Don-Rosa-Library ab Juni 2020 auf Deutsch und neuer SLsM-Sammelband im September

[Dietram.Duck]

lustig.

[Yoitsu]

Ich bin persönlich kein Fan der Schuber (Hab allw 9 Bände die ich bisher hab ohne schuber hier) und freue mich aber ohnehin über jedes bisschen weniger Plastik, das meine Produkte haben.

[Spectaculus 1/4]

Mir ist in Band 4 noch etwas aufgefallen. Vorletztes Panel S. 96: "eine wahres Verdienst"

Und wieso riecht der Atem auf S. 99 nach Pterodactylus? Ist das im Original so? Ich kapier es nicht. In der Version, die ich bisher kannte, fand ich diese Stelle irgendwie nachvollziehbarer...

[Jano]

Mir ist in Band 4 noch etwas aufgefallen. Vorletztes Panel S. 96: "eine wahres Verdienst"

Das wurde entweder hier oder woanders schon erwähnt, zumindest ist meine Korrekturdatei der Seite schon ein Jahr alt.

Und wieso riecht der Atem auf S. 99 nach Pterodactylus? Ist das im Original so? Ich kapier es nicht.

Was gibt's da groß zu kapieren? Das ist einfach ein absurder Gag ohne tieferen Sinn in Monty-Python-Manier. Vielleicht verwechselt der Indianer den Bison-Atem mit dem Geruch von Ptero oder der jetzt skelettierte Dino hat mal einen gefressen und der Indianer ist so gut, dass er instinktiv weiß, wie Ptero riecht. Dons und meiner Ansicht nach jetzt nicht wirklich schwer verständlich.

[MrBlonde]

Band 8 war wieder mal großartig.
Waren sogar wieder Geschichten dabei die ich noch nicht kannte.
Kann es kaum glauben, dass diese Gesamtausgabe nur noch zwei weitere Bände hat und dann schon vorbei ist.
Mann was hatte ich dieser Reihe entgegen gefiebert und jetzt neigt es sich schon dem Ende...

Einen Fehler gibt es allerdings:

Seite 169, Bild 5.
Dort sieht man nur die Schnauze des angreifenden Dinosauriers in Grün.
Allerdings wird der Saurier ansonsten Braun dargestellt.
Nur falls dir @Jano das noch nicht aufgefallen ist.

[Yoitsu]

Warum ist die Reihe dann eigentlich abgeschlossen? Ist Rosa noch aktiv?

[BlackSun84]

Leider nein, schon seit einer Dekade nicht mehr, was echt, echt schade ist.

[Jano]

Konkret sind es bald schon eher zwanzig Jahre.

Und die Reihe ist zu Ende, weil bei Erscheinen von Band zehn alles existierende Material veröffentlicht wurde.

[Yoitsu]

Oh, ich hab ihn jetzt nicht verfolgt, aber das ist schon sehr schade.
Habe gerade gelesen, dass es aufgrund seiner Augen war. Ziemlich tragisch, vor allem für ihn. Aber mit diesen 10 Bänden hat er dann definitiv ein großes Erbe in der Comicwelt hinterlassen.

Dagobert, Donald & Co. SIND für mich Don Rosa.

[Jano]

