Mal wieder ne Was wäre wenn ... Diskussion ohne Richtig oder Falsch
Ausgangspunkt meiner hypothetische Spielerei ist das Vorwort der Flash Gordon Ausgabe Band 1 vom Hannibal Verlag :
Dort steht u.a geschrieben das Flash Gordon von Raymond quasi der Vorläufer von den heutigen Superhelden Comics ist mit ihren Kostümen , Posen usw.
Die Superhelden Comics kamen nur kurz nach dem realistischen , detailierten Flash Gordon auf den Markt und wurden durch ihn schnell inspiriert und weiter entwickelt , so dass sich hier plötzlich ein sehr großer Markt und eine fest zementierte Kultur entwickelte
Dem Markt der Superhelden Comics in den USA , wie wir ihn heute dort als Uramerikanischen und nun festen Bestandteil und Größe dort so kennen (und später ja auch noch das Star Wars Universum)
Die Bevölkerug hatte einen Hunger auf Exotische oder Fantastische Stoffe weil sie evtl. seltener oder nie Ihre Umgebnung verliess ?
Jetzt meine verkürzte hypothetische Überlegung am Beispiel USA :
Ist es überall auf der Welt wo sich ein größerer eigener traditioneller Comicmarkt oder Stil später fest entwickelte , daß deren heutige große Tradition(Erzählweise, Format) von vorne herein eigentlich mehr oder weniger aus der Umgebung , Ökonomie, Politik , Kulturellen Gesellschaftlichen Zusammensetzung , Zeitepoche usw. zwangsläufig festgelegt war, so das früher oder später es sich genauso wenn auch etwas verspätet entwickelt oder durchgesetzt hätte wie wir diesen Markt und Tradition heute so kennen ?
Oder hätten sich die jeweiligen Märkte evtl. auch durch eine kleine Veränderung in der Geschichte/ äußere Umstände völlig anders entwickeln können ?
Beispiel:
Hätte es zu irgend einem Zeitpunkt in der Geschichte eine theoretische Zukunft geben können , wo sich in den USA die Superheldencomics als beherrschender Markt plötzlich nicht so entwickelt und durchgesetzt hätten, sondern etwas anderes wie auf einen anderen Markt bis heute traditionell vorherrschend wäre ?
Größere oder wichtige Comicmärkte bzw.
USA -Land der Superheldencomics nach Art von DC und Marvel den Big Playern, Heftkultur
Japan-Manga in Schwarz-weiss mit völlig anderer Heransgehens-und Erzählweise , unzähligen Stoffen in dicken kleinen Bänden
Seltsamerweise durch den WW2 und dem damaligen Gegner USA und seinen Film , Traditionen quasi erst zu dem Markt und der Tradition geworden wie er heute ist und trotzdem total anders
Italien - Tradition der Fumetti , günstig, schwarz-weiss , Pulp, Erotik, Horror , lange Heftreihen analog zum Italiensichen Film
Frankreich - Bandes dessinées, WW2 hatte ja hier auch einen Einfluss auf deren Entwicklung gehabt (siehe Spirou)
Spanien/Portugal/Südamerika - Politischer , anderer Stil ?
Großbritannien- Eng mit den USA verbunden nur eigenständiger Heftkultur und Magazine
Deutschland-Zeitungscomics, dann unterbrochen vom Krieg und danach eigentlich von allen Ländern , Traditionen als Lizenzland alle Einflüsse aufnehmend ohne etwas zu bevorzugen
Evtl. das (Lustige) Taschenbuch als eigenständigste Alleinstellungsmarke
Entscheidende Rahmenbedingungen zu einer Entwicklung waren meines Erachtens :
-technischer Fortschritt wie Elektrizität später TV
-Zeitungen die Comics oder Comicvorläufer s/w oder farbig als funny und realistisch abdrucken konnten
-Druck und Papierqualität bzw. Papierknappheit
-Verkaufsystem , Verteiler-/Vertriebssystem (bzw. Heftkultur in den USA)
-Größe und Infrastruktur des Landes
-Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt , Arbeitslosigkeit
-Krieg , Kriegshandlungen in deren Länder, Bevölkerung und Comicmärkte involviert waren
Am interessantesten und schwersten zu beurteilen wäre aber grundsätzlich mein letzter Punkt :
-Interessen , Mentalität oder Charaktaristika der Bevölkerung was sie oder wie sie etwas bevorzugen zu lesen, aufnehmen oder konsumieren wollen ( Alltag, Exotische ferne Länder , Fantastik)
schneller günstiger Wegwerfkonsum , Endlose Stoffe usw...
Wieso akzeptierten bzw.manche Märkte vorwiegend nur Farbe und manche Märkte haben bis heute gar kein Problem mit Schwarz/Weiss (anders und umgekehrt als bei der TV Farb Entwicklung) ?
Wieso konnten sich auf manchen Märkten Studios mit wechselnden Autoren , Zeichner und weniger Detailiebe und Individulität als akzeptiertes anoymes Franchise durchsetzten und woanders musste dies eher detailierte Autoren bestimmte Comics sein die quasi mit einzelnen Künstlern auf immer verbunden waren ?
Endlos oder begrenzte Serien im einen wie im anderen Land ?
Hätte Deutschland ohne WW1, WW2 evtl. sogar andere Märkte (USA, Frankreich) mit seinen traditionellen Bildergeschichten entscheidend bis heute beeinflusst ?
Wie würde denn heute der deutsche Comicmarkt aussehen , viele eigenständige Künstler wenig Lizenzen eher Lizenzgeber in aller Welt ?
Welche oder hätte sich überhaupt eine bestimte Kultur oder Tradition in Form oder Erzählebene durchgesetzt ?
(evtl. mehrere Verlger in der Art wie Kauka, Eigenständige große Lehning Heftchenkultur 50er Jahre ähnlich wie Bonelli Italien ?)
PS:
Mit den Webtoons in Südkorea scheint ja ganz aktuell eine neue große digitale Tradition zu beginnen
Das bedeutet das Tradtionen auch heute sich noch schnell als neue Benchmark Größe global identifizierbar medial entwickeln können
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