Und wieder werde ich daran erinnert, daß ich mit vielen Kauka-Veröffentlichungen rein gar nix anfangen kann und schon damals nicht konnte.
Ärgere ich mich heute mehr über die Verhunzung vieler schönen frankobelgischen Titel (konnte bei Fix + Foxi ja schlecht passieren!), so konnte ich damals als Kind überhaupt nix mit der Politisierung alssolche anfangen.
Über Siggi + Babarras (Asterix) und die unsägliche Übersetzung zu Asterix und die Goten hatten wir ja schon an anderer Stelle ausreichend gesprochen.
Wie kaschi aber hier sehr schön in seiner Aufstellung zeigen konnte, machte man das im Kauka-Verlag sehr oft und gerade der 1.Teil des Albums (vor der Schatzsuche) scheint regelrecht durchsät mit politischen Floskeln und Namen.
So etwas brauche ich nicht in einem schönen Funny oder Semi-Funny, schon gar nicht deutsche Einverleibungen in einer französischen Serie.
Im 2. Teil scheint diese Masche etwas weniger zu ziehen - dafür kommen aber andere Ärgernisse wie Neger oder Germania und Heil vor - die mir wiederrum sehr übel den Magen verdrehen.
felix hat recht - mit seiner Einstufung als Neuschöpfung - ich erweitere den Begriff noch auf unsäglich und gebe dafür 0 Punkte!
Da reisst noch nicht mal die ein oder andere vielleicht gelungene Redewendung etwas raus - zuviel hohles Geschwätz - reine Phrasendrescherei und dazu noch gekürzte Originalseiten - letzter Platz!
Bastei halte ich zu Gute, daß die Hefte rein für den Kioskmarkt bestimmt waren, sie daher in ihrer Verarbeitungs-Qualität einige Schwachpunkte aufweisen, um oftmals durch reisserische Titel eben einfach besser verkauft werden sollten.
Das dies durchaus funktionieren kann, wissen wir Deutsche doch nur allzugut - sonst würde doch keiner die Bild-Zeitung kaufen - soviel Mist wie darin täglich verzapft wird!
Sie haben wenigstens keine Kürzungen der Geschichte vorgenommen (wenn ich es richtig gelesen habe) und liegen oft mit ihren Texten nicht allzuweit von der Feest-Übersetzung entfernt.
Schön finde ich die auf der ersten Seite angesprochenen Charaktervorstellungen - sowas kennen wir ja z.b. von Asterix und das hat mir immer gut gefallen.
Bescheidener sind die schon erwähnten teils dümmlichen Titel und das Spiegelverdrehte Coverbild.
Ebenso die erwähnten Ungereimtheiten, was darauf hindeutet, daß hier sehr lax mit der Übersetzung gearbeitet wurde - viel Wert scheint man nicht darauf verwendet zu haben.
Das Maschinenlettering der Bastei und Kauka-Veröffentlichung ist zwar optisch nicht so schön wie das Handlettering von Feest, aber trägt dem Lesegenuss keinen Abbruch und ist m.E. auch für Kioskproduktionen nachvollziehbar.
Über die mindere Qualität der Aufmachung brauchen wir glaube ich nicht viel zu reden - die wäre aber gar nicht mal schlimm, denn wir sollten uns auch vor Augen halten, daß das Feest Album 10 Jahre später anstatt 2,80 DM (Bastei-Grossheft) satte 12,80 DM kostete und damit fast um den Faktor 4,6 anstieg!
Wäre die Übersetzung und die Titelgebung die Gleiche wie bei Feest - könnte hier das Basteiheft ganz gross punkten!
So ist es natürlich kein adäquater Ersatz aber dennoch dem Kaukaheft deutlich vorzuziehen - daher Platz 2.
Über das Feest-Album und Qualität der Geschichte möchte ich dann lieber meine Bewertung am Ende dieses Stammtisches setzen - aber natürlich ist hier die Aufmachung sowohl des Albums alssolches, wie auch der Übersetzung und des Handletterings die weitaus beste der 3 genannten - aber auch zu einem recht hohen Preis - was man nicht ganz aus den Augen verlieren sollte.
Für 3-4 Euro mehr haben wir doch heute bei Softcover-Alben eine deutliche Qualitätssteigerung wie zum mittlerweile 15 Jahre alten Feestband. Hier hat sich wirklich einiges zum Positiven geändert - auch wenn die Preise natürlich nochmal gestiegen sind!
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