(...) Ludwig Haas (Dr. Dressler), der für mich immer so aussieht wie Darth Vader, wenn er am Ende der ersten STAR-WARS-Trilogie die Maske abnimmt, hibbelt beim Sprechen mit dem linken Bein, obwohl er einen Gelähmten im Rollstuhl spielt und Marianne Rogée (Isolde Pavarotti) mimt vergeblich gegen eine dilettierende vornehmlich jugendliche Laienspielschar an, die mittlerweile stümperhafter wirkt als die Darstellerdarsteller von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten…“ bei RTL. Einer der pubertierenden Mimen spielt einen aus leeren Knopfaugen starrenden juvenilen Comiczeichner, den die Serienautoren in opportunistischer Liebedienerei am Gutmenschenbild von Serien-Obervater Hans W. Geißendörfer in bester Lindenstraßenmanier überzeichnen: kettenrauchend, dreitagbärtig, misanthrop, soziophob, einen Sprachhhülsen absondernden speckbackigen Marlon Brando aus der Altenpflege, der Männer in Superheldenkostümen zeichnet, die Frauen in Superheldenkostümen zusammenschlagen, so dass man völlig unmotiviert das Hügelchen zwischen ihren Beinen sieht, wenn sie hinfallen. Das soziale Serienumfeld aus München-Bocklemünd und der Pickel-Pate nennen das Manga und ich weiß im Moment des Zuschauens nicht, ob ich lieber kotzen oder morden möchte. (...)
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