Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

[Dex_McCroul]

Harrow County Omnibus 1 und 2 (Dark Horse)
https://www.darkhorse.com/Books/3007...s-Volume-1-TPB
https://www.darkhorse.com/Books/3007...s-Volume-2-TPB
Wir verfolgen hier die Story von Emmy, deren Leben sich ab dem 18 Geburtstag ändert, als sie feststellt dass sie mit den Monstern im Wald verbunden ist.
Die beiden Bücher umfassen insgesamt 32 Issues wobei nur 4 nicht vom Hauptzeichner erstellt wurden. Der Zeichenstil ist einfach fantastisch.

8.5/10

Kann ich nur unterschreiben. Ich würde sogar noch 0,5 Punkte mehr geben. Ich finde die (Mini-)Serie grandios. War auch Grund genug bei Herrn Crook 1-2 Bilder zu bestellen (aus der Serie und Commission). Und zumindest 1 hat mich schon erreicht (Batman/Scarecrow).

[Kabalix]

Tatsächlich habe ich auch Richtung 9 geschwankt. Was man aber sagen kann: "Harrow County" ist im US-Bereich defintiv ganz oben anzusiedeln.
Das Artwork von Crook ist einfach ein Genuß - und die Story dazu passt Top dazu.

...

Ja eigentlich wenn ich nun darüber nachdenke wäre es doch höher anzusiedeln.

[God_W.]

Sang Royal 4 - Rache und Erlösung

Nachdem im dritten Teil Werwolf-Mythen hinzugekommen sind halten jetzt sinnigerweise noch die Vampire Einzug in die Geschichte. Mit Überlänge, immerhin 62 Seiten, kommt die tragische Erzählung um König Alvar zu ihrem Ende. Zuvor ist selbstredend einiges an Blutzoll zu entrichten und es gilt Rachegelüste zu befriedigen. Dennoch ein schönes, und auf der einen Seite auch hoffnungsvolles Ende. Ich finde die Reihe toll, an dieser Stelle ein dickes :danke: an den Finix-Verlag, dem wir den Abschluss der Reihe verdanken.

[Kabalix]

Van Helsing 4 (Zauberstern)
Diese Ausgabe beinhalten folgende Storys:
- Van Helsing gegen Frankenstein (4-5 von 5)
- Van Helsing gegen die Mumie von Amun-Ra (1-2 von 6)

In diesem Heft ist nun der Abschluss der Frankenstein Story und der Begin der Amun-Ra Storyline.
Zwischen den beiden Storys scheint es allerdings einige "Änderungen" gegeben zu haben welche anscheinend durch andere Comics aus dem Zenescope Verlag (US) erklärt werden. Ich kenne diese nicht und verstehe daher die "Charakterentwicklung" nicht.
Interessant ist noch das Format des Magazins... dieses ist ca. 1cm kürzer in der Höhe als die bisherigen Ausgaben. Vermutlich ein Fehler in der Druckerei.

Ich werde die Serie an diese Stelle abbrechen. Das Magazin-Format mag mir einfach nicht gefallen und der Plot ist doch etwas zu dünn - da schau ich mir lieber wieder Buffy mit meiner Frau an.

6/10

[God_W.]

Hoka Hey!

Der im Reservat aufwachsende Lakotajunge George gerät an eine kleine Gruppe Gesetzloser, bestehend aus zwei Indianern und einem irren Iren. Die nehmen den Jungen kurzerhand mit auf ihren Rachefeldzug und während sie vor einem brutalen Kopfgeldjäger flüchten lernt George nach und nach was es wirklich bedeutet ein Lakota zu sein.

Richtig schöne, wehmütige Westernstory. Die 224 Seiten vergehen wie im Flug, Landschaften und Tiere sehen einfach nur großartig aus, der Stil der für die Gesichter der Menschen gewählt wurde trifft meinen Geschmack nicht so ganz.

[dino1]

Spider-Man Blue, Loeb, Sale, Marvel

Peter Parker blickt zurück auf die frühen Jahre, als er und Gwen ein Paar wurden und gleichzeitig auch Mary Jane in sein Leben trat.

Loeb und Sale beziehen sich hier stark auf die klassischen Amazing Spider-Man Hefte 40 - 49.

