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Thema: Berichte von Konzertbesuchen

  1. #1
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Berichte von Konzertbesuchen

    Alligatoah

    Max-Schmeling- Halle am 19.03.2023


    Lukas Strobel, besser bekannt als der deutsch-Rapper Alligatoah, spielte sein letztes Konzert vor der Sommerpause in seiner Wahlheimat Berlin. Also ein Heimspiel. Und das war es dann auch. Kennt ihr die Atmosphäre im Fußballstadion, wo tausende Fans im Chor mitsingen und bei der Choreo mitmachen. Ja genau.

    Es war mein drittes Alligatoah Konzert, obwohl ich ganz und gar nicht zur Zielgruppe gehöre. Diese ist eher so zwischen 20 und 30 und mag Rap. Doch für gute, handgemachte Musik und sozialkritische Texte ist man nie zu alt. Ein wenig groß war die Schwelle für mich schon, um mich an den sehr eigenen Stil von Alli (wie ihn bisher noch keiner außer mir genannt hat) zu gewöhnen. Der Türöffner war das Video „Du bist schön“, bei der man eigentlich eine schmalzige Schmonzette erwarten würde, wenn man im Schlager unterwegs wäre. Doch weit gefehlt. Hier räumt Lukas mit dem Schönheitswahn auf. Der andere Gassenhauer erweckt ebenfalls eine andere Erwartungshaltung „Willst du“. Ja, was denn. Na Drogen nehmen. Iss ja klar, was man so als Jugendlicher macht. Doch auch hier die Kritik verblümt verpackt. Wollt ihr alle den Bach mit den Drogen runtergehen? Und so spielt er häufig mit der Erwartungshaltung seiner Zuhörer und verkehrt sie ins Gegenteil. Aus der Seele spricht er mir z. B. bei dem Titel „Wie Zuhause“, sein Abschlusssong jeden Konzerts. Der Song handelt vom Urlaub, wo man sich wie zuhause fühlt. Also das Gegenteil, von dem was man erreichen will, da man von zuhause weg will. Und noch eine wichtige Aussage des Songs: Egal wohin man reist, vor sich selber kann man nicht fliehen, man nimmt sich überall mit hin.

    Bisher hatte ich unter Corona-Zeiten ein Autokino-Konzert in Berlin erlebt, bei dem die einzige Interaktion zwischen Künstler und den Besuchern das Hupen war. Das hat er dann voll ausgekostet, obwohl Hupen streng untersagt war aus Lärmschutzgründen! Danach kam ein Open-Air-Konzert ohne Band, sondern nur einem Streichquartett. Was ein Rappern mit echten Streichern? Das soll funktionieren? Ja und wie.

    In Berlin war es wie gesagt ein Heimspiel in der ausverkauften Halle. Jeder Song für die Fans ein „Gassenhauer“. Obwohl Alligatoah kurz zuvor aus Gesundheitsgründen ein Konzert absagen musste, merkte man ihm nichts davon aus. Mit vollem Power spielte er sein volles Programm durch. Wie gesagt ist die Interaktion mit dem Publikum, das all seine Songtexte von vorne bis hinten mitsingen kann, genial. Die Fans wissen genau, wann er eine Pause macht und sie einsetzen müssen (ich sage nur „Schönheitsschlaf“). Und so kommt richtig gute Stimmung im Plenum auf. Alligatoah weiß dies auch zu händeln und bleibt in seiner jeweiligen Rolle, die er gerade spielt, ob als geschundener Paketbote oder ausbeuterischer Arbeitgeber.

    Da ich es nicht besser ausdrücken kann, hier ein Ausschnitt aus der Vorankündigung des Veranstalters:

    „Der Multiinstrumentalist hat so gut wie jede große Bühne des Landes bespielt und schlüpft in seiner Kunst in die verschiedensten Rollen, um sich mit gesellschaftlichen Themen, Vorurteilen und Alltags-Situationen auseinanderzusetzen. Seine Texte sind gespickt mit Ironie und Augenzwinkern – der Mann ist Künstler durch und durch.“

    Ganz besonders nette Aktion so zwischendurch: Ein Fan ist ihm hinterher gereist und hat jedes Konzert von ihm besucht mit dem Ziel mit Alligatoah zusammen auf der Bühne zu stehen und ein Lied zu performen. Und so fragt er kurz vor Ende seiner Zugabe, wo denn dieser Fan mit der Gitarre sei, der auf Tiktok und vor der Halle alle Fans schon wild gemacht hatte. Er soll mal herkommen. Bevor er auf die Bühne kommt, soll er erst mal vor der Bühne eine Kostprobe seines Könnens geben und einen Song auf seiner Gitarre spielen. Und schon spielt er drauflos. Das Publikum tobt. „Und ihr meint, es reicht ein Lied über Alligatoah zu schreiben, um bei mir auf die Bühne zu kommen? - Ja ihr habt recht!“. Und schon holt er ihn auf die Bühne, damit er sein bestes Lied, das er jemals gehört hat, spielt. Es ist „Du bist schön“.

    Damit hat Alli sein Konzert unterbrochen, als dieses gerade auf den Höhepunkt innerhalb der Zugabe hinlief. Das hätte auch voll schiefgehen können. Aber die Fans haben abgefeiert. So is er.

    So ca. nach 2 ½ Stunden war es dann. Hat sich wirklich gelohnt.

    9,5 Punkte von 10


    Ein, zwei Songs mag ich nicht ganz so gerne aus dem Programm.

