Fix und Foxi Nachdrucke 59 bis 62 erscheinen

[albert-enzian]

Ein bisschen kann ich die Enttäuschung von pripolis schon verstehen. Da geht man voller Enthusiasmus an ein Projekt und versucht eine Fan-Gemeinde zu (re)aktivieren und die Resonanz ist dann leider nicht wie erwartet.
Nichtdestotrotz war die Reaktion hier schon leicht überzogen. Gerade Kollege fixundfertig habe ich eigentlich nur als fairen und (mehr oder weniger) maßvollen Poster wahrgenommen und er hatte so eine „Watschn“ nicht wirklich verdient. Er macht sich halt die Mühe und schaut sich die FF-Reproduktionen genau an und gibt dann sein Statement dazu ab. Im Gegensatz zu manch anderen poltert er nicht gleich los im Sinne von „He, was für ein Schrott!“ oder „Warum nicht so oder so.“ etc., sondern übt nur Kritik an Punkten, die man (nicht nur) seiner Meinung nach vielleicht besser hätte machen können. Und das in ruhiger und gemäßigter Form. Auch das ist in meinen Augen eine konstruktive Mitarbeit.

Pripolis Vergleich mit den Wäscher-Fans hinkt halt leider ein wenig (oder auch mehr).
Borusse hat es schon richtig auf den Punkt gebracht. Es gibt zwar ganz klar eine „Lehning-Generation“, aber wahrlich KEINE „FF-Generation“.
Das liegt m.E. zum einem an der jeweiligen Laufzeit (Lehning rund 15 Jahre und FF über 40 Jahre) und zum anderen, dass die Lehning-Ära viel, viel früher als die Kauka-Ära durchleuchtet und analysiert wurde. Angefangen mit Norbert Hethke, der mit seinem Verlag und seinem Magazin „Die Sprechblase“ schon sehr früh (und damit sehr zeitnah) viele Lehning- und vor allem Wäscher-Fans mit einbeziehen konnte, über solch extrem bewanderte Spezialisten wie André H. und Detlef L., bis hin zum Hansrudi Wäscher-Fanclub oder Comic-Nostalgiefreunde e.V. und deren Vereinszeitschrift „Sammlerherz“.
Das schweißt zusammen und hält nun schon seit Jahrzehnten das Andenken an DEN Ausnahmezeichner bei Lehning in Ehren.

Die „Fix und Foxi“-Fans unterteilen sich meiner Meinung nach in mehrere Untergruppen und durch die lange Laufzeit bedingt, auch wirklich schon in mehrere Generationen.
Da haben wir Mischa-, Tom und Biber-, Pichelsteiner- und Pauli-Fans. Bei Fix und Foxi selbst geben die einen klar Neugebauer, Fischer und Julino den Vorzug, die anderen (meist Jüngere) stehen eben mehr auf Fecchi, Gatto oder Marti. Dann haben wir noch die franco-belgische Schiene, die FF eigentlich nur lasen, weil während des „Golden Age“ (nur aus meiner Sicht) von FF zwischen dem 16. bis zum 20.Jahrgang eben diese ganzen Lizenzserien zu lesen waren. Fix und Foxi, Pauli und T+B wurden da wohl eher überblättert.

Ich befürchte leider, wir sind halt einfach viel zu spät dran mit einer ähnlichen guten Fan-Arbeit wie es bei den „Wäscherianern“ gang und gäbe ist.
Für mich persönlich ist es ja schon ein kleines bis mittleres Wunder was aus der Kaukapedia geworden ist. Aber das hat auch über 16 Jahre gedauert und ist noch lange nicht fertig.
Des Weiteren bin ich absolut begeistert, was sich in Sachen FF-Reproduktionen gerade die letzten beiden Jahre getan hat. Davon hätten wir doch noch vor ein paar Jahren gar nicht zu träumen gewagt.
Von 2016 – 2020 gab zwischenzeitlich sogar drei Fix und Foxi-Ausstellungen.
Also sind wir nicht ganz tot und verschwunden.
Und ich finde die Zielvorgabe von pripolis im Vergleich zu den Wäscher-Fans absolut erstrebenswert. Wird aber hundertprozentig nicht leicht werden.
Es ist halt nicht möglich, einen Artikel über „FF-Figuren“ oder die Hefte und Bücher des „Schwager & Steinlein Verlags“ mal eben so aus dem Ärmel zu schütteln. Das bedeutet jede Menge Recherchearbeit. Und hier kommt leider wieder die lange Zeit ins Spiel, die nun mal schon vergangen ist.
Aber wir tun, was wir können!

So, isch abe fertisch.