interessiert mich auch mal. Gerade zum Thema Fanzines und Co. Sollte dann auch mal in die FAQ...
Hallo!
Hoffentlich weiß hier der ein oder andere bescheid es geht um folgendes:
Nehmen wir einfach mal an*), ich hätt 'nen Comic, den ich selbst verlegen will. Der Druck würde z.B. 1,50 pro Exemplar kosten, und ich würd den Comic dann für 2,50 verkaufen wollen.
Damit würde ich das ganze ja nicht zum Selbstkostenpreis vertreiben, sondern einen Gewinn erwirtschaften wollen.
Wie würde das nun rechtlich alles aussehen. Im Prinzip hätte ich durch dieses Vorgehen ja sowas wie einen Verlag. Müßte ich hierfür bereits ein Gewerbe anmelden? Oder funktioniert das bei Verlagen anders? Gibt es irgendwelche anderen Dinge, die man als Verleger beachten muß? etc etc...
(*Ich würde euch drum bitten, nicht auf irgendwelche Einzelheiten einzugehen (z.B. die oben genannten Druck- und Verkaufspreise) oder den Thread zu einer "das ganze Vorhaben ist für 'n Arsch"-Diskussion zu machen, sondern einfach nur die rein rechtlichen Hintergründe ein wenig zu erläutern. Natürlich hab ich nix dagegen, wenn jemand eigene Erfahrungen postet, im Gegenteil, doch hauptsächlich geht's mir nur mal rein um das theoretische Vorhaben einer Verlagsgründung, ob sich das nun lohnt oder nicht.)
Vielen Dank schonmal im Voraus!
interessiert mich auch mal. Gerade zum Thema Fanzines und Co. Sollte dann auch mal in die FAQ...
ich schätze das kommt auf die Höhe der Auflage an, ob man ein Gewerbe anmelden muß. Bei kleineren Auflagen geht das vielleicht noch als "künstlerischer" Verdienst oder so durch. Wenn der Comicautor sein Heft selbst produziert, ist das was rauskommt ja das Produkt eines Künstlers, so wie ein gemaltes Bild auch. Und Künstler brauchen kein Gewerbe. Das bräuchte man wohl nur, wenn man Sachen von anderen verlegt. Das ist jetzt aber nur meine Theorie.
Hallo ubejo,
soweit ich die Rechte kenne die man als Künstler hat, bist Du berechtigt alles
woran Du selbst die alleinigen Urheberrechte besitzt (und was aus Deiner
eigenen Kreativität heraus entstanden ist), selbst zu vermarkten in JEDER
Form - also auch in Heftform etc. ohne dafür einen Verlag bzw. eine Firma
zu gründen (einfach nur als freischaffend angemeldet!).
Als Künstler braucht man keinen Gewerbeschein, Du wirst nur ab einem
gewissen Gesamtumsatz dann Gewerbesteuerpflichtig (auch ohne Gew.schein).
Hoffe, Deine Frage damit beantwortet zu haben und wünsche ein schönes Wochenende,
Gruß Yoni
Wenn du es irgendwo in Vertrieb geben willst, dann mußt du damit rechnen, dass er um die 55 % nimmt.
Den Gewerbeschein braucht man allerdings, wenn man eine ISB-Nummer will und damit im Verzeichnis lieferbarer Bücher stehen will.Zitat von Comic_art
Die Umsatzsteuerpflicht beginnt erst bei einem Umsatz, den man mit einen 2,50-Euro Heft ab einer 50.000er Auflage schaft.
Nehmen wir also mal an, ich will KEINE ISBN und ich verkauf keine 50.000er Auflage sondern... äh... sagen wir einfach mal... 50Zitat von Mick Baxter
Kann ich das dann einfach so ohne weiteres betreiben? Also einfach drucken lassen und los geht's? Oder muß ich mich da doch irgendwo melden oder irgendwas dem Finanzamt erzählen?
Kannst du einfach so verkaufen. Und wenn du ein ehrbarer Bürger bist, gibst du den Gewinn von 1,23 € in der Steuerklärung an. Wenn das deine einzigen Einnahmen sind, ist eine Steuererklärung unnötig.
Du darfst natürlich keine Mehrwertsteuer geltend machen. Das ist dem Leser ziemlich wurscht. Wenn du ein paar Exemplare an einen Comichändler verkaufst, möchte der natürlich dann natürlich einen Netto-Preis (das ist der VK abzüglich Händler-Rabatt malgenommen mit 0,934579).
Nun ja, also momentan bin ich Student und hab keine Arbeit, mache also auch keine Steuererklärung. In dem Fall brauch ich damit also auch nicht anfangen? Das ist ja praktisch
Und die Vertriebswege spielen dabei ja auch keine Rolle, oder? Also ich kann's auch über 'nen eigenen Internet-Shop verkaufen, ohne Probleme?
Und wie sieht's nun aus wenn ich nicht nur meine eigenen Comics verkaufen will, sondern auch mal 'nen Comic von meiner Freundin oder vielleicht auch einen von 'nem fremden? Dann würde das ja nicht mehr als Selbstvermarktung von eigenen künstlerischen Erzeugnissen gelten, oder? Hat das dann rechtliche Auswirkungen auf mein Vorhaben oder geht das ebenfalls weiterhin wie gehabt, solang die Auflage niedrig bleibt?
Ob du sie übers Internet verkaufen bekommst, ist dann aber eine andere Frage.
Das ist schon klar... aber wie bereits erwähnt, darum geht's mir jetzt überhaupt nicht, sondern es geht nur rein um das Rechtliche...
Ich glaube, Du machst Dir nen viel zu großen Kopp über den ganzen juristischen Kleinkram. In über 25 Jahren Punk hat sich noch keiner der Tausende Kleinverleger je um all diese Details gekümmert, und mir ist kein Fall bekannt, wo jemandem das Finanzamt auf die Pelle gerückt ist. Das macht man mal "einfach so", weil alle wissen, daß es Kleinkram ist. Wichtig ist einfach nur, daß man ein Gespür dafür behält, wann langsam größere Dimensionen erreicht werden. Die entsprechenden Zahlen wurden ja bereits weiter oben genannt. In so einem Fall muß man natürlich handeln. 99% aller Miniprojekte bleiben aber ewig im für staatliche Steuereintreiber völlig uninteressanten Bereich.
Also solltest Du einfach loslegen, Spaß haben und Dich nicht zu sehr von Deinen "aber... wenn... dann... obwohl"-Kopfgeburten davon abhalten lassen.
Karl
Okay, danke für die Infos
Ist natürlich schon möglich, daß ich mir da zu viele Gedanken mach... aber in letzter Zeit wimmelt es ja nur so von Abmahnungen wegen jedem Scheiß, wahrscheinlich liegt's daran
Nun gut, dann werd ich einfach mal anfangen... ist natürlich klar, daß ich euch dann auch informieren werde, wenn das erste Projekt fertig ist
Auf jeden Fall nochmals vielen Dank an alle; sollte dennoch jemand irgendwelche wissenswerten Informationen oder sonstige Einwände haben, so möge er jetzt sprechen, nicht schweigen
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