    Anspieltipps:

    Du bist schön
    Willst du
    Wo kann man das kaufen
    Trauerfeierlied
    Lass liegen
    Nicht adoptiert
    Nebenjob
    Nachbeben


    Musikalische Grüße
    Martin

    Edit:

    Mein absoluter Lieblingssong des Konzerts:

    "Monet" in der Wacken-Fassung
    Geändert von Martin 37 (21.03.2023 um 10:00 Uhr)

  2. #2
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    Alligatoah hat seinen kompletten Konzert-Auftritt beim Rock am Ring aus dem Jahr 2022 online gestellt. Alle, die mal einen Eindruck bekommen wollen, können da mal schauen. In Berlin gab es eine andere Reihenfolge der Songs, insbesondere ging es in Berlin nicht mit Monet (ohne Sido) los. Hier aber nicht die Wacken-Fassung von Monet. Ja in Wacken ist er dann auch aufgetreten.

    Alligatoah bei Rock am Ring 2022

    Man bekommt da einen Eindruck, was bei seinen Konzerten abgeht. Das Video ist über eine Stunde 14 lang.
    Viel Spaß für die, die da mal reinsehen.

    Rappende Grüße
    Martin

  3. #3
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    George Ezra

    Mercedes-Benz-Arena, Berlin am 18.02.2023


    Als ein schon etwas älteres Semester bin ich in der aktuellen Musikwelt nicht so bewandert. Um bei mir als aktueller Interpret einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, braucht es also schon etwas, was mich deutlich anspricht. Das war hier bei Ezra der Song „Budapest“, der mich von Anfang an beeindruckt hat. Klar, damit wurde man wahrscheinlich im Radio im Jahr 2013 immer wieder beschallt. Da gibt es dann kein Entkommen mehr. Doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein Hit noch keinen Star (kein „Superstar“ im Sinne von DSDS – Kinder es gibt auch richtige Stars, die es verdient haben so genannt zu werden). Als dann mehr Songs kamen, die mir gefielen, wollte ich doch mal ein erstes Album von ihm haben. Und so ging es dann weiter, bis halt jetzt zu seinem Konzert zu seinem aktuellen Album „Gold Rush Kid“.

    Kid ist der richtige Ausdruck. Wenn George die Bühne rockt, hat man den Eindruck, da steht ein großer Junge, der sich immer noch diebisch freut, seine eigenen Songs vor einem großem Publikum zu spielen. Doch er ist schon sehr routiniert mit seinen jungen Jahren von an die 30 Jahren. Seit seinem 18. Lebensjahr, als er entdeckt wurde und er seine musikalische Ausbildung als Singer-Songwriter geschmissen hat, ist er im Biz unterwegs. Und der Erfolg gibt ihm recht, von dem er in UK ein wenig mehr hat als hier.

    Er wird vom Songwriting schon mit Größen wie Bob Dylan und vom Gesang mit Johnny Cash verglichen. Selber soll er laut wiki Paul Simon und Graceland nacheifern. Das kann ich nicht beurteilen. Ich finde, man sollte Interpreten nicht klein (oder größer) machen, indem man sie mit anderen gleichsetzt oder vergleicht. Dafür hat George Ezra eine einzigartige Stimme, die man wiedererkennen kann. Diese Stimme traut man dem großen Jungen einfach nicht zu. Deshalb das Video zu „Listen to the man“, indem Ian McKellen als älterer Herr den eigentlichen Sänger des Songs mimt. Würde man beide nicht kennen, würde man ihm das auch abnehmen. Bei George selber denkt man, das muss doch Playback sein. Oder? - Video hatte ich mal irgendwo verlinkt, weiß aber nicht mehr wo!?

    Das Konzert fing sofort mit dem Kracher „Anyone for You (Tiger Lily)“ (Hat sogar Platz 79 der deutschen Charts erreicht – wow) an. Das Publikum war sofort da (nur in unserem Bereich mit den Premium-Sitzen bisschen weniger – Memo an mich: nimm nächstes Mal normale Plätze, wo die wahren Fans sitzen!). Ezra hat inzwischen so viele Hits, dass sein Konzert fast durchgängig davon geprägt war. Es war schon fast zu viel des „Zuckergusses“. Bei manchen Konzerten hat man schon mal zwischendurch ein, zwei Hänger, wo man abschaltet und auf den nächsten Song wartet. Das war hier eher nicht der Fall. Ein Song war mal etwas härter, bei dem man sogar auf seinem Premium-Sitz vibrierte. Vielleicht war der Sound nicht hundertprozentig ausbalanciert oder ich an dem Abend ein wenig empfindlich.

    Zu seinem Song „Green green grass“ steuerte er auch eine kurze Geschichte bei, wie es zu dem Song kam. In einem Urlaub hörte er aus weiter Ferne Menschen feiern. Weil er neugierig war, was los war, wollte er dahin, um zu wissen, was sie feiern. Als er dort ankam, sagte man ihm, sie feiern das Leben von verstorbenen Menschen. Daraufhin schrieb er den Song, u. a. mit der Songzeile:
    „You better throw a party on the day that I die“

    Ansonsten ist er nicht der große Showmaker auf der Bühne, sondern spielt seine Songs mit großer Freude vor dem Publikum, wie gesagt wie ein großer Junge von nebenan. (Mal sehen, ob ich noch Albert Hammond und seine Konzerte hier vorstelle. Er erzählt zu (fast) jedem Song eine Story, insbesondere wie er die Songs für die einzelnen großen Stars wie Tina Turner, Johnny Cash, Neil Diamond, Whitney Houston etc. geschrieben hat, dabei macht er sich selber kleiner als er ist).

    Die Zugabe endete dann mit „Dance all over me“ und „Shotgun“, noch mal zwei Kracher.

    Trotz eines wirklich sehr gelungenen Konzertes war ich nicht hundertprozentig zufrieden. Mag es an den Premium-Seats, den Sitznachbarn, meine Stimmung im Allgemeinen, zu viel Zuckerguss und zu viel Perfektion gelegen haben? Um das raus zu finden, werde ich bestimmt weitere Konzerte von ihm besuchen wollen.

