Ey, das sehe ich ganz genauso! Macht mich schonn betroffen irgendwo, wie heutzutage miteinander umgegangen wird, rein vom Menschlichen her, weißte? Damals in den Sechzigern, Dutschke, Kauka, Stones, das waren noch Zeiten!
Wie immer steckt in felixens Satire manch kernige Wahrheit: der Punkt, daß es offenbar völlig okay ist, daß die Helden die Eingeborenen auf eine Weise verkackeiern und ausnehmen, die manchem Piraten die Schamröte ins braun gegerbte Gesicht treiben würde, macht den Zeitgeist deutlich, in der die Serie entstanden ist: kolonialherrschaftliches Denken!
Was ich nicht kapiert habe: wieso sind Sänften fortschrittlicher als Kutschen? Da hat Remacle doch wohl kräftig an der Technikgeschichte herumgewerkelt ...
Kleiner Tipp:Zitat von kaschi:
Was ich nicht kapiert habe: wieso sind Sänften fortschrittlicher als Kutschen? Da hat Remacle doch wohl kräftig an der Technikgeschichte herumgewerkelt ...
Auch wenn es sich absurd anhört: Nicht zu intensiv nachdenken hilft beim Verständnis so manch einer Geschichte sehr!
Nach dem vorläufigen Diskussionsverlauf zu urteilen, handelt es sich bei dieser Serie scheinbar um einen (un)heimlichen Liebling von felix und Kaschi...
Da sind ja zwei wahre Fachmänner am Werk!!
Bei der Fachsimpelei koommt ja keiner mehr mit!!
Bei "Fachmännern" werden wir Dir nicht widersprechen, aber "Liebling" ist zumindest in meinem Fall dann doch etwas zu viel.
Ich mag die Figuren als Figuren, weniger als handelnde Subjekte.
Soll heißen: Die Geschichten sind in der Regel sosolala, eher ein bisschen flach und meist an meinem Humornerv vorbei, aber die vier Hauptdarsteller dieser Serie finde ich irgendwie ... sympathisch.
Bei den Zeichnungen geht' mir ähnlich. Die sind sicher nicht von hohem künstlerischem Wert, sind aber durchaus "solide".
So...schpasss beiseite!
Hab den Band jetzt auch durch und der bisher wiedergegebene Eindruck trifft im Großen und Ganzen auch bei mir zu.
Die Wirkung dieser Serie ist vielleicht wirklich ganz gut mit Isnogud zu vergleichen...zumindest was die Gründe betrifft, warum es sich hier um eine Serie der klassischen Zeit handelt, die bisher ziemlich unbemerkt an mir vorbeigegangen ist...wobei man Isnogud wahrscheinlich noch die 1001-Nacht-Anleihen und Autor Goscinny zugute rechnen muss.
Hier liegt wohl der Hauptpunkt, warum mich der Pirat nicht allzusehr begeistert: Da es Remacle unbestreitbar vorrangig um die Aneinanderreihung von Gags geht, bleibt ein Mindestmaß an (piratenmäßiger) Atmosphäre auf der Strecke. Weiss nicht ob das in anderen Episoden besser ist, aber die Protagonisten könnten auch stinknormale Bankräuber oder Staubsaugervertreter sein... Gleiches gilt auch für die Szenerie des 17.-Jhs? Erreicht nie einen Hauch der Möglichkeit des Hineinversetzens wie es Uderzo bspw. bereits in Umpah-Pah schafft, bleibt irgendwie immer Staffage für die Komödie die vor allem Schwarzbart und sein Opi abziehen.
Die haben mir bei weitem am besten gefallen, da zünden die meisten Gags. Wogegen Old Nick und der bauchredende Sir, dessen Name mir wieder entfallen ist, recht blass und uninspiriert wirken.
Zeichnerisch gebe ich felix recht. Die Figuren entwickeln optisch einen eigenen Charme, die aufgebaute Umgebung dagegen reicht nicht für eine überzeugende Atmosphäre...zumindest bei mir...
Edit: Daher auch die vielen Smilys felix. Insgesamt sehen wir die Sache glaub ich ziemlich ähnlich...
