Zum Begriff Light Novel:
An sich reicht ein Manga-Cover nicht aus, um ein Buch als LN zu klassifizieren, da inzwischen auch viele andere Kinder-/Jugendbücher in Japan Manga-Cover haben.
In der Tat ist es auch so, dass die Grenzen da immer mehr verschwimmen, weswegen ich an dieser Stelle auch keine Gewähr für meine Aussage übernehme, aber meines bisherigen Wissens nach sind ein paar typische Merkmale von LN:
- Manga-artige Charaktere (nicht nur äußerlich, auch überspitzte Darstellung von Emotionen usw.) und Storyaufbau etc.
- an Manga erinnernde Beschreibungen im Text (frei erfundenes Beispiel: "Vor Ärger schwebten über ihr dicke, dunkle Gewitterwolken." - Auffällig ist dabei, dass solche eigentlich unrealistischen Sachen als "Realität" und nicht als Vergleich o.ä. dargestellt werden. Beim Leser soll sozusagen das Bild eines Mangapanels im Kopf entstehen.)
- kurze, einfach zu verstehende Sätze und viele Dialoge, sodass z.T. viel weiße Fläche auf einer Seite ist (ABER da gibt es natürlich auch Ausnahmen und gerade AW und SAO strotzen nur so vor langen Schachtelsätzen und Beschreibungen)
- Erscheinen des Werks unter einem typischen LN-Label, wie eben Dengeki Bunko im Fall von AW und SAO
Diese Liste ist mit Sicherheit unvollständig, aber das sind so die grundlegenden Sachen, die mir jetzt eingefallen sind. Und nur das letzte Merkmal kann wohl als wirkliches „K.O.-Kriterium“ herangezogen werden, da ansonsten die Grenzen fließend sind … Aber damit ist jetzt hoffentlich etwas Klarheit geschaffen.
Ich wäre auch sehr vorsichtig damit, einen Unterschied zwischen „Light Novel“ und „Novel“ zu ziehen. Zumindest bei den Erscheinungen von Tokyopop ist letzteres nur als Abkürzung für „Light Novel“ zu sehen
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