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  1. #226
    Admin Avatar von Bernd Glasstetter
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Ach, das hatten wir doch schon des öfteren: Zuviel Arbeit für zuwenig Aussicht auf entsprechenden Ertrag...
    Na dann sei mal froh, dass ich schon seit 15 Jahren nicht unbedingt auf den Ertrag aus bin, denn sonst gäbs Splashcomics nicht. Und auch nicht die neue Veröffentlichungsübersicht im Zack. Oder die Website zum Gratis Comic Tag...

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    @horst: Willst Du das mit dem 'nachwachsen' nicht verstehen oder tuste grad nur n bisschen begriffsstutzig?
    Muss denn wieder so ein persönlicher Angriff sein? Kann man auch anders formulieren...

  2. #227
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von aktuell
    @horst: Willst Du das mit dem 'nachwachsen' nicht verstehen oder tuste grad nur n bisschen begriffsstutzig?

    Zitat Zitat von Bernd Glasstetter
    Muss denn wieder so ein persönlicher Angriff sein? Kann man auch anders formulieren...

    Zumal es ja für die Mutmassung zaktuells auch eine sehr einfache Erklärung geben könnte.
    Es könnten einfach wieder Alt-Leser zum Magazin zurückgefunden haben, die eben in der Kauka/Wiechmann Ära abgesprungen waren.

    Das ist für mich persönlich eine sehr naheliegende Schlussfolgerung!
    Und richtig "viel mehr" wurden es ja auch nicht mehr, wenn ich das alles richtig interpretiere, oder!?


    Viel interessanter als solche Mutmassungen, sind doch die "neuen" Zahlen die hier im Raume schweben.

    Gingen wir ursprünglich von Auflagenzahlen aus, nachdem VRhunter aus seiner Lektüre berichtete, darf dies doch nun deutlich angezweifelt werden, zumal die Aussage Spinas hier recht deutlich zu sein scheint.

    Es würde auch eher zu meiner Vermutung passen - denn eine solch kleine Auflage hätte ich ZACK nicht zugetraut - ohne es zu Wissen hatte ich schon an eine sechsstellige Auflage geglaubt.

  3. #228
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von fulbecomics Beitrag anzeigen
    Es bringt ja nix immer wieder auf den gleichen Fakten herumzuturnen. Das Splitter-Produktionen (auf den neuen "Schultheiss" bin ich ja mal gespannt wie'n Flitzebogen) nicht mit den Wiechmann-Produktionen vergleichbar sind, ist so klar wie Klosbrühe. Verstehe aber einfach nicht wie ein Vertreter eines Konkurrenzverlages sich hier so äussern tut, will mir einfach nicht in die Birne

    Lieber fulbecomics - ich weiss aus eigener Erfahrung, daß man es oftmals nicht schätzt wenn man als "Verlagsangehöriger" in dem Forum eines anderen Verlages postet.

    Aber ich bitte dich - lass doch bitte diese völlig unnötigen Anschuldigungen Horst gegenüber.
    Hier geht es um Vorgänge die über 30 Jahre zurückliegen, dazu von einem Herausgeber (Koralle), der so heute gar nicht mehr existiert.

    Du kannst doch nicht ernsthaft gerade den Leuten eine Teilnahme hier verwehren, die entweder als Zeitzeugen oder eben wegen ihrer exzellenten Branchenkenntnisse, viel zur Aufklärung solcher Dinge beitragen können.

    Man sollte langsam mal von dem "idiotischen" Gedanken wegkommen, daß ein Verlag XY in einem Thread eines Verlages UVW nichts schreiben dürfe - was soll dieses Bevormunden?

    Das Comicforum und alle Unterforen sind öffentliche Foren - hier darf jeder in jedem Thread teilnehmen - und es muss auch nicht völlig "kritikfrei" vorgetragen werden.

    Soll man alle Leute vom Fach wirklich zu "mundtoten" Ja-sagern verdammen?

    Mitnichten - gerade diese Leute sind es, die viel zum Comic-Fach-Wissen der "Normal-User" beitragen.

  4. #229
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    Sorry @hipgnosis, aber @horst hat eindeutig versucht am Image von Wiechmann mit zweifelhaften Methoden zu kratzen, das kannst Du selbst nachlesen. Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.

  5. #230
    Mitglied Avatar von Schninkel
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    Zitat Zitat von fulbecomics Beitrag anzeigen
    Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.
    ... und genau darüber gibt es hier geteilte Auffassungen. Ich denke nicht, dass die Beteiligten hier zu einer abschließenden gemeinsamen Bewertung kommen werden. Von daher halte ich den Vorschlag von Bernd Glasstetter für richtig:

    Zitat Zitat von Bernd Glasstetter Beitrag anzeigen
    Wäre das nicht etwas, was man eher auf "neutralem" Boden veröffentlichen sollte? Nicht dass ich mich jetzt als Autor ins Gespräch bringen will,dafür fehlen mir auch die grundlegenden Kenntnisse. Aber Splashcomics kann ich gerne als diesen Boden anbieten.