Geändert von joox (02.04.2007 um 11:37 Uhr)
Leider kenne ich den Band, um den es hier geht nicht. Ich kann nur auf die alten "Bastei" Ausgaben zurückgreifen und die haben mir eigentlich immer recht gut gefallen.
Den ersten Schwarzbart-Kontakt hatte ich in den 80ern im Fix und Foxi. Zugegeben, um Meisterwerke handelt es sich bei den Geschichten sicher nicht, doch möchte ich ihnen einen gewissen Charme nicht absprechen.
Gerade die Geschichtem um den "Lucifer" - Verschnitt, dessen Name mir jetzt partout nicht einfallen will, fand ich ganz amüsant.
Die Geschichten sind im Allgemeinen abwechslungsreich und humorvoll. Was nettes für zwischendurch.
Auch im Gedächtnis geblieben ist mir die Geschichte bei den Indianern in der Schwarzbart seinen Vater wiedertrifft, der angeblich ein ehrbarer Mann war, bevor er sich den Indianern angeschlossen hatte, sich aber am Ende doch als waschechter Pirat herausstellt.
Vielleicht sollte ich die Teile mal wieder aus dem Schrank hervorholen und lesen...
Eine Frage an etwaige Kenner des Roten Korsaren: wie seht Ihr die Beziehung (oder Nicht-Beziehung?) vom Barbe Rouge (Roten Korsaren) zum Barbe Noire (Piraten Schwarzbart)?
In Sachen roter Korsaren bin ich nicht übermäßig im Bilde ...
Geändert von Kaschi (02.04.2007 um 14:35 Uhr)
@kaschi
Bevor du dir die grosse Mühe machst - hier die Schwarzbart-Chronologie Infos!
Originaltitel der 26 Alben und auf deutsch erschienene Publikationen
Zitat von linie7
Laut Krägermanns Comic Katalog S. 604 (von 1996) sind bis auf 3 Kurzgeschichten im frz. Band 20 les nouvelles mesaventures de Barbe-noire alle Geschichten der frz. Albenserie auch auf dt. erschienen. Aber (davor) gab es noch andere frz. Veröffentlichungen. Diese Geschichten wurden laut Krägermann zumindest teilweise auf dt. veröffentlicht:
- Vom Hosenmatz zum Herrn der 7 Meere - Fix und Foxi Extra 12, 1971, Kauka
- Das doppelte Ottchen - Fix und Foxi Extra 18, 1972 Kauka
- Früh übt sich - Fix und Foxi Extra 21, 1973 Kauka
- Kampf ums Komödchen - Fix und Foxi Extra 23, 1973 Kauka
- Einkaufsbummel in Coco-Rico, Bastei 20, 1980/81
- Petri, Heil - Fix und Foxi Extra 26, 1974, Kauka
- Karten-Tricks, Fix und Foxi Extra 27 -1974, Kauka
- Die verhexte Schatzkarte - Bastei 19. 1980-18
Auch mir kam desöfteren Isnogud als Vergleich in den Sinn.
Keine Ahnung warum - mehr unterbewusst - vielleicht die von felix angesprochene Abkehr vom Hauptprotagonisten als Namensgeber zum heimlichen Star des Comics.
Doch unterscheidet die beiden Serien hauptsächlich das Gag-Potenzial, daß in den diversen Isnogud-Alben doch deutlich höher vorhanden ist, als bei Schwarzbart.
Was ich mich beim Lesen schon fragte ist, wie wohl die ganz frühen Originalalben gewirkt haben mussten, in denen Schwarzbart noch nicht auf der Bildfläche erschien.
Muss eine ziemlich tröge Veranstaltung gewesen sein, denn zumindest im vorliegenden Album kommt doch wirklich nur durch den Piraten und seinen Opa (der mich übrigens viel mehr an Ma Dalton als an Joe erinnert) ein gewisser Witz zustande.
Old Nick und sein Freund Sebastian sind in etwa so aufregend wie ein " geplatzter Sack Reis in China "!
Zeichnerisch hingegen ist man schnell in der Geschichte drinnen - denn wie bei vergleichbaren Serien ist der Stil doch sehr routiniert und es gibt auch genügend Details die man entdecken könnte - doch werden sie viel zu selten eingesetzt.
