Noch mal eine weitere Sichtweise zu dem spektakulären Auftritt des EX Generals…

SCHOCK FÜR PUTIN IN RUSSEN-TALK-SHOW

Ex-Kommandeur spricht Klartext: „Fast die gesamte Welt ist gegen uns“

Seit Monaten versucht die Russen-Propaganda, das Versagen von Putins Armee im Krieg gegen die Ukraine zu vertuschen – eigentlich.
Im russischen Staatsfernsehen hat der russische Militäranalyst und ehemalige Kommandeur Mikhail Khodarenok nun die prekäre Situation der Russen-Armee und der Wirtschaft im Land überraschend klar benannt.
Vor einem Millionenpublikum sagte Khodarenok unter anderem: „Wir sind geopolitisch völlig isoliert. Und auch wenn wir es hassen, das zuzugeben: Fast die gesamte Welt ist gegen uns.“

Er sagt voraus: „Die Situation für uns wird schlimmer werden.“ Der ukrainischen Armee attestierte er „Moral“ und enorme Motivation zur Verteidigung ihres Vaterlandes. Weiter sagte er, die Ukrainer würden „bis zum letzten Mann kämpfen“ – Aussagen, die der bisherigen Russen-Propaganda völlig widersprechen!
Die verbreitet grundsätzlich die Erzählung von Russland als einer militärisch unbesiegbaren Großmacht. Außerdem verkündete das Russen-Regime, die Ukrainer würde sich über eine vermeintliche Befreiung des Landes durch die russische Armee freuen.
Warum also lässt die Russen-Propaganda diese Aussagen zu? Zeichnet sich in Russland eine politische Wende ab?
? NEIN, sagt Sergej Sumlenny, Experte für Osteuropa-Politik. „Die russische Propaganda muss solche Auftritte hin und wieder zulassen. Sie sind inszeniert, Teil der Show.“ Grund laut Sumlenny: „Putin muss den Russen eine plausible Erklärung dafür liefern, dass ihre Armee seit 80 Tagen kämpft, aber keine Erfolge verkünden kann.“
Seit einigen Tagen würden auch in anderen Medien Artikel erscheinen, die sich mit den Erfolgen der ukrainischen Armee beschäftigen, Gründe dafür liefern.

Doch diese Erklärungen seien selbst Propaganda, so Sumlenny: „Das Regime sagt zum Beispiel, die ukrainischen Soldaten hätten eine Gehirnwäsche von der Nato bekommen, würden sich deshalb den Russen entgegenstellen.“
Putins Propaganda behaupte zudem, die Ukrainer „seien so stark, weil sie letztlich Russen seien“. Denn: „Für die Russen-Propaganda gibt es schließlich keinen ukrainischen Staat. Sie sehen das Land als Teil Russlands“, so Sumlenny
Putin mischt sich in Kriegsführung ein
„In den vergangenen Wochen ist der Druck auf Putin gestiegen, die ausbleibenden Erfolge zu erklären“, so der Experte für Osteuropa-Politik. Schließlich habe der Kreml-Chef nicht einmal am 9. Mai einen Sieg präsentieren können – dem Tag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland, auf den Kreml-Despot Putin sein Volk über Monate eingeschworen hat. „Spätestens bis dahin wollte er größere Erfolge zeigen können.“
Doch die Russen-Armee habe es nicht einmal geschafft, Ukraine-Soldaten im Osten des Landes einzukesseln – eigentlich das Minimalziel bis zum 9. Mai.
Weil seine Armee im Krieg nicht vorankommt, mischt sich Putin nun offenbar sogar persönlich in Details der Kriegsführung ein: Der „Guardian“ zitiert westliche Militärs mit der Aussage, Putin treffe Taktik-Entscheidungen auf dem Level eines Obersts oder eines Brigadegenerals.

Er arbeite demnach eng mit Waleri Gerassimow zusammen, dem Kommandeur der russischen Streitkräfte, bestimme einzelne Angriffe etwa im Donbass.
? Keine gute Idee, sagt Sergej Sumlenny: „Putin will seine Visionen unmittelbar auf dem Schlachtfeld umsetzen, mischt sich in Details ein – ähnlich wie Adolf Hitler es gemacht hat. Meistens sind die Ideen wenig hilfreich, doch als Kommandeur kann man ihm natürlich nicht widersprechen.“
So kaputt ist das Russen-Militär
Die russische Armee hat in fast drei Monaten Krieg ohnehin schon heftige Verluste erlitten – und hatte bereits vorher Riesen-Probleme, etwa mit Korruption. Sie war nicht die unbesiegbare Großmacht, zu der Putins Propaganda sie gemacht hat.
? Mit der „Moskwa“ ist das größte russische Kriegsschiff im Krieg gesunken, nachdem es durch die ukrainische Armee beschossen worden war.
? Nach ukrainischen Angaben sind seit Kriegsbeginn bereits 27 900 russische Soldaten im Kampf gestorben. Das Online-Medium „The Kyiv Independent“ berichtet außerdem von 201 Flugzeugen, 167 Helikoptern und 1235 Panzern, die die Russen-Armee im Kampf bereits verloren habe.
? Die Russen-Armee ist zersetzt von Korruption, Diebstahl und Lügen. Harri Ohra-Aho, finnischer Militärberater und ehemaliger Generalmajor, schrieb auf Twitter: „Die grassierende Korruption hat Ressourcen der Armee erschöpft.“ Gegenüber der „New York Times“ sagte Ohra-Aho: „Jeder Soldat stiehlt so viel der zugeteilten Mittel, wie es für seinen Dienstgrad angemessen ist.“
Ein Problem, das es schon seit Jahrzehnten gibt: Im Jahr 2011 sagte Sergey Fridinsky, oberster Militärstaatsanwalt in Russland, der Kreml-treuen Zeitung „Rossiyskaya Gazeta“, jeder fünfte Rubel, der in die Armee fließe, werde gestohlen.
Fälle von Diebstahl in der Armee sind schon mehrfach vor Gericht gelandet. Erst im Januar wurde Evgeny Pustovoy angeklagt, ehemaliger Chef der Beschaffungsabteilung für gepanzerte Fahrzeuge der Russen-Armee. Er soll geholfen haben, mehr als 13 Millionen US-Dollar durch gefälschte Lieferverträge für Batterien zu veruntreuen. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur „Tass“.