  6. #231
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    wenn ich mal aus meinem bescheidenen wissen des comicgeschäftes schöpfen darf:

    -man ist in den 70er und 80er jahren davon ausgegangen, dass alle 7 jahre eine neue generation an lesern nachgewachsen ist

    -aufgrund der damaligen kosten wurden magazine teilweise bereits bei 60.000 verkaufte auflage eingestellt (ehapa stellte die reihen "die großen..." bei ca. 20.000 verkauften alben ein, weil es sich nicht mehr rechnete). allerdings gab es aufgrund unterschiedlicher vertriebsstrukturen (phasenvertrieb kontra flächendeckendem vertrieb) auch ausnahmen (s. bastei)

    -bei aller liebe zu "zack" darf man nicht vergessen, dass es schon auch noch "konkurrenzprodukte" gab, die qualitativ möglichweise nicht an "zack" heranreichten, aber trotzdem kaufkraft abschöpften

    -"zack" musste zwangsläufig abstürzen, da sich sein kult-potenzial vor allem aus dem veröffentlichen von klassikern speist. nach einigen jahren waren die kataloge der französischen lizenzgeber in deutschland veröffentlicht. es gab kaum noch freies material, da ja auch andere verlage franco-belgische serien veröfentlicht hatten (etliche funnies bei kauka, "buck danny", "jerry spring", "der rote korsar" bei bastei). folglich musste schnell eigenes material kreiert werden, was qualitativ schlechter war, oder neue lizenzgeber gesucht werden (z.b. aus italien).

    -neue interessante lizenzen waren später dann nicht mehr aus frankreich erhältlich, weil man zum einen autoren und zeichner wie charlier, hermann oder giraud uvm. von den französischen verlagen abgeworben hatte und zum anderen mit eigenen magazinen auf den franco-belgischen markt drängte, was nicht gerade zu freudenstürmen in frankreich führte. kein wunder, dass verlage wie dargaud, lombard, dupuis u.a. plötzlich den lizenzhahn zudrehten.

    efwe

  7. #232
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    (...) Wenn hier schon aus dem eigenen Leseverhalten eherne Gesetze gestrickt werden: Ich habe nie mit Comic lesen aufgehört (...). Und ZACK-Leser wurde ich mit 18. (...)
    Du willst mir damit aber jetzt nicht verklickern, dass Du Dich damit für repräsentativ hälst, sprich die Zielgruppe des Koralle-ZACKs bei plusminus 18 ansiedelst!?!

    Zitat Zitat von Bernd Glasstetter Beitrag anzeigen
    (...) Muss denn wieder so ein persönlicher Angriff sein? Kann man auch anders formulieren...
    War nicht als persönlicher Angriff gemeint und ich schätze, dass horst das auch nicht so aufgefasst hat. Oder, horst!? Wenn doch, dann sorry. Mir gings nur darum, zu eroieren, ob ich noch mal versuchen muss/soll, es ihm anders zu erklären, denn gegenseitiges Verstehen is ja die Grundvoraussetzung, wenn man über etwas redet...

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Zumal es ja für die Mutmassung zaktuells auch eine sehr einfache Erklärung geben könnte.
    Es könnten einfach wieder Alt-Leser zum Magazin zurückgefunden haben, die eben in der Kauka/Wiechmann Ära abgesprungen waren.

    Das ist für mich persönlich eine sehr naheliegende Schlussfolgerung! (...)
    Das eben ist zwischen mir und horst ja strittig: Ob die 'von Wiechmann Vertriebenen' für immer verloren sind und ggf. sogar mit dafür verantwortlich, dass auch keine neuen Leser dazu kommen...
    Geändert von ZAQ (04.03.2010 um 13:01 Uhr)
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  8. #233
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    peter wiechmann bzw. sein chef rolf kauka mögen sicher auch ein paar schaufeln sand ins grab von "zack" geschüttet haben aber die grube haben sich die spingerleute selbst gegraben, da sie nicht früh genug mit eigenkreationen begonnen haben, sondern erst das komplette verfügbare lizenzmaterial aufgebraucht haben.
    und nicht zu unterschätzen sind alte seilschaften und der nette satz "das haben wir schon immer so gemacht..., was denkt der neue sich eigentlich."
    aus eigener erfahrung weiß ich, dass ein eingespieltes team einem neuen chef und macher ganz schön den wind aus den segeln nehmen, um nicht "sabotage betreiben" sagen zu müssen. und natürlich sind am ende die anderen schuld.