Die Handlung hingegen plätschert mehr dahin, als das sie sich zum Höhepunkt hervorarbeitet.
Ist schon die beschriebene Sänften-Rallye mehr Füller denn interessantes Storyelement und verkommt durch ihren anrupten Abbruch gar gänzlich zur Nebensache - kann auch die nun beginnende Schatzsuche nicht überzeugen.
Alles viel zu vorherschaubar - selbst die Eingeborenen können uns nicht gross überraschen. Denn der Zeit entsprechend werden sie als Wilde gezeigt, deren Häuptling sich an Backpfeifen erfreut und deren Medizinmann natürlich Schwarzbart ein Denkmal setzt. Irgendwie sehr einfältig diese Urvölker - aber vielleicht war es ja auch wirklich so?
Aber selbst in diesen Sequenzen kommt nie der grosse Spaß auf - den man doch irgendwie von einer solchen Serie erwartet, oder!?
Das dann der Schatz doch noch gefunden wird und sich jeder seiner bemächtigen will ist doch klar - hier kann man höchstens wieder über das Gefeilsche von Opa und Enkel schmunzeln, denen scheinbar gar nicht aufgegangen ist, daß gerade sie nun wirklich überhaupt keine Chance auf ihn haben.
Wirkliche Highlights hat der Band für mich zu keiner Zeit zu bieten - mehrere kleine Schmunzler sind vorhanden - aber man merkt schon das der Autor versucht eine gewisse humorvolle Grundlinie einzuhalten - die leider nie so richtig durchbrechen kann.
Zur Ehrenrettung sei aber gesagt - das man sich vielleicht etwas davon blenden lässt, das dieses Album als letztes Feest-Album erst im Jahre 1992 erschienen ist.
Die Geschichte hindessen stammt schon von 1964 und nun müsste man sich erstens überlegen wie humorvoll und vor allem welchen Humor vergleichbare Serien dieser Zeit hatten - und zweitens ob nicht die späteren Alben wesentlich lustiger ausfallen?
Asterix z.b. dessen erstes Album 1961 (Asterix - der Gallier) erschien war da auch noch weit von seiner späteren Höchstform entfernt.
Die Story stammt schon aus dem Jahr 1962, da sie zuerst im Spirou-Magazin veröffentlicht wurde:
Aus1962
Spirou
1241 Mini-récit 97 : Le manuel du parfait naufragé Remacle
1249 AS-F Vieux Nick Dans la gueule du dragon Remacle
1252 Mini-récit 108 : Les frères de la côte Remacle
1259 AS-D Vieux Nick Aux mains des Akwabons Remacle
1280 AS-F Vieux Nick Aux mains des Akwabons Remacle
http://bdoubliees.com/cgi-bin/sqlsearch.bin
Suchwort "Remacle".
Edit: Der Vieux-Nick-Link führt direkt zu den Serien-Angaben.
Geändert von Kaschi (02.04.2007 um 14:33 Uhr)
Stimmt!
Na ja, die können immerhin Griechisch und Latein!! Und an Einfalt werden sie doch noch von unserem Protagonisten getoppt!
Generell stimmt das schon, aber es geht -da wirst du mir sicherlich auch zustimmern- ja darum, ob die Serie als solche einen eigenständigen Charakter zu gewinnen vermag, das gilt bei Schwarzbart sicherlich für die einzelnen Figuren, aber die Handlungsführung passt da nicht, die ist eher für Onepager oder Kurzgeschichten geeignet (wovon es ja auch einige zu geben scheint...)
Als Vergleich will ich da mal den noch früheren Johann unnd Pfiffikus (50er!) nennen. Von dem allerersten Klassik-Band vielleicht mal abgesehen, gelingt es dieser Serie bereits zu Beginn eine runde überzeugende Sache zu sein, die ihren eigenständigen Reiz entwickelt, das sehe ich bei Schwarzbart nicht, aber vielleicht fehlt bei mir da jetzt auch der Nostalgie-Faktor!
Interessant deine Liste: Die Feest-Alben scheinen von der Chronologie her die Sache ja von hinten aufzuziehen...
Geändert von joox (02.04.2007 um 14:45 Uhr)
Schwarzbart ohne Nostalgie ist wie Fisch ohne Fahrrad!
