Original von Minerva X
Bei ACTA geht es ja nicht nur um das Internet, Kontrolle und folgene Überwachung, sondern auch um die Beschränkung des Handels allgemein (unter dem Deckmantel...des Urheberrechts wiedermal)...effektiv gesehen geht es um Restriktionen. Ich würde wirklich gerne wissen, wieviel Geld die Politiker dafür kassieren, dass sie für die Lobbys der Firmen brav im Geheimen, komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit irgendwas verhandeln. Irgendwas, was den Bürger nichts ausser Kosten bringt. Verhandlungen an exotischen Orten, bei denen die Unterlagen unter dreifacher Geheimhaltungsklausel stehen - und die die normalen Landespolitiker gar nicht zu Gesicht bekommen.
Das Thema ist jetzt ein wenig in den Medien (manchmal doch: das...soll man dazu noch was sagen?:
http://fm4.orf.at/stories/1693440/ ), aber ja, es kommt mir äusserst totgeschwiegen vor. Selbst PIPA und SOPA waren ja bis zu den grossen Protestaktionen extrem vernachlässigt. Wobei das logisch ist, denn die Medien leben von Duldung und Zuschiebung von Geschichten, und die Medienhäuser zählen wohl zum Teil selbst zu den "netten" Lobbybetreibern.
ACTA muss ja noch die Zustimmung vom Europa-Parlament (war das, oder?) erfahren. Wenn sie es tun sollten, bin ich a) masslos enttäuscht und
b) werde ich meinen Konsum entsprechend einschränken. Dass die Firmen durch solche, die Rechtsstaatlichkeit komplett aushebelnden Aktionen noch mehr Geld verdienen wollen, finde ich arm. Besonders da es genügend Gesetze gibt, die die "armen" Rechteverwerter bereits heute schützen und ihnen ihr Geld zugestehen. Und ein bisschen mit neuen Modellen und Ideen an die Zeit anpassen, wäre auch angebracht - man mag es kaum glauben, aber das Copyright ist noch nicht ewig alt (eher das Gegenteil).
Vielleicht müssen die Bürger wohl wirklich aktiv protestieren - so wie in Polen...Hut ab davor.
Lesezeichen