    efwe

  9. #234
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von fulbecomics Beitrag anzeigen
    Sorry @hipgnosis, aber @horst hat eindeutig versucht am Image von Wiechmann mit zweifelhaften Methoden zu kratzen, das kannst Du selbst nachlesen. Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.
    Leute, bitte! Hört doch auf, hier ne unnötige Schärfe reinzubringen. Horst hat seine Sicht der damaligen Vorgänge geschildert wie jeder andere hier auch. Das hat nichts mit 'Image-Ankratzen' zu tun. Es gibt da unterschiedliche Sichtweisen zu, die muss man erstmal gegenseitig verstehen und kann dann darüber diskutieren, welche wohl eher zutrifft. Da muss man kein persönliches Ding draus machen.
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  10. #235
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Back to Topic:
    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    (...) Und richtig "viel mehr" wurden es ja auch nicht mehr, wenn ich das alles richtig interpretiere, oder!? (...) Es würde auch eher zu meiner Vermutung passen - denn eine solch kleine Auflage hätte ich ZACK nicht zugetraut - ohne es zu Wissen hatte ich schon an eine sechsstellige Auflage geglaubt.
    Ich geh schon davon aus, dass in der Nach-Wiechmann-Phase die Auflage wieder deutlich(!) in den sechsstelligen Bereich geklettert ist. In sofern: Ja, doch: Es wurde wieder "viel mehr". Ich denke, man kann sicher davon ausgehen, dass die 'Internationalisierung' gar nicht statt gefunden hätte, wenn die verkaufte Auflage auf dem 'Wiechmann-Niveau' auch danach geblieben wäre, bzw. nicht wirklich deutlich wieder angestigen wäre. Wenn in der zweiten Hälfte des Jahres 1976 nicht mindestens ein 'es geht aufwärts' zu konstatieren gewesen wäre, wär ZACK spätestens 1977 eingestellt worden. Das 'Abwerben von Zeichnern und Autoren' hätte dann gar nicht statt gefunden, das setzte ja erst so richtig 1978/79 ein...
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  11. #236
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    ...-"zack" musste zwangsläufig abstürzen, da sich sein kult-potenzial vor allem aus dem veröffentlichen von klassikern speist. nach einigen jahren waren die kataloge der französischen lizenzgeber in deutschland veröffentlicht. es gab kaum noch freies material, da ja auch andere verlage franco-belgische serien veröfentlicht hatten (etliche funnies bei kauka, "buck danny", "jerry spring", "der rote korsar" bei bastei). folglich musste schnell eigenes material kreiert werden, was qualitativ schlechter war, oder neue lizenzgeber gesucht werden (z.b. aus italien)....
    Wobei man auf neu startende Serien wie der Van Hamme Serie Thorgal, Derib Serien wie Buddy Longway und Go West, Franz Serien wie der Fortführung von Jurgurtha, Schultheiss Trucker bsw. zusätzlich noch großzügig verzichtet wurde und auch Bob Morane mit nur 2 Magazinveröffentlichungen nur oberflächlich angekratzt wurde.
    Später hätte ja auch noch XIII als Bruno Brazil Nachfolger und andere ohne weiteres dazukommen können.
    Andy Morgan, Comanche, Luc Orient, Rick Master,Roland und Tunga liefen ja bsw. auch noch eine zeitlang in F/B weiter, ohne die Abwerbung und der dadurch entstanden Konkurrenzsituation hätte man da sicherlich auch noch genügend qualitatives Lizenzmaterial gehabt. Man hat ja die Franzosen und Belgier mit dem Lizensgeld jahrelang am Leben erhalten.
    Vielleicht hätte man eher mit denen vorher vernünftig auf Augenhöhe koperativ oder über andere Konditionen oder einer Zusammenarbeit sprechen sollen, anstatt sich von den frustrierten Künstlern mit Dollerzeichen in den Augen zur plötzlichen Abwerbung überreden zu lassen.
    Vielleicht wäre ja auch ohne René Goscinny's zu frühen Tod alles anders gekommen und Asterix wäre wirklich in ZACK (lt. Kläsener wäre es ja wohl so gekommen) statt in Yps veröffentlicht und hätte so eine große Sogwirkung gehabt.
    Auch das anscheinend für die Masse notwendige aufkommende Gadget/Gimmick bei Magazinen wurde so nicht gesehen ...
    Aber hätte, wenn und aber zählt nicht...

  12. #237
    Moderator Cross Cult Forum Avatar von Amigo
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    peter wiechmann bzw. sein chef rolf kauka mögen sicher auch ein paar schaufeln sand ins grab von "zack" geschüttet haben aber die grube haben sich die spingerleute selbst gegraben, da sie nicht früh genug mit eigenkreationen begonnen haben, sondern erst das komplette verfügbare lizenzmaterial aufgebraucht haben.
    und nicht zu unterschätzen sind alte seilschaften und der nette satz "das haben wir schon immer so gemacht..., was denkt der neue sich eigentlich."
    aus eigener erfahrung weiß ich, dass ein eingespieltes team einem neuen chef und macher ganz schön den wind aus den segeln nehmen, um nicht "sabotage betreiben" sagen zu müssen. und natürlich sind am ende die anderen schuld.

    efwe
    Peter Wiechmann hat das mir gegenüber auch mal bestätigt: Die Zeit bei ZACK war für ihn sehr ungewöhnlich und nicht gerade einfach. Beim Springer Konzern regierte das Geld, Wiechmann musste er sich erstmal an Sekretärinnen, Chaufeure etc. gewöhnen - wenn ich mich recht erinnere gab's nicht mal eine Schreibmaschine, mit der er selbst Briefe und Comictexte tippen konnte. Für solche "niederen Tätigkeiten" gab's ja Angestellte. Das war er definitiv nicht gewohnt. Zudem gab es ein misstrauisches Redaktionsteam, das sich von der Chefetage sicherlich ungerecht behandelt und gegängelt fühlte. Kurz: Wiechmanns Arbeitsweise und Stil standen sicher im großen Gegensatz zu dem, wie ZACK vorher gemacht worden ist. Das ist aber nicht Wiechmanns Schuld. Wie efwe schon bemerkt hat: Der Fundus an richtig großen frankobelgischen Comicklassikern war ausgeschöpft und viele frankobelgische Verlage wollten mit dem neuen Konkurrenten aus Deutschland nicht mehr zusammenarbeiten. Was blieb schon viel anderes übrig, als sich ein neues Konzept zu überlegen und mit Eigenkreationen oder italienischem Lizenzmaterial zu arbeiten.