Dacht´ ich mir´s doch!
Der Grund warum er mir trotz allem sympathisch ist, ist vor allem der erwähnte klassische francobelg. Funny-Look, dem auch ich nostalgisch verbunden bin...
Geändert von joox (02.04.2007 um 14:56 Uhr)
Der Lucifer-Verschnitt heißt bei Bastei "Don Luzi", bei Feest tatsächlich Luzifer. Zu Kauka habe ich nur den Titel "In den Klauen des Unheimlichen" gefunden (Originaltitel: "Sous la griffe de Lucifer").
Noch 'ne Parallele zu Isnogud: das Fehlen einer positiven Identifikationsfigur! Schwarzbart und Opa Eustache kommen als Ganoven dafür sowieso nicht in Frage, der abgerissene Typ Sebastian und der alte Herr Old Nick, der oft einfach nur dabei ist, auch nicht wirklich. In der vorliegenden Geschichte etwa werden die Entscheidungen allesamt durch die wahrhaft eindrucksvollen Bauchrednerkünste von Sir Floxpopom herbeigeführt, nicht durch die beiden Helden.
Sebastians Sprachfehler ist im Original wie auch bei Feest und Bastei eine Art Lispeln ("ch" bzw. "sch" statt "s"), während er bei Kauka stottert, wie schon Jo-Jo/Gaston.
Ich habe jetzt wirklich nicht alle Old Nick/Schwarzbart-Geschichten in Erinnerung, aber in Album 3 (Les mangeurs de citron) wird die Serie zumindest in Teilen authentisch.Zitat von joox:
Weiss nicht ob das in anderen Episoden besser ist, aber die Protagonisten könnten auch stinknormale Bankräuber oder Staubsaugervertreter sein... Gleiches gilt auch für die Szenerie des 17.-Jhs?
Eines der Hauptprobleme der christlichen und unchristlichen Seefahrt war die Krankheit Skorbut, hervorgerufen durch akuten Vitaminmangel.
Hier ein Zitat aus der wiki:
Wer und was dagegen half?Im Mittelalter war Skorbut oft die Haupt-Todesursache bei Seeleuten; so verlor zum Beispiel das Schiff des Vasco da Gama auf einer Reise von 160 Mann Besatzung etwa 100 Mann durch Skorbut. Grund für das häufige Auftreten von Skorbut auf See war die einseitige Ernährung, die, mangels Konservierungsmöglichkeiten, hauptsächlich aus Pökelfleisch und Schiffszwieback bestand.
Die Old Nick-story Les mangeurs de citron berichtet von den Schwierigkeiten eines Schiffsarztes, den Matrosen die Zitrone als Stärkungsmittel nahezubringen.Erst als der britische Schiffsarzt James Lind 1754 in einer für damalige Verhältnisse sehr modernen Studie zeigen konnte, dass Zitrusfrüchte gegen Skorbut halfen, verlor die Krankheit ihren Schrecken [1]. Linds Erkenntnisse setzten sich allerdings aus zwei Gründen nur langsam in der Britischen Marine durch: Erstens waren Vitamine noch unbekannt und selbst Lind vermutete noch lange Zeit, dass die heilende Wirkung der Säure in den Zitrusfrüchten zuzuschreiben sei. Da lag es nahe, nach billigeren Säuren als Skorbut-Heilmittel zu suchen. Außerdem wurden die Zitrusfrüchte lange nur als Heilmittel betrachtet und Zitronensaft konsequenterweise nur vom Schiffsarzt ausgegeben. Dass sie auch eine vorbeugende Wirkung hatten, blieb noch lange unbemerkt (ausführlich dazu der Artikel über James Lind).
Neben Zitronen- oder Limettensaft wurden auch Sauerkraut und Kartoffeln an Bord genommen.
Vielleicht könnte ja mal jemand gucken, ob der Arzt in dieser Geschichte nicht sogar James Lind war, dann hätten wir mal etwas ähnliches wie bei Lucky Luke: eine authentische Person wird im Rahmen halbauthentischen Wirkens in den Kreis völlig fiktiver Figuren aufgenommen.
Aber, was heißt schon völlig fiktiv?
