Ist "Ganove" soviel schlimmer als "Pirat"?
Ist "Ganove" soviel schlimmer als "Pirat"?
Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(angeblich) Anton Tschechow
Das letzte mal das ein Amerikaner einen Europäischen Comicklassiker groß herausbringen wollte , ist das mit Spielberg bei Tim und struppi zusammen mit dem Neuseeländer Peter Jackson ja fürchterlich in die Hose gegangen
Ebenso als ein Europäer wie Besson versuchte einen Europäischen F-B Comicklassiker anbiedernd zu Amerikanisieren um weltweiten Erfolg zu haben mit Valerian
Von daher bin ich skeptisch und denke das Miller wieder sein Sin City, Spirit, 300, DKR Ding überstült und dies dann als moderne Klassiker Interpretation verkauft
Ein
Herz
für Hardcover
Ich mag vieles von Miller, ich mag, was ich bislang von Corto kenne. Beides hat ungefähr so viel gemein wie eine Zwetschge und ein Atom-U-Boot. Das kann ja nur in die Hose gehen.
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Lasst euch überraschen...
Miller ist mit Sicherheit intelligent genug, den Corto zu erfassen. Ich mache mir da eher Sorgen, dass die Produzenten sich nicht auf einen typischen Corto einlassen.
Das Kino ist ziemlich am Boden, weswegen die Produktionsfirmen keine Risiken mehr eingehen, sondern nur noch sichere Kassenschlager finanzieren. Deswegen gibt’s nur noch Superhelden und Fantasy im Kino. Corto steht für das komplette Gegenteil all dessen, was seit zehn Jahren in den Kinos läuft. Serien sind diesbezüglich zwar etwas freier, aber etwas mit Corto Vergleichbares ist mir noch nie untergekommen. Kann ich mir bei Netflix und Konsorten nicht vorstellen.
Es würde mich jedenfalls mehr als verblüffen.
Davon abgesehen: Die wievielte Ankündigung einer Corto-Verfilmung ist das jetzt, seitdem wir diesen Thread pflegen?
Geändert von CHOUETTE (30.11.2022 um 19:22 Uhr)
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Bei der Film-Ankündigung von 2018 war ich auch eher pessimistisch eingestellt, aber Tom Hughes können sie gerne auch für die Serie als Corto-Darsteller nehmen, mit dem hatte ich mich gedanklich schon angefreundet und fand es dann schade, dass doch nichts daraus geworden ist.
"Ganove" ist doch (durch Vorverurteilung hinsichtlich Strafrechts) ein Rechtsbrecher, mindestens eine Person, die in Grundlage ihres Lebens "lebt" mit nicht belegbaren "Grundlagen".
"Pirat" ist doch wohl einerseits ein sog. historisch-definierter Begriff, anderseits - inpräjudiziellerseits in defintio - ein Verbrecher wie ein sog. "Terrorist".
Die Pratt'sche Figur des Corto Maltese ist weder GANOVE noch PIRAT: Der Pratt'sche Avatar des "Corto" ist ein Affiliant seines eigenen Lebens, einer der Anstoss nimmt, einer der gegenschwimmend ist. Aber Corto ist kein Verbrecher. So sehe ich das.
Gegenläufer: Wenngleich sich Corto in der Ausprägung der Autorenschaft durch "Schwarzer Ozean" durchaus "schuldig" macht. Das ist schon hart an der Grenze gültiger Gesetzgebungen. .... Wer hat nicht schon versucht, Finanz, Krankenkassen und Gebietskörperschaften für den eigenen Vorteil einzunehmen? Ist denn diese Lebensvorgehensweise nicht Urstand des Lebens nach "surivlal of the fittest"?
Corto ist als literarische Figur undurchschaubar, rätselhaft und jeweils der momentanen literarischen Ergebniskonstellationen seines Schöpfers unterworfen gewesen. Und Hugo Pratt hat innerhalb vieler überbordernden Grenzen, in Überschreitungen, mit diesem Charakter "gespielt".
Corto ist Verbrecher und Pirat - wie wir alle hier in diesem Forum, wo sozial-orientierte Menschen aufeinander treffen. Und das dürfen wir, OHNE dass uns jemand (wie der MONACO bei Corto) uns sagt, was wir dürfen.
Geändert von scarpino (30.11.2022 um 18:56 Uhr)
Das ist doch nur die SPON-Übersetzung von "Rascal" wie Miller ihn bezeichnete. Und der meinte damit sicher nicht Ganove. Schließlich hatte er Corto ja als langjähriger Fan schon in Sin City und The Dark Night Returns gehuldigt.
??? Natürlich ist Corto sowohl ein Pirat als auch ein Ganove!?! Wie auch Rasputin: So gegensätzlich beider Charakter, so stehen Sie doch (ursprünglich) beide gleichermassen als 'Söldner' im Dienst des Monaco. Oder hab ich die Südseeballade nach all den Jahren so schlecht in (falscher) Erinnerung?
Und ist es nicht grade das, was wir an Corto mögen: Das er ein Hallodri ist, ein Typ voller Widersprüche, bei dem Charakter und Profession zuweilen so gar nicht zueinander zu passen scheinen, der seinen eigenen Kopf hat, seine eigenen, zuweilen eher unedlen Prinzipien, und oft genug anders handelt, als er seinen Prinzipien zufolge eigentlich handeln müsste?
