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Thema: Welche Panini Comics habt ihr heute gelesen

  1. #151
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Der Band ist bestellt, die ersten beiden liegen hier, aber vorher will ich noch einen Morrison-Bat-Run machen.
    Wie kann man das sooooo lange ignorieren?!?!?! Unbegreiflich. Ich habe ja mit der ganzen Strumpfhosen Fraktion nicht mehr all zu viel am Hut. Fast gar nicht mehr. Aber diese drei Bände sind sooooo gut. Die haben mich für vieles entschädigt was da an Schrott publiziert wurde.

  2. #152
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Vermutlich hast Du von der Strumpfhosenfraktion aber dennoch schon deutlich mehr gelesen als ich. Ich habe halt ganz viel nachzuholen, lese ja erst seit September 2018 Comics, das wird irgendwie immer leicht übersehen. Ich hab hier über 500 ungelesene Bände stehen, die potentiell seeeehr gute Geschichten enthalten und ich schaffe es täglich die zu ignorieren, wenn ich etwas anderes lese.
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  3. #153
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    Buffy the Vampire Slayer 4 - Beste Feinde

    Hat mir ehrlich gesagt nicht gefallen, da der Inhalt ohne die Ereignisse von "Hellmouth" eigentlich komplett unverständlich sind. Der status Quo wurde im Verhältnis zum letzten band komplett verändert und Panini hielt es scheinbar nicht mal für nötig wenigstens eine kurze Zusammenfassung der verpassten Handlung zu geben. "Hellmouth" soll ja noch bei Dani Books erscheinen, sehr viel Hoffnung habe ich angesichts der Veröffentlichungszuverlässigkeit dieses Verlages aber nicht.

    Die Zeichnungen des ersten Kapitels gefallen mir auch nicht sonderlich gut und das obwohl ich Rosemary Valero-O'Connell's Zeichnungen bei "Laura Dean" eigentlich sehr mochte. Hier wirken sie aber eher unpassend und Actionsequenzen gehören auch nicht gerade zur Stärke dieser Zeichnerin. Die anderen Zeichner liefern aber einen guten Job ab.

    Eine Bewertung verkneife ich mir, da diese ohne Kenntnis von "Hellmouth" vermutlich unfair wäre.


    Spider-Man 32 - 34

    Die Hefte waren nicht schlecht, aber so langsam könnte die Kindred-Story auch mal zu einem Ende kommen. Gefühlt passiert da seit fünf Heften nicht viel und es wird deutlich mehr geredet als gehandelt. Und das leider ohne dass die Story damit vom Fleck kommt. Am Ende gibt es jedoch eine interessante Entwicklung mit Norman Osborn und dem Kingpin. Sieht so aus als käme endlich wieder Bewegung in die Storyline. Gezeichnet war das alles sehr schön von Patrick Gleason, Mark Bagley, Federico Vincentini und Takeshi Miyazawa, da habe ich wenig auszusetzen.

    5/10

  4. #154
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    Heute habe ich noch gar keinen Comic gelesen, aber am Abend werde ich mir ganz verschärft die neue DARTH VADER Story geben! Da ziehe ich den Stecker vom Internet und schalte das Handy aus. Angefangen hat es damit, dass ich mir die aktuellle Ausgabe 74 aus dem Supermarkt mitgenommen habe und spontan von der Story und auch von der Gestaltung des Comics begeistert war. So viel gefühltes Star Wars gab es zuletzt in der Serie "The Mandalorian". Wie übel waren doch teilweise die letzten Kinofilme!


  5. #155
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    H. G. Wells‘ Die Insel des Dr. Moreau



    Langsam wurde es Zeit, dass ich mich mal dieser doch häufig gelobten Adaption des Wells-Klassikers widme. Die Vorlage habe ich als Einzigste von Wells berühmten Klassikern noch nicht gelesen und ich sage es gleich, auch diese Variation hat mich nicht dazu verleitet das in nächster Zeit zu tun. Irgendwie werde ich mit der Geschichte nicht so wirklich warm, auch wenn das vom Setting und Grundthema eigentlich genau in mein Beuteschema passt. Klassischer Horror, Experimente, erschreckende Kreaturen usw. Komisch, dass „Die Insel“ da bei mir nicht so zündet.