    8,5 Punkte von 10

    Für alle, die mal sehen wollen, wie so ein Konzert abläuft bzw. wer er überhaupt ist, hier ein Amateur-Video von einem kompletten Konzert. Obs lange online bleiben wird, weiß ich nicht. Der Sound ist auch nicht optimal, aber nicht so schlecht wie bei anderen Amateuraufnahmen.

    George Ezra Live - Full Concert - Cardiff 14th September 2022

    Musikalische Grüße
    Martin

  4. #4
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    Hier ist noch ein kurzer, besserer Ausschnitt (von der Aufnahmequalität) aus einem früheren Konzert von George Ezra, auf einer wesentlich kleiner Bühne (passt meines Erachtens viel besser zu ihm!).

    George Ezra Live (Absolute Radio 10th Birthday)

  5. #5
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    Suzi Quatro

    Kulturkirche in Neuruppin am 10.07.2022


    Meine ersten Singles vom Krabbeltisch waren damals in den Siebzigern u. a. von Sweet, Slade aber auch insbesondere Suzi Quatro mit I may be too young, The Wild one, Too big und irgendwann mal The race is on. Mit 48 Crash hatte sie auch einen meiner jahrelangen Lieblingssongs im Repertoire. Devil gate drive ging auch immer. Sie ist und bleibt eine Rock-Röhre, was ihr gerade aktuelles Album The devil in me beweist.

    Anfang der Neunziger hatte ich sie mit Sweet und The Troggs bei einem Open-Air-Event im Rahmen einer Oldie-Tour gesehen. Aber das ist auch schon wieder fast 30 Jahre her. Als dann noch Karten für ein aus Corona - Zeiten verschobenes Konzert zu haben waren, schlugen wir zu. Die Kulturkirche war mit 550 Leuten ausverkauft, also ein schön kuscheliges Event. Anders als bei Alligatoah oder George Ezra war ich diesmal nicht einer der ältesten Konzertbesucher. Trotzdem gab es gute Stimmung, insbesondere vor der Bühne, wo auch ein paar jüngere Leute mitrockten.

    Selbstverständlich spielte sie alle ihre altbekannten großen Hits. Auch Songs, die mir auf Platte zu „lahm“ sind, gingen hier gut ab. So gefielen mir auf dem Konzert auch Mama´s boy und She´s in love with you oder das alte Duett mit Chris Norman Stumbin´in, die eher nicht zu meinen Lieblingssongs gehören. Also es ist schon ein Unterschied zwischen live oder Konserve.

    Sie streute aber auch die rockigen Stücke ihres neuen Albums ein. The devil in me gefällt mir dabei auch sehr gut. Suzi ist natürlich Profi durch und durch und macht ihre Show. Ein paar Storys hatte sie auch parat. Ob die mit Elvis und seiner Einladung, die sie nicht angenommen hatte, weil sie zu viel Ehrfurcht vor ihm hatte, dabei war, weiß ich aber nicht. Zumindest berichtete sie, dass sie eigentlich ursprünglich klassischen Klavierunterricht bekommen hatte und gab dazu auch eine Kostprobe am Piano. Gelernt ist gelernt.

    Die Zeit verging wie im Flug. Mit dem Song „Desperado“ (Eagles – 1973) und einem Handtuch um dem Hals verabschiedete sie sich mit leiseren Klängen. Sehr beeindruckend.

    Es gibt ein wenig Punktabzug, weil man schon etwas nostalgisch veranlagt sein muss, um diese Musik zu lieben. Die Location ist nicht hundertprozentig für ein Konzert geeignet, wo die Leute vor der Bühne mitrocken wollen. Da es eine Kirche ist, gibt es die breiten Seitengänge, wo man mitfeiern, tanzen, klatschen etc. konnte. Da kenne ich noch eine andere Konzertkirche, wo man nur auf seinem Platz hocken bleiben kann. Dafür war es aber schon sehr nah dran, anders als bei den großen Bühnen. Man hatte den Eindruck Suzi erkennt jeden einzelnen Fan und rockt mit allen.

    Gesamtwertung

    8,0 von 10 Punkten


    Musikalische Grüße
    Martin

    Links zu paar Videos kommen noch. Muss ich noch mal nachsehen.

  6. #6
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    In der aktuellen Good Times, die ich gerade aus dem Briefkasten gefischt habe, ist Suzi Quatro die Titelstory, welche ich aber noch nicht gelesen habe.



    Doch hier die versprochenen Links, wobei ein offizielles oder gar komplettes Konzert nicht zu finden ist. Alles leider nur Amateuraufnahmen mit nicht so optimalen Sound, aber sie geben doch einen guten Eindruck.

    Suzi Quatro & Band - 48 Crash - live

    Suzi Quatro. Devil In Me. Werribee Park, Melbourne. One Electric Day. 20.11.2022

    Suzi Quatro ~ SHE’S IN LOVE WITH YOU. Sydney 2022

    SUZI QUATRO -desperado (eagles cover)- LIVE @ FRIEDRICHSTADTPALAST BERLIN 12:12:2022

    Suzi Quatro & Band - Stumblin In - live

    Can the Can - Suzi Quatro- Royal Albert Hall - 20/04/22

    Suzi Quatro & Band - Can The Can & Devil Gate Drive - live

    Mal sehen, ob ich noch was von Suzi finde.

