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Thema: Nachdruck der Fix und Foxi Hefte 51 bis 300?

  1. #1
    Junior Mitglied Avatar von BALCO
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    Nachdruck der Fix und Foxi Hefte 51 bis 300?

    Darf ich mich vorstellen? Ich bin neu hier im Forum, habe mich heute am 26. Februar 2021 angemeldet. Ich bin ein Fix und Foxi Leser der ersten Stunde, erhielt die Ehrennadel für „besondere Verdienste“ am 15. März 1967. Damals hatte ich eine umfangreiche Sammlung, bis etwa zur Nummer 480.

    Ich fand es ganz toll, als der N. Hethke Verlag im Februar 1993 anfing, die Fix und Foxi Hefte ab der ersten Nummer in hervorragender Qualität nachzudrucken. So hatte ich unerwartet die Möglichkeit, die Anfangsgeschichte der beiden Füchse zu erleben. Leider hat Hethke den Nachdruck mit der Nr. 50 eingestellt, genau dann, als die Hefte richtig interessant wurden. Seither hat sich diesbezüglich offenbar nichts mehr getan.

    Im Forum konnte ich unter der Rubrik „seltene Fix und Foxi Hefte“ nachlesen, dass doch Einige mit grossem Aufwand versuchten, ihre FF-Sammlung zu vervollständigen, was aber in den unteren Nummernbereichen ein schwieriges Unterfangen zu sein scheint. Nun mein Appell an Euch allen: Möchten wir einen Versuch unternehmen, einen Verlag zu finden, der die Nummern 51 bis – sagen wir - 300 nachdrucken würde? Wer hätte da Ideen, Beziehungen, Now-How? Wer hätte überhaupt Interesse? Eventuell könnte ein Vorverkauf organisiert werden, in dem sich eine gewisse Anzahl Interessenten verpflichten würden, die Hefte zu kaufen? Ein Appell auf der Facebook-Seite? Was meint Ihr?

    Übrigens Facebook: Ich vermisse eine echte FF-Club Webseite – wäre doch auch toll, oder?

  2. #2
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    Hallo BALCO!
    Ich spekuliere mal, daß Hethke die Fix und Foxi-Serie wohl eingestellt hat, da der Verkauf deutlich hinter den Erwartungen lag.

    Ich selbst bin mit FF etwa um 1969 in Berührung gekommen. Gesammelt habe ich dann ab den frühen 80ern. Ich konnte mir also vorurteilsfrei und gelöst von nostalgischen Reizen ein Bild von den Phasen von FF machen. Ich will jetzt gar nicht sagen, welche Jahrgänge ich für die besten halte. Letztlich habe ich FF von 1994 bis etwa Nr. 240 (1960) runter als Sammlung hier stehen und werde definitiv nicht weiter herunter sammeln, bzw. kaufen. Der Grund: Die Geschichten der Fix und Foxi-Hefte unter Nr. 250 sind meiner Meinung nach dürftig und sinnfrei erzählt, und die Zeichnungen finde ich stümperhaft und schlecht.

    Ich hatte deshalb 2001 bei der Behörde "Die Bundesbeauftragte (Birtler) für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik" einen Forschungsantrag gestellt.
    Meine Theorie war, daß Kauka, der zweifellos Verbindungen zum Bundesnachrichtendienst hatte, damals von einer Behörde der BRD finanziert wurde, um unter dem Deckmantel einer Verlagstätigkeit, Agenten und dergleichen im Osten Europas agieren zu lassen. Ob die Stasi da vielleicht Erkenntnisse hatte. Denn die FF-Comics waren meiner Meinung nach so dermaßen schlecht, daß ich nicht glauben mag, sie würden sich von selbst verkaufen.
    Aber vielleicht kannst Du mir sagen, welchen Kaufanreiz Du als Kind hattest...?

    Und so gut, wie die Hethke-Nachdrucke waren, so abstoßend finde ich den Inhalt der ersten 50 Nummern. Deswegen habe ich mich von diesen Heften auch wieder getrennt.

    Die Frage bleibt: Wer soll das kaufen? Siebzigjährige mit nostalgischen Anwandlungen? Comic-Historiker? Comic-Alles-Sammler? Ich zumindest nicht!
    Wie dem auch sei, die Auflage wäre sicherlich so klein, daß jedes Heft um die 50,00 € kosten würde. Ich glaube kaum, daß sich ein Verlag findet, der das Risiko des Nachdruckes eingehen wird.

    Sei mir bitte nicht böse, wenn ich hier drastische Worte verwendet habe - ich möchte niemandes Gefühle verletzen. Letztlich spiegelt diese Ansicht nur meine persönliche Meinung wieder.
    Herzliche Grüße
    nc

  3. #3
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Mir selbst fehlen etwa noch 20 Ausgaben um alle regulären FF-Hefte zusammen zu haben. Mich sprechen die ganz alten Ausgaben auch nicht so richtig an und ich sammle sie der Vollständigkeit halber und auch der Neugierde über die Entwicklung der Reihe. Die Nachdrucke hatte ich seinerzeit dankbar gekauft und meine Lücken befinden sich alle im Bereich von Band 51 bis 89. Danach kann man fast alle Bände mit etwas Geduld in einem akzeptablen Zustand finden (abgesehen von ein paar Ausnahmen, die wir hier an anderer Stelle diskutiert haben). Ich würde mich über solche Nachdrucke zumindest der Ausgaben bis Band 100 freuen. Bei den Wäscher-Nachdrucken scheint das ja auch noch mit rund 200 Käufern zu funktionieren.
    Wahr ist auch, es gibt nicht "den" FF-Fan, sondern viele, die damit sehr unterschiedliche Phasen verbinden.
    @nc-schmitt: Ich glaube, das einfach die damalige Ästhetik und Kultur in den 50ern in einem rasanten Umbruch war und die Kinder das zu der Zeit tatsächlich toll fanden. Ich meine, die Ästhetik etwa der Wäscher-Comics dieser Zeit macht ja auch einen harten generationalen Bruch und verkauften sich zu der Zeit prächtig. Fix & Foxi veränderten sich dann sehr was aber dem Zeitgeist und der sich veränderten Ästhetik der nachfolgenden Generation entsprach. Es war der Beginn der Konsumgesellschaft, der "Verwestlichung" von Teilen der Kultur und eine neue Form des Lebens.

