Antananarivo von Valée / Eacersall

[Zardoz]

Zwei Freunde. Der eine: ehemals Notar, leidet ständig unter Rückenproblemen, steht an der Grenze zum Hypochonder, ist mit sich nicht im Reinen. Er steckt voller Ängste. Er hat den Eindruck, das Leben sei irgendwie an ihm vorbeigegangen. Der andere: ehemaliger Fremdenlegionär, Abenteurer, Weltreisender, Lebenskünstler, ist ganz bei sich, hat das Leben genossen und genießt es weiter … bis plötzlich und unerwartet sein Herz versagt und er tot im Garten liegen bleibt. Nach der Beerdigung macht der Freund sich auf, einen Erben zu suchen. Es ist auch eine Suche nach sich selbst.


Hört sich ernst an? Ist es aber nicht! Eacercall erzählt die anrührende Geschichte unglaublich lustig, mit viel hintergründigem Humor und zahlreichen Gags. Habe selten so gelacht.


Das Artwork von Valée ist phantastisch. Es tendiert zum FunnyStil, geht aber weit darüber hinaus. Die gezeigten Perspektiven sind großartig. Gesten, Mimik, Körperhaltungen, Bewegungen der Figuren sind grandios umgesetzt. Die Handlung wird immer wieder unterbrochen durch Abschnitte, die ganz ohne Sprechblasen auskommen. Gerade diese Szenen mit den vielen Detailaufnahmen zeigen, was Comic zu leisten vermag. Sie erzählen mehr als es Worte vermögen. Besser kann man Gefühle nicht ausdrücken.


Fazit: trotz der unglaublichen Konkurrenz das Highlight des (Splitter-)Monats. Tolle Geschichte mit einem Artwork, das für mich die obere Grenze der Comickunst erreicht. Eine Perle, die ich nicht missen möchte.