    Musikalische Grüße
    Martin
    Geändert von Martin 37 (24.03.2023 um 12:09 Uhr)

  7. #7
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    Noch mal ein wenig Kontrastprogramm. Auf der Suche nach Suzis Videos bin ich noch über ein Video in einer Kirche gestolpert, dass ich hier als Nachtrag verlinken will. Ich hatte hier ja schon das Konzert von Alligatoah mit dem Gregor Schwellenbach Streichquartett angesprochen. Hier ein ganzen aufgezeichnetes Konzert, bei dem die Zuhörer in Krankenbetten liegen müssen, um "geheilt" zu werden. Alligatoah darf zwischendurch auch mal in den "Beichtstuhl", um interviewt zu werden.

    Friends of Alligatoah - Die Show

    Wer also denkt, Rap in einer Kirche mit Streichquartett und Fans in Krankenbetten, ist schon ein wenig schräg, könnte aber mal was anderes sein, ist hier richtig.

    Viel Spaß, wers gucken mag.

    Heilende Grüße
    Martin

  8. #8
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    Zitat Zitat von Martin 37 Beitrag anzeigen


    wobei ein offizielles oder gar komplettes Konzert nicht zu finden ist. Alles leider nur Amateuraufnahmen mit nicht so optimalen Sound, aber sie geben doch einen guten Eindruck.
    .... also Aufnahmen von den Pissern vor einem, die ständig mit ihrem Handy den Leuten die Sicht verhindern?. Ja, diese Unsitte ist inzwischen leider zum Standard geworden. Solange Menschen sich sowas ansehen, wird es bestimmt nicht besser und versaut normalen Fans die Show. Nix gegen kurze Aufnahmen oder mal ein paar Fotos, aber ganze Songs oder halbe Konzerte, ne hau mir ab.

    Sorry, hatte mich jetzt dezent getriggert, hoffe ich hab jetzt nicht in ein Wespennest gestochen.
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  9. #9
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    Weder filme ich selber noch stören mich Leute, die mitfilmen. Leute als Pisser deswegen zu bezeichnen ist nicht so die feine Art. Aber peace. Brauchst hier ja nicht reinzugucken.

    Mich hat mal eine ältere Dame schief angeguckt, weil ich ihr bei einem Rockkonzert zu laut geklatscht habe. Also manche sollten dann lieber zu Hause bleiben.

  10. #10
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    Hier schon mal ein (profesionelles) Video von meinem nächsten Konzert im April.

    John Lees’ Barclay James Harvest - Hymn -Live (HD) (Melodic Rock) -2019

    Keep on tolerantes Rocking

    Martin

  11. #11
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    Für Konzerte liebe ich übrigens den Spruch von John Lennon Anfang der Sechziger:

    “For our next song, I’d like to ask for your help. For the people in the cheaper seats, clap your hands … and the rest of you, if you’ll just rattle your jewellery.“

    Auf Deutsch: „Für das nächste Stück möchte ich um Ihre Hilfe bitten: Die Leute auf den billigeren Plätzen klatschen bitte in die Hände. Alle anderen mögen einfach mit ihrem Juwelenschmuck klappern.“

    Na, ich klatsche halt wie wild!

    Noch mal zum Konzert von Suzi Quatro:

    Ich erzählte ja, dass es Sitzplätze gab, aber breite Kirchenseitenflügel. Meine Frau wollte schon beim ersten oder zweiten Song, auf dem Gang tanzen. Also zappelten wir beide als erste dort mal ab, während die anderen noch brav auf ihren Plätzen hockten. Ich meine auch, dass Suzi das gesehen hat.
    Aber kurze Zeit darauf rannten schon viele Richtung Bühne. So isses gut und macht Spaß auffem Konzert.

  12. #12
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    Nur eine kleine Vorschau der kommenden Sachen, damit Interessierte sich danach orientieren können hier reinzusehen:

    vergangene Konzerte:

    - nur noch Albert Hammond, weiter in die Vergangenheit gehe ich nicht zurück. Das war dreimal kurz vor Corona.

    zukünftige Konzerte (Stand 25.03.2023):

    - John Lee’s Barclay James Harvest: 30.04.2023 - Kulturkirche
    - Sparks: 18.06.2023 - Berlin Tempodrom
    - Sweet - The Final Round Tour (? - die muss ich nochmal mitnehmen): 03.09.2023 - Kulturkirche

    Obs dieses Jahr noch Richtung Weihnachten was geht, weiß ich nicht.

    Musikalische Grüße
    Martin

  13. #13
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Albert Hammond – Songbook-Tour – drei diverse Konzerte

    Albert Hammond, der in Gibraltar aufgewachsen ist, bevor er für die Musik nach England gegangen ist, hatte Anfangs der Siebziger einige größere Hits wie Down by the river, Free electric Band, It Never Rains in Southern California, Everything I Want to Do oder I’m a Train. Danach wurde es mit wenigen Ausnahmen, wie z. B. When I need you ruhiger, um ihn. Der Grund war die Geburt seines Sohnes, Albert Hammond Junior, im Jahr 1980. Danach hat er sich aus der ersten Reihe zurückgezogen, keine Konzerte mehr gegeben und in Zusammenarbeit mit anderen Songwritern überwiegend Songs für andere Interpreten geschrieben. Als sein Sohn nunmehr selber als Musiker unterwegs war, kam der Anstoß, dass er auch wieder Konzerte geben wollte. Und so entwarf er das Konzept für seine Songbook-Tour, die ab 2013 bis in die Corona-Zeit andauerte. Es schien, als wolle er alles Verpasste nachholen. Dabei spielte er überwiegend in kleineren Locations mit unmittelbaren Kontakt zu seinem Publikum. Denn er wollte nicht nur seine eigenen Songs und die Songs, die er für andere Interpreten geschrieben hatte, präsentieren, sondern seinen Fans auch die Storys dazu vermitteln. Ein Star zum Anfassen.