    Und Wiechmanns Comics sind natürlich, wie alle Comics, Geschmackssache. Ich fand seine Arbeiten für YPS (insbesondere Thomas der Trommler und Hombre) große Klasse. Für mich als Teenager war das damals genau die richtige Abenteuerkost. Auch wenn der Story- und Dialogstil heute etwas antiquiert erscheinen mag: Für Fans klassischer Comics und jugendliche Leser bieten die Storys auch heute noch sicher sehr gute Unterhaltung und das Artwork bei Hombre oder Andrax ist einfach zeitlos gut. Gefällt mir auf jeden Fall besser (und wirkt frischer) als das Artwork bei 99% der aktuellen frankobelgischen Albentitel.

    Reich werden wir (oder Wiechmann) übrigens nicht, mit der Publikation von Andrax, Thomas, Hombre oder Dietrich. Aber ich finde es persönlich wichtig, dass diese "Epoche" deutscher (und spanischer) Comickultur nicht in Vergessenheit gerät. Dafür sind die Comics einfach zu gut. Auch wenn viele das als Massenware abtun. Ich wünschte mir, realistische Abenteuercomics wären hierzulande noch "Massenware". Deshalb bin ich dem Mosaik-Studio und ihren Kinder-Comics dankbar, denn ansonsten gibt es zwar viele ambitionierte Einzelkämpfer, die künstlerische oder autobiografische Comics oder Cartoons schaffen, für viele Jugendliche oder an unterhaltsamen Comicserien interessierte Leser gibt es aber leider so gut wie keine Eigenproduktionen mehr. Unrühmliche Symptome der Misere sind ja z.B. die vergeblichen Versuche eine ordentlich produzierte "Perry Rhodan"-Serie auf den Markt zu bringen oder das sehr sporadische Erscheinen der tollen "Chronik der Unsterblichen". Wiechmann und andere haben damals regelmässig Comics produziert, die Hunderttaussende gelesen und gut unterhalten haben. Heute wird oft nur noch "hoch künstlerisch" für einen Nischenmarkt produziert.
    http://www.cross-cult.de· Comicshop-Verzeichnis · Online-Shop · Leseproben · aktuelle News

  13. #238
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    Zitat Zitat von VR hunter Beitrag anzeigen

    Es ist wohl nicht wirklich aufzuschlüsseln...
    Das ist richtig, wir haben - so oder so - keine "Beweislage"!

    Und richtig ist, ich berufe mich auf das Spina Interview
    aus dieser Zeit. Wegen der Zeit des Interviews, wegen
    der Person, wegen der Stellung und dem Überblick,
    den sie inne hatte.

    Leider können wir Markus nicht mehr Fragen, wie seine
    Formulierung entstanden ist und ob sie eventuell "nur"
    auf dem besagten Interview beruht.

    So gesehen warte ich selbst seit 30 Jahren auf bessere
    Quellen.

  14. #239
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Müssen "nachgewachsen" sein, sonst hätte man keine vier Jahre weitergemacht.

    Aber ich sehe, die diversen Quellen ergeben kein eindeutiges bzw. sehr widersprüchliches Bild. Das schreit geradezu nach neuen Recherchen. Entgegen meiner Annahme scheint die "ZACK-Vergangenheitsbewältigung" doch auf sehr großes Interesse zu stoßen.
    Ein ZACK-Dossier "Das war ZACK reloaded" liegt nahe.
    Da stellt sich mir die Frage, wie es z. B. Spina heute geht.
    Vor ein paar Jahren war er schon ziemlich krank.

  15. #240
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Ach, das hatten wir doch schon des öfteren: Zuviel Arbeit für zuwenig Aussicht auf entsprechenden Ertrag...

    @horst: Willst Du das mit dem 'nachwachsen' nicht verstehen oder tuste grad nur n bisschen begriffsstutzig? Unter Wiechmann war die Auflage am geringsten, danach gings wieder bergauf. Wenn Kunden -wie Du behauptest- nicht zurückkommen, MÜSSEN doch neue 'nachgewachsen' sein, wie sonst sollte die höhere Auflage zu erklären sein!?

    Ich vermute, Du gehst von einer Basis 60.000 aus und argumentierst,
    "einfach", dass 70.00 oder 80.000 "logischerweise mehr sind"! Du selbst
    legst einfach Menge "x", als Trenn-Massstab an!

    Ich argumentiere mit den Augen des Springer Verlages, der sicher nicht
    "10.000 Leser mehr" anstrebte. Es geht also um die 220.000 "Leser"
    (nicht Auflage) die Zack hatte.

    Und außerdem machst Du aus dem Leser/Kunde eine homogene Masse*.
    Das ist sie eben nicht. Ich selbst bin ja auch sofort zurückgekommen,
    aber für den Leser-Nr. 195.356 braucht es nun einemal andere Argumente,
    als für den Leser-Nr. 32.589. Das müsstest Du doch verstehen... der
    Leser-Nr. 195.356 war vielleicht vom Tag "X" an Leser der Bravo und ist
    dort für weitere 10 Jahre treu (bis zu seiner Heirat ) gebleiben, z. B.
    weil er dort nicht enttäuscht wurde.

