Wie ich an den Bestellungen für das neue ZACK Spezial Album - "Alain Cardan" - erkennen kann, sind unsere Abonnentebn bereits im Besitz der aktuellen Ausgabe. Deshalb - wie immer - hier vorab das Editorial:

Liebe Leserinnen und Leser,

neben der Frage, welche Inhalte wir in ZACK im Jahr 2023 veröffentlichen wollen, beschäftigt uns vor allem die Frage, wie sich die Kosten für das Heft entwickeln werden. Denn es scheint, als hätte die Kurve nach oben kein Ende. Neben den seit Ende letzten Jahres explodierenden Preisen für Druck und Papier - verhandelte Preise sind nach wenigen Monaten bereits Makulatur -, zeigen nun Faktoren wie Energie- und Treibstoffkosten sowie der im Oktober kommende erhöhte Mindestlohn ihre hässliche Fratze.
Wir alle, die wir an dem Magazin arbeiten, lieben das Heft und machen ZACK mit Herzblut, aber trotzdem sollte es weder Arbeitsbeschaffungsmaßnahme noch reiner Selbstzweck sein. Auch wenn es oft den Anschein hat, dass es in der Szene verpönt ist, darüber zu reden, aber Comics entstehen, um - bei aller Liebe zum Sujet - Geld damit zu verdienen. Ob Zeichner, Autoren, Redakteure, Grafiker oder Verleger, wir alle müssen oder wollen mit den gezeichneten Geschichten unseren Lebensunterhalt bestreiten - das klappt manches Mal besser und manches mal schlechter. Es ist schön, wenn die Branche sich über Umsatzrekorde freut, aber keiner redet darüber, was von den gestiegenen Umsätzen unterm Strich tatsächlich übrig bleibt. Wenn gleichzeitig Verlage zu Werkzeugen wie Spendenaktionen oder Crowdfunding greifen müssen, um kommende Programme zu sichern, scheint doch irgendwo was im Argen zu liegen. Möglicherweise erleben wir gerade den Wandel des Comics vom Gebrauchsgegenstand zum Luxusgut …
In den letzten beiden Jahren ist es uns durch etliche Aktionen gelungen, die verkaufte Auflage von ZACK leicht zu steigern. Darüber freuen wir uns natürlich riesig, aber leider reicht das nicht aus, um das Ertragsniveau zu halten. In der Tat ist es frustrierend, wenn man zwar erfolgreich ist, sich aber trotzdem Gedanken über die Zukunft machen muss. Nein!!! Wir wollen ZACK natürlich nicht einstellen, sondern weiterhin jeden Monat gute und abwechslungsreiche Unterhaltung bieten. Bevor wir ein so traditionsreiches Magazin zu Grabe tragen, gibt es noch einige Stellschrauben an denen wir drehen können, und das werden wir auch tun.
Mir ist es aber wichtig, hier einmal die Realität abzubilden, die sich hinter Meldungen von ausverkaufter ZACK Box, vergriffener Spezial Alben und höherem Verkauf verbirgt.

Nun aber genug lamentiert. Ich freue mich, dass wir in dieser Ausgabe nun endlich mit dem SciFi-Epos Madi. Once Upon a Time in the Future starten und der Story zum Einstieg gleich 17 Seiten gegönnt haben. Gönnen Sie sich nun einige Stunden Auszeit in der bunten Welt der Comics …

In diesem Sinne



Georg F.W. Tempel
(Chefredaktion)