    Hier soll es ja aber vorrangig um die Herangehensweise von Ted Adams und Gabriel Rodriguez gehen. Die kann ich auch nachvollziehen und verstehe die Gründe, weshalb im Gegensatz zum Original eine weibliche Hauptfigur gewählt wurde. Im Endeffekt empfand ich das aber eher als verschenkt, denn abgesehen von der drohenden Gefahr einer Vergewaltigung bleibt da wenig hängen. Der vielleicht sensiblere Umgang mit der Situation, der zu einem alternativen Ende führt, hätte auch mit einem Mann in der Hauptrolle funktioniert, so bleibt bei mir irgendwie das Gefühl hängen, dass das hauptsächlich gemacht wurde, weil das seit ein paar Jahren sehr in Mode ist und die Geschichte als Originaladaption eben GAR KEINE Frau beinhalten würde. Spannend bleiben natürlich die Fragen zwischen Wissenschaft und Ethik, welche die Geschichte per se aufwirft und die auch gut eingebunden wurden.


    Dennoch ist das Ganze spannend inszeniert und versteht es vor allem eine bedrückende Atmosphäre zu verströmen, was dem Pendant in der sechsteiligen Splitter-Albenreihe vor ein paar Jahren nicht gelungen ist. Dafür also einen Daumen hoch, genauso wie für das wirklich starke Artwork! Letzteres kann man sich im Nachgang nochmal im Detail betrachten, denn der KOMPLETTE COMIC steht nochmal in den blauen Bleistiftzeichnungen der Originalseiten im Bonusmaterial zur Verfügung! Ich mag ja Bonus-Stuff und das Interview/Gespräch zwischen den Schöpfern ist auch sehr aufschlussreich, aber man kann es auch übertreiben. Der Band besteht zu mehr als der Hälfte aus Bonusmaterial, was ihn rein als Comic mit netto 50 Seiten Story schon teuer macht (25€).

    6,5-7/10

    VG, God_W.
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  6. #156
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    H. G. Wells‘ Die Insel des Dr. Moreau



    Langsam wurde es Zeit, dass ich mich mal dieser doch häufig gelobten Adaption des Wells-Klassikers widme. Die Vorlage habe ich als Einzigste von Wells berühmten Klassikern noch nicht gelesen und ich sage es gleich, auch diese Variation hat mich nicht dazu verleitet das in nächster Zeit zu tun. Irgendwie werde ich mit der Geschichte nicht so wirklich warm, auch wenn das vom Setting und Grundthema eigentlich genau in mein Beuteschema passt. Klassischer Horror, Experimente, erschreckende Kreaturen usw. Komisch, dass „Die Insel“ da bei mir nicht so zündet.

    Hier soll es ja aber vorrangig um die Herangehensweise von Ted Adams und Gabriel Rodriguez gehen. Die kann ich auch nachvollziehen und verstehe die Gründe, weshalb im Gegensatz zum Original eine weibliche Hauptfigur gewählt wurde. Im Endeffekt empfand ich das aber eher als verschenkt, denn abgesehen von der drohenden Gefahr einer Vergewaltigung bleibt da wenig hängen. Der vielleicht sensiblere Umgang mit der Situation, der zu einem alternativen Ende führt, hätte auch mit einem Mann in der Hauptrolle funktioniert, so bleibt bei mir irgendwie das Gefühl hängen, dass das hauptsächlich gemacht wurde, weil das seit ein paar Jahren sehr in Mode ist und die Geschichte als Originaladaption eben GAR KEINE Frau beinhalten würde. Spannend bleiben natürlich die Fragen zwischen Wissenschaft und Ethik, welche die Geschichte per se aufwirft und die auch gut eingebunden wurden.


