco ist Fotograf und auf der Suche nach dem Sein.
    Wir begleiten ihm ein Stück durch sein Leben und das seiner Freunde und Familie.

    Eigentlich unspektakulär diese GA, aber gleichzeitig auch wunderschön. Erzählerisch ist Manu Larcenet ein ganz Großer, und auch seine Zeichnungen passen in ihrer Flüchtigkeit perfekt zu einer Geschichte die alle Aspekte des Lebens so ausmachen.

    Da ist die Liebe, Beziehung, Eltern, Arbeit, Freunde und Familie, außerdem auch das Land in dem man lebt und die Politik und seine Geschichte.

    Absolut empfehlenswert dieser Comic, sicher nichts für Action und Heldenfans, aber wer offen für Alltagsgeschichten ist und gern mal ein Blick in Marcos Leben werfen möchte kommt um diesen Comic nicht herum.

    Da Reprodukt gerade das Programm 2022 mit einem Crowdfunding finanziert könnte man durchaus auch diesen Comic ordern wenn man eh mit dem Gedanken spielt und sichert somit weitere deutsche Verlagstätigkeit.
    Geändert von dino1 (24.04.2022 um 20:35 Uhr)

  23. #7023
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Der Alltägliche Kampf GA, Larcenet, Reprodukt

    Marco ist Fotograf und auf der Suche nach dem Sein.
    Oder doch eher nach dem Sinn?

    Ansonsten gebe ich dir recht: eine der eindrücklichsten Comicerzählungen, die ich kenne.

  24. #7024
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Oder doch eher nach dem Sinn?

    Ansonsten gebe ich dir recht: eine der eindrücklichsten Comicerzählungen, die ich kenne.
    Nein, habe ich bewusst gewählt, den Sinn hat er eigentlich gefunden, aber wer er eigentlich ist noch nicht.


    Und das ist ja auch die Stärke der Erzählung, weder Marco noch wir erfahren es. Großartig!


  25. #7025
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Cäsar 1, Maurice Tillieux, Comicplus

    Cäsar ist wohl Comiczeichner und passt eigentlich immer auf das Kind oder die Kinder seines Nachbarn auf. Der ist Polizist und die beiden haben sich wirklich 'lieb'.

    Jetzt hat es wohl knapp 30 Jahre gedauert bis ich durch Zufall mal auf die Serie gestoßen bin. Gab es im Angebot beim Comic Kontor und ich habe mal auf doof alle vier Bände geordert.

    Also ich muss sagen, das ist ja einer der besten Einseiter Comics überhaupt, teilweise echt fies und finster und dabei wirklich lustig. Ich freue mich gerade total. Dazu top Zeichnungen von Tillieux.

    Da es ja mal eine GA gab bin ich am Überlegen diese zu ordern, weil die Strips in den Alben natürlich, wie damals üblich, querbeet verteilt sind. Band 1 geht z.B. mit Gag 47 los glaube ich. Irgendwie ziemlich blöd, aber andere Zeiten.

    Unbedingte Empfehlung, und meine 4 Alben haben 12€ gekostet, was will man mehr.


    Dekker, de Jager, Stevenhagen, Comicplus

    Papa Dekker zieht mit Familie in ein neues Reihenhaus, zum Glück mit dickbusiger Nachbarin, das macht es es etwas einfacher.

    Ein weitere Einseiter Comic, diesmal aber moderner als Cäsar, es gibt Sex, oder zumindest möchte Dekker gern mal bei der Nachbarin, dafür vögelt seine Tochter umso öfter, was ihm eigentlich nicht passt, denkt er doch sie sein unschuldig. Dazu noch ein homosexueller Sohn und jede Menge täglicher Begebenheiten von inkompetenten Bauarbeitern zu Holländern im Urlaub ist alles dabei.

    Noch eine Serie, die wie Cäsar, immer in den Raketen oder Regalen stand aber an mir vorbeiging. Dabei ist Dekker echt ziemlich cool und hätte mich bestimmt in den 80ern super begeistert.

    Etwas schräges aber charmantes Artwork, locker, flockig, das macht zusätzlich Laune.

    Die Seiten erschienen wohl ursprünglich in einer holländischen Zeitschrift, machen wirklich Spaß und dazu ist die Serie auch günstig zu bekommen.
    Geändert von dino1 (28.04.2022 um 12:54 Uhr)

Seite 281 von 416 ErsteErste ... 181231271272273274275276277278279280281282283284285286287288289290291331381 ... LetzteLetzte

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