  4. #4
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    Das Thema hat so viele Seiten, dass man nicht weiß, wo man es anpacken soll, ohne eine Dissertation zu schreiben. Grundsätzlich müsste man einmal klären, was "dürftige und sinnfreie" Geschichten und "stümperhafte" Zeichnungen sind. Von beidem finde ich in allen Phasen der FF-Serie reichlich Material. Vor allem die Relaunches waren teilweise richtig schlecht gezeichnet (am Computer im Ruckzuck-Verfahren mit z.B. schnurgeraden Gebäudelinien). Primitive Geschichten, die hauptsächlich von inhaltlich unbegründeter Situationskomik "leben" (FF kurven um die Ecke und fahren "zufällig" einen Passanten nieder) finden sich auch in den 80er- und 90er-Jahren noch zuhauf. Dazu kommt, dass sich nach meinem Empfinden FF generell eher an jüngere Leser als etwa die Micky Maus richtet. Andersrum ist es genauso wahr: Sehr, sehr gute Geschichten gibt es zu allen Zeiten, zumindest ab ca. Heft 50. Die Hefte darunter waren zur Selbstverortung nötig, sowohl was das Aussehen der Figuren betraf, als auch den Seriennamen und nicht zuletzt die Konturierung des Settings, der Erzählwelt.

    Da die Serie über mehrere Jahrzehnte geht, ist es normal, dass dem Leser jeweils ein unterschiedlicher Geist entgegenweht. Wer nicht in der Lage oder willens ist, sich auf diesen Spirit einzulassen, der ist für ältere Literatur in jeder Form verloren und wird auch einen Roman von Thomas Mann nicht "aushalten", von einem Schiller-Drama gar nicht zu reden. Ich nenne das museales Lesen. Niemand käme auf die Idee, mit einem Oldtimer in den Urlaub oder auch nur zum Wocheneinkauf zu fahren, aber man kann diese alten Karren eventuell sammeln oder auf jeden Fall ... lieben.
    Zur Ausgangsfrage. Wer wäre die Zielgruppe? Nur-Leser kaum, denn denen stehen die Digitalisate zur Verfügung oder die Originale in schlechtem Zustand für wenig Geld. Fürs Komplettieren braucht man keine Nachdrucke. Allenfalls für den klassischen Sammler, der zwar das "Holz" haben möchte, sich die ganz frühen Hefte in gutem Zustand aber nicht leisten will oder kann, käme ein Nachdruck in Betracht. Die meisten Sammler, die überhaupt den frühen Bereich im Visier haben, werden aber die Originale bevorzugen.

    Heißt: Ja, ich wäre auch für einen Nachdruck, sagen wir von 51-99, sehe die Realisierungs- und Verkaufschancen aber für kaum gegeben.

  5. #5
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Ich sehe das eigentlich in allen Punkten genauso wie fixundfertig. Das eventuelle Käuferklientel wird auch m.E. viel zu klein sein, um hier eine "bezahlbare" Auflage zu generieren.
    NCs krasse Meinung über die Hefte von 1 bis 249 kann ich nicht nachvollziehen. Aber über Geschmack lässt sich bekannterweise ja nicht oder auch gerade sehr gut streiten.
    Allerdings hat seine Meinung über die "Behördenfinanzierten" Auflagen der frühen Jahre für mich schon ein kleines bisschen was von einer "Verschwörungstheorie" an sich.

  6. #6
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Ab welcher Nummer ist eigentlich Fremdmaterial (Lizenzen) im Heft? Ab dann ist ein Nachdruck eh illusorisch.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  7. #7
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Ab welcher Nummer ist eigentlich Fremdmaterial (Lizenzen) im Heft? Ab dann ist ein Nachdruck eh illusorisch.
    Spätestens ab 250, Pitt Pistol. Ob man schon "Die Zaubertapete" (162-165) dazuzählen soll oder muss, keine Ahnung (Neugebauer, ursprünglich in kroatischen Comics).
    Urheberrechtlich stünde jedenfalls einem Nachdruck der uHus nichts im Wege, denke ich.

  8. #8
    Junior Mitglied Avatar von BALCO
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    Lieber nc-schmitt

    Besten Dank für Dein Feedback. Du stellst mir eine Frage, die ich Dir gerne beantworten möchte. Ich war mit FF von 1961 bis 1967 verbunden, also etwa bis zu dem Zeitpunkt, an dem Du mit FF angefangen hast. Seit geschlagene 53 Jahre dann nicht mehr – eine wirklich lange Zeit. Ich bin also was FF nach 1967 anbetrifft ein absolutes „Greenhorn“, weiss gar nicht was dann alles noch gelaufen ist. Mein Input vom 26.02.2021 mag deshalb etwas naiv / unrealistisch sein – wollte Mal einen Versuchsballon lancieren und schauen, was dabei heraus kommt. Immerhin sind wir ja schon Mal 3, welche sich für Nachrucke 51 bis 99 interessieren würden!!!

    Vielleicht aus reiner Nostalgie wollte ich mich wieder vor kurzem mit der Materie befassen und habe ein Paar Hefte aus meiner früheren Zeit nachbestellt (meine ursprüngliche Sammlung habe ich nicht mehr – nur noch die Hethke-Nachdrucke). Die Geschichten waren immer noch sehr präsent und – ja – ich muss zugeben: Ich finde sie immer noch gut. Ein Paar Beispiele: Die Pauli Geschichten in den Heften 289 und 296. Wie Pauli und Mausi bei der Begegnung mit Mädchen schwach werden. Die Figuren sind emotional extrem ausdrucksvoll gezeichnet, die Kolorierung ist wunderschön. Ich weiss nicht, ob eine derartige Qualität in den späteren Jahren noch vorzufinden ist (aber da wäre ich gespannt auf Beispiele von Dir). Oder Pauli und Mausi als Hobbyköche im Heft 296, einfach köstlich. Aus reiner Faulheit nehmen sie eingemachtes anstatt frisches Obst, geben dann noch Würstchen bei. Das Ganze wird aufgekocht – völlig ungeniessbar, aber den Beiden schmeckts! Und zwar so gut, dass sie dabei krank werden… Auch die FF-Geschichte mit dem Auto, welches Lupo zum Fliegen bringt, in dem er anstatt Reifen 4 Föhne montiert, finde ich gut.
    Geändert von BALCO (13.03.2021 um 10:46 Uhr)

  9. #9
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    Ich habe das preislich einmal grob überschlagen, was die Bearbeitungs und Druckkosten betrifft, wenn man es alleine ohne Verlag stemmt. Nicht dabei Lizenzen, Versandkosten, Kauf der Originale für die Reprografie, sonstige rechtliche Anforderungen.