    Dennoch ist das Ganze spannend inszeniert und versteht es vor allem eine bedrückende Atmosphäre zu verströmen, was dem Pendant in der sechsteiligen Splitter-Albenreihe vor ein paar Jahren nicht gelungen ist. Dafür also einen Daumen hoch, genauso wie für das wirklich starke Artwork! Letzteres kann man sich im Nachgang nochmal im Detail betrachten, denn der KOMPLETTE COMIC steht nochmal in den blauen Bleistiftzeichnungen der Originalseiten im Bonusmaterial zur Verfügung! Ich mag ja Bonus-Stuff und das Interview/Gespräch zwischen den Schöpfern ist auch sehr aufschlussreich, aber man kann es auch übertreiben. Der Band besteht zu mehr als der Hälfte aus Bonusmaterial, was ihn rein als Comic mit netto 50 Seiten Story schon teuer macht (25€).

    6,5-7/10

    VG, God_W.
    Ich hätte mal besser deine Rezi gelesen bevor ich diesen Band gekauft habe...

    Dieser Band ist echt eine ziemliche Mogelpackung. Ich mag ja Bonusmaterial, aber die komplette Story noch einmal in den blauen Bleistigtzeichnungen abzudrucken, ist wahrlich arg übertrieben. Ich kann da absolut keinen Mehrwert erkennen. Zumal ja sehr sauber getuscht und koloriert wurde und die Zeichnungen dadurch nicht wirklich was verlieren (das sieht bei manchen Werken schon ganz anders aus). Dann für 50 Comicseiten 25€ zu nehmen, ist schon ziemliche Geldschneiderei. Kann man sicherlich machen, aber dann sollte bei einem eingeschweißten Band auch von Außen erkennbar sein, dass es zum Großteil nur um Bonusmaterial handelt und der eigentliche Comic nur die Minderheit der Seiten füllt.

    Den eigentlichen Comic fand ich schon recht gelungen. Der Wechsel zu einer weiblichen Hauptfigur funktionierte für mich recht gut. Fand schon, dass sich dadurch in der Figuren- und Machtstruktur etwas veränderte und gerade auch die von dir schon angesprochene Gefahr sexueller Übergriffe, war gerade auf den ersten Seiten schon sehr stark spürbar. Man hätte sich aber insgesamt mehr Zeit lassen dürfen. Vieles entwickelte sich für mein Gefühl zu schnell und speziell das Ende wirkte für mich schon sehr überhastet. Da hätte die Story meiner Ansicht nach schon genug Stoff für vier statt der genutzten zwei Ausgaben hergegeben. Absolut unstrittig ist hingegen das Artwork von Gabriel Rodríguez. Das ist wieder einmal ganz stark! Und um das zu bemerken habe ich noch nicht einmal die 50 Seiten blauer Bleistiftzeichnungen benötigt.

  7. #157
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Bin da ganz bei Dir. Hätte man sich da ein oder zwei Hefte mehr Zeit gelassen und vielleicht nur 3-4 besonders gelungene Doppelseiten in den Bleistiftzeichnungen beigepackt hätte das grandios werden können. So ist es ein guter Comic mit richtig starkem Artwork, der leider viel zu teuer geraten ist.
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  8. #158
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Sex Pistols - Die Graphic Novel von Jim McCarthy und Steve Parkhouse (panini)

    Wenn es eine Band gibt die mich fast mein ganzes Leben begleitet hat, dann sinds wohl die Pistols und das obwohl ich eigentlich noch etwas zu jung war als die Show da drüben losging. Gibt da draußen wohl kaum eine Band über die es mehr mediale Interpretationen gibt und ganz aktuell kommt demnächst eine TV-Serie von Danny Byole (trainspotting). Man sieht die Pistols sind seit über 40 Jahren noch immer irgendwie präsent.
    Leider ist gerade bei dieser Band eine komplette Wahrheitsfindung nicht ganz simpel, so gibt es den Blick von McLaren dem Manager der Band, es gibt Lydons Sichtweise, die Steve Jones Variante (da gibts eigentlich noch nicht so viel, die TV-Serie ist wohl viel mit seiner Unterstützung realisiert worden) und wenn man es ganz genau nimmt gehört auch Julien Tempels Blickwinkel in die Liste, der irgendwo zwischen allen hockt.