    Für seine Songbook-Tour stellte er eine Band zusammen, bei der auch David Paton mit an Bord war. Dieser war u. a. Sänger und Bassist bei Pilot (Magic, January) und Mitglied der Urspungsformation von Alan Parsons Project. Zudem wirkte er u. a. bei den ersten zwei Alben von Kate Bush mit und tourte in den Achtzigern mit Elton John.

    Alle drei Konzerte, die ich in einem Abstand von ca. jeweils einem Jahr besucht habe, liefen mit kleinen Nuancen fast identisch ab. Opener war Everything I Want to Do. Dann kam schon Down by the river. Zuvor erzählte er, wie es zu dem Song kam: Er fuhr mit einem Taxi in Richtung Los Angeles, als er über der Stadt eine Dunstglocke sah. Er fragte den Taxifahrer, was das ist. Pollution – Umweltverschmutzung, antwortete dieser, als Smog. Und so schrieb er den ersten grünen Song über einen mit Chemikalien vergifteten Fluss, in dem die Fische sterben und keiner mehr schwimmen gehen kann, außer foolish people wie der Doc sagte: also Down by the river.

    Dann kamen auch schon Songs, die er in Zusammenarbeit z. B. mit Mike Hazlewood (Texte), für andere Interpreten komponiert hatte, angefangen in den Sechzigern mit Little Arrows (Leapy Lee). Zu den weiteren Interpreten gehörten dann u. a. so illustre Stars wie Chicago (I Don’t Wanna Live Without Your Love), Johnny Cash (Praise the Lord and Pass the Soup), Julio Iglesias & Willie Nelson (To all the girls i´ve loved before), Neil Diamond, Tina Turner, Ace of Base (Don´t turn around), Whitney Houston (One moment in time), Starship (Nothing’s Gonna Stop Us Now), Tina Turner (I don´t wanna losse you). Besonders stolz berichtete er davon, dass manche Songs von mehreren Interpreten gesungen worden sind und jedes Mal bei ihm die Kasse klingelte, wenn es wieder ein großer Hit geworden war.

    Zu den Stars hatte er dann auch oftmals kleine Storys, die für ihn alle die Größten, nicht nur von der Körpergröße her waren (Albert ist nicht einer der Größten). Dabei machte er dann nach, wie er zu den größeren Stars hinaufblicken musste (Johnny Cash) oder imitierte Julio Iglesias, dessen spanischen Akzent er hervorragend nachmachen konnte, da er ja in Gibraltar aufgewachsen war.

    Bei One moment in time ging er zumindest bei einem Konzert an den Zuhörern vorbei und schüttelte fleißig Hände. Seine Darbietung dazu war wirklich Gänsehautträchtig.

    Als Zugaben kamen dann noch When I need you (auch Leo Sayer), The air that I breathe (auch The Hollies), I´m a train, Free electric band und natürlich It never rains in southern california, der natürlich nicht vom Wetter in Kalifornien handelt, sondern wie er als junger Künstler nach Kalifornien kam, um dort Erfolg zu haben, der sich aber nicht einstellte und es ihm nicht gut erging.

    Jedes seiner Konzerte war ein Genuss. Jederzeit würde ich weitere besuchen, wenn er den wieder touren würde. Doch zu Corona-Zeiten hat er das abgebrochen. Ich hoffe er nimmt dies wieder auf.

    Beim letzten von mir besuchten Konzert stellte er auch einige unbekanntere Lieder seines Albums Your World and My World vor. Als die Leute dann nicht wie gewohnt dabei mitgingen oder strahlten, wandte er sich direkt an uns und fragte, was denn los sei. Warum würden denn ein paar so unerfreut aussehen. Er wolle doch, dass alle Spaß hätten. Im Nachhinein tut es mir leid, dass ich wahrscheinlich auch zu diesen Leuten gehörte. Jetzt ist mir klar, dass er auch diese Songs seines Albums liebt und uns daran teilhaben lassen wollte.

    Albert pease come back!

    Gesamtwertung:

    9,0 bis 9,5 von 10 Punkten



    Ein Konzert wurde auch gekürzt (?) auf arte gezeigt. Zudem gibt es seine Songbook-Tour auf CD.

    Anspieltipps von seiner offiziellen Yotube-Seite

    Albert Hammond - It Never Rains In Southern California (Songbook Tour, Live in Berlin 2015)

    Albert Hammond - One Moment In Time (Songbook Tour, Live in Berlin 2015)

    Albert Hammond - These Are The Good Old Days (Songbook Tour, Live in Berlin 2015)


    Grüße von den guten alten Tagen
    Martin

  14. #14
    Mitglied Avatar von Couper
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    Susi: war das noch eine gewidmete Kirche? Rock'n'Roll in einer Kirche wäre schon ungewöhnlich...

  15. #15
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    Suzi Quatro: Das war die Kulturkirche in Neuruppin (Brandenburg, Nähe Berlin), die insbesondere vom RBB für Konzerte genutzt wird. Die ist entwidmet. Die Kirche würde natürlich keine Songs wie The devil in me erlauben.




    Bei Albert Hammond handelte es sich ebenfalls um eine reine Konzertkirche in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern, ca. 100 km von Berlin), die selbstverständlich auch entwidmet ist.




    Edit zu Albert Hammond:

    Albert erzählte, dass er vor einem Konzert durch die jeweilige Stadt joggte, um fit zu bleiben, aber auch um sich umzusehen.