    48 Hefte (gerade einfacher zum berechnen) zu 24 Seiten = 1152 Seiten
    4 Hardcover Bücher mit je 12 Ausgaben zu 288 Seiten
    A4 Hardcover, 288 Seiten, 150g, Lesezeichenband, Fadenheftung, digitale Komplettüberarbeitung

    ~ um die 100€ / Ausgabe bei 100 Stk.
    ~ um die 25€ / Ausgabe bei 500 Stk.

    Alles rein theoretisch, zumal immer die Komplettmenge durch z.B. Vorverkauf vorfinanziert werden müsste, um das Risiko auszuschließen. Man kann jetzt noch mit diversen Parametern herumspielen wie mehr Seiten / Buch, geringere Papierqualität etc. aber mal um eine grobe Richtung zu haben. Ich pers. tendiere aber immer zu einer kompletten Überarbeitung, denn was hat man denn wirklich von einer 1:1 Reproduktion, welche immer schlechter sein wird wie das Original, was unter anderem mit der Rasterfrequenz und eventuell verblassten Farben zu tun hat, ganz zu schweigen von einer eventuell schlechteren Lesbarkeit.

  10. #10
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    Teil 1

    Hallo BALCO!
    Nein, es war ja nicht alles schlecht früher. :-)
    Warum ich Fix und Foxi sammle, kann ich gar nicht sagen. Jedoch behalte ich mir bei aller Sympathie auch meine Kritikfähigkeit bei.

    Erst, wenn man sich mal ernsthaft mit FIX UND FOXI auseinandersetzt, um zu sehen, was unterm Strich wirklich gut ist, dann merkt man, daß es mehr Schatten als Licht gibt.

    Bei etwa 50 Jahrgängen mit Fix und Foxi ist es fast eine Kunst, die richtig guten Geschichten zu finden. Selbst Riccardo Rinaldi sagte, "Das schlimmste Handicap jedoch waren die unglaublich schlechten Storyvorgaben. Falsch konstruiert, inhaltlich öde und zeichnerisch nur mit Klimmzügen umzusetzen. Die anderen Zeichner umgingen diese Klippe, indem sie ihre eigenen Geschichten erfanden und vorlegten."

    Ich war 2005 am Buch Nr. 11 im Rahmen der BILD Comic-Bibliothek an der Zusammenstellung der FF-Geschichten federführend beteiligt.

    Es ist sicherlich schwer vorstellbar, wie lange und intensiv man an einer solchen Aufgabe sitzt. Ich habe unzählige Listen geschrieben, wieder verworfen, neu erstellt und die dazugehörige Begründungen formuliert. Natürlich hatte ich eigene Favoriten, wie z. B. die FF-Geschichte aus FF 287 (Der See im Zauberwald). Diese und andere Stories konnten keine Verwendung finden, da sie bereits 2 Jahre zuvor in dem Buch FIX & FOXI JUBILÄUMSAUSGABE 50 JAHRE zum Abdruck gekommen waren.

    Meiner Meinung nach sollten lange Geschichten für das BILD Comic-Bibliothek-Buch unbedingt notwendig sein. Auch unterschiedliche Genres sollten berücksichtigt werden, wegen der Abwechslung, denn Themenalben können einen Leser rasch ermüden. Ein Wechsel zwischen den in der Heimatstadt angesiedelten Geschichten aus verschiedenen Entstehungs-Epochen mit deren typischen Zeitgeist auf der einen Seite, und den Science Fiction- sowie Phantasy-Themen auf der anderen Seite, erschien mir wichtig.

    Und dann habe ich erst mal ein Vorwort geschrieben, welches nie verwendet wurde. Nachfolgend zur gefälligen Beachtung:

    Es war einmal…
    … die Idee, deutsche Comics für deutsche Kinder herzustellen. Die Basis dafür stellten Themen aus der deutschen Sagen- und Märchenwelt, welche angefüllt waren mit vielen unterschiedlichen Tier-Figuren. Durch Aussehen und Gehabe des einzelnen Charakters verkörperte jede Persönlichkeit festgelegte Eigenschaften und Tugenden. Im Laufe der Zeit prägten sich Wesenszüge aus, die im Zusammenspiel mit anderen Charakteren für allerlei Reibungspunkte sorgten und spannende sowie witzige Situationen ergaben.
    Schon rasch verlagerte sich der Ort des Geschehens vom Märchenwald zum idyllischen Großstadt-Vorort, in dem die Figuren angesiedelt waren. Dort konnten sie nun ihre Eigenschaften gehörig ausleben und somit beinahe ein Abbild der damaligen deutschen Gesellschaft geben.
    Kurz gesagt: Die Fix und Foxi-Geschichten waren bodenständig.
    Durch diese Nähe und den einfachen Erzählungen waren diese Comics für die Kinder leicht zu begreifen.
    Hinzu kam, dass die Redakteure, die sich diese Geschichten ausdachten, ganz normale Durchschnittsbürger waren, deren Weltbild aus ihrer Zeit reflektierte. Da gab es Studienabbrecher, Taxifahrer, Schriftsetzer – die wenigsten hatten Erfahrung mit dem Schreiben. Und so brachten die Autoren in den Geschichten die Dinge ein, die sie selbst oder damals gerade die Bevölkerung Deutschlands beschäftigte.
    Die Verfasser gaben ihren Sehnsüchten Ausdruck, indem sie Fix und Foxi in exotische Länder schickten, die angefüllt waren mit Klischees. Dann kamen auch weltumspannende Themen, wie der Wettlauf der Großmächte UDSSR und USA bezüglich der Raumfahrt zum Niederschlag. Kleine Wunschträume der Schreiber, wie Reisen nach Bella Italia oder der damals ausgeprägte Trend des Starkults bezüglich prominenter Personen aus Film und Musik nahmen einen gehörigen Platz ein - hier konnten sich die Geschichten-Erfinder ausleben. Und auch der Deutschen liebstes Kind und damalige Motor der Wirtschaft – das Automobil – erhielt eine tragende Rolle. Da durften Fix und Foxi zeitweise sogar ein Auto besitzen. Besaßen die beiden überhaupt einen Führerschein mit ihren jungen Jahren?
    Aber das passte auch zu Fix und Foxi, denn aus den Lausbuben waren anständige und ehrliche Jungs geworden, die sich ihr Geld mit harter Arbeit erkämpften. Dies rief ihren Gegenpol, den verruchten und manchmal bösen Lupo auf den Plan. Er kopierte die Erfolgsmodelle von den Füchsen und versuchte sogar die beiden zu übertreffen. Jedoch verlor er dann auch meist wieder alles, da die Tücke des Objektes oder sein Übermut oder einfach nur Pech für eine ausgleichende Gerechtigkeit sorgte. Denn auch das gehörte zu den FF-Geschichten: Die Moral! Während die Zwillinge die deutschen Tugenden wie Fleiß und Anstand verkörperten, wurde Lupo zum Fallbeispiel, dass Unrecht nicht gut gedeiht.
    Eine weitere Komponente war das Hohelied auf die Geborgenheit innerhalb der Familie. Trotz häufigen Streites hielt man am Ende doch zusammen – ebenfalls eine typisch deutsche Angelegenheit.