Nein, die damalige Augenproblematik war nur der finale Auslöser, tatsächlich aufzuhören. Er hatte aufgrund des Disney-Systems aber vorher schon einige Jahre keine rechte Lust und Energie mehr (die letzten paar Storys ab 2004 waren auch recht lahme Wiederholungen schon vorher erzählter Stoffe). Heute hat er keinerlei Augenprobleme mehr und könnte theoretisch was machen, wenn er wollte. Er macht's aber aus Prinzip nicht, solange sich das Disney-System nicht für *alle* Grundlegend ändert, obwohl ihm schon hohe Summen und komplette Eigentums- und Vermarktungsrechte an einem evetuellen neuen Album angeboten wurden. Interessiert ihn aber nicht. Er hat Zeichnen eh immer schon gehasst und heute keinerlei Interesse mehr dran. Das glaubt immer keiner, ist aber so. Er findet Zeichnen eine Qual und würde nie freiwillig einen Stift anrühren, wenn's nicht sein muss. Zeichnen war für ihn immer nur ein Mittel zum Zweck, um seiner wahren Leidenschaft, dem Geschichtenerzählen, nachgehen zu können. Die Leidenschaft wurde dann durch Disney aber irgendwann ruiniert und er hat zudem auch das Gefühl, dass mit seiner letzten Story alles erzählt war, was er mit diesen Figuren erzählen wollte. Von daher braucht man kein Mitleid mit ihm zu haben, er ist nicht traurig, dass er nichts mehr macht. Heute verbringt er seine Zeit viel lieber mit Campen, Grillen, seinen Hunden und dem Instandhalten seines riesigen Waldgrundstücks.

Ausführlicher steht alles hier: https://career-end.donrosa.de/epilog-auf-deutsch/

[Örtliche Bücherei]

Ein schöner Teil der letzten Autobiografie. Interessant zu lesen, wie offenbar unglücklich der Mann mit seinem Umfeld war. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

Danke Jano, für den Link zum Epilog.

[Yoitsu]

Ooor. Was für ein Read.

Eine Achterbahnfahrt an Emotionen. Erst Don rosas Begeisterung, dann ein verständlich und nachvollziehbar-beschriebener Rückschlag nach dem Anderen, dann die Sache mit seinem Auge, die er beinahe schon grotesk-nachfühlbar beschrieben hat. In vielen seiner Probleme findet man sich selbst wieder (Workaholic) und es fällt hier wieder auf, wie sein Text an vielen Stellen exakt aus den Gedanken des Lesers schreibt - z.b. die Stelle als er beschreibt wie er realisiert, dass seine Arbeiten einfach mal überall auf der Welt verwurstet werden und er davon keinen beschissenen Cent sieht.

Und dann die große Disneysache. Ich wünschte ja ich könnte sagen ich wäre überrascht, aber von disneys Abgründen weiß man schon. Nein, was mich wirklich sprachlos macht ist, wie Rosa schon beschreibt, seine finanzielle Lage. Ich finde es wie er selbst und viele andere auch unfassbar, dass er nie etwas von den finanziellen Megaerfolgen seiner Werke abbekommen hat und ja - ich war auch der festen Überzeugung, er wäre Multimillionär. Seit Jahrzehnten kennt jeder, der auch nur entfernt etwas mit Comics zu tun hat, den Namen Don Rosa, es ist imo DER Name wenn es um Donald, Dagobert & Co. geht und der Mann selbst wird einfach von allen verarscht und lebt ärmer als ein durchschnittlicher Instagram-Influencer. Es ist bitter.

Ich verstehe vollkommen, dass er da aufhören musste - Neben seinem Auge. Aber auch abseits davon war das ein emotionaler und fühlbarer Text, der nur nochmal unterstreicht, was für ein wundervoller, vorbildlicher und in jedem Maße liebenswerter Mensch Don Rosa ist. Schade, dass ich ihn wohl nicht treffen werde, aber jetzt vollende ich die Kollektion mit noch mehr stolz. Auch, weil er diesmal etwas davon abbekommt.

Danke fürs Teilen!

[Örtliche Bücherei]

Der zweite grosse Zeichner von Donald und Dagobert Duck Comics ist Carl Barks. Gemäss eines früheren Artikels bekam er offiziell „die Erlaubnis“ Gemälde von seinen Werken zu erstellen um diese privat zu verkaufen.

Unglaublich, mit seinen Zeichnungen (und Geschichten) wurden weltweit Millionen von Dollars umgesetzt, während der Meister selbst eher bescheiden lebte. Aus heutiger Sicht eine absolute Frechheit.

Da konnte Don Rosa zumindest mit seinem Namen als Marke etwas bewegen. Immerhin.