    Kunden halten ist eines der Gesetze am, Kiosk**... glaube es mir bitte,
    auch wenn man darüber peer Google nicht sofort etwas findet.





    * bezogen auf den Entscheidungsgrund!
    ** oder gleich ganz Neues starten!

  16. #241
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Müssen "nachgewachsen" sein, sonst hätte man keine vier Jahre weitergemacht.
    Zusätzlich sollte man nicht vergessen, dass (in der Regel)
    große Konzerne agieren mit größeren Entscheidungsspielräumen
    und auch andern Zielsätzen. Es gibt viele Magazine, die werden
    aus strategischen Gründen jahrelang mit Verlust gefahren und
    (efwe hat es erwähnt) auch die Auflagen werden strategisch
    gesetzt.

    Es gibt am Kiosk Magazine, die fahren problemlos 5 Jahre am
    Stück. rote Zahlen!

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Nö, das ist meine Meinung, weil ich weiß, wie Tiefdruck funktioniert. Und daß bei ZACK die Farben besser waren als die Darstellung der Lineart, ist doch wohl unbestritten.
    Ich weiß ja auch, wie er funktioniert. Aber "besser wie
    Line-Artwork" ist noch lange nicht gut oder gar besser,
    wie ein Offsetdruck.

    Auch nicht mit einem STORM (ohne Line-Artwork)-Hinweis.
    Ich scanne mal einen "guten" Zack-Tiefdruck gegen unseren
    Offset und linke darauf. Die Frage ist nur, ob wir das hier
    machen sollten, denn es ist ja unser Produkt in einem
    /fremden) Zack-Thread (sorry efwe).

    Zitat Zitat von fulbecomics Beitrag anzeigen
    Sorry @hipgnosis, aber @horst hat eindeutig versucht am Image von Wiechmann mit zweifelhaften Methoden zu kratzen, das kannst Du selbst nachlesen. Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.
    Wenn das bei Dir so ankommt, dann sorry!

    Aber habe den Widerspruch im Threadverlauf
    zu den tatsächlichen Aussagen des damaligen
    Chefredakteurs stellen wollen. Ausserdem stelle
    ich noch einmal klar, das meine Aussagen sich
    ausschliesslich auf die wenigen Monate bei Zack
    beziehen.

    Andere Produkte mit anderer Zielsetzung haben
    wahrscheinlich speziell einen Wiechmann zum
    Erfolg gebraucht. Sein Image sollte aus mehr,
    als nur der kurzen Zack-Aera bestehen.
    Geändert von Bernd Glasstetter (05.03.2010 um 00:44 Uhr) Grund: Drei Beiträge zusammengeführt

  17. #242
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wenn das bei Dir so ankommt, dann sorry!
    ...................
    meine Aussagen sich
    ausschliesslich auf die wenigen Monate bei Zack
    beziehen.

    Andere Produkte mit anderer Zielsetzung haben
    wahrscheinlich speziell einen Wiechmann zum
    Erfolg gebraucht. Sein Image sollte aus mehr,
    als nur der kurzen Zack-Aera bestehen.
    genau so sehe ich es auch, ich glaube aber auch, daß das Zuspitzen (einiger Beteiligter) am Ende dem Thread jetzt doch eher zuträglich war.

  18. #243
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    (...) Andy Morgan, Comanche, Luc Orient, Rick Master,Roland und Tunga liefen ja bsw. auch noch eine zeitlang in F/B weiter, ohne die Abwerbung (...)
    Nur fürs Protokoll: Tunga wurde mit abgeworben - erschien dann in ZACK nur nicht mehr, weil ZACK vorher die Segel strich*. In Wham!/superAS erschien (vor der Gleichschaltung mit ZACK) aber noch ein Album (das es hierzulande dann später bei Feest als Album gab - *wobei ich grad nich sicher bin: Könnte sein, dass das noch in (ner) späten ZACK-Parade(n) vorab gab).

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    (...) Kunden halten ist eines der Gesetze am, Kiosk**... glaube es mir bitte, (...)
    "Glaub mir bitte" find ich jetzt als Argument/Begründung n bisschen schwach...

    Wobei: Dass 'Kunden halten' ne gute Idee ist, liegt ja auf der Hand. Dass daraus im Umkehrschluss folgt, dass Kunden vergraulen nicht so der Bringer ist, ist auch klar. Aber wie gesagt: Das halbe Jahr Wiechmann daraus folgend in Verbindung mit der vier Jahre späteren Einstellung zu bringen, ist mir -aus den erläuterten Gründen (siehe meine früheren Posts hier)- denn doch zu abwegig. Zumal ich nicht von den von Dir postulierten Zahlen* ausgehe, sondern -wie gesagt- davon ausgehe, dass ZACK mindestens mal in den 1977/78ern wieder deutlich(!) im sechsstelligen Auflagenbereich war.