    In den späteren Jahren veränderten sich die Geschichten. Wenige sowie professionellere Zeichner sorgten für ein einheitlicheres Bild und auch die Abenteuer von Fix und Foxi wurden sorgfältiger erzählt. Dabei wurden sie jedoch, in Anlehnung der Leinwand-Vorbilder wie "Star Wars" oder "Die unendliche Geschichte" mehr und mehr in die Genres Science Fiction und Fantasy geschickt. Und da Fantasy nichts anderes ist, als ein modernes Märchen, schließt sich hier der Kreis wieder. Vom Märchen zur Fantasy.
    Herzliche Grüße
    nc

  11. #11
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    Teil 2


    Ich wollte in dem Fix und Foxi-Buch im Rahmen der BILD Comic-Bibliothek die GESAMTE FF-Historie berücksichtigen, und das hier war eine von mehreren Zusammenstellungen:
    Nr. 25: (Segelboot), 8 Seiten, teils farbig
    Nr. 99: (Die Fee vom Märchenwald), 12 Seiten, teils farbig
    Nr. 107: (Flug zum Mond), 9 Seiten, teils farbig
    Nr. 176: (Fischfang mit Pumpe), 7 Seiten, vierfarbig
    Nr. 356: "Das Schlafmittel“, 7 Seiten, (Familienleben)
    370 (1963): (Luftballon/Bowlingkugel), 2 Seiten, (Moral)
    378 (1963): Der Turmwächter, 11 Seiten, (ehrliche Arbeit)
    474 (1965): FF in Venedig, 10 Seiten, (Urlaub, Familie)
    480 (1965): Autoerlebnisse, 7 Seiten, (Auto)
    504 (1965): Die Bergsteiger, 5 Seiten, (Freizeit)
    533 (1966) Mit 150 in die Kurve, 6 Seiten, (Auto)
    583 (1967): Der Holzfresser, 9 Seiten, (Sci-Fi)
    614 (1967): Wagen 007 dreht durch, 13 Seiten, (Zeitgeist)
    16. Jg. (1968), Nr. 8: Kommt ein Vogel…, 5 Seiten, (Familie)
    16. Jg. (1968), Nr. 29: Hippi, hippi…jeh!, 6,5 Seiten, (Zeitgeist)
    Sommer 1971: Die Luft weht frisch..., 9,5 Seiten, (Umwelt)
    Ferien 1976: Im Lande der Fatzteken, 15 Seiten, (Urlaub, Familie)
    29. Jg. (1981), Nr. 11 Theater..., 8 Seiten, (Familie)
    31. Jg. (1983), Nr. 21: Dschungelhochzeit, 8 Seiten, (Familie)
    40. Jg. (1992), Nr. 53 ...Urahn kommt!, 12 Seiten
    42. Jg. (1994), Nr. 11:Pforte im Fels, 9 Seiten, (Fantasy)


    Und das hier wurde dann genommen:
    1.) Ein Name für die Wissensuni (2005)
    2.) Der Turmwächter (1963)
    3.) Der Trick mit der Eiskugel (1963)
    4.) Die Bergsteiger (1965)
    5.) Fix und Foxi in Venedig (1965)
    6.) Der Holzfresser (1967)
    7.) Die Sonne am Meer (19680)
    8.) Wohlauf, die Luft weht frisch und rein (1971)
    9.) Im Lande der Fatzteken (1976)
    10.) Theater mit dem Theater (1981)
    11.) Dschungelhochzeit (1981)
    12.) Das Eiszeitungeheuer (1986)
    13.) Der Rockwettbewerb (1988)
    14.) Raketen-Posaune (1991)
    15.) Der Krieg der Musiknoten (1988)
    16.) Jäger aus dem All (1988)
    17.) Die Spur der »Eidechse« (1988)
    18.) Die phantastische Nacht (1988)
    19.) Die Pilzsammler (1988)

    Amüsantes Detail am Rande: Die Geschichte "Fix und Foxi in Venedig" ist um zwei Seiten gekürzt. Das lag daran, weil in meinem Heft, das ich dem Verlag zur Verfügung stellte, einfach eine Seite fehlte. Das ist mir erst hinterher aufgefallen. In der Geschichte von Ludwig Fischer fällt das gar nicht auf!

    Unschönes Detail am Rande: Für die Erstellung der Druckvorlagen habe ich Hefte aus meiner Sammlung dem Verlag zur Verfügung gestellt. Als ich sie wiederbekam, sah ich, daß die jungen Leute der Redaktion keinen Respekt vor meinem Eigentum hatten. Daß aus Versehen der eine oder andere Riß ins Papier kam, ist ja noch entschuldbar. Aber diese Risse mit TESAFILM zu bekleben ist absolut IGNORANT!

