Ihr träumt immer von "hohen Auflagen". Wir waren am
Kiosk und sind froh, dass wir "nur" zwischen 20.000 und
25.000 Alben verkauft hatten. Wären es 50.000 oder gar
100.000 gewesen, wären unsere Verluste nur umso höher
gewesen!

Denn um diese Zahl zu erreichen musst du ca. 400.000
herstellen um dann 300.00 wegzuwerfen!
Sorry, aber das stimmt auf keinen Fall. Da meine Gattin lange Jahre bei der Funke Mediengruppe Chefredakteurin war und aktuell beim Burda Verlag in gleicher Position tätig ist, kann ich aus wirklich gut unterrichteten Kreisen sagen, dass diese Quote zumindest bei diesen beiden Großverlagen nicht stimmt. Viellecht wart ihr beim falschen Vertrieb ...

Der deutsche Grosso ist eine Schlachtbank für Verlage!
Auch das ist nicht richtig. Genau wie im Buchhandel ist im Grosso mit dem richtigen Heft noch genügend Geld zu verdienen. Es wird zu einer Konsolidierung kommen und die großen Hefte werden weiterleben und Nischenprodukte mit einer spitzen Zielgruppe werden höherpreisig ihre Abnehmer finden. Zuerst werden wohl die Me-too-Produkte betroffen sein. Aber von einer Schlachtbank kann keine Rede sein, außer man geht blauäugig in den Markt und ist von seinem Produkt zutiefst überzeugt, ohne den Markt beobachtet zu haben. Wir haben in den letzten einige Nullnummern für diverse Verlage produziert, die dann nie in den Markt kamen, weil die Marktforschung das "Erfolgsobjekt" aus dem Rennen geworfen hat.

Gehe mal davon aus, dass ohne diesen Zusammenhang
der Kioskmarkt gar nicht existieren würde. Kioskmagazine
sind in der Funktion eigentlich reine Werbehefte für Produkte.
Eine stramme Behauptung. Viele Magazine kommen gar nicht in die Anzeigenvermarktung, weil ihre Auflagen für die Anzeigenkunden uninteressant sind und/oder weil die Redaktionen kein Interesse/keine Ahnung an/von einer Zusammenarbeit mit den Kunden haben.
So werden etwa die Anzeigen für die Magazine der Funke Mediengruppe, des Burda Verlags und des Klambt Verlags (zusammen ca. 36% Marktanteil) von BCN gemeinsam vermarktet. Da können allein über die Menge (zusammen ca. 250 Magazine) gar nicht alle Hefte in die Anzeigenvermarktung kommen.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Magazine, die von einem Werbekunden komplett finanziert werden. Diese sind dann auf diesen Kunden zugeschnitten.

EfWe