    Grüße aus Kirchengebäuden, die anders genutzt werden
    Martin

    Noch ein Edit:

    Aus beruflichen Gründen weiss ich, was das für ein Tanz ist, um eine Entwidmung von der Kirche für eins ihrer Gebäude zu bekommen. Selbst bei der Entwidmung wollen sie noch Bedingungen für die weitere Nutzung dranknüpfen.
    Geändert von Martin 37 (30.03.2023 um 10:08 Uhr)

  16. #16
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    Bin auf deinen Bericht vom Barclay Konzert gespannt.
    Gibt ja mittlerweile auch 2 Bands, einmal mit John Lees und eine mit Les Holroyd.

  17. #17
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    Vielen Dank für deine Rückmeldung, Magical.

    In Neuruppin am 30.04.2023 in der Kulturkirche ist John Lees´ Barclay James Harvest am Start. Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass zwei Gruppen zu BJH weiter touren. Das liegt dran, dass ich da nicht der große Insider-Fan bin. Trotzdem ist BJH Teil meiner Jugend, insbesondere mit "Gone to earth". Die Songs Hymn, Love Is Like a Violin und Poor Man's Moody Blues (alle A-Seite der alten LP) stammen alle von John Lees. Damit gehörte diese Seite zu den am meisten abgespielten Seiten aus meiner damaligen LP-Sammlung. Obwohl ich in meiner Jugend meistens rockiger/punkiger/new waviger unterwegs war, gehören Bands wie Supertramp, ELO, Pink Floyd und eben auch BJH zu meinen Lieblingsbands, wobei BJH da in der Beliebtheitsskala etwas zurückbleibt.

    Gone to earth stand laut Wiki 197 Wochen in der Album-Verkaufshitparade und steht damit auf Platz 6 der am längsten in den deutschen Album-Charts platzierten Alben.

    Ich freue mich schon sehr auf das Konzert und bin sehr gespannt, was die Song-Zusammenstellung angeht.

    Musikalische Grüße
    Martin

    PS: Von Les Holroyd ist dann insbesondere „Life is for Living“.
    Geändert von Martin 37 (09.04.2023 um 09:34 Uhr)

  18. #18
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    John Lees’ Barclay James Harvest (JLBJH) - Kulturkirche Neuruppin am 30.04.2023

    Ich habe mich ja schon als nicht ganz so riesiger Fan von Barclay James Harvest geoutet. Meine Musikrichtung ist eher das rockigere, fetzigere Repertoire, es sei denn es sind Liedermacher/Songwriter. So kenn ich wohl das Bekannteste von BJH und insbesondere Gone to earth. Es ist aber nicht so, dass ich dies tagein tagaus hören würde. Doch lasst mich vom Konzert berichten.

    Die Kulturkirche, die übrigens als Kirchengebäude einen super Sound bietet, war (fast) vollständig gefüllt. Natürlich hauptsächlich wieder mit den etwas gereifteren Personen. Man merkte, dass die Band auch viele weibliche Fans hat, wie z. B. meine Sitznachbarin. Wir hatten Plätze in der vierten Reihe und John Lees stand mit seiner Gitarre genau vor uns, sodass ich jeden Gitarrengriff bzw. Akkord von ihm verfolgen konnte. Es ist schon von Vorteil, wenn man eine kleine Location besucht.

    John Lees ist jetzt mit seinen 76 Jahren nicht der Showmaker auf der Bühne. Diesen Part übernahm Craig Fletcher (Gesang + Bass), der neben John mit seinen 59 Jahren wie ein Jungspund daherkam. Er machte die Ansagen und Scherze mit dem Publikum. Nicht nur er, sondern die gesamte Band war äußerst sympathisch und kam bescheiden daher. Craig umarmte erstmal John Lees auf der Bühne, als müsse er ihn trösten und ermutigen weiter zu spielen. Ein, zwei Scherze auf seine Kosten waren auch noch dabei.

    Absolut pünktlich kam die Band auf die Bühne und startete mit She said (1971), Child Of The Universe (1974) und Poor Man's Moody Blues (1977) (prügelt mich nicht, wen ich mich hier bei einzelnen Songs vertue). Craig kündigte meinen absoluten Lieblingssong von BJH damit an, dass er in Griechenland ein großer Hit sei und dort häufig ein Hochzeitssong sei, bei Scheidungen dann eher nicht mehr, sondern Suicide. Also wir reden hier von Poor man´s ... von Gone to earth. Die Band hat den Song fantastisch performt. Live klingt er noch mal besser als von CD.

    Selten, aber auch ein paar Mal erzählte John Lees selber eine kleine Geschichte zum Song. So z. B. zu One night (1975). Sie waren in Amsterdam im Rotlichviertel unterwegs. Und die Erkenntnisse, die er dort erlangt hat, kamen in den Song, der von Prostitution handelt.

    Auch der "Klaviermann", wie Craig ihn auf deutsch taufte, gab eine Story zum Besten: Jez Smith berichtete davon, dass er bei Facebook geleakt hätte, welche Songs die Fans auf einer Tour auf jeden Fall von der Band erwarten würden. Neben den Hits, die er aber nicht nannte, hätte es ihn überrascht, dass die Fans wohl auf Platz drei If Love Is King (1990) gewählt hätten. Das hat mich auch erstaunt, aber im Publikum saßen einige, die sich sehr gefreut haben, dass die Band diesen Song auch spielt. Das war aber nicht der neueste Song. Vielmehr kam auch North (2013) von dem gleichnamigem Album von JLBJH. Auch ein sehr schöner Song.

    Insgesamt lebt die Musik vom Gitarrenspiel von John Lees, das irgendwie eine beruhigende, fast hypnotische Wirkung zeigt. Seine Stimme ist wohl nicht (mehr) die beste in der Rockmusik, aber Gitarre spielen kann er immer noch hervorragend. Da könnte man stundenlang lauschen.

    Leider ging das Konzert auf die Minute fast genau zwei Stunden. Als Zugabe gab es Mocking Bird (1971) und selbstverständlich Hymn (1977), woran er längere Zeit geschrieben hatte.