Zu der Zeit, denke so 90er, waren Loeb und Sale ganz groß, begonnen mit dem erfolgreichen The Long Halloween drüben bei Batman führte der Weg auch zu Marvel. Hier ging es mit Daredevil los.
Ich muss gestehen schon damals nicht so wirklich von der Batman Geschichte mitgenommen worden zu sein. Deshalb habe bis eben einen Bogen um das Team gemacht. Wobei ich Sale schon klasse finde als Künstler finde ich Loeb eher Durchschnitt. Was nichts schlechtes ist, mir gefallen oft die ‚normalen‘ Stories sehr gut. Finde den Hype nur nicht gerechtfertigt.
Gerade hier macht die Story eigentlich nur Sinn für jemanden der eben die originalen Hefte kennt. Es ist einfach eine Homage die sehr eng am Ausgangsplot anknüpft, erweitert um eine persönlich narrative Note von Peter.

So richtig verstehe ich oft die Umsetzung solcher Projekte nicht. Es kommt nichts wirklich neues, die Arbeit des Originalteams, Lee und Romita, bleibt Referenz, man huldigt ihnen, was sicher toll ist aber gleichzeitig kopiert man ihre Arbeit und kann es als Erfolg verbuchen. Ähnlich in der Musikbranche, wo viele Musiker Songs covern aber bei mir nur selten das Original erreicht, geschweige denn getoppt werden kann.

Für mich bleiben tolle double page spreads von Tim Sale aber im Hinterkopf ist da eben Romita dessen Zeichnungen, gerade bei den Mädels Gwen und MJ, im Olymp der Comickunst residieren und Sale merkt es auch im Nachwort an, dass es ihm enorm schwer fiel da seinen eigenen Weg zu gehen. Und genau da hätte man eigentlich als Künstler stoppen sollen.

Kein wirklich schlechter Comic, aber auch keiner den man braucht.

[Jovis]

Loeb

Ich erinnere mich, dass Loeb nur ganz kurz mit seiner Farbenserie ganz groß gehandelt wurde. Aber als dann sehr schnell der erste kam, der die Stories nicht so gehaltvoll fand, da platzte die Seifenblase und tatsächlich fiel allen auf, dass hier unglaublich viel heiße Luft verschossen wird. In der Folge hat Loeb dann auch im Fernsehen einiges versemmelt (ich sag nur Heroes, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs) und ich wundere mich immer, dass der Mann bis heute so ein vielbeschäftigter ist. Denn etwas wirklich nachhaltig wertvolles hat der meiner Ansicht nach nicht zustande gebracht. Der ist zusammen mit David S. Goyer einer, der mit viel zu vielen Vorschusslorbeeren in erster Linie Müll produziert hat. Außer dass es erstaunlich ist, dass beide noch Arbeit haben, erstaunt mich auch, wie viele Leute die immer noch für gut halten. Ich schalte seit Heroes und Da Vincis Demons ab, wenn ich einen der beiden Namen lese. Nur bei LOST habe ich durchgehalten.

[God_W.]

...Außer dass es erstaunlich ist, dass beide noch Arbeit haben, erstaunt mich auch, wie viele Leute die immer noch für gut halten. ...

Mit der zweiten Hälfte des Satzes hast Du den Grund für Dein Staunen in der ersten Hälfte doch schon genannt.

[Jovis]

Finde ich nicht, obwohl ich verstehe, dass man das so verstehen kann.

[God_W.]

Deine Meinung ist halt nicht unbedingt die der großen Masse, mit der das Geld verdient wird. David S. Goyer beispielsweise hat als Autor an enorm vielen Drehbüchern zu Filmen mitgewirkt, die ich sehr gerne mag. Blade 1+2, Nolans Batman-Trilogie, Snyders Man of Steel und Batman vs. Superman, Terminator: Dark Fate...

[Jovis]

Deine Meinung ist halt nicht unbedingt die der großen Masse,

Das weiß ich sehr wohl. Und tatsächlich kann ich von all den genannten Filmen keinen leiden und kriege dafür durchaus regelmäßig auf die Nase. Besonders wenn ich es wage, die Batman-Trilogie für völlig unmöglich zu erklären. Da stehe ich wirklich nicht ganz, aber ziemlich alleine da. Was mich nicht wenig entsetzt. Blade 2 fand ich noch ganz eindrucksvoll. (Wenn es dazu mehr anzumerken gibt, könnte man das ins Filmforum rübertragen.)