    Der Comic (oder die GN) ist schon etwas älter, aus dem Jahr 2008 und so ganz kann man diese Erzählung nicht einordnen. McCarthy versucht hier eine neue Chronologie aufzubauen, also quasi ein Versuch mal einen anderen Blickwinkel zu erzeugen. Gelingt ihm leider nicht so ganz. Nicht unbedingt ein Schwerpunkt der Story, aber McLaren bekommt hier schon viel Platz, so hat zB. auch Westwood eine größere Präsenz als in den meisten Sex Pistols Werken. Lydons/Rottens Weg geht die GN bis zur Gründung von PIL und Sid bekommt ebenfalls einiges an Screentime, sogar sein Soloalbum bekommt Aufmerksamkeit.

    Allerdings liegt hier auch das Problem, irgendwie ist die GN nichts Ganzes. Es wird von Highlight zu Highlight gesprungen damit in dieser doch relativ kurzen Interpretation möglichst alles an- und abgerissen wird. Dabei bleiben dann leider viele Hintergründe eben auf der Strecke. Dafür gibt es eben fast komplett alles was der geneigte Pistols Fan schon kennt und weiß, diesmal halt in Farbe und in nem Hardcover Bilderheftchen. Gerade Cook kommt eigentlich überhaupt nicht vor, ein bißchen Matlock bekommen wir und sonst eben das übliche, also viel McLaren, viel Jones (der darf beim bekannten TV-Intervie gleich mehrmals ran), viel Sid und eine größere Prise Lydon.

    Mehrwert für Fans ist nicht viel gegeben, einen groben Überblick über den Wahnsinn der England knapp 2 Jahre in Atem hielt dafür schon. Sieht man den Band als Ergänzung, funktioniert er gut, da auch mal mehr auf die bizarren Plattenvertragswirrungen eingegangen wird und auch die US Tour bekommt ein wenig mehr Raum.
    Objektiv sag ich mal, ums drumherum gibts so einiges was interessant ist, was in den Köpfen der einzelnen Mitglieder vorgeht, wird eher kurz oder kaum aufgegriffen. Da lohnen sich dann die Filme mehr (oder der Blickwinkel von Lydon )

    Zeichnerisch ist das gelungen, schön dirty und grob aber mit einem sehr gutem Erkennungswert, alle Personen sind klar zu unterscheiden und das auch mal greller wird, passt ja zur Story.

    Ein netter Rundumschlag über die Geschichte der Pistols, der kurzweilig unterhält und sogar evtl Lust auf mehr macht, also bei Leuten mit bisher wenig Bezug zu den Pistols hatten. Mir hats gefallen. Der Metallica Band liegt auch schon hier. Allerdings wäre mal ein Blick auf die Geschichte anderer Bands interessant, wie zB. the Clash oder The Damned. Da gibt es nämlich eher wenig Material, aber das waren ja auch Musikbands und keine Chaostruppen
    Geändert von joe ker (23.02.2022 um 17:49 Uhr) Grund: Falsches Mitglied, aber hat niemand gemerkt oder gelesen
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  9. #159
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    Conan – Geschichten aus Cimmeria



    Offensichtlich hat sich Panini gedacht, dass sie zwischen all den fetten Omnibus-Ausgaben rund um den barbarischen Cimmerier auch mal wieder einen etwas dünneren und moderneren Band, vielleicht zum Anfixen neuer Conan-Fans, unters Volk bringen sollten. Etwa 90 Jahre nach dem ersten Auftritt des hünenhaften Schwertschwingers haben sich ein paar illustre Namen versammelt und eine gute Handvoll Kurzgeschichten aus den nemedischen Chroniken zusammengetragen.