    Zum Abschluß dieser hier beschriebenen Affäre darf nun jeder von Euch selbst mal überlegen, welche FF-Geschichten in einem ca. 150 bis 200-seitigem Buch zu finden sein sollten. Das ist gar nicht so leicht...
    Herzliche Grüße
    nc

  12. #12
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    @grizz: Du möchtest also aus 48 Heften 4 Hardcoverbücher machen. Ich habe aber nicht verstanden, was dann ein Buch kosten würde. 25,- pro Ausgabe? Ist die "Ausgabe" hier das Heft oder das einzelne Buch? Anyway, ich finde sowieso, es sollten sozusagen die Hethke-Nachdrucke weitergehen, also Faksimiledrucke der Hefte als Hefte erzeugt werden. Von wegen "schlechter als das Original" ... das wäre aber in digitalen Zeiten ein Armutszeugnis! Man könnte heute sogar eine Edition erzeugen, die besser ist als das Original. Ob das wünschenswert ist, ist eine andere Frage. Aber grundsätzlich lässt sich jede Farbe, jede Kontur, jede Rasterung erzeugen.
    @nc-schmitt: Kannst du das "Hohelied auf die Geborgenheit innerhalb der Familie" mal belegen? Zumindest für die 60er-Jahre habe ich keinen solchen Eindruck, vielmehr sind doch die Familienmitglieder (wenn man Lupo als zugehörig betrachtet) konträr aufgestellt: Lupo - FF, Eusebia - Lupinchen, Lupo - Lupinchen, Onkel Fax - FF, Onkel Fax - Lupo. Stark ausgeprägt ist sicher die Verbundenheit der Brüder (bei dominantem Fix). Aber wie gesagt, von familiärer Geborgenheit sehe ich nicht viel, außer in den großen Schlusspanels diverser Weihnachtsgeschichten. Das gilt auch für Tom und Biber, Mischa und Connie (wenn man das als familienähnlich durchgehen lässt) und Pauli. Schöne Geborgenheit, wenn Opa Nikodemus Tom und Biber mit Coltschüssen aus dem Haus jagt oder Pauli nachts frierend im Gebüsch sitzt, weil er weiß, dass ihn zuhause eine Tracht Prügel erwartet ... Das Hohelied auf die Familie singen seit ein paar Jahrzehnten die Amis in ihren Filmen. Egal, ob es um SF, Horror oder Sonnensturm geht, immer muss sich der Papa, der irgendeinen Fehler gemacht hat und daher von Mutter und Kids verachtet wird, kämpfend und aufopfernd beweisen, damit er am Ende von seiner Familie wieder liebend akzeptiert wird. - Und was die guten Geschichten angeht, da hätte ich zwischen 300 und 627 sehr, sehr viele im Blick.

  13. #13
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    @grizz: Du möchtest also aus 48 Heften 4 Hardcoverbücher machen. Ich habe aber nicht verstanden, was dann ein Buch kosten würde. 25,- pro Ausgabe? Ist die "Ausgabe" hier das Heft oder das einzelne Buch? Anyway, ich finde sowieso, es sollten sozusagen die Hethke-Nachdrucke weitergehen, also Faksimiledrucke der Hefte als Hefte erzeugt werden. Von wegen "schlechter als das Original" ... das wäre aber in digitalen Zeiten ein Armutszeugnis! Man könnte heute sogar eine Edition erzeugen, die besser ist als das Original. Ob das wünschenswert ist, ist eine andere Frage. Aber grundsätzlich lässt sich jede Farbe, jede Kontur, jede Rasterung erzeugen.
    So war das angedacht - ein Buch 25€, in einem Buch sind 12 Ausgaben = 2€ / Ausgabe - wobei ich jetzt keine Ahnung habe wieviel hier für Lizenzen und weitere rechtliche Abklärung hinzukommen müsste. Ein Nachdruck der einzelne Hefte wäre noch viel teurer. Ich kenne die Hethke Nachdrucke nicht, eventuell gab es damals noch gute Druckunterlagen - gibt es die noch, kann diese noch jemand verwenden? - vermutlich nicht und die Übertragung der alten Daten in neue Systeme bringt immer ein Überlagerungsproblem der Raster mit sich und man sieht diese Problamtik bei vielen alten Nachdrucken. Das Ergebnis entsprechend unansehnlich wie ich finde. Jede Rasterung kannst du nicht mehr erzeugen das hängt ganz stark von der Druckerei ab, genauso wie die Farben. Faksimiledruck halte ich für zu weit gegriffen, da hier der Aufwand enorm wäre.

  14. #14
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    25 € wären doch wohl schon der Herstellungspreis (Druck und Bindung ohne Druckvorlagenerstellung) für den einzelnen Band? Zumindest würde das bei diedruckerei ohne Leseband und Fadenheftung schon 21,20 € kosten, dazu im Format 17 X 24 (DIN A4 wäre ja eine unnötige Vergrößerung der Hefte und würde 29,02 € kosten). Wobei Onlinedruckereien bei höheren Auflagen nicht die beste Bezugsquelle sind, sonst könnten die meisten GAs gar nicht erscheinen. Aber bei einer 100er-Auflage sind reguläre Druckerei vermutlich nicht billiger als die 35,68, die diedruckerei ausweist.

    Und was die digitale Komplettüberarbeitung inklusive der Scans und der Vorlagenbeschaffung kosten würde, wage ich gar nicht zu schätzen. Vermutlich einen ähnlichen Betrag, wenn es ordentlich aussehen soll.

