Der Kugelschreiber

[irden]

Hallo!
ich lese in diesem Forum schon länger, komme aber selten zum posten.
Heute möchte ich mal mein "Werk" vorstellen:
Zunächst ein paar Standard-Figurenskizzen (zum Eingewöhnen ):
Hier und da.

Mit Hintergrund oder nur Landschaft.

Und schließlich die ersten 4-Seiten eines Comics. Das gesamte Skript hat 12 Seiten.

Ich bitte um Kritik, Anregungen, Fragen, Wünsche und was noch so auf der Ketchupflasche steht...

.irden.

[#no#]

Der erste Character gefällt mir am besten,die Formen sind deutlich am ausgereiftesten.
"Landschaft" ist mir zu krakelig,"Hintergrund" sieht viel zusammenhängender aus,die Figuren sind auch hübsch,besonders die Frau.
Comic veresteh ich nicht ganz...die Hauptfigur stirbt am Anfang,und dann kommen ihre letzten Gedanken?

[Wurst]

ein sehr stimmiger style, gefällt mir.

[taubenzuechter]

Hi,

mich interessiert, womit Du das Comic gemacht hast? Ist das Inke oder Bleistift?
Thx

[JoKeRcologne]

Ist das Inke oder Bleistift?

'Schätze mal, daß es Kugelschreiber ist.
Zum üben ganz gut weil man fast wie mit Bleistifft auch seichter aufdrücken kann und damit dünnere Deckung erreicht nur kann man es nicht radieren.


PL

[helmut]

Deinen ruhigen, bildreichen Erzaehlstil finde ich sehr schoen, soweit ich das bisher beurteilen kann.
Die Art, in der Du stilisierst, gefaellt mir auch.

Kleiner Vorschlag: evtl. Seite zwei und drei vertauschen - IMHO wuerde es die Wirkung vielleicht noch steigern, wenn die Totale die Erhaengungssequenz schliesst (allerdings wuerde das blumenpflueckende Maedchen dann fehlen ... oder habe ich vielleicht die Sequenz falsch verstanden?). In der jetzigen Abfolge wird die Wirkung der langsamen, melancholischen 'Pflueck-Sequenz' aus meiner Sicht dadurch etwas abgeschwaecht, dass die 'Ruhepause' des seitenfuellenden Panels schon vorher kommt, waehrend sie in umgekehrter Reihenfolge eine Art Kulminationspunkt bildet.

Die einzige handwerkliche Sache, die mich etwas stoert, weil sie nicht durch 'den Grad der Stilisierung' erklaerbar ist, ist der eigenartige Winkel, in dem die Erhaengte auf Seite 2 vom Ast baumelt - man hat irgendwie den Eindruck, dass sie nicht wirklich am Seil haengt, sondern frei schwebt. Ihr Schwerpunkt (dicht unterhalb des Nabels) muss senkrecht unter dem Aufhaengpunkt des straff gespannten (!!!) Seiles sein, sonst klappt das optisch nicht.

Auf alle Faelle von mir ein "Weiter so"! Der Anfang macht neugierig ...

[Spong]

Ein sehr schöner, äh, poetischer Stil, der wunderbar zu deinen Inhalten passt. Was sind deine Pläne mit dem Comic? Farbe gar?

[aja]

dein stil ist sehr schön, gefällt mir! kann man mehr sehen?
Mit dem Mädchen stimme ich baz zu, dachte im ersten Moment auch, das sie fliegt, aber sonst find ichs echt gut!

[irden]

Erstmal danke für alle Kommentare!

@no: Flügelfrau und Renaissancebild sind wesentlich neuer als die anderen Beiden. Besonders beim Vergleich der "Szenen" spielt wahrscheinlich auch eine Rolle, dass die Landschaft innerhalb von anderthalb Stunden auf einer winzigen Kaimauer abgemalt wurde, mit nichts als einem Werbegeschenkkuli und Spiralblock als Unterlage, während die - öhm - Innenraumszene zuhause entstand, mit all den Luxurien, die eigene Komposition, Radiergummi, Fluchtpunktkonstruktion und Lineal so bieten...
Im Comic stirbt die Hauptfigur tatsächlich am Anfang. Dann wird die Zeit "zurückgedreht" und erklärt, weshalb sie erhängt wird. Die letzten 3 Seiten werden dann wieder nach der Hinrichtung spielen.