Als Kind wollte ich immer Zeichner für die Disney Studios werden. Das Leben und meine Eltern waren dagegen. Wenn ich da Don Rosas Epilog durchlese bin ich sehr froh, dass es so nicht geklappt hat.

[M.Hulot]

Carl Barks ist (zumindest für mich) nicht der zweite, sondern der erste große Entenzeichner. Ohne ihn hatte es Don Rosa gar nicht gegeben.
Barks war bescheiden und Geld ist vielleicht auch nicht immer alles. Natürlich ist es ein Frechheit, wenn sich ein Konzern total am kreativen Output anderer bereichert und diese nur äußerst bescheiden bezahlt, doch beide hatten die Wahl und hätten aufhören können. Rosa hat es dann gemacht, für Barks war es wahrscheinlich sein Lebensinhalt. Vielleicht hätte er woanders bei mehr Gehalt nicht das machen können, was er wollte. Wer weiß.
Ich verdiene auch einen Hungerlohn, über den andere nur den Kopf schütteln. Doch meine Arbeit erfüllt mich und ich habe gewisse Freiheiten, die ich in anderen Verlagen nicht hätte. Und daher ist das für mich ok (solange die inflation nicht noch mehr steigt). Vielleicht ging das Barks oder anderen ähnlich.
Dieses immer mehr, teurer, höher, weiter – nur weil es in Medien vorgelebt wird...
Ich brauche keine teuren Urlaube, auch wenn ich gerne mal wieder nach San Francisco reisen würde, ich bin mit meinen Comics und Filmen zufrieden.
Vielleicht brauchen andere auch nicht viel.
Wobei ich aber (das will ich noch mal sagen) die Bereicherung des Disney-Konzerns furchtbar finde. Aber das ist unsere Welt. Kotzt mich an. Machste aber trotzdem nix dran. Man kann nur sein eigenes Leben ändern.
Ist zumindest Meinung

Gesendet mit Tapatalk

[Jano]

Man sollte nicht den Fehler machen zu glauben, dass es Don ums Geld ging. Das scheinen einige anzunehmen, ist aber schlicht falsch. Er hat von Anfang an gewusst, dass er so bezahlt wird, wie er bezahlt wird. Was ihn gestört hat, war, dass immer mehr Leute gedacht haben, er müsse sicher ein Multimillionär sein, obwohl er nicht mal irgendeine Art von Qualitätskontrolle über seine Geschichten hatte. Was ihn genervt hat, war, dass sämtliche Disney-Lizenznehmer seine Sachen ohne Rückfrage verwenden konnten, ohne dass er mitgekriegt hat, wo, wie und in welcher Form, in der Regel nicht mal Belegexemplare bekommen hat und die Präsentation schlecht war, mit falschen Kolorierungen, falschen Übersetzungen und insgesamt nicht seiner Absicht entsprechend.

Dass jeder Beteiligte außer ihm sich an seinen Sachen eine goldene Nase verdient hat, egal wie furchtbar die Präsentation war, hat dem ganzen dann nur die Krone aufgesetzt. Daher hat er alles hingeschmissen und seinen Namen als Marke eintragen lassen, sodass er seitdem zumindest über Produkte, die mit seinem Namen werben wollen (wie eine "Don-Rosa-Collection" oder "-Library"), Qualitätskontrolle hat, denn sonst würde er nicht erlauben, dass sie seinen Namen verwenden. In Deutschland ist es z. B. seit 2008 konkret so, dass alles, was unter "Don Rosa" veröffentlicht wird, nur dann erscheinen darf, wenn ich das bearbeitet habe. Wenn ich nicht beteiligt bin, ist die Verwendung der Don-Rosa-Marke tabu.