[God_W.]

Das ist ja auch kein Problem, wäre schlimm und langweilig, wenn jeder das Gleiche gut finden würde.



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Lustiges Taschenbuch Classic Edition – Die Comics von Cark Barks 12

Bei der allabendlichen Vorleselektüre mit Krümelchen mal wieder einen Barks Classic Band beendet. Lustige Kurzgeschichten wechseln sich wieder mit großen Abenteuern wie bei den Zwergindianern oder der Schatzkammer König Salomos ab. Die Weihnachtsgeschichte (in der Südsee) kannten wir schon aus den zwei Weihnachtsalben. Wie immer beste Unterhaltung.

[God_W.]

Phantom #11

Die erste Hälfte beinhaltet mit „Händler des Todes“ (DC Comics 1989) den für meinen Geschmack coolsten Phantom-Zweiteiler, den Zauberstern bislang in seinem Magazin gebracht hat. Auch die Zeichnungen von Luke McDonnell bieten den 80er/90er US-Style, so wie ich ihn mag.

In der zweiten Hälfte bieten die beiden Zeitungsstrip-Stories „Die Weisheit des Alters“ (2006) und „Einstein Junior“ (2011) wieder vergleichsweise schlichte Unterhaltung, die irgendwie aus der Zeit gefallen wirkt. Die Stories wirken viel älter als sie sind und erinnern mich in ihrer Art der Holzhammervermittlung von Werten immer ein wenig an Marshal Bravestarr. Ich finde das äußerst charmant.

Insgesamt vielleicht das beste Phantom-Heft von Zauberstern bislang.

[FilthyAssistant]

Phantom #11

Die erste Hälfte beinhaltet mit „Händler des Todes“ (DC Comics 1989) den für meinen Geschmack coolsten Phantom-Zweiteiler, den Zauberstern bislang in seinem Magazin gebracht hat. Auch die Zeichnungen von Luke McDonnell bieten den 80er/90er US-Style, so wie ich ihn mag.

In der zweiten Hälfte bieten die beiden Zeitungsstrip-Stories „Die Weisheit des Alters“ (2006) und „Einstein Junior“ (2011) wieder vergleichsweise schlichte Unterhaltung, die irgendwie aus der Zeit gefallen wirkt. Die Stories wirken viel älter als sie sind und erinnern mich in ihrer Art der Holzhammervermittlung von Werten immer ein wenig an Marshal Bravestarr. Ich finde das äußerst charmant.

Insgesamt vielleicht das beste Phantom-Heft von Zauberstern bislang.

Du Pöhser! Du sollst doch die Phantom-Hefte hier nicht mehr so loben, sonst werd ich doch wieder schwach!

[God_W.]

Mea culpa - - - nicht.

[God_W.]

Usagi Yojimbo #2 : Samurai!



Mit US: Usagi Yojimbo (1987) #1-6

Samurai, Teil I bis IX

...Meinung: Usagis Origin Geschichte erzählt in wahlich epischer Breite, spannend und mitreißend den lustigen Part liefert dabei Gen der Usagi ab und an mit spitzen Bemerkungen die Erzählung unterbricht zwischen den Kapiteln unterbricht.

Aber damit ist der Band noch nicht zu Ende es folgen noch die Storys...

Kappa

...
Eines der ersten Begegnungen Usagis mit Japanischen Sagengestalten und nicht die letzte, in jeden Fall ist das eine gruslige Kurzgeschichte die gut erzählt und gezeichnet.

Zylla

...
Eine vor allen amüsante Kurzgeschichte in dem Usagi eine kleinen "Gott"Zylla trifft, macht einfach nur Spaß die Geschichte.

Der Seidenmarkt (Silk Fair)

Usagi hilft den Bewohnern eines Dorfes die von der Herstellung von Seidenwaren leben gegen Räuber aber vor allem gegen ihren eigenen gierigen Arbeitgeber. Mit seinem Schwert und vor allem mit seiner Schläue schlägt er ihn und liefert damit großartige Unterhaltung.
....

Usagi Yojimbo 2 - Samurai!

Da gehe ich komplett mit, absolut großartiger Band! Die Origin ist grandios und das Godzilla-Schmankerl war ja dermaßen cool und witzig, feiere ich maximal!

