P_Mancini kann sogar eine gebräuchliche Redewendung noch sinnentstellen. Irgendwie tut er mir leid, weil ich glaube, der kommt nicht zur Ruhe. Überall nur Amiversteher, Russenmissversteher, Nazis, Rassisten etc. Das muss furchtbar sein.
Erstmal, dir ist bewusst, dass "Endziel" kein Neologismus meinerseits ist, sondern ein im Großen Duden ("Das große Wörterbuch der deutschen Sprache") aufgeführtes, unverfängliches Wort?
Zweitens wollte ich mit Endziel den Abstand herausstreichen zwischen den augenscheinlichen, öffentlich demonstrierten, "schönen" Zielen bzw. Gefühlen (Heimatliebe,Volksverbundenheit, Vereinsmeierei, Singen, Wandern, Turnen ...) auf der einen Seite und den eigentlichen Zielen am Ende, die man schwerlich als "nett" hätte propagieren können.
PS:
End|ziel, das:
endgültiges, eigentliches Ziel:
das Endziel einer Reise, einer Aktion.
(Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 4. Aufl. Mannheim 2012)
Geändert von fixundfertig (19.05.2022 um 17:28 Uhr) Grund: PS
Ja, so hätte Höcke in dem Fall wohl auch argumentiert.
ich würde vorschlagen, wir widmen uns wieder dem Buch und lassen sämtliche persönlichen Anspielungen sein
Also, reusper, ich kenne auch einen der einen kennt dessen Schwippschwagers Nachbar den Chauffeur vom Cousin dritten Grades von Rolf Kauka kennt. Oder zumindest der jemanden kennt, welcher behauptet, ja sogar schwört gesehen zu haben, wie Rolf Kauka hinter dem zweiten Block über die Strasse ging.
Und ja, jetzt habe ich keine Zeit mehr, denn ich muss ein Buch über die geheimen Exzesse von Onkel Rolf schreiben, über Anektoten, welche ich quasi aus erster Hand erfahren habe von der Tante des Vetters von...
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Also ehrlich Leute, es ist ja nahezu unglaublich, wie aus jedem Loch einer gekrochen kommt, der etwas phänomenal wichtiges zu Rolf Kauka zu sagen hat. Auf einmal? Derart viele Jahre nach seinem Tod??? Also bitte. Also bitte!
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Für mich ist und bleibt „Onkel Rolf“ der nette Onkel, welcher persönlich noch alle Geschichten selber zeichnete und jede Woche ein Heftchen an den Kiosk brachte. Dort konnte ich FF kaufen und in die phantastischen Geschichten und Abenteuer eintauchen. Rolf Kauka ist und bleibt ein Stück meiner Erinnerung. Meiner Kindheit. Immer.
Die Freude an den alten Fix und Foxi-Heften wird einem durch die Erkenntnis doch nicht genommen, dass Kauka Antisemit und ein Nazi war.
Um von der Thematik wieder zu wechseln, will ich kurz den Leipziger Comicforscher Eckart Sackmann zitieren, der an anderer Stelle auf einen interessanten Aspekt hingewiesen hat: „Zur Frühzeit Kaukas hatten wir ja in „Deutsche Comicforschung“ 2014 schon einiges gebracht, aber so nah an die Familie sind wir damals nicht rangekommen, weil Peter Wiechmann es nicht zugelassen hat und alles noch mal durch seinen Filter gehen musste. Er hat uns regelrecht abgeblockt. Ich hätte damals gern direkt mit Mascha Kauka gesprochen, aber so konnte es nur „stille Post“ werden.“ Und er findet, dass Hechelhammers Biografie eine Menge an Informationen biete, auf die die spätere Kauka-Forschung aufbauen könne.
Nachtrag: Und noch ein Zitat von anderer Stelle, das ich interessant finde: Phantom schreibt: „Die Chance, dass ein echter Insider, der Kauka nicht nur gut kannte, sondern auch in Einzelheiten der Comic-Produktion (künstlerisch wie geschäftlich) involviert war, uns noch unbekannte Einsichten verschaffen kann, ist wohl vorbei.“ – Nun, diese Person gibt es noch und könnte befragt werden. Florian Julino ist einer der innovativsten und kreativsten Comickünstler, der in den 60er-Jahren die Pop-Art in die Fix+Foxi- und Lupo/Lupo-Modern-Hefte gebracht hat. Ein Reprint seiner Mischa-Geschichte ist erst kürzlich erschienen. Aber eigentlich hätte er längst einen Prachtband verdient, in dem seine vielen tollen Titelbilder und Geschichten auf Glanzpapier abgedruckt werden, samt einem ausführlichen Interview etc.
Nun, mir fielen da noch Heinz Körner, Kurt und Gisela Italiaander, Gerlinde Hierl und Helmut Murek ein.
Florian selbst betont immer wieder, dass er als sogenannter „Auftrags“-Zeichner nie wirklich in das geschäftliche Verlagsgeschehen involviert gewesen sei. Und auch über das, was letztendlich veröffentlicht wurde, hatte er kaum ein Mitspracherecht. Rolf Kauka wandte hier ganz klar das Prinzip von „Teile und herrsche“ par excellence an. Florian hat mir erzählt, dass Kauka alle paar Wochen oder Monate jemand anderen zum „Chefzeichner“ ernannte und so offiziell nie beständig eine Person die Leitung über die Grafiker hatte.