    *Wobei: Die von Dir als von Springer gewünscht genannten "220.000 Leser, nicht Auflage" dürfte ZACK in den besten Jahren nicht gehabt haben. Aber ich seh schon: Ich muss wohl wirklich mal die Quellen durchforsten und die Auflagenentwicklungen recherchieren... - Verabschiede mich also jetzt mal ins staubige Archiv und meld mich wieder, wenn ich da wieder raus bin. Kann dauern...
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  19. #244
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen

    "Glaub mir bitte" find ich jetzt als Argument/Begründung n bisschen schwach...
    Wir können uns - von mir aus - über den Kiosk-Markt
    ellelange austauschen, aber ob das irgendwie hier
    in den Zack-Thread gehört bezweifle ich. ... und
    ansonsten kann ich nur noch einmal anmerken, dass
    ich fast 10 Jahre lang "wöchentlich" beruflich mit den
    IVW-Verkaufslisten gearbeitet habe.

    Hätte ich gewusst, dass das irgendwann in meinem
    Leben wichtig wird, dann hätte ich vor 30 Jahren
    massenweise Fotokopien davon gemacht!

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Wobei: Dass 'Kunden halten' ne gute Idee ist, liegt ja auf der Hand. Dass daraus im Umkehrschluss folgt, dass Kunden vergraulen nicht so der Bringer ist, ist auch klar. Aber wie gesagt: Das halbe Jahr Wiechmann daraus folgend in Verbindung mit der vier Jahre späteren Einstellung zu bringen, ist mir -aus den erläuterten Gründen (siehe meine früheren Posts hier)- denn doch zu abwegig. Zumal ich nicht von den von Dir postulierten Zahlen* ausgehe, sondern -wie gesagt- davon ausgehe, dass ZACK mindestens mal in den 1977/78ern wieder deutlich(!) im sechsstelligen Auflagenbereich war.

    *Wobei: Die von Dir als von Springer gewünscht genannten "220.000 Leser, nicht Auflage" dürfte ZACK in den besten Jahren nicht gehabt haben. Aber ich seh schon: Ich muss wohl wirklich mal die Quellen durchforsten und die Auflagenentwicklungen recherchieren... - Verabschiede mich also jetzt mal ins staubige Archiv und meld mich wieder, wenn ich da wieder raus bin. Kann dauern...
    450.000 war zu den guten Zeiten die Druckauflage -
    bis zu 200.000 die verkaufte Auflage!

    Ich kenne nur "eine" (die genannte) Quelle!

    Wobei diese Zahlen schon realitätsnah sind, ... wenn
    ich wieder meine "Erfahrung" einbringen darf!
    60., 70. oder gar 100.000er Druckauflage waren
    in den 70ern im vollen Vertrieb (wöchentlich und
    deckend) kaum wirtschaftlich umzusetzen.

    Aber such mal...!

  20. #245
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Das ist richtig, wir haben - so oder so - keine "Beweislage"!
    Ein wahres Wort, und ein guter Grund, warum all diese Zahlenspielereien relativ sinnlos sind.
    Aber ein Grund, die ZACK-Historie neu aufzurollen und nachzudenken, welche ungenutzten Quellen wir anzapfen könnten. Ich denke da z.B. an die Springer-Archive, es werden doch sicherlich noch Unterlagen von damals vorhanden sein.

  21. #246
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    (...) Ich kenne nur "eine" (die genannte) Quelle!(...)
    Bin jetzt nicht sicher, welche Quelle Du meinst, ich vermute aber mal, dass Du Dich auf das Spina-Interview in 'Das war ZACK' berufst!? Wie auch immer:

    Abschliessend wird es sich nicht wirklich klären lassen. Die Angaben sind unterschiedlich und zT widersprüchlich. Inwieweit ungenaue oder falsche Angaben gemacht wurden muss offen bleiben. Zu den Gründen dafür wollen wir mal zu aller Gunsten annehmen, dass sie nicht zur Beschönigung der eigenen Arbeit bewusst falsch waren, sondern einer verblassenden Erinnerung geschuldet ist.

    Also, folgende Angaben hab ich gefunden:

    Druckauflage zu Beginn: 450.000
    Eine erste Spitze in den Verkäufen war im Sommer 1972.
    Absolute Spitze über die gasamte Koralle-ZACK-Zeit war im Sommer 1973 und lag bei 220.000 verkauften Exemplaren.
    Laut Spina stieg die verkaufte Auflage 'stetig' und hatte ZACK jedes Jahr(!) diese Kurve, mit der Spitze im Sommer und einer kurzen Flaute im Herbst, nach der sie dann wieder ansteigt. Ich komme später darauf zurück.
    Die Herbst-Flaute ausser acht lassend und vom Spitzenwert im Sommer '73 ausgehend, muss man sich nun also eine Abwärtskurve vorstellen, denn nach dem Absoluten Höhepunkt KANN es nur noch bergab gehen. Wie steil diese Abwärtskurve ist und ob es dabei noch Zwischenhochs gab, muss jeder für sich spekulieren. Vielleicht dazu als Anhaltspunkt: Never change a running System! - Wer sich also die 'Aktionen' und Versuche (Sammelabenteuer, abgeschlossenes Album in einem Heft, Konzeptänderungen, Wechsel der Erscheinungsweise etc.) vergegenwärtigt, kann leicht erkennen: Je mehr versucht wurde, umso mehr muss die Kurve nach unten gegangen sein. ICH spekuliere daher ein erst langsames Absteigen von Sommer 1973 bis Mitte 1974, dann ein deutlicheres Absacken, um schliesslich bei den hier bereits mehrfach genannten 70.000 zu landen.

