DEN Band 1: Die Reise nach Nirgendwo – Die phantastische Welt des Richard Corben 1
Es war unausweichlich, nach Conan dem Cimmerier und Sláine Mac Roth musste ich zwangsläufig irgendwann auch den dritten im Bunde der berühmtesten Barbaren der westlichen Hemisphäre näher kennenlernen. Die Rede ist von DEN, vormals bekannt unter dem weit gewöhnlicheren Namen David Ellis Norman und bei weitem der Freizügigste unter den Dreien. In einem deutschsprachigen Comic, der komplett in Großbuchstaben gehalten wurde kann der Name beim ein oder anderen Satz zwar für Verwirrung sorgen, aber man bekommt das dann schon hin.
Kult-Zeichner Richard Corben hat DEN Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrtausends für einen animierten Kurzfilm erdacht, später in den 70ern startete der muskelbepackte Glatzkopf (also DEN, nicht Corben) seinen Siegeszug in der Neunten Kunst. In seinem unvergleichlich plastischen und unverwechselbar teigigen Stil erweckt Corben das Land Nirgendwo und seine drallen Bewohner zum Leben. Verschiedenste Monstren, beeindruckende, an Azteken oder Maya erinnernde Bauten, mächtig ausgestattete Damen. Das sind die Hauptmerkmale, die diese ersten Schritte DENs in der für ihn (und uns) noch wenig bekannten Welt ausmachen. Koloriert in den für Corben so typischen, enorm kräftigen und fantastischen Farben glänzen sein Held, dessen Gegner und, vor allem, die weiblichen „Trophäen“ zumeist durch Nacktheit. Wenn man sich also an offen zu Schau gestellten Muskelbergen, üppigen Oberweiten oder an einem Helden mit zumeist umherbaumelndem Gemächt stört, so sollte man tunlichst die Finger von DEN lassen. Alle anderen Abenteurer erleben einen enorm kurzweiligen, äußerst trashigen Monster-Slasher mit ganz viel fürs Auge und zwar ziemlich abwechslungsreichem, aber auch recht dünnem Storygerüst.
6-6,5/10
VG, God_W.
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