Natürlich ist Don ein alter Griesgram und eigenbrötlerischer Einsiedler, der im Wald lebt. Aber das Geld war ihm immer wurscht. Aus seiner Kritik am Disney-System wird immer gleich rausgelesen, dass er so gierig sei und sich doch wohl bewusst sei, auf was er sich eingelassen habe. Das Nichtsverdienen war aber nie das Problem. Das Problem war immer nur der Mangel an Qualitätskontrolle in Verbindung damit, dass andere an den Sachen, egal wie schlecht sie präsentiert wurden, ein riesiges Geschäft gemacht haben und man ihm als Schöpfer der Werke noch nicht mal mitgeteilt hat, wenn sie irgendwo nachgedruckt wurden oder ihm auch nur Belege geschickt hat. DAS hat zu der Frustration geführt, nicht das Nichtsverdienen.

Unabhängig davon sollte man sich bewusst sein, dass die Disney-Behandlung der Autoren und Zeichner bei den Classic-Comics völlig untypisch und weder angemessen noch zeitgemäß ist. Selbst bei Marvel- (trotz Disney-Tochter) und DC oder Asterix bekommen die Beteiligten heute auf Verkaufszahlen basierende Tantiemen. Da sollte es jetzt nicht sooo verwundern, wenn sich dann ein Autor mal fragt: "Hm, meine Sachen verkaufen sich ziemlich gut, warum verdient da eigentlich jeder außer mir was dran?", ohne dass man gleich mit: "Muss doch nicht immer größer, immer reicher sein." kommt. Dass es hier noch kein grundsätzliches Umdenken gab, liegt schlicht daran, dass der Nachteil für die meisten Autoren und Zeichner nicht relevant ist, weil deren Sachen meistens nur einmal gedruckt werden. Vielleicht irgendwann später noch mal als Teil einer Sammlung oder nach Jahren als Wiederholung. Da besteht in der Regel schon gar nicht die Chance, dass sich was millionenfach verkauft. Aber wenn es eben doch mal was gibt, was außergewöhnlich gut läuft, stehen die Schöpfer dann doof da und nur Disney und die Verlage verdienen fett dran.

[MrBlonde]

Danke für die Ausführungen!
Dann werde ich mal fleißig die DR-Library fertig kaufen und hoffen, dass es die Carl Barks Library auch zu uns schafft.

Und wenn ich DANN noch nicht genug habe von Dagobert & Co werd ich wohl mich auf die Suche machen oder aufgrund von Platzmangel sagen ich hab genug mit Barks & Rosa XD
Ich meine wie groß soll die Barks Reihe werden?
30 Bände?

HAHAHAHAHAHA!?!?!
Sie kommt zu uns!
Im neuen Egmont Ehapa Programm wird die "Onkel Dagobert & Donald Duck von Carl Barks" Library angekündigt.
Wird genau wie die von Don Rosa veröffentlicht. (Erst Schuber mit beiden Bänden), dann kommt der zweite Band einzeln nach.

Freue mich da wahnsinnig drüber.
Früher Null Donald Comic Fan mit Ausnahme von Don Rosa, den habe ich geliebt. (Dagobert Ducks Biographie ist eine von zwei die ich gelesen hab^^)
Durch die Don Rosa Library hab ich voll bock auf die Carl Barks Geschichten bekommen, so wie er davon schwärmt.
Ich glaube sogar ich habe einiges verpasst XD

Einziger Nachteil dann für mich:
Die vermerke auf die Carl Barks Geschichten passen nicht mehr...^^
Aber das ist mir soooooooo egal!
Freue mich einfach grad.

PS
Und das beste: Egmont macht tatsächlich die Änderung des Titels.
Statt mal Donald, mal Dagobert drauf zu schreiben wird die Reihe einfach wie bei Don Rosa betitelt.
Mega!!!

[M.Hulot]

Worin wird der Unterschied zu der schon vorliegenden Reihe aus den 1990ern bestehen? Sind die Übersetzungen dort auch wie in den Taschenbüchern bereinigt?