    Gerasterte Druckfilme in digitale Daten zu übertragen, birgt in der Tat große Risiken, was die Qualität betrifft. Ein Rasterpunkt läßt sich digital gar nicht exakt darstellen, weil dabei aus runden Punkten Kreuze werden (außer, man arbeitet mit wesentlich höherer Auflösung als 2400 dpi, was derzeit noch Standard ist). Und natürlich können Rasterpunkte wegbrechen oder zuschmieren. Die Überlagerung läßt sich mit frequenzmodulierten Rastern vermutlich lösen.
    Geändert von Mick Baxter (01.03.2021 um 00:13 Uhr)
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  15. #15
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Gerasterte Druckfilme in digitale Daten zu übertragen, birgt in der Tat große Risiken, was die Qualität betrifft.
    Ich habe von Drucktechnik wenig bis keine Ahnung. Nach kurzem Wikipediabesuch weiß ich jetzt, dass der Digitaldruck ohne Druckfilme, analoge Druckvorlagen usw. auskommt, weil die digitale Druckvorlage (PDF-Datei o.ä.) direkt zur Druckmaschine übertragen wird. Und da steht: Das Verfahren wird insbesondere für Druckerzeugnisse in kleinen Auflagen verwendet, da diese so rentabel herstellbar sind.
    Was spräche dagegen? Wo könnte es bei diesem Verfahren ein "Rasterproblem" geben und worin genau besteht es? Bitte "kindgerecht" erklären, ich bezweifle, dass hier nur Grafiker mitlesen.

    Generell wäre das ein Projekt, das wohl nur als Fanprojekt funktionieren würde. Das heißt, die Printoriginale werden von Fans gestellt (an andere kommen wir sowieso nicht heran), im besten Fall hat ein Fan Zugang zu hochwertigen Druckmaschinen, und Scan- und Editierarbeit werden ebenfalls von Fans erbracht. Folglich gibt es keine Arbeitskosten, sondern rein Materialkosten. Letztendlich muss der Geldgeber sowieso ein Fan sein, denn kein Verlag wird dieses Projekt anpacken. Ziel wäre bzw. müsste sein die Produktion der uHus ohne Gewinnabsicht, also faktisch der Verkauf zum "Selbstkostenpreis". Mit so einem Projekt irgendeine Profitabsicht zu verbinden, halte ich für illusionär.

    Mit der Buch-Idee kann ich mich wie gesagt nicht anfreunden. Allenfalls müssten layoutmäßig die Hethke-Luxusausgaben in Kunstleder fortgesetzt werden, aber das wären wieder (nur) 2 Ausgaben pro Buch ...

  16. #16
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    Mittlerweile ist die Vorstufe für alle Druckverfahren (abgesehen Kartoffel- oder Künstlerdrucken wie Steinlithografie, Radierung und Siebdruck) digital und das auch bei Millionenauflagen.

    Vorstufe heißt Erstellung der Druckvorlagen und Belichtung der Farbträger wie Druckplatten.

    Für Farb- und Schwarzdrucke, die nicht nur volle Farbflächen und -striche darstellen, ist ein Druckraster erforderlich. Die Fix-und-Foxi-Hefte sind also alle gerastert. Dazu wurden früher Filme hergestellt, die dann auf die Druckplatte gelegt und diese durch die Filme hindurch belichtet wurden. Heute ist die Plattenbelichtung nur noch bei wenigen Druckereien weltweit möglich, die Platten werden direkt von einer digitalen Datei heraus belichtet, die Filme wären heute nutzlos.

    Wenn man sie noch hätte (bei Comicalben wurden sie oder die Negative davon lange für Neuauflagen und/oder Lizenzausgaben aufgehoben, bei Zeitungen und Magazinen wurden sie meist weggeworfen), wäre eine Digitalisierung aus den oben beschriebenen Gründen nicht verlustfrei. Bei Scans der Hefte ist der verwendete Raster sichtbar.

    Nun muß auch der Nachdruck gerastert werden, und zwar jede Druckfarbe einzeln und (abgesehen von frenzmodulierten Rastern – FM-Rastern) mit einer anderen Winkelung, da sonst ein Moiré entsteht. Leider ist nicht vorherzusagen, ob ein Moiré-Effekt auftritt oder nicht (genauer: man muß immer damit rechnen, DASS er auftritt), manchmal ziemlich sicher, bei Verwendung von FM-Rastern möglicherweise doch.

    Moirés sind ziemlich häßlich, wenn sie an Stellen auftreten, wo sie nicht vorgesehen sind. Um sie sicher zu vermeiden, müßten alle Scans von Hand nachbearbeitet werden. Bei feinen Rastern reicht eventuell ein Unscharfstellen, aber dann sind halt auch alle Linien unscharf.

    Digitaldruck ist wiederum eine Sache, die mit der obigen Problematik nichts zu tun hat, da er sich in der Druckvorstufe von Offsetdruck nicht unterscheidet.

    Anders sähe die ganze Sache aus, wenn FIX UND FOXI wie die MICKY MAUS im Tiefdruckverfahren hergestellt wurde (dabei wird der Farbauftrag nicht durch die Größe von Rasterpunkten geregelt, sondern durch die Tiefe von gleichgroßen Rastern, die in den Druckstock gefräst werden). Da sich der Offsetdruck für Massenauflagen erst in den 70er Jahren durchgesetzt hat, ist das sogar recht wahrscheinlich. Aber egal, wie die Vorlage aussah, der Nachdruck wird immer etwas an Qualität gegenüber dem Erstdruck verlieren, auch bei Verwendung von besserem Papier.
    Geändert von Mick Baxter (01.03.2021 um 09:46 Uhr)
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  17. #17
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    25 € wären doch wohl schon der Herstellungspreis (Druck und Bindung ohne Druckvorlagenerstellung) für den einzelnen Band? Zumindest würde das bei diedruckerei ohne Leseband und Fadenheftung schon 21,20 € kosten, dazu im Format 17 X 24 (DIN A4 wäre ja eine unnötige Vergrößerung der Hefte und würde 29,02 € kosten). Wobei Onlinedruckereien bei höheren Auflagen nicht die beste Bezugsquelle sind, sonst könnten die meisten GAs gar nicht erscheinen. Aber bei einer 100er-Auflage sind reguläre Druckerei vermutlich nicht billiger als die 35,68, die diedruckerei ausweist.
    Das wäre mit der kompletten Überarbeitung & Druck bei min. 500 Stk. des ersten Bandes mit 12 Ausgaben. Die Hefte würden natürlich nicht auf A4 vergrößert werden, die Randabstände wären etwas großzügiger da die Standard Din Formate bei den meisten Druckereien günstiger sind. Bei den Lizenzierungskosten bzw. generell Buchveröffentlichungen (vor allem rechtliches) habe ich überhaupt keine Ahnung welche Kosten hier noch entstehen, könnte also noch einiges dazukommen.