Natürlich könnte Florian darüber berichten, wie das mit der Herstellung der Originalseiten (zeichnen, tuschen, wer brachte welche Texte an, etc.) dem Grunde nach ablief. Aber das sind eigentlich keine großartigen Neuigkeiten und liefen wohl in jeder Comicproduktion so oder so ähnlich ab. Der profane technische Ablauf interessierte ihn nie besonders. Und nach fast sechzig Jahren wird das mit der Erinnerung auch immer schwieriger.
Was bleibt, sind nette Anekdoten aus dieser Zeit, die er doch ab und zu gerne erzählt.
So hat er zum Beispiel mal mit Heinz Körner zusammen die Zeichentische zu einer großen Tischtennisplatte umgebaut und sich mit Körner heiße Matches geliefert. Das ging solange, bis sich die Damen aus der Buchhaltung im Nachbarzimmer massiv über den zunehmenden Lärm beschwerten und sie das Spiel abbrechen mussten.
Oder er hat mir auch einmal erzählt, warum er glaubt, weshalb Rolf Kauka letztendlich so erfolgreich war. Er meint, R.K. hatte einfach eine „Gute Nase“, sprich Gespür, wann er zu agieren hatte.
Als er sich seinerzeit endlich mal dazu durchgerungen hatte um bei Rolf Kauka um eine Gehaltserhöhung nachzusuchen, wurde er just in diesem Augenblick kurz davor zu Rolf Kauka gerufen. Der bot ihm plötzlich von sich aus eine Erhöhung an und nahm ihm damit den Wind aus den Segeln. Er war davon völlig überrascht und kam dann natürlich nicht mit dem Ergebnis aus der Audienz, dass er sich eigentlich ausgemalt hatte.
Besonders „gut“ ist er auch auf Kosta zu sprechen. Als dieser mal zum Chefzeichner wurde, hat der ihm immer wieder in seine Zeichnungen gepfuscht und ihm Vorschriften darüber machen wollen, wie er was zu gestalten hätte. Das wurmt ihn heute noch sehr.
Absolut recht hast Du, was einen Prachtband über Julinos Lebenswerk betrifft. Nach dem Mischa-Band haben wir auch versucht, ihn dazu zu überreden. Aber bis jetzt leider ohne Erfolg. Er ziert sich da gewaltig. Und dabei hat er wirklich viele, viele tolle Sachen gemacht.
Bei einem Besuch bei ihm hat er mir mal seine Strips gezeigt, die er für die Kinderbeilage der Zeitschrift „Eltern“ gemacht hat.
Das waren kurze Comic-Episoden über Kinder in der ganzen Welt. Die Titel lauteten „Ein Tag in Japan“, „Ein Tag in Island“, „Ein Tag in New York“ etc. Als ich die Originale gesehen habe, war ich absolut begeistert.
Und einmal hat er mir auch ein Fotoalbum gezeigt, in dem sein Vater seine Frühwerke als sechs- bis zehnjähriger eingeklebt hatte. Nicht zu glauben, was er da schon draufhatte.
Geändert von albert-enzian (21.05.2022 um 11:47 Uhr) Grund: kleines "n" entfernt
Heute wissen wir es alle, Rolf Kauka war der Dirigent, während sein Orchester für die Musik zuständig war.
Aber damals? Nein, ich bin mir ziemlich sicher geglaubt zu haben, dass er alles selbst machte. So wie Walt Disney ja auch alle Comics selber zeichnete. Als Kind und als junger Teenager war das noch eine einfache Welt. Und ein böses Internet, welches für skurrile Wahrheiten (oder noch mehr Fake News) zuständig war, das gab es schlichtweg noch nicht. Selbst Amerika war eine grössere Gegend irgendwo in Deutschland. Die USA waren in Nordamerika, so etwas lernten wir erst in der Schule. Respektive aus einem Buch der Schulbücherei. Es war eine sehr simple Welt, damals.
völlig richtig. Die Zeichner können nur Anekdoten erzählen und waren weitgehend ausser Haus tätig. Am ehesten dürften einige ehamalige Redakteure noch ein wenig Einblick haben. Da fallen mir ausser Karin Arndt und Fred Kipka aber auch nicht mehr so viele ein, die noch da sind.
@albert-enzian
Da hast Du mich falsch verstanden.
Ich habe von der Tätigkeit von Heinz Körner beim Lehning Verlag geschrieben.
Was er bei Kauka gemacht hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Was die Kaulquappe betrifft: Mischt sich überall ein, hat von nichts ne Ahnung.
Was sein Kenntnisstand des Lehning Verlags betrifft, so hat der sich schon des öfteren bis auf die Knochen blamiert.
Der letzte Apatsche schreibt also hier in das Kauka-Forum das Heinz Körner nichts für Lehning
gezeichnet hat.
Diese Info ist im Kauka-Forum besonders wichtig weil ... der letzte Apatsche
Mischt sich überall ein, hat von nichts ne Ahnung.
Heute ist auf Amazon eine sehr, sehr, sehr lange Rezension erschienen.
https://www.amazon.de/F%C3%BCrst-F%C...ews/3784436250
Verfasst von einer beleidigten Leberwurst, die nicht begriffen hat, dass es in der Biografie nicht um Fix und Foxi geht, sondern um die komplexe Vita eine Person, die unter anderem Comics verlegt hat.
DLF Kultur Kompressor, 20.06.2022, 14 Min.
Fix und Foxi und die Nazis: die Ambivalenz des Rolf Kauka (Podcast)
Gespräch mit Bodo Hechelhammer
https://www.deutschlandfunkkultur.de...e4d30-100.html
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