Gesendet mit Tapatalk

[Unca $crooge]

Man sollte nicht den Fehler machen zu glauben, dass es Don ums Geld ging. Das scheinen einige anzunehmen, ist aber schlicht falsch. Er hat von Anfang an gewusst, dass er so bezahlt wird, wie er bezahlt wird. Was ihn gestört hat, war, dass immer mehr Leute gedacht haben, er müsse sicher ein Multimillionär sein, obwohl er nicht mal irgendeine Art von Qualitätskontrolle über seine Geschichten hatte. Was ihn genervt hat, war, dass sämtliche Disney-Lizenznehmer seine Sachen ohne Rückfrage verwenden konnten, ohne dass er mitgekriegt hat, wo, wie und in welcher Form, in der Regel nicht mal Belegexemplare bekommen hat und die Präsentation schlecht war, mit falschen Kolorierungen, falschen Übersetzungen und insgesamt nicht seiner Absicht entsprechend.

Dass jeder Beteiligte außer ihm sich an seinen Sachen eine goldene Nase verdient hat, egal wie furchtbar die Präsentation war, hat dem ganzen dann nur die Krone aufgesetzt. Daher hat er alles hingeschmissen und seinen Namen als Marke eintragen lassen, sodass er seitdem zumindest über Produkte, die mit seinem Namen werben wollen (wie eine "Don-Rosa-Collection" oder "-Library"), Qualitätskontrolle hat, denn sonst würde er nicht erlauben, dass sie seinen Namen verwenden. In Deutschland ist es z. B. seit 2008 konkret so, dass alles, was unter "Don Rosa" veröffentlicht wird, nur dann erscheinen darf, wenn ich das bearbeitet habe. Wenn ich nicht beteiligt bin, ist die Verwendung der Don-Rosa-Marke tabu.

Natürlich ist Don ein alter Griesgram und eigenbrötlerischer Einsiedler, der im Wald lebt. Aber das Geld war ihm immer wurscht. Aus seiner Kritik am Disney-System wird immer gleich rausgelesen, dass er so gierig sei und sich doch wohl bewusst sei, auf was er sich eingelassen habe. Das Nichtsverdienen war aber nie das Problem. Das Problem war immer nur der Mangel an Qualitätskontrolle in Verbindung damit, dass andere an den Sachen, egal wie schlecht sie präsentiert wurden, ein riesiges Geschäft gemacht haben und man ihm als Schöpfer der Werke noch nicht mal mitgeteilt hat, wenn sie irgendwo nachgedruckt wurden oder ihm auch nur Belege geschickt hat. DAS hat zu der Frustration geführt, nicht das Nichtsverdienen.

Unabhängig davon sollte man sich bewusst sein, dass die Disney-Behandlung der Autoren und Zeichner bei den Classic-Comics völlig untypisch und weder angemessen noch zeitgemäß ist. Selbst bei Marvel- (trotz Disney-Tochter) und DC oder Asterix bekommen die Beteiligten heute auf Verkaufszahlen basierende Tantiemen. Da sollte es jetzt nicht sooo verwundern, wenn sich dann ein Autor mal fragt: "Hm, meine Sachen verkaufen sich ziemlich gut, warum verdient da eigentlich jeder außer mir was dran?", ohne dass man gleich mit: "Muss doch nicht immer größer, immer reicher sein." kommt. Dass es hier noch kein grundsätzliches Umdenken gab, liegt schlicht daran, dass der Nachteil für die meisten Autoren und Zeichner nicht relevant ist, weil deren Sachen meistens nur einmal gedruckt werden. Vielleicht irgendwann später noch mal als Teil einer Sammlung oder nach Jahren als Wiederholung. Da besteht in der Regel schon gar nicht die Chance, dass sich was millionenfach verkauft. Aber wenn es eben doch mal was gibt, was außergewöhnlich gut läuft, stehen die Schöpfer dann doof da und nur Disney und die Verlage verdienen fett dran.