  18. #18
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    Nun, erst mal wäre auch ich für eine Fortsetzung der FF-Nachdrucke ab Nr. 51 zu haben. Wie weit man dann damit kommen möchte, ist schwierig zu sagen. Aber auf jeden Fall ist die Nr. 100 nur scheinbar ein attraktiver Fixpunkt, denn man hätte dann zwar gerade noch den ersten Auftritt von Tom & Klein Biberherz drin (Nr. 98-100), würde aber die erste FF-Fortsetzungsstory (Nr. 100/101) kappen. Das sind jedoch nur Detailprobleme.

    Warum überhaupt solche Nachdrucke? Weil sie einen sehr schönen Eindruck vom Charme der frühen Jahre vermitteln. Und die bestehen keinewegs nur aus mediokrem Müll von Nichtskönnern, sondern reflektieren - in ihren guten Momenten - Fantasie und Einfallsreichtum, die Lust am Ausprobieren der immer noch neuen Ausdrucksform Comic und zugleich eine gewachsene Sicherheit im Umgang damit. Immerhin konnte man nun bereits auf 50 Hefte Erfahrung aufbauen (plus einige "Kunterbunt"-Hefte), neue, versierte Zeichner kamen hinzu. Kurz: man befand sich nach den abenteuerlichen Anfangsjahren des Suchen & Finden in der Phase der Konsolidierung. Die Hefte 50-100, das bedeutet, wir sind schon in den Jahren 1956/57, und das Heft steuert auf eine 100.000er-Auflage zu und auf wöchentliches Erscheinen.

    In diesem Zeitabschnitt findet man auch die langen, lebendigen Geschichten von Kurt Ludwig Schmidt ("Becker"-Kasch) und die ersten Veröffentlichungen von Walter Neugebauer und Vlado Magdic. Dazu einige Kleinodien wie meine absolute Lieblingskurzgeschichte von Braunmüller, in der Knox mit einer Axt (!) einen Atomkern spaltet, den prompt Pauli verschluckt, der daraufhin unkontrolliert davonschwebt (als "Atom-Pauli"). Mit dem hellsichtigen Schluss: "Spaltet lieber Holz statt Atome, ihr Idioten!". Der ungelenke Schrott, der daneben auch anfiel - und zwar reichlich -, ist m. E. kein Grund, um all das pauschal in den Senkel zu stellen. Wie gesagt: Suchen & Finden. Im Prinzip war das bei FF ein stetig fortlaufender Prozess, bis weit in die 70er-Jahre hinein.

    Schließlich noch das:
    Zitat Zitat von nc-schmitt Beitrag anzeigen
    Ich hatte deshalb 2001 bei der Behörde "Die Bundesbeauftragte (Birtler) für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik" einen Forschungsantrag gestellt.
    Meine Theorie war, daß Kauka, der zweifellos Verbindungen zum Bundesnachrichtendienst hatte, damals von einer Behörde der BRD finanziert wurde, um unter dem Deckmantel einer Verlagstätigkeit, Agenten und dergleichen im Osten Europas agieren zu lassen. Ob die Stasi da vielleicht Erkenntnisse hatte. Denn die FF-Comics waren meiner Meinung nach so dermaßen schlecht, daß ich nicht glauben mag, sie würden sich von selbst verkaufen.
    Und, gab's darauf eine Antwort?

  19. #19
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Kauka und Spionage, ein Thema, welches sämtliche bisher existierende Verschwörungstheorien verblassen lässt. Falls das mit dem Schreiben an die Behörde sich wirklich so zugetragen hat, so wäre auch ich am Antwortschreiben sehr interessiert.

  20. #20
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    Liebe Leute,

    eine Verschwörungstheorie ist, wenn ein Mensch mit verminderten intellektuellen Fähigkeiten seine Idee zur Tatsache erklärt.

    Ideen dürfen aber grundsätzlich sein, sollten jedoch offizielle Beweise anführen können. Beweise habe ich nicht gefunden. Also dient die Idee nur noch als Anekdote, die man hier und da mal anbringen kann.

    Die Anfrage an die Birtler-Behörde mußte als Frage gestellt werden. Möglicherweise ist eine solche Frage für einen Beamten und/oder Nicht-Comic-Sammler in Richtungen interpretierbar, an die der Fragesteller (ich) nicht gedacht hat.
    Sinngemäß wollte ich folgendes in Erfahrung bringen: Erkenntnisse der Stasi bezüglich politischer Auslandstätigkeit des möglicherweise von der BRD finanzierten Kauka-Verlages.

    Wie ich die Frage formuliert habe, weiß ich nicht mehr. Die Interpretation der Behörde war folgende:
    Forschungsantrag zum Thema: MfS (Ministerium für Staatssicherheit) -Einfluß auf Verlage der Bundesrepublik, am Beispiel des Gründers des Kauka Verlages, Rolf Kauka. (Genau das war es ja NICHT, was ich wissen wollte!)

    Die Antwort vom 28.09.2001 fiel folgendermaßen aus:
    "(...) bei den Recherchen zu Ihrem Antrag wurden keine Unterlagen aufgefunden, die ich Ihnen gemäß §§ 32 und 33 Stasi-Unterlagen-Gesetz zur Verfügung stellen könnte. Diese Information stützt sich auf den derzeit erschlossenen Bestand der Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes."

    Auf weitere Nachfragen hatte ich keine Lust mehr und habe das Thema dann abgehakt und in die Schublade gelegt.
    Herzliche Grüße
    nc

  21. #21
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    Zitat Zitat von polte Beitrag anzeigen
    (...) Dazu einige Kleinodien wie meine absolute Lieblingskurzgeschichte von Braunmüller, in der Knox mit einer Axt (!) einen Atomkern spaltet, den prompt Pauli verschluckt, der daraufhin unkontrolliert davonschwebt (als "Atom-Pauli"). Mit dem hellsichtigen Schluss: "Spaltet lieber Holz statt Atome, ihr Idioten!". Der ungelenke Schrott, der daneben auch anfiel - und zwar reichlich -, ist m. E. kein Grund, um all das pauschal in den Senkel zu stellen. Wie gesagt: Suchen & Finden. (...)
    Muß es denn unbedingt ein Nachdruck von Fix und Foxi-Heften sein? Das ist doch nur etwas für die Spezialisten. Und die sind rar.