    Das Konzert war wirklich begeisterungswürdig. Am nächsten Tag in der Pension beim Frühstück schwärmten unsere Tischnachbarn ebenfalls vom Konzert. Setzt hier irgendwelche Superlative ein, die stimmen dann schon.

    Auf der Web-Seite von JLBJH steht, dass er nach der Tour 2023 mit den Touren aufhören will, was ich sehr bedauerlich finde, aber nachvollziehen kann. Es folgen wohl noch 9 Auftritte, dann wäre wohl Schluss. Aber Festivals oder Ähnliches scheint er nicht ausgenommen zu haben.

    Noch ein Wort zu dem Publikum. Selber bezeichnet er die Barclay James Harvest Fans als große Familie. Das kann ich nur bestätigen. Selten habe ich so ein angenehmes Publikum wie hier erlebt.

    Verzichten mussten wir auf Songs von Les Holroyd wie z. B. Life is for Living. Auch das kann ich verstehen, fand es aber ein wenig schade. Deshalb ein minimaler Abzug.

    Gesamtwertung:

    8,5 Punkte von 10

    Arme Grüße
    Martin

    Anspieltipps:

    John Lees - Barclay James Harvest - Mockingbird (Live at the Shepherd's Bush Empire, UK, 2006)

    North
    Geändert von Martin 37 (01.05.2023 um 19:35 Uhr) Grund: Anspieltipps vergessen

  19. #19
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    Das nächste Konzert sind die Sparks. Vor ca. 20 Minuten haben die Sparks einen neuen Song online gestellt:

    Sparks - Nothing Is As Good As They Say It Is (Official Video)

    Der Song knüpft an die 80er Alben an. Typischer Sparks-Humor.

    Ciao
    Martin

  20. #20
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    Der nächste neue Song ist von den Sparks online gestellt worden:

    Sparks - Take Me For A Ride (Official Lyric Video)

    Vom neuen Sparks Album, veröffentlicht am 26.05.2023 (heute)

    Ciao
    Martin

    Edit: Den Song gabs auch schopar Minuten eher:

    Sparks - Not That Well Defined (Official Lyric Video)

    2. Edit: Das hätte ich mir denken können. Am Erscheinungstag des Albums haben Sparks alle 14 titel auf ihrem Youtube-Kanal online gestellt.

    Thanks, Brothers
    Geändert von Martin 37 (26.05.2023 um 18:34 Uhr)

  21. #21
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    Am Sonntag steht dann das Konzert der Sparks in Berlin an. Meine Vorfreude ist schon riesig. Ron ist inzwischen 77 und Russel 74 Jahre alt.

    Aus Barcelona ist schon ein Konzertmitschnitt (professionell?) online gestellt worden.

    Sparks at Primavera Sound: Full Show - June 2, 2023

    Werde ich mir schon mal anschauen. So kenne ich schon mal die Playlist zum Mitgrölen!

    Ciao
    Martin

  22. #22
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    Der Bericht zu Sparks kommt natürlich noch. Aber hier schon mal die Bemerkung, dass es fantastisch war. Ein Konzert , bei dem es bereits nach 5 Songs Standing Ovations gab, hatte ich vorher noch nicht.

    Es war wohl nicht die Royal Albert Hall in London, aber von der Stimmung vergleichbar:

    All That - Sparks Royal Albert Hall 2023

    Ciao
    Martin
    Geändert von Martin 37 (19.06.2023 um 15:26 Uhr) Grund: Songtitel eingefügt

  23. #23
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    Opener für die Sparks war Mr. B

    Er brachte u. a. ein Medley alter Sparks-Songs. Ging zumindest in unserem Block leider total unter, weil auch viele jüngere dabei waren, die die alten Stücke wie Amateur Hour nicht so kannten, zumindest hatte ich den Eindruck.

    Mr. B Sparks Medley Albert Hall London 30 May 2023

    Fun Fact:

    Er wies darauf hin, dass er nun zum wiederholten Male Opener für die Sparks sei. Und die Sparks meinten, dass er der beste Opener für sie seit Queen sei.

    Queen war mal Vorgruppe der Sparks, als sie Headliner waren.

    Ciao
    Martin

  24. #24
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    Sparks – Tempodrom – Berlin – 18.06.2023

