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Ergebnis 1 bis 15 von 15
  1. #1
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Vampire State Building

    "Eine packende Mischung aus Blade und Stirb langsam" heißt es bei Splitter. Kann man so sehen. Nur dass wir bisher noch den strahlenden Helden vermissen. Der Protagonist hat nichts von dem Vampirjäger oder einem charismatischen, coolen Typ wie John McLain. Er plagt sich mit Ängsten und Problemen herum, die im Zusammenhang mit dem Tod seines Vaters stehen, der in Afghanistan gefallen ist. Was macht so ein Typ? Klar, er meldet sich freiwillig zum Militärdienst nach ... Wohin könnt ihr euch selbst denken. Hat man alles so oder ähnlich schon einmal gesehen und gelesen.
    Es wird fleißig abgekupfert oder - positiv formuliert - zitiert. Die Szene, in der jemand vom Hochhaus hinunter auf einen Polizeiwagen fällt, ist nur noch für die jüngere Generation originell, die den Nakatomi-Tower in L. A. nicht kennt, also praktisch für niemanden, der das hier liest. Die weiteren üblichen Zuaten: Eine Einsatzleitung der Polizei vor Ort, die nicht in Gefahr läuft, einen Nobelpreis für Gedankenschnelligkeit zu bekommen. Das übliche Einsatzkommando, das hineingeschickt wird, um gnadenlos zu scheitern. Die vergeblichen Versuche der im Hochhaus Eingeschlossenen Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen usw.
    Neu ist immerhin, dass nicht Terroristen das Empire State Building besetzt haben, sondern Vampire, was allerdings nicht wirklich überraschend ist, sondern sich schon aus dem Titel und dem Cover erahnen lässt. Der Kontext zu geheimen Riten eines Indianerstamms weckt bei mir dann wieder Assoziationen zu Steven King.

    Ich bin unschlüssig, was ich von der Story halten soll. Nach dem ersten Band lässt sie sich nicht abschließend bewerten. Die Geschichte kann noch richtig Drive bekommen und interessant werden. Mal abwarten. Positiv ist, dass das Autorenpaar Ange unnötige Längen vermeidet und den Background der handelnden Personen geschickt und professionell in die Dialoge einfließen lässt.

    Das Artwork trifft nicht uneingeschränkt meinen Geschmack. Die Actionszenen kommen sehr gut rüber. Gesichter, insbesondere die Fratzen der Vampire lassen regelmäßig keine Details erkennen, sondern sind eher mit groben, schnellem Strich gezeichnet. Für mich insgesamt guter Durchschnitt, auch wenn jetzt die Freunde von Adlard und The Walking Dead aufheulen werden. Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich.
    Geändert von Zardoz (03.05.2020 um 11:01 Uhr)

  2. #2
    Mitglied Avatar von amicus
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    Herzlichen Dank für deine ausführliche Rezension.

  3. #3
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Sehr aufschlussreiche Rezi! So weit schon mal Danke!

  4. #4
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Merci! War am überlegen, ob ich den auf meine Wunschliste setzen soll...

    C_R
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  5. #5
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    Danke Zardoz. Wird also erst mal nicht in Betracht gezogen.
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  6. #6
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Wer das Genre mag, sollte durchaus einen Blick riskieren. Das ist kein schlechter Comic! Trotz der angesprochenen Kritik lassen das rasante Erzähltempo und die actiongeladenen, dazu passende Bilder keine Langeweile aufkommen. Bisher überwiegt bei mir aber ein diffuses Gefühl der Enttäuschung. Vielleicht war die Erwartungshaltung zu groß und ich habe mir mehr versprochen. Andererseits ist es der erste Band von dreien. Es musste schließlich zunächst der Grundstein für die folgenden Ereignisse gelegt werden. Der Cliffhanger am Schluss deutet daraufhin, dass die Geschichte noch weiter an Fahrt aufnehmen kann.

    Nach meiner Auffassung gelingt es einigen Autoren nicht, den Leser sofort an die Geschichte zu fesseln. Nicht jeder hat das Talent wie z. B. Vielschreiber Bec, der zwar auch ständig sich selbst und andere "zitiert", der aber schon binnen weniger Seiten u.a. durch Verwendung unterschiedlicher Erzählebenen Spannung aufbauen kann.

  7. #7
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    Von Blade und / oder Stirb langsam ist der Band weiter entfernt als die Sonne von der Wega!
    Im großen und ganzen Stimme ich auch diesmal mit Zardoz überein - es kommt keine Spannung auf, und die "Protagonisten" sind einem ziemlich egal. Schlecht geschrieben (da nicht interessant) und die Zeichnungen sind auch nicht mehr als durchschnitt.
    Den 2.Band werde ich mir definitiv nicht besorgen.