@wurst: Danke

@taubenzuechter und projektleiter: Ist tatsächlich Kugelschreiber mit herausradierter Bleistiftvorzeichnung (und gelegentlicher Computerkolo)

@baz: Die Ganzseitenszene dient als eine Art Kapiteldeckblatt, zur Einleitung des Teils der Handlung, der in der Vergangenheit spielt. Ich habe auch schon erwogen, sie an eine andere Stelle zu setzen, aber letztenendes passt sie am besten, wo sie ist.
Die Pose der hängenden Figur ist ein Problem. Da ich keine wirklich "hängend" aussehende Pose schaffte, habe ich argumentiert, dass, da es doch ein eher dickes Seil ist, die Figur tatsächlich "schwebt", gehalten von der unbiegsamkeit des Stricks und dem Südwestwind. Dann ist mir aufgefallen, dass nichts anderes sich im Wind bewegt. Von daher ist sie wohl einfach falsch .
Und danke für das Lob .

@spong: Danke . Die Farbe sollte eigentlich so bleiben, wie sie ist... Der Comic wird noch zu Ende geführt - "Plan" war mehr, herauszufinden, ob ich einen Comic zeichnen kann.

Um die Beurteilung zu erleichtern, poste ich mal das ganze Skript (in Kurzfassung ):
Seite 1 "p1": Hauptcharakter (Jugendliche, Name "Klee") wird hingerichtet
p2: Deckblatt des 1. Kapitels, schließt gleichzeitig die Handlung von p1 ab.
p3: Ein paar Tage zuvor. Zwischenszene (Sinn soll später klar werden): Klee pflückt Klee unter einem anderen Gehenkten.
p4: Dorffrauen (eine davon aus der Menge von p1) unterhalten sich über das Wetter. Klee, der "Wechselbalg" wurde gebeten, für Regen zu sorgen.
p5: Die Unterhaltung der Dorffrauen wird unterbrochen von anderen Dorfbewohnern, die die kleine Tochter eines Mannes namens "Gerber" suchen.
Im letzten Panel Klee mit dem Kind auf einem Feld.
p6: Klee unternimmt ein kleines Regenmachritual, dass (natürlich ) ein Menschenopfer einschließt. Und die Kleeblüte von p2.
p7 u. p8: Wetterwechsel und Freude Klees über diesen. Eventuell Gefangennahme Klees, aber ich hoffe, dass die Handlung auch ohne verständlich ist.
p9: Deckblatt des 2. Kapitels und Einleitung des letzten Teils: Elbenfrau Agni quält arme kleine Rasenpflanzen.
p10: Dorfbewohner (unter Leitung des Mannes mit dem Anhänger von p1) beruhigen ihr Gewissen: Es war richtig, Klee umzubringen - sie hat Gerbers Tochter getötet.
p11: p2 wird wiederholt, nur ist diesmal Klee die Gehängte und Agni die Pflückende.
p12: Agni vertreibt mittels Klee(pflanzen) die kleegenerierten Wolken. Es wird erklärt: Klee, der unter einem Gehenkten gewachsen ist, hilft gegen elbischen Schadenszauber. Wie Dürre.

Moral: Menschen sind undankbar; für manche Probleme gibt es keine Lösung; Böse ist relativ (also Klee: Der Zweck heiligt die Mittel gegen Agni: Menschen quälen macht Spaß)

Übrigens wächst im Comic immer nur eine Rotkleeblüte unter dem jeweils Gehenkten. Der Rest ist Weißklee .
Und ein Wechselbalg ist ein Elbenkind, das menschlichen Eltern untergeschoben wurde.
Und Agni hat keine spitzen Ohren .

.irden.

[Pats Reiseabenteuer]

Mein Rat: Weniger Bilder pro Seiter, dafür größer. Ich mag es generell nicht, wenn man zu viele Bilder auf eine Seite packt, sonst sehr interessant.

[navigator]

gefällt mir, hat was poetisches, starke symbolik...