In diesem Zusammenhang empfehle ich das Buch "Disney War". Da geht es zwar mehr um die Machenschaften im Konzern (z.B. die Streitereien zwischen Eisner und Katzenberg), aber man bekommt einen großartigen Einblick über die Unternehmensgeschichte von ca. 1980 bis 2005. Daß Don Rosa nicht geldgierig war, weiß man eigentlich. Aber wie bei Barks waren es doch eher die Verlage, die sich eine goldene Nase verdienten und weniger der Disney-Konzern selbst, der ja eigentlich nur die Lizenzen vergibt oder?

[Jano]

Aber wie bei Barks waren es doch eher die Verlage, die sich eine goldene Nase verdienten und weniger der Disney-Konzern selbst, der ja eigentlich nur die Lizenzen vergibt oder?

Na ja, die Verlage haben ja auch die ganzen Ausgaben für Übersetzen, Layout, Lettering etc. Klar verdienen die ggf. auch viel dran, aber Disney kassiert zum einen enorm hohe Lizenzgebühren, die für die Reingewinn sind, ohne was dafür zu tun. Und zum anderen geht die Keine-Tantiemen-Vorgabe nicht von den Verlagen aus, sondern von Disney. Glénat und Egmont z. B. würden sogar Tantiemen zahlen, das wird aber aktiv von Disney verboten. (Wobei es zumindest bei Glénat bei diesen Albendingern wohl irgendeine Sondervereinbarung gibt, aber die Details dazu kenne ich nicht.)

[God_W.]

Worin wird der Unterschied zu der schon vorliegenden Reihe aus den 1990ern bestehen? ...

Sie wird verfügbar sein?

...Sind die Übersetzungen dort auch wie in den Taschenbüchern bereinigt?
...

Nicht bei allen Taschenbüchern, erst ca. ab der Hälfte. Hier hätten sie jetzt die Chance die Texte gleich von Band 1 an zu verändern.
Oder es kommt mal eine komplett neue, werkgetreue Übersetzung? Das wäre vielleicht sogar ganz spannend...

[Unca $crooge]

Na ja, die Verlage haben ja auch die ganzen Ausgaben für Übersetzen, Layout, Lettering etc. Klar verdienen die ggf. auch viel dran, aber Disney kassiert zum einen enorm hohe Lizenzgebühren, die für die Reingewinn sind, ohne was dafür zu tun. Und zum anderen geht die Keine-Tantiemen-Vorgabe nicht von den Verlagen aus, sondern von Disney. Glénat und Egmont z. B. würden sogar Tantiemen zahlen, das wird aber aktiv von Disney verboten. (Wobei es zumindest bei Glénat bei diesen Albendingern wohl irgendeine Sondervereinbarung gibt, aber die Details dazu kenne ich nicht.)

Danke für die Infos. Das führt mich zu der Frage, was denn Ehapa für die Nutzung der Figuren im Jahr an Disney abdrücken muß? Geht das pro Charakter, pro Zeitschrift (MM, LTB, DDSH) oder wie wird das abgerechnet? Und um schätzungsweise welche Summen geht es dabei?

[Jano]

Danke für die Infos. Das führt mich zu der Frage, was denn Ehapa für die Nutzung der Figuren im Jahr an Disney abdrücken muß? Geht das pro Charakter, pro Zeitschrift (MM, LTB, DDSH) oder wie wird das abgerechnet? Und um schätzungsweise welche Summen geht es dabei?

Das lässt sich pauschal nicht sagen, da das pro Land unterschiedlich ist (in manchen Ländern sind Disney Buchhandels- und Kiosklizenzen separat) und von diversen Faktoren abhängt. Üblicherweise zahlt man (unabhängig von Disney-Sachen) eine Tantieme von acht bis zehn Prozent des Netto-Ladenpreises. Wenn's teuer ist, vielleicht auch mal zwölf. Keine Ahnung, ob Disney noch darüber liegt. Das eigentlich Teure bei Lizenzen generell sind aber die Vorauszahlungen (Mindestgarantien), die man zuerst leisten muss und die dann mit anfallenden Tantiemen verrechnet werden. (Wenn man z. B. für ein Buch 1000 Euro vorauszahlt, werden dann erst Nachzahlungen fällig, wenn man so viele verkauft hat, dass die Tantiemen diese vorausgezahlten 1000 Euro übersteigen.) Disney macht grundsätzlich keine Verträge unter 50 000 Euro Mindestgarantie mehr und da das bei Egmont Verträge für diverse Länder gleichzeitig sind, werden das pro Jahr sicherlich schon mindestens ein paar Hunderttausend sein. Wohl eher schon in Richtung ein paar Millionen.