    Und auch wenn es insgesamt kaum noch eine nennenswerte Zielgruppe für Comics gibt, sollte man nicht doch besser ein Produkt lancieren, mit dem man eher einen größeren Käuferkreis anspricht?
    Wie wäre es denn mit einer Reihe, ähnlich der Serie "Die tollsten Geschichten von Donald Duck"?

    Und so könnte das aussehen...

    Die tollsten Geschichten aus Fix und Foxi (64 Seiten Umfang):
    Band 1: Fix und Foxi von Walter Neugebauer
    Band 2: Pauli - Reise in die Vergangenheit
    Band 3: Fix und Foxi von Ludwig Fischer
    Band 4: Tom und Biber - Der Zirkus kommt
    Band 5: Fix und Foxi - Märchenhafte Geschichten (Genre)
    Band 6: Pauli - Tante Genoveva
    Band 7: Das Hohelied der Familie (Genre)
    Band 8: Mischa von Berck
    Band 9: Fix und Foxi mit Schallplatte (nur Comic)
    Band 10: Tom und Biber von Magdic
    Band 11: Fix und Foxi - Ostergeschichten
    Band 12: Diabolino
    Band 13: Fix und Foxi - Weihnachtsgeschichten
    Band 14: Pauli - Das Geheimnis von Schloß Grauenfels (extended Version)
    Band 15: Fix und Foxi von Fecchi
    Band 16: Hyawatha
    und so weiter...
    Ergänzt mit launigen Artikeln und Checklisten.
    Herzliche Grüße
    nc

  22. #22
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    Sowas gab's doch schon Ende der 90er. "Kauka-Classics", Ehapa, Alben á 64 Seiten, Mischa, Pauli, FF ... Obwohl damals die Hauptserie noch nicht lange tot war, war das Projekt offenbar kein berauschender Erfolg, sonst hätte man es weitergeführt oder nach Kaukas Tod fortgesetzt. Eine größere Zielgruppe fehlt für alle alten Geschichten, egal ob unter 100 oder später.

  23. #23
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    ich denke, dass das Album-Format nicht das richtige wäre. Für heutige Verhältnisse würde man sich über Absatzzahlen von rund 4000 Alben übrigens sehr freuen - die Ehapa-Alben kamen noch vor dem Heft-Comebackversuch. Der Jubiläumsband von 2003 hat sich dagegen sehr gut verkauft.
    Neben den Nachdrucken wären Bände ähnlich wie von nc-schmitt vorgeschlagen durchaus interessant, aber eher als Paperbacks mit 100-200 Seiten pro Band. Neben Sammlungen zu bestimmten Zeichnern, Charakteren (z.B. Diabolino, Pichelsteiner oder Lupo-Onepager) fände ich auch Zusammenfassungen gut, wie oben beschrieben oder auch mit zusammenhängenden Geschichten (z.B. Lupo als Reporter aus LUPO Modern/Tip Top, die "Gute Geister GMBH" oder die Lupo-Episoden aus der 80er LUPO-Reihe). Das liessen sich aber nur über einen interessierten Verlag realisieren oder durch einen Verein in Selbstausbeutung (ähnlich wie Finix und nur, wenn die Rechteinhaber mitspielen). Das mangelnde Interesse liegt offensichtlich vor allem darin begründet, dass es keine digitalen Vorlagen gibt und das ordentlich zu machen Arbeit und Geld kostet.

  24. #24
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    Wie gesagt, die heutigen Kids lesen "diese" Comics und "diese" Geschichten nicht mehr bzw. ist da die Zielgruppe zu klein. Und was reizt die Älteren, die FF noch aus ihrer Kindheit kennen, an vermischten Nachdrucken, deren Originalgeschichten sie, soweit sie sie interessieren, längst auf Papier haben? Mich offengesagt wenig. Dazu kommt der bestimmt happige Preis, man schaue sich nur die Publikationen der letzten Jahre an ... Mit den TGDD ließe sich das Projekt außerdem nicht vergleichen. Erstens beschränken sich die TGDD zu 99% auf Donald-Stories. Zweitens ist Donald der unumstrittene Liebling der Micky-Maus-Leser. Bei den vorgeschlagenen Nachdrucken gäbe es verschiedene Helden bzw. Zeichner und Themen.

    Wenn sich die uHus nicht realisieren lassen, wäre vielleicht selber ein "neues" FF auf die Beine zu stellen sogar realistischer, weil man die ganze "Vorlagen"-Problematik nicht hat und man passgenau für neue Zielgruppen produzieren kann. Haken tut es hier wohl in erster Linie daran, einen Zeichner mit einer wirklichen grafischen Idee zu finden, der bezahlbar ist. FF müssten optisch dekonstruiert und völlig neu geschaffen werden, wie etwa in FF 7-2010 (Die vierte Dimension), was ich übrigens nicht für gelungen, aber einen Schritt in die richtige Richtung halte.

    Für mich sind Heftnachdrucke interessant, die auf den ersten Blick aussehen wie das Original. Oder ein neues FF, das den Namen "neu" verdient und von daher interessant ist. Alles dazwischen ist nicht Fisch, nicht Fleisch, sondern eine Verzweiflungtat.

  25. #25
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, die heutigen Kids lesen "diese" Comics und "diese" Geschichten nicht mehr bzw. ist da die Zielgruppe zu klein. Und was reizt die Älteren, die FF noch aus ihrer Kindheit kennen, an vermischten Nachdrucken, deren Originalgeschichten sie, soweit sie sie interessieren, längst auf Papier haben?
    Ich zB wäre die Zielgruppe. Einerseits viel zu jung, um die alten Hefte zu besitzen - andererseits aus historischem Interesse neugierig auf den "alten Kram", aber ohne Ambitionen, mir jetzt kiloweise alte Hefte auf dem Flohmarkt zu holen.
    Zumal so eine Best-of-Sammlung den Vorteil hätte, dass ich eben nicht stapelweise mittelmäßiges Material anhäufen müsste, um die Perlen entdecken zu können.

    Aber zugegeben, solche wie mich gibt's nicht allzu viele.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

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