  8. #8
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Gelesen und für gut befunden. Typische Zeichnungen von Ardland und eine langsam startende Story. Ich kam nur an einer Stelle nicht mit bis es später doch erklärt wurde. Ich finde aus dem ganzen kann man was größeres machen. Ich freue mich auf ein weiteres Album.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Normalerweise muss ich in den ersten Band nochmals einen zumindest flüchtigen Blick werfen, bevor ich mich Wochen oder Monate später mit der dann erschienenen Fortsetzung beschäftige. Das war hier trotz meines lückenhaften Gedächtnisses nicht der Fall, was schon einiges über die inhaltliche Tiefe der „Vampire“ aussagt. Die Geschichte nimmt dann im Großen und Ganzen ihren erwartungsgemäßen Verlauf. Überraschungen, plötzliche Wendungen, erzählerische Kniffe, originelle Ideen werden sich nur den glücklichen Menschen erschließen, die sich bisher ausschließlich mit abendländischer Philosophie beschäftigt, ansonsten aber bisher auf jeglichen Medienkonsum verzichtet haben. Bedauerlicherweise werden sie feststellen müssen, dass dieses Werk nicht der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Comicunmündigkeit ist. Der verbleibende Rest der Menschheit darf sich geruhsam auf dem Sofa räkeln. Er hat nicht zu befürchten, vor lauter Aufregung und Spannung anschließend nicht einschlafen zu können. Wie bereits im ersten Band bleibt der Eindruck, das meiste schon einmal in dieser oder ähnlicher Form gesehen zu haben. Offenbar scheint „Die Hard“ der Lieblingsfilm des Autorenpaar Ange zu sein. Wieder gibt es eine Szene, die auffällig an den guten alten John McClane erinnert, als Hubschrauber zur Rettung eingesetzt werden, allerdings ohne den Humor eines Agent Johnson. Das Ende wirkt etwas fade. Es ist alles gesagt. War es aber auch irgendwie schon zu Beginn der Story.


    Das Artwork würde ich weiterhin als guten Durchschnitt bewerten. Grundsätzlich gefällt mir der Stil.


    Fazit:
    Die „Vampire“ sind professionell gemacht, bieten dem erfahrenen Leser aber wenig, was in Erinnerung bleibt. Die beiden Teile des Comics lassen mich mit dem Gefühl zurück, dass einmaliges Anschauen reicht. Im Gegensatz zu @Mollari war ich zu neugierig auf den Fortgang der Geschichte. Vielleicht bewerte ich sie aber auch zu kritisch. Immerhin hat sie @yoorro gefallen. Und das ist nicht die schlechteste Referenz. Von daher gesehen ist jeder eingeladen, sich ein eigenes Bild zu machen.


  10. #10
    Mitglied Avatar von yoorro
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    @yoorro gefallen. Und das ist nicht die schlechteste Referenz.

    Wauuuh! Ist das jetzt positiv oder Negativ? Bin ich zu einfach gestrickt oder bin ich ein Gourmet bei Currywurst mit Fritten? Man weiß es nicht. Fühl ich mich gebauchpinselt oder herabgewürdigt? Naja, der liebe Zardoz wird es wissen und mich einschätzen können. Halleluja!

  11. #11
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    @yoorro

    Leute wie Tarantino wurden doch später auch als B / C Movie Nerd oder Trash Koryphäe gewürdigt
    Mann muss dies nur richtig einordnen und einige Zeit verstreichen lassen dann findet sich eine Fanbase und würdigt das innerhalb dieser (reinen Unterhaltung / beteiligten Mitarbeiter / Produktionsbedingungen/ Zielpublikum bzw. Ort / Budget/ Erwartungen ) Prämisse ...und dann bist du spätetens später dann und dort ein Hohepreister
    Man muss es meist nur richtig vorher einordnen , um dann später aus einer anderen Sicht Spass zu haben, das war oder ist bei Leathal Weapon, Stirb Langsam usw. doch genauso
    Erst keine große Kunst , aber als Action Franchise dann viel später im nostalgischen Rückblick doch dann erst extrem reizvoll kultig für Fans
    Geändert von Huckybear (24.10.2020 um 14:02 Uhr)
    Ein
    Herz
    für Hardcover

  12. #12
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    @yoorro: das ist natürlich uneingeschränkt positiv gemeint.

    Unabhängig davon, bemühe ich mich, hier niemanden persönlich herabzusetzen. Schon gar nicht, wenn in der Sache unterschiedliche Meinungen bestehen. Davon lebt schließlich das Forum.

  13. #13
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Ich sitze hier mit einem breiten Grinsen. Ich habe ein Lied im Ohr: ein bisschen Spass muss sein... Ich bin halt alt und kenne solche Songs...

  14. #14
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Ich habe nun Band zwei gelesen. Für Fans dieser Art bestimmt ein Highlight. Für mich ein netter Happen zwischendurch. Ich erwarte da auch nicht so viel wie bei anderen Thematiken. Ich fühlte mich gut Unterhalten und ich war auch schnell durch mit dem Band. Das lag aber auch an der Geschwindigkeit der Story. Warum das aber kein Double geworden ist werden wohl andere besser wissen.

  15. #15
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    Zitat Zitat von yoorro Beitrag anzeigen
    Für mich ein netter Happen zwischendurch.
    Sehe ich auch so. Ob ich ihn genossen habe? Na jedenfalls habe ich keine schalen Nachgeschmack. Man kann den Happen aber auch auslassen.

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