[JRN]

@God_W. :

Auch hier ein Schild:



Usagi Yojimbo und God_W. ... da wächst endlich zusammen, was schon so lange zusammengehört ...



Mit 1000 Grüßen,
JRN

[God_W.]

Kann ich nur zustimmen.

[Kabalix]

Conan der Barbar - Der Fluch des schwarzen Steins
https://paninishop.de/conan-tv-und-f...bar-1-dcoba001
Enthält: Conan the Barbarian (2023) 1-4, Free Comic Book Day 2023 - Conan the Barbarian
Diesmal Conan nicht von Marvel, sondern unter Titan Comics/Heroic Signatures.

Eine Top Conan-Story mit tollen, klassisch anmutenden Zeichnungen. Ich konnte nicht anders und habe die 5 Issues an einem Stück durchgelesen und am Ende das Heft sehr zufrieden zugeklappt.

9/10

[God_W.]

Blueberry Collector’s Edition 4

“General Gelbhaar” ist nicht nur der Einstieg in den vierten Band der Gesamtausgabe, sondern auch der großartige Abschluss des Zyklus, mit einem besonders hassenswerten General-Custer-Verschnitt als Blueberrys Vorgesetzter.

Der Zweiteiler bestehend aus „Die Vergessene Goldmine“ & „Das Gespenst mit den Goldenen Kugeln“ wird wohl gemeinhin als einer der Höhepunkte der Reihe bezeichnet. Ich persönlich war nicht ganz so begeistert. Ja, Schatzsuche, Flucht/Jagd durch die Wüste, tolle Bilder, spannendes Wechselspiel, alles richtig. Das Verhalten von Blueberrys „Freund“ Jimmy McClure geht für mich aber gar nicht. Hier wird Dummheit und Gier dermaßen auf die Spitze getrieben, dass er für mich vom im Herzen gutmütigen Trinker zum waschechten Unsympathen kippt. Nee, das hat sich für mich angefühlt als wolle Charlier eine bestimmte Story erzählen, wusste aber keinen anderen Weg, wie er diese in Gang hätte bringen können. Das hat mich geärgert, weshalb mir Band drei der Gesamtausgabe insgesamt besser gefallen hat.

[Jovis]

Hier möchte ich entschuldigend einwenden, dass Luckner, so wie er sich McClure gegenüber eben darstellt, sehr klar ein potentieller Freund von McClure ist. Die beiden passen perfekt zusammen und es passt durchaus zu McClure, einem Mann zu helfen, von dem er glaubt, dass er der einzige ist, der bereit ist ihm zu glauben. Ein typisches Helfersyndrom-Merkmal. Die 'Gier' nach Gold, die zu jener Zeit ja ganz offensichtlich auch ein sämtliche Gesellschaftsschichten durchlaufendes Charaktermerkmal war, ist praktisch nur noch der Tropfen, der noch fehlte, um die Treue zu Mike zu unterminieren. Was vorher ja auch schon öfter für weniger geschehen ist, zum Beispiel im "Sheriff" für eine Flasche Whisky. Und dann kann man zum Vergleich ruhig mal in die anderen Charlier-Serien gucken: dieselbe Naivität legen Laverdure und Tuckson in Tanguy und Buck Danny fast noch regelmäßiger an den Tag als McClure. Beide lassen sich regelmäßig von jeder dahergelaufenen Spionin oder Spion an der Leine durch die Gegend führen.

Vielleicht auch noch interessant ist ja, dass McClure damit in eine Reihe gestellt wird, mit den vielen anderen Menschen, die Luckner auf die gleiche Weise zu Komplizen gemacht hat. Und später zu Opfern. Für Charlier ist dieses Verhalten also durchaus kein Trick, den er verwendet um die Handlung in eine bestimmte Richtung zu drängen, sondern eine legitime Unterstellung einer ganz bestimmten Charakterprägung, die eben nicht nur McClure sondern eine ganze Serie eines ganz bestimmten Menschenschlages ausmacht. Wenn man das heute nicht mehr nachzeichnen möchte, ist das verständlich, aber seinerzeit war das sicher eine durchdachte Typenbezeichnung.