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Ich hätte ihn jetzt eher als Outlaw betrachtet, weil er sich prinzipiell nicht an Regeln halten will, und eine kurze Episode in seinem Leben hat er sich auch als Pirat verdingt.
Ich habe Millers "Spirit" noch nicht gesehen und hole das demnächst nach. Der Film "300" ist ja vor allem wegen dem aufgeblasenen Zakk Snyder unerträglich und an "Sin City" stört mit Robert Rodriguez, von dem ich ebenso wenig halte. Wenn die beiden Pfeifen nicht dabei sind, könnte Frank Miller vielleicht sogar gute Arbeit abliefern.
So unterschiedlich können Geschmäcker sein: Ich finde "Sin City" tatsächlich die beste Comic-Verfilmung ever. Ob trotz oder wegen Rodriguez vermag ich allerdings nicht zu beurteilen.
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Es dürfte zumindest die werkgetreuste sein, das ist ja zu großen Teilen Bild für Bild umgesetzt. Fand ich allerdings auch gerade dadurch ziemlich langweilig und letztlich überflüssig, wie ein Coversong, der dem Original nichts Neues hinzufügt. Kann man sich dann eigentlich auch sparen. Da fand ich jetzt etwa die Valerian-Verfilmung wesentlich interessanter.
Sin City fand ich großartig und meines Erachtens hat auch 300 die Stimmung und Kraft der Vorlage ideal eingefangen. Der Spirit hat Eisners Vorlage aber leider gar nicht verstanden, das ist einfach nur übel (finde ich, und ich bin erst beim dritten Spirit-Band von Salleck).
Ich denke aber auch, dass Corto ein Stück weit Ganove und Pirat ist und habe da erst 5 Bände gelesen.
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Concept Artwork von Frank Miller zu Corto Maltese
https://www.meganerd.it/corto-maltes...a-la-serie-tv/
Ich sehe ihn schon grimmig cool mit Katana und Hakenkreuzwurfsternen alleine gegen 300 schwingen und werfen
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Find ich jetzt nicht so vergleichbar: Die Umsetzung in ein anderes Medium (Comic / Film) ist mMn schon genug 'Neues', während (überflüssige) Cover-Songs ja innerhalb des Ursprungs-Mediums (Song / Song) bleiben. (Wobei es ja aber natürlich auch großartige Cover-Versionen gibt, manchmal so gut (weil zuweilen auch so anders), dass ich mich nicht wirklich entscheiden kann, welche Version mir besser gefällt: Beatles oder Cocker (With a little help...), Animals oder Santa Esmeralda (Don't let me be missunderstood), Easybeats oder Gary Moore (Friday on my mind), Kinks oder Van Halen (You really got me) usw. usf.)
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Vergessen Sie nicht „Jump“ (Van Halen) in der Velvet Undergroundesken Version von Aztec Camera.
Corto Maltese ist ein Strolch und bleibt auch einer.
Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.
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PS: Und es ist dabei NICHT wie in der Mathematik, dass Minus mal Minus plus ergibt: Wenn Manfred Mann Bob Dylan covert, ist trotzdem das Cover besser. Oder erst recht.
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Hier kann dann wieder durchgefegt werden ...
Viel OT hier!
https://www.actuabd.com/Hugo-Pratt-T...ie-de-dBD-No24Das Magazin dBD widmet ihm, Hugo Pratt, mit "Immer ein Stück weiter " eine Sonderausgabe, die unser Wissen um diese Legende der 9. Kunst vertieft. Diese Ausgabe wird von dem Gelehrten Dominique Petitfaux herausgegeben , zweifellos einem der besten Spezialisten des Künstlers, dem wir mehrere Bücher mit Interviews und Essays über das Werk des venezianischen Meisters verdanken.
In diesem Heft erinnern wir an die Kindheitslektüre des Künstlers, seine Erfahrungen mit dem Faschismus im Alter von zehn Jahren, seine Hauptwerke wie "Die Südseeballade" , den ersten Corto Maltese , aber auch die Kuriositäten: die Selbst- Porträts, in denen er in seinen Comics als Cameo auftritt, seine Vorliebe für blonde Heldinnen, seine Bekanntschaft mit der Pop Art, der Stand der Forschung zu seinem Leben und Werk, eine Chronologie der Abenteuer von Corto Maltese, die zwischen dem 1. Weltkrieg und den 1930er Jahren spielen, und tausend und ein Geheimnis, das einen Besuch wert ist.
Kennt jemand die Cameos?
Geändert von Simulacrum (17.02.2023 um 17:57 Uhr)
Ich kenne nur die Auftritte in den Guiseppe Bergman-Abenteuern von Manara. Das sind allerdings größere Rollen und kaum nur als Cameos zu bezeichnen. Pratt ist eigentlich eine so markante Erscheinung, dass ich behaupten würde, ich hätte sie kaum übersehen können. Aber scheinbar habe ich? Dazu aber darf natürlich seine kultige Rolle in "Die Nacht ist jung" nicht vergessen werden. Ein großartiger Film und Hugo Pratt macht einen nachhaltigen Eindruck.
Ja, keine Ahnung, welche Comics gemeint sein könnten, Selbstporträt und Cameo las sich für mich aber nach seinen eigenen Comics und nicht nach Hommagen von Manara.
PS: Der Artikel heißt: Les autoportraits cachés d’Hugo Pratt
http://www.dbdmag.fr/dbdpresse/numeros/detail/470.html
Geändert von Simulacrum (17.02.2023 um 18:21 Uhr)
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