Aber, wie gesagt, kann man pauschal nicht sagen, meine Ausführungen und Vermutungen hier beruhen ausschließlich darauf, wie das sonst bei Lizenzverträgen läuft.

Das ist jedenfalls generell und nicht pro Figur oder pro Titel. Wie genau das aufgeteilt wird, hängt dann auch noch jeweils vom Markt ab. In den USA waren zum Beispiel Comics mit den klassischen Figuren eine andere Lizenz als Comics mit denen der Disney-Afternoon-Trickserien. Kiosktitel können je nach Land eine andere Lizenz als Buchhandelstitel sein. Anthologiereihen können eine andere Lizenz als Autorenreihen sein (so war das z. B. zwischen Fantagraphics und IDW aufgeteilt). Aber auch das ist alles individuell je nach Land und Markt unterschiedlich. Story House Egmont dürfte für seine Länder wohl die kompletten Rechte der Comics mit den klassischen Figuren sowohl für Kiosk- als auch Buchhandelsausgaben haben, unabhängig davon, wie die zusammengestellt sind.

[Johnny_Hazard]

Ich finde es schon witzig/befremdlich/skurill daß seit mehreren Jahren (10?) in dem Ursprungsland USA keine Disney Hefte mehr erscheinen. Spricht nicht für Disney die auch Star Wars, Marvel und 20th Century Fox gekauft haben und dann Dark Horse: Star Wars, Conan, Alien, Predator nach jahrelanger Betreuung entzogen haben. Aber wo bleiben die Disney Publikationen? Die scheinen mittlerweile in der Prognose so mies zu sein das selbst Marvel dazu keine Publikationen bringen will....verständlich da vor ca. vier Jahren ein Händler in den USA mir sagte daß die meisten Hefte sich nur noch mit ca. 30.000 Auflage maximal verkaufen und im Previews sieht man welche Hefte daß sind.Marvel und DC dazwischen damals Walking Dead mit einem schwachsinnigen Ende ...keine Ahnug wer sich jetzt noch für die kolorierten Neuauflagen interessiert.

[Spectaculus 1/4]

Ich finde es schon witzig/befremdlich/skurill daß seit mehreren Jahren (10?) in dem Ursprungsland USA keine Disney Hefte mehr erscheinen.

Soweit ich weiß, sind die letzten Ausgaben von Uncle Scrooge und Disney Comics and Stories 2020 erschienen. Die Pandemie hat den sowieso schon schwächelnden Reihen wohl den Garaus gemacht. Könnte aber sein, dass ein anderer Verlag sich noch mal daran versucht. Aaron Sparrow war wohl in Gesprächen mit Disney, was aber am Ende keine Ergebnisse hervorgebracht hat.

[Unca $crooge]

Danke Jano für diese interessanten Informationen. Auch wenn sie vielleicht nicht alle zutreffend sind, weiß ich jetzt ein bißchen mehr über das Disney Comic Lizenzgeschäft. Das hatte mich schon immer fasziniert. Aber Disneys Gier scheint wirklich mit dafür verantwortlich zu sein, daß in den USA kaum mehr Comics mit Micky und Co. veröffentlicht werden. Hierzulande sieht es ja aber auch nicht viel besser aus: die Kinder sammeln irgendwelche Pokemon- oder Star Wars- Karten. Für die Entenhausener interessiert sich in meinem Bekanntenkreis leider gar keiner.