Bob Morane von Dino Attanasio und Gérald Forton

[Jovis]

Den "Feuervogel" finde ich total super! Das ist richtiger klassischer Abenteuerstoff, der mehrere Stufen hinauf einen Spannungsbogen aufbaut und die wesentlichen klassischen Abenteuerelemente dabei nutzt. Ich finde schon allein großartig, dass ich endlich Gelegenheit habe, die innere Kontinuität der Serie kennenzulernen. Qualitativ bleibt die Story selbst überhaupt nicht hinter den Vance-Bänden zurück, weil ja schließlich alle Comicepisoden auf die Romanreihe zurückgreift, die eben an sich schon klassisch ist, egal wann sie in Comics verwandelt wurden. Wenn man zum Beispiel den Feuervogel mit Söhne des Drachen (Vance 2) vergleicht, seht ihr was ich meine.

Der "Feuervogel" glänzt vielleicht sogar ein bisschen mehr, weil allein die Länge von 60 Seiten der Story mehr epische Tiefe verleiht, als es die Vance-Bände tun.

Zeichnerisch finde ich den Band auch sehr gelungen, wobei - wenn man Vance als Maßstab anlegt - natürlich die Messlatte zu hoch liegt. Aber wenn man stattdessen zu Dan Cooper 1-6 rüberguckt, wo ich auch stlistisch Parallelen sehe, dann kommt der frühe Morane aber auch sehr gut weg.

Fazit: es war wirklich höchste Zeit, dass wir in den Genuss dieser tollen Bände kommen. Man kann ja jetzt im Grunde mit jedem Band den Beginn einzelner Handlungsstränge erwarten, die auch bei Vance noch weitergeführt werden. Da wissen andere vielleicht mehr als ich. Ein ganzer Kosmos erwartet uns und ich bin direkt vom Anfang total begeistert. Das 60-Seiten-Prinzip tut der Serie auf jeden Fall gut. Wie lange geht das so?