Ab heute werden unsere Abonnenten mit der Februar-Ausgabe von ZACK beliefert, deshalb hier schon das Editorial:

Liebe Leserinnen und Leser,

gerade als ich mir überlegt habe - kurz vor Weihnachten -, über welches Thema ich in diesem Editorial schreiben könnte, hat uns die traurige Nachricht vom Tod von Gérald Forton erreicht. Erst wenige Wochen zuvor hatten wir in der Reihe ZACK Spezial Alben sein Bob Morane-Abenteuer Operation Equus veröffentlicht. Der 1931 in Brüssel geborene Comic-Zeichner gehört in Frankreich und Belgien zwar zu den alten Meistern, der mit seinen Comics wie Kim Devil, Teddy Ted oder Bob Morane die Jugendlichen der 1960er und 1970er Jahre vortrefflich unterhalten hat, in Deutschland aber kaum veröffentlicht wurde. Tatsächlich fällt mir spontan nur der 1990 erschienene vierte Band der Reihe Abenteuer Classics - Bob Morane: Das Geheimnis der Zone Z - im Reiner-Feest-Verlag ein. Obwohl Forton für 14 Bob Morane-Abenetuer als Zeichner verantwortlich zeichnet, steht er immer noch im Schatten von Willam Vance, der die Serie 1968 von Forton übernommen hatte. Möglicherweise wäre die deutsche Karriere des Zeichners anders verlaufen, hätte man im ZACK der Koralle-Ära seine Abenteuer abgedruckt und sich nicht ausschließlich auf Vance konzentriert.
Neben vielen Arbeiten für die Magazine Tintin, Spirou, Vaillant, Pilote und Pif Gadget war Gérald Forton auch für die US-Verlage Marvel, DC, Eclipse und First tätig, weshalb er zu Beginn der 1980er Jahre nach Amerika übersiedelte. Dort schuf er sich ein zweites Standbein und war als Storyboarder für Film, TV und Werbung tätig und hat an Filmen wie u.a. Toy Story 1 oder der Neuverfilmung von Prinz Eisenherz mitgearbeitet. Ein Revival seiner Comics der 1950er und 1960er Anfang der 2000er Jahre führte dazu, dass Forton auch wieder neue Arbeiten für den franko-belgischen Markt ausführte und Fortsetzungen seiner alten Serien wie Teddy Ted oder Bob Morane schuf. Mit seinem Tod am 18. Dezember 2021 im Alter von 90 Jahren hat die Comic-Welt einen produktiven und unterschätzen Künstler verloren.

Beim Durchblättern dieser Ausgabe von ZACK werden Sie vielleicht bemerken, dass die Wahl zur ZACK-Serie 2021 fehlt. Nicht, dass wir diese nicht mehr durchführen wollten, wir haben sie schlichtweg vergessen. Und als uns dieser Umstand dann aufgefallen ist, war das Heft in seiner Realisierung schon so weit fortgeschritten, dass es größerer Umstellungen benötigt hätte, um die Wahl noch aufzunehmen. Deshalb haben wir uns entschlossen, die ZACK-Wahl eine Ausgabe später, im März, durchzuführen. Vor allem auch, weil wir in 2021 so viele Neustarts hatten, dass die Wahl ziemlich spannend werden dürfte.

Bis dahin wünsche ich Ihnen aber erst einmal viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe.

In diesem Sinne


Georg F.W. Tempel
(Chefredaktion)