Wie gesagt, woher willst du das wissen? Hast du mit ihm persönlich darüber geredet? Du magst seine Ausdrucksweise nicht, aber du kannst auch nicht wirklich widerlegen, ob er Recht hat oder nicht. Da du einfach aus einer ganz anderen Sicht argumentierst, nämlich als Fan vom Genre. Zudem liegst du falsch, man muss nicht alle Titel kennen, das ist sogar ziemlicher Schwachsinn so zu argumentieren (dann könnte auch niemand ein Genre ausschließen, mit dem er nichts anfangen kann, er müsste ja vorher erst mal alles davon gelesen haben). Um gewisse Tendenzen, Richtungen, Entwicklungen, etc. ausmachen zu können, muss man einfach nur lange genug im Geschäft sein und einen guten Querschnitt des Genres über die Zeit haben. Das "Problem" ist doch, dass die meisten mit der Art von BL-Mangas auch über aus zufrieden sind, sowohl Leser als auch Mangakas. Mal eine Frage, wo siehst du das BL-Genre in den nächsten 10 Jahren? Welche Entwicklungen hat es in den letzten 10 Jahren in dem Bereich gegeben? Du scheinst dich ja so gut darin auszukennen, um das objektiv zu beurteilen zu können, vorausgesetzt, dass du als Fan des Genres nicht zu voreingenommen bist.
Du urteilst auch über Webtoons im Allgemeinen und wie viele kennst du tatsächlich? Ich musste meine Meinung über Webtoons auch revidieren, da zumindest die drei Shoujos bei altraverse besser vom Paneling sind als z.B. Solo Leveling. Aber vielleicht liegt es auch am Genre.
Vielleicht solltest du mal meinen Beitrag genauer lesen, was ich von Story und Sexszenen im Allgemeinen geschrieben habe. Das gilt auch für Webtoons jeglicher sexueller Ausrichtung und Herkunft. Viele Mangakas wollen das unter einen Hut bringen, können das aber einfach nicht gut (entweder wegen Vorgaben, mangelnder Erfahrung oder es sind einfach schlechte Autoren). Anderen geht es wiederum nur um den Erotikteil und vernachlässigen die Story bewusst. Es gibt natürlich auch Leute, die den Spagat schaffen und beides gut miteinander vereinbaren können, meist durch gute Streuung der Sexszenen. Aber hierfür muss eine Story auch meist länger sein als nur 1-2 Bände.
Du argumentierst wie Yamina als Fan des Genres, ein Verlagsleiter muss aber über weitaus mehr beurteilen. Gerade wenn man unvoreingenommen ist, betrachtet man Dinge vielleicht auch etwas kritischer und weitsichtiger. Vielleicht hat sich Jo Kaps etwas ungünstig ausgedrückt, aber es sollte klar sein, worauf er hinaus will. Faktoren wie "überraschend" oder "spannend" sind durchaus Kriterien, um sich für oder gegen Titel zu entscheiden, immerhin will man diese verkaufen und sie sollen nicht in der Masse untergehen. Schließlich ist der BL-Output ja durch Hayabusa stark angestiegen im letzten Jahr, wodurch die Selektion natürlich auch steigt. Da ich keine der BL-Webtoons gelesen habe, kann ich nicht beurteilen, wie diese so sind. Aber zumindest bei den Shoujos kann ich das durchaus, besonders da ich viele Titel mit Adels-Thematik lese, unabhängig von der Herkunft. Da kann ich sagen, dass bei den kor. Webtoons die Herangehensweise durchaus etwas anders ist, selbst wenn sie dieselben Stereotypen und Storykonstrukte verwenden, ist die Umsetzung aber nicht vollkommen identisch (das war aber auch schon früher so als Manhwas noch traditionell in Magazinen erschienen sind). Es ist schwer zu beschreiben, aber Manhwas fühlen sich schlichtweg anders an beim Lesen. Damals hat ihnen das wohl das Genick gebrochen, heute sind sie ein Erfolg, warum auch immer.Zitat von Eraclea
Bitte lese mal richtig. Erstens weiß ich sehr genau, dass die Shoujo-Schulromanzen meistens sehr generisch sind. Ich lese sie zwar ganz gerne, gehören aber selten zu meinen Favoriten. Sie sind meist nur leichte Kost für zwischendurch. Nicht mehr und nicht weniger, mir erscheinen persönlich auch zu viele davon. Mein Fan-Herz schlägt eher für andere Genres und die meisten meiner Lieblingsmangas sind noch nicht mal Shoujos. Ich bin bei BL schlichtweg anspruchsvoller geworden, denn neben der Story gibt es noch weitere Kriterien. Denn erstens sind BLs inzwischen recht teuer geworden, zweitens erscheinen bei laufenden Serien die Bände stellenweise echt sehr langsam und drittens überzeugen Einzelbände in diesem Genre auch nur selten. Deshalb sortiere ich BLs bei generischen Storys auch gnadenlos aus, ich habe nämlich mehr als genug zum Kaufen. Da muss etwas fliegen und das ist letztlich das, was ich am wenigsten vermissen werde.Sich über das Generische im BL-Genre zu beschweren, aber andererseits die x-te Shoujo-Schulromanze durchgehen zu lassen, passt auch irgendwie nicht zusammen. Für mich liest sich das so, als hättest du ein Problem mit der Darstellung von Homosexualität an sich. Und damit komme ich leider wie Yamina zu dem Schluss, dass du für dieses Thema nicht unbedingt die geeignetste Gesprächspartnerin bist.
Ich habe kein Problem mit der Darstellung von Homosexualität, finde Sexszenen zwischen Männern halt einfach nur unerotisch. Sexszenen sind nämlich unter anderem dazu da, um den Leser zu erregen, tun sie das nicht, dann ist es einfach so. Man muss nicht immer Leuten irgendwelche Probleme mit bestimmten Themen unterstellen. Wie gesagt, ich lese durchaus noch BL, wenn mich was anspricht. Was aber meist eben nicht der Fall ist. So etwas wie Die Nacht hinter dem Dreiecksfenster nehme ich gerne mit, trotz des Preises.
Ich denke schon, dass ich für das Thema gut geeignet bin. Immerhin betrachte ich das Genre nicht durch eine rosarote Brille wie so mancher Fan es gerne mal tut. Zudem lese ich es ja noch (wenn auch nur noch selten) bzw. habe es früher wirklich sehr viel gelesen (bis 2007 werden das so über 90% der BLs gewesen sein, danach habe ich stärker selektiert). Weiterhin muss ich mich sowieso durch jede Inhaltsangabe durchwursteln und ich gucke mir jeden Titel auch an, schließlich könnte ja doch etwas interessantes dabei sein. Ich kommuniziere das nur nicht in Threads, wie so manch anderer.
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