    70.000. Wir befinden uns im Jahr 1976. Und hier müssen wir zwei Versionen unterscheiden:

    Die Spina-Version: Die Auflage sinkt, Wiechmann kommt. Ergebnis: Die Auflage geht 'ganz runter'. Nachfrage: Wieviel? - Antwort: 'Ich weiss nicht mehr genau, 60.000 oder 70.000' - Also halten wir fest: Version 1: 70.000 nach Wiechman.
    Die Wiechmann-Version: Er wird gerufen, weil die Auflage bei nur noch 70.000 liegt. 'Tendenz stetig fallend'. Er macht sich an die Reform, seine Reformbestrebungen werden nur bruchstückhaft umgesetzt Aber, Zitat Wiechmann in 'Das war ZACK': "Und trotzdem: Schon diese leisen Ansätze brachten Auflagenverbesserungen!" - Also halten wir fest: Version 2: 70.000 vor Wiechmann.

    Dazu zwei Anmerkungen:
    Erstens: Die von Wiechmann konstatierten Auflagenverbesserungen könnten(!) das 'normale Sommerhoch' gewesen sein. Und die 'fallende Tendenz' eine möglicherweise nicht (so stark) stattgefundene Erholung nach der 'üblichen Herbst-Flaute'. Wenn Spina also gegenteiliges über die Auflagenauswirkungen von Wiechmann sagt, rechnet er möglicherweise diese 'normalen' Jahreskurven mit ein, so dass trotz offensichtlicher Widersprüchlichkeit der beiden Aussagen, beide Recht haben könnten. Könnten!
    Zweitens: Im Grunde können BEIDE Aussagen angezweifelt werden: Aufgrund anderer Interview-Aussagen (auch anderer Leute, wie zB Kläsener, aber auch Spina selbst) hatte ZACK eine viel zu lange Vorlaufzeit und mindestens zweimonatige Frist nach Erscheinen, bevor man überhaupt ne Rückmeldung hatte, was ankommt und was nicht. Insofern müsste die Wiechmann-Phase eigentlich zu kurz gewesen sein, um ihre (vor allem auch längerfristigen) Auswirkungen beurteilen zu können.
    Anyway. Wir liegen also bei 70.000 im Jahr 1976. Wie gings weiter?

    Es folgte, die von mir ausgemachte 'zweite Hochphase' des Magazins. Darüber liegen keine Auflagenzahlen vor. Ich denke aber, dass man getrost davon ausgehen kann, dass sich das Heft deutlich erholt hat. Aus zwei Gründen: Ob 70.000 vor oder nach Wiechmann: Auf dem Niveau hätte man nicht mehr lange weitergemacht. Zweitens: Die 'neue Formel' (14 täglich, 68 Seiten, fester Umschlag etc.) wurde -gemäß dem Prinzip 'never touch a running System'- über fast drei Jahre unverändert beibehalten und dann auch nur deshalb aufgegeben, weil sich die Konzernspitze in Berlin (nicht die Redaktion in Hamburg) die Lancierung von und Gleichschaltung mit den franko-belgisch-holländischen Ablegern ausgedacht hatte. Wäre mit der Neuorientierung ab Heft 14/76 also keine deutliche Konsolidierung eingetreten, wären die folgenden Jahre -so nicht eh eingestellt- ebenso von 'Experimenten' geprägt gewesen, wie in der Zeit ab Mitte 1974.

    Ein Indiz zu der Auflagenhöhe mag die Mitgliederzahl im ZACK-Club sein - für dessen Mitgliedschaft man mindestens mal EIN ZACK-Heft kaufen musste, um den darin befindlichen Coupon einschicken zu können: Diese lag in Spitzenzeiten bei 80.000. (Mit Spitzenzeiten dürfte März 1979 gemeint sein, denn es gab eigentlich keinen Grund auszutreten und nach Einstellung der ZACK-Zeitung als eigenständige Publikation auch keinen Grund mehr einzutreten - und auch keinen 'Eintritts-Coupon' mehr.) Die verkaufte Auflage dürfte aber deutlich(!) über diesen 80.000 gelegen haben. Ich vermute, dass diese 'zweite Hochphase' auflagentechnisch nicht an die ersten beiden Jahre heranreicht, wo der Spitzenwert bei 220.000 lag, aber gegenüber den 70.000 aus 1976 dürfte man sich zum Höhepunkt der 'zweiten Hochphase' schätzungsweise doch wohl wieder verdoppelt haben. Um dann wieder langsam abzusacken - und dann auch wieder schneller bis zur Einstellung. Gegen Ende (Sommer(!) 1980) lag die verkaufte Auflage dann noch bei ca. 50.000.

    Noch zwei Daten zum Vergleich: Bei Heft 44/72 (eine Herbst-Nummer) war zum ersten Mal Enterprise auf dem Titelbild - und verursachte einen spürbaren Auflagenschwung von 20.000 mehr verkauften Exemplaren.
    Und: Zu Zeiten als die Enterprise im Fernsehen lief, verkauften sich die ZACK-Boxen von Enterprise 150.000 mal. Aber ein Jahr nach Beendigung der Serie im TV nur noch 50.000.