Ganz so frei erfunden wie's einige von Euch glauben mögen ist er doch gar nicht, der Schwarzbart.
Und aus Skarbek kennen wir ihn ja auch schon ...
Da singe ich doch glatt:
In days of old, when ships were bold
Just like the men who sailed them
And if they showed us disrespect
We'd tie them up and flail them
Often men of low degree
And often men of steel
They'd make you walk the plank alone
Or haul you 'round the keel
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
It's your money that we want
And your money we shall have!
(whistle)
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
It's your money that we want
And your money we shall have!
Of all the pirates on the seas
The worst of them was Blackbeard
So damnable a fiend from hell
He was the one they most feared
Any man who sailed with him
Was taking quite a chance
He'd hang them from the gallows
Just to see if they could dance (ha! ha!)
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
It's your money that we want
And your money we shall have!
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
Hoist the Jolly Roger!
It's your money that we want
And your money we shall have!
Jolly Roger (von Adam ant the Ants)
Ein sehr informativer und klangvoller Beitrag!!
Danke Felix!
Da pfeif ich doch gleich mal mit...
PS: Wie ich aus Hips Liste entnehme, ist diese von dir erwähnte Geschichte wohl leider nicht in der Feest-Alben Reihe veröffentlicht worden...
Geändert von joox (02.04.2007 um 18:51 Uhr)
Für die, die frühen Abenteuer (ohne Schwarzbart) in schöner Aufmachung nachlesen wollen (und des Französichen mächtig sind):
http://www.coffre-a-bd.com/cgi-bin/p...m.bin?l=32&s=0
...nich verzagen, felix fragen!
Kennst Du den Song?Zitat von joox:
Da pfeif ich doch gleich mal mit...
PS: Wie ich aus Hips Liste entnehme, ist diese von dir erwähnte Geschichte wohl leider nicht in der Feest-Alben Reihe veröffentlicht worden...
Darin wird tatsächlich viel gepfiffen!
Kommt auch richtig Piraten-Atmo auf ...
Jepp, leider, Feest hätte noch 'ne ganze Weile mit seinem Backwards-Veröffentlichungen weitermachen müssen bevor die Zitronenesser drangekommen wären.
Da ich meine Bastei-Schwarzbarts verscherbelt habe, kann ich wegen James Lind auch nicht mehr nachgucken.
Für die die's nicht wissen: Früher war Old Nick fünfzeilig, d.h. wie bei den frühen Schlumpf-Storys gab's fünf Bildstreifen pro Comic-Seite. Für mich erhöht das bei diesen Uralt-Storys das frankobelgische Klassiker-Gefühl.
Ich hab' mal im Schnelldurchgang das Heft Zitronen-Tango auf der Vitamina (Bastei 22) durchgelesen. Es handelt sich hierbei nicht um eine zusammenhängende Abenteuergeschichte, sondern um Karikaturen zum Leben an Bord, erzählt von Schwarzbart. Ist ganz unterhaltsam und wirkt auf mich zumindestens so, als hätte Remacle genauer recherchiert, wie's denn damals so zugegangen ist. Nix für Zartbesaitete, so'n Leben ...
Auf dem Cover jongliert Old Nick mit Zitronen. Doch ist er im Heft nicht zu sehen! Abgesehen von einer frühen Kurzgeschichte am Ende des Bandes. Auch Sebastian und Opilein sind nicht mit von der Partie, Schwarzbart nur als Erzähler.
Auf Seite 8 heißt es zum Thema Skorbut im dritten Panel: "Um 1720 liefert eine köngliche Marine den Mannschaften eine tägliche Ration Zitronensaft, zusätzlich zu der traditionellen (aber reduzierten) Ration Rum ..." Und ansonsten ist trotz des Titels von Zitronen nicht die Rede! Auch James Lind wird nicht genannt, sorry.
Aber zwei andere historische Figuren werden gezeigt bzw. erwähnt:
Auf Seite 29 ist Roger Bacon zu sehen, der sich mit der Herstellung von Schießpulver beschäftigte
http://www.biologie.de/biowiki/Roger_Bacon
und auf Seite 30 Admiral "Banbo" (eigentlich hieß er ja Benbow).
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Benbow
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