Ob das ein poetischer Stereotyp ist oder eine realistische Charakterzeichnung, darüber lässt sich ausgiebig streiten. Sehr viele Männer sagen von sich, dass sie ihr ganzes Leben "auf denselben Typ Mensch" hereingefallen sind. Man könnte diese Darstellung also sogar realistisch nennen. Mit einem Blick auf den klassischen Film der 30er bis 50er Jahre würde ich aber durchaus sagen, dass diese Form des Sidekick ein dramaturgisches Klischee darstellt, in manchen Filmreihen sogar ein Running Gag ist, der aber auf jeden Fall von Charlier selbst nicht erfunden, sondern nur auch benutzt wurde. Das macht den klassischen Charakter seiner Abenteuerreihen aber mit aus, dass er diese Typen gleichsam benutzt. Aber wenn man damit nicht mehr mitgehen will und sich sagt, dass einem das zu altbacken oder nicht mehr zeitgemäß vorkommt, finde ich das völlig einsehbar.

[God_W.]

Seh ich anders.

[Jovis]

Ist recht.

[God_W.]

Die 7 Leben des Falken ist eines der Comics, die mich in den letzten Jahren am meisten beeindruckt haben. Der zweite Zyklus „Wie eine Feder im Wind“ war lange vergriffen, die Kult-Ausgabe nur zu Mondpreisen zu haben, die ich nicht bezahlen wollte. Dem hat Splitter ja mittlerweile mit einer äußerst schicken Gesamtausgabe Abhilfe geschaffen, aber nicht nur das. Auch der, bislang in Deutschland unveröffentlichte, dritte Zyklus ist bei Splitter just im Albumformat gestartet und bei Finix startet in Kürze das Spin-Off „Brennende Herzen“, ebenfalls in deutscher Erstveröffentlichung. Grund genug für mich, dass ich mir die übrigen, antiquarisch gut erhältlichen Werke zum „Falken“ besorgte und das Ganze jetzt mal inhaltlich halbwegs chronologisch lesen möchte. Los geht es mit einer Art Vorgeschichte:

Die Versuchungen des Heinrich von Navarra – 1. Unser Henric

Dezember 1553 – Zwischen reichlich kirchlichen und politischen Machenschaften und Intrigen wird Heinrich von Navarra, der spätere König Frankreichs auf die Welt gebracht. Trotz einer immensen Fülle historischer Daten, Namedropping und komplizierten Verwandtschafts- und Herrschaftsverhältnissen gelingt es Patrick Cothias durch kleinere, erzählerisch kurzweiligere Passagen und die Einbettung in ein von etwas Mystik umwobenen Theater-Setting die Geschichte nicht ganz trocken werden zu lassen. Erschreckend auch, wie man damals dachte die Gesundheit eines Neugeborenen am besten zu fördern. Insgesamt nur knapp überdurchschnittlich, das Artwork von Pierre Wachs ist für meine Begriffe leider nur mittelmäßig. Als Einstieg okay, bin gespannt, wie es weiter geht.

[God_W.]

Alix – Gesamtausgabe 6

Der letzte Gesamtausgabenband von Egmont, bevor Kult zum Glück übernommen hat, enthält ganze vier Alben, nebst interessantem Bonusmaterial.

„Der Kaiser von China“ ist ein wunderschönes, wehmütiges Abenteuer vor großartiger Kulisse. Mein absolutes Highlight in dem Band war aber „Vercingetorix“, in welchem wir mit dem berühmten Anführer zusammen in Alix‘ Heimat zurückkehren. Großartige Bilder, spannende Erzählung und, wie schon der Vorgängerband, von einer „schönen“ Melancholie durchdrungen.

Nur minimal schwächer als diese beiden Hochkaräter würde ich die Geschichte um „Das Trojanische Pferd“ einordnen. Erneut großartig gezeichnet, erzählerisch aber vor allem im Mittelteil etwas schleppend. Dennoch ist die Geschichte gesamtheitlich schon spannend! Der Abschluss „O Alexandria“ ist leider ein klarer Abstieg. Ja, Alix war schon immer sehr textlastig, wie viele Werke aus der Zeit, aber hier wird es einfach nur zäh und träge. Ich mag Ägypten als Setting und auch Kleopatra als Charakter, aber insgesamt bot die Story einfach viel zu wenig bzw. wurde sie viel zu ausgewalzt und in ausufernden Textblöcken erzählt. Ich hoffe das bessert sich bei den folgenden Alben wieder.