    Soviel zZt aus dem Archiv. Aber ihr könnt ja auch mal selbst überlegen, wie Euer ZACK-Kaufverhalten damals war. Wie leicht oder schwer es wann war welche Hefte zu bekommen - zB auch noch via Nachbestellung bei Koralle selbst. Ich denke, wenn man die 'dünne-Umschlags-Phase' mit einberechnet und um die 'geburtenstarken Jahrgänge', bzw. auch den 'Pillenknick' weiss, wenn man die Entwicklung des Freizeitverhaltens und Medienkonsums in den 70ern kennt, bzw. selbst erlebt hat und auch das alles mit in seine Überlegungen einbezieht, wird sich da vieles mit der Kurve der ZACK-Auflagenentwicklung, wie ich sie hier teils zahlen gestützt, teils spekulativ skizziert habe, decken.

    So und jetzt räum ich mal die ganzen Magazine zurück ins Regal. Sorry, dass ich nicht jedes Fitzelchen mit eigener, exakter Quellenangabe versehen hab. Aber alles, was ich benutzt hab und jetzt wieder wegräume, findet sich in dieser Aufstellung. Wers denn also doch ganz genau wissen will oder mehr dazu nachlesen möchte, der besorge sich all das und lese es...
    Geändert von ZAQ (04.03.2010 um 20:01 Uhr)
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  22. #247
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    Zitat Zitat von Amigo Beitrag anzeigen
    Wie efwe schon bemerkt hat: Der Fundus an richtig großen frankobelgischen Comicklassikern war ausgeschöpft und viele frankobelgische Verlage wollten mit dem neuen Konkurrenten aus Deutschland nicht mehr zusammenarbeiten. Was blieb schon viel anderes übrig, als sich ein neues Konzept zu überlegen und mit Eigenkreationen oder italienischem Lizenzmaterial zu arbeiten.
    Sorry, Andreas, aber das ist Unfug. Wenn frankobelgisches Material so knapp war, bestand ja wohl kein Grund, die bereits gekauften Seiten NICHT abzudrucken. Und ZACK war kein Konkurrent, sondern zahlungskräftiger Lizenzabnehmer. Daß ZACK Zeichner abwarb und mit eigenem Magazin auf die französisch- und niederländischsprachigen Märkte drängte, war deutlich später.
    In einem der Artikel über ZACK wird Wiechmann sinngemäß zitiert, daß er die frankobelgischen Serien Scheiße fand und sein eigenes Zeug um Welten besser. Und damit stand er im krassen Widerspruch zu den ZACK-Lsern, die ja gerade PRIMO NICHT kauften, sondern die langweiligen ZACK-Helden präferierten.
    Im übrigen sollte nicht unerwähnt sein, daß Wiechmanns spanische Zeichner zum Teil einen Zeichenstil pflegten, der im Tiefdruck nicht befriedigend zu reproduzieren war.
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  23. #248
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    Wo hier grad nochmal Primo erwähnt wird:

    Allgemein heisst es ja, Primo hätte gegen die ZACK-Konkurrenz nicht bestehen können. Wiechmann sagt, das Ende von Primo hätte mit dem Verlagsverkauf von Kauka zu tun gehabt. Gigi Spina sieht Primo als erstes Opfer einer Entwicklung, der später alle anderen Magazine zum Opfer gefallen sind: ZACK, Pilote, Tintin... - es gäbe einfach keinen Markt mehr für solche Magazine.

    Und in Bezug auf die Einstellungsgründe für ZACK ist eigentlich auch nie von den gesunkenen Auflagenzahlen die Rede - da werden die unterschiedlichsten Gründe genannt, je nachdem, wer sich dazu äussert und wann (also Spina/Kläsener Anfang der 80er liest sich auch anders als in den 2000ern).
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  24. #249
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    (...) Und ZACK war kein Konkurrent, sondern zahlungskräftiger Lizenzabnehmer. (...)
    Ja, laut Kläsener haben sie gut Geld hingelegt. So gut, dass Dargaud/Lombard ohne das Koralle-Geld schon früher in 'existenzielle Notlagen' gekommen wäre als sie es dann tatsächlich sind...

    Auch zum 'Abwerben' von Koralle gibt es abweichende Aussagen. Demzufolge war Koralle nur ein dankbarer Abnehmer für unzufriedene Zeichner/Autoren. Weinberg zB war bereits seit 1970 ohne Vertrag bei Tintin, bzw. der 1970 auslaufende Vertrag wurde nicht mehr verlängert, weil Weinberg selbst nicht mehr wollte...
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  25. #250
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Die Wiechmann-Version: Er wird gerufen, weil die Auflage bei nur noch 70.000 liegt. 'Tendenz stetig fallend'.

    Und diese Aussage bezieht auf welche Quelle - welches Interview?

    Wenn beide "rein zufällig" 70.000 schätzen und beide
    in unterschiedlichen Interviews das aufgreifen, dann
    wäre die Zahl wohl eher kein Zufall! Aber hat Wiechman
    das explizit so gesagt? ... und zu welcher Zeit?

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