    Jetzt war es endlich soweit: Die Sparks in ihrem einzigen Konzert auf der jetzigen Tour in Deutschland. Das sind die Brüder Ron (1945 - Keyboard) und Russel Mael (1948 - Sänger). Seit 1974 sind sie im Musikbuiness und haben bis jetzt 25 Alben auf denMarkt gebracht, die letzte Scheibe im Mai 2023 (The Girl Is Crying in Her Latte). Zum Titelsong gibt es ein Video in dem Cate Blanchett (u. a. Herr der Ringe) die Tänzerin mimt.
    Die Sparks sind schwer zu kategorisieren. Sie sind so wandlungsfähig wie ein Chamäleon. Von Glamrock, Pop, Disco bis zur elektronischen Musik kann man ihre Musik vielleicht zuordnen. Dann gibt es wieder was ganz experimentelles. Was aber immer gleich bleibt, ist der intelligente Text ihrer Songs. Das zieht sich fast durch alle Stücke. So findet man über die Musik nicht so schnell den Zugang zu den Brüdern, sondern über die Texte. Und hier kommen wir zum Problem. Diese erschließen sich einem erst, wenn man sich damit näher beschäftigt. Nur mal so eben zuhören ist schwierig. Dafür „rattert“ Russel die Zeilen mit seiner Falsett Stimme viel zu schnell runter. Es sind auch keine Texte mit dem Inhalt „Boy liebt girl und umgekehrt“. Denn die Sparks heißen nicht umsonst so, sondern weil sie nach den Marx-Brothern benannt sind. Und dies ist bei ihnen Programm. Kein Song, bei dem man nicht ein wenig schmunzeln muss. Also ein wneig Comedy ist immer dabei. Sie nehmen sich halt nicht so ernst. Das beweist Ron jedes mal aufs Neue. Denn wer lustig sein will, muss das ernst rüber bringen, wie vor Kurzem ein Komiker meinte. So sitz Ronan seinem Keyboard und verzieht keine Mine. Egal was passiert. Russel dagegen springt auf der Bühne rum. Er ist es, der die Party am laufen halten muss. Und das ist wirklich beeindruckend, wie er es schafft in dem Alter auf der Bühne zu springen, klatschen, laufen und das alles bei fast durchgängigen Text, den er zu singen hat.
    Die Sparks wurden von Todd Rundgren (u. a. Meat Loaf, Jim Steinman, XTC) entdeckt und gefördert. Mit „This Town Ain’t Big Enough for Both of Us“, „Amateur Hour“ und „Never Turn Your Back on Mother Earth“ hatten sie 1974 sogar drei Singles auf den vorderen Chartplätzen. Danach wurden sie eher zu Geheimtipps in der Szene. Im Musik-Express wurden ihre neuen Alben abgefeiert, aber sonst kannte sie bald keiner mehr.
    1979 kam dann das Album mit „The Number One Song in Heaven“ raus, was Altfans total baff machte. Sparks mit vollem Disco-Sound, als Disco schon wieder abebbte. Einen so krassen Stilwechsel hatte keiner erwartet. Dan gab es noch eine Disco-Scheibe hinterher, bis dann wieder ein Schwenk zu eingängiger Popmusik kam, wieder mit herrlichen Texten (z. B. Angst in my pants, Tipps for teens, I predict). Ab Mitte der Achtziger war es dann wieder ruhiger, bis 1994 „When Do I Get to Sing "My Way“ erschien. Die Single wurde mit Fernsehwerbung riesig promotet, so dass der Erfolg sich auch einstellte. Der Song ist halt von jemanden, der sich wünscht, endlich so berühmt zu sein, wie manche Kollegen und endlich „My way“ wie Sinatra zu singen. Damit wurden wieder Jüngere auf Sparks aufmerksam. Das Gleiche gilt auch für die Zweitausender, wo sie mit Franz Ferdinand ein Projekt umsetzten.
    Auch bei den nächsten Alben glaubt man nicht, dass man hier eine Gruppe aus den Siebzigern vor sich hat. Vielmehr klingen Sparks so frisch, als seien sie eine neue Band.
    Es bleibt aber dabei, dass sie vom kommerziellen riesigen Erfolg weit weg sind. Aber ich glaube, dass ihnen ihre Kunst mehr wert ist, als mit immer dem gleichen Sound die Kohle zu scheffeln. Also nach meiner Meinung sind sie künstlerisch wertvoll, weil sie sich nicht durch andere verbiegen lassen.

    Es ist wirklich bedauerlich, dass diese Kunst nicht die Massen erreicht, die sie verdient hat. Die Halle war leider nicht ausverkauft. An dem Tag hätte ich noch einige Tickets erwerben können. Der Block Im Oberrang neben uns war total verweist. Unser Block war jedoch voll (neben uns saß ein junges amerikanisches Pärchen, das wie wir auch total mitging). Nach einiger Zeit tanzten die ersten Jüngeren in dem leeren Block, dessen Beispiel ich dann später bei „Music that you can dance to“ folgte.
    Russel sprang weiter wie ein Irrwisch auf der Bühne herum, Ron saß am Keyboard und rührte kein Barthaar seines Chaplin Bartes. Nach dem fünften Song brach es aus dem Publikum heraus und sie feierten die beiden mit ihrer Band mit stehenden Ovationen. Man merkte beiden an, dass sie das schon rührte. Auch Russel als „Vorturner“ ist kein Rock Star mit Star-Allüren, sondern ein bescheidener Typ, wie man auf der Bühne sehen konnte. Ihm war es fast peinlich, dass die Leute nicht aufhörten zu klatschen.
    Sie spielten einige Stücke des neuen Albums und viele Songs aus ihrem reichhaltigen Repertoire. Aus den Siebzigern übrigens neben „This town ...“ nur noch „Bon Voyage“, bei dem ich kräftig zum Abschied für die gute Reise auch mitgewunken habe.
    Die bekanntesten Stücke kamen natürlich zum Ende. Nach einer kurzen Pause gab es dann die Zugabe mit zwei Songs, wobei mein neues Lieblingslied „All that“ den Abschluss bildete.

    Ein fantastisches Konzert, das die Sparks-Fans noch lange abfeierten. Zum Ende gab es das obligatorische Sparks Foto mit dem Publikum im Hintergrund der beiden Brüder. Ron versprach so bald wie möglich nach Berlin zurückzukommen.

    Danke für das Versprechen. Ich werde drauf warten!

    Gesamtwertung:

    10 von 10 Punkten


    Ciao
    Martin

    Sparks - All That (Live in Isolation)

  25. #25
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    Error - Error - Error

    Schande über mich. konnte nicht mehr schlafen, weil mir ein Fehler heute Nacht eingefallen ist.



    Es gab auch einen Song vom 1972er Album "A Woofer in Tweeter’s Clothing"("Ein Tieftöner im Hochtöner-Kleid"), und zwar diesen hier:

    Beaver O'Lindy

    Schande über mein Haupt, kann nicht mehr in den Spiegel sehen. Schäm mich so wegen der Unkorrektheit. Wie könnt ihr jemals wieder meinen Worten trauen?

    Ciao
    Martin

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