    Los geht es mit dem „Aufbruch“ eines jungen Conan aus seinem eisigen Heimatland. Hier lässt Esad Ribi? den Jüngling in (zumeist) schönen Bildern und komplett ohne Text gefühlt gegen die gesamte Fauna der Umgebung antreten, bevor wir noch Zeuge werden dürfen, wie der Junge zum Krieger reift. Tolle Bilderzählung, auch wenn nicht jedes Panel gelungen ist. „Nachspiel und ein Neuanfang“ hat mit Roy Thomas eine Conan-Legende am Autorenstift zu bieten, aber bis auf den großen Namen ist hier leider nicht viel gewesen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass der halt was machen sollte, damit der Name auf dem Cover prangt. Die Vorgeschichte zu seinem allerersten Conan-Heft aus den 70ern hat nicht wirklich viel zu bieten, auch wenn Steve McNivens Artwork schon klar geht.


    „In der Stadt der Diebe“ darf ein diebischer Conan seine skrupellose und auch etwas humorvolle Seite zeigen. Außerdem kommt endlich auch ein wenig Sorcery in die Sword & Sorcery Welt des Cimmeriers. Joa, das ist ganz brauchbar, was Conan-Veteran Busiek hier abliefert, muss mir mal seine früheren Arbeiten geben. Dafür gefällt mir Pete Woods‘ aalglattes Artwork leider nicht wirklich. In meiner Lieblingsstory des Bandes bringt Conan, wie sollte es anders sein, den „Tod durch das Schwert“. Hier wird es archaisch, kraftvoll, dramatisch und der Ehrenkodes und die Lebenseinstellung des stolzen Barbaren werden zu 100% transportiert, unterstützt wird das von ideal dazu passendem Artwork von Roberto de La Torre.

    Als nächstes das Turtles-Schöpfer Kevin Eastman in Personalunion als Zeichner und Autor ran. Letzteres macht er prima, Ersteres im Grunde auch, aber zum einen finde ich, dass sein Conan ein etwas zu kindliches Gesicht abbekommen hat und andererseits finde ich, dass seinem Artwork ein etwas kleineres Format besser getan hätte. „Schiff der Verdammten“ bietet eine brauchbare, mit übernatürlichen Elementen angereicherte Piratenstory mit Conan an Belits Seite, aber Jesús Saiz‘ Computer-Artwork erinnert mich extrem an Ariel Olivetti und verursacht bei mir Augenkrebs erster Güte, sorry. Das wirkt alles total leblos, kalt und frei von jeglichen Emotionen.

    Furchtbar:


    Das war’s. Also insgesamt gesehen bietet der Band breit gefächerte Conan-Kost mit einigen durchschnittlichen Stories, wenigen Highlights und ebenso wenigen Ausfällen. Das Bonusmaterial ist Okay, wertet den Band aber nicht wirklich auf, denn das sehe ich eher als Ausgleich dafür, dass man in gut 20 Minuten durch ist.

    5-5,5/10

    VG, God_W.
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  10. #160
    Mitglied Avatar von Psiclops
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    The Fountain



    Manchmal sind Projekte einfach zu ambitioniert um in adäquater Weise umgesetzt zu werden. Vor allem, wenn es sich um eine derart außergewöhnliche Geschichte handelt, die epische Ausmaße annimmt, besondere Sichtweisen aufweist, zwar wunderschön ist, der aber mit 100%iger Sicherheit ein breites Massenpublikum verwehrt bleiben wird. In solch besonderen Momenten bekommen es die Geldgeber zumeist mit der Angst zu tun und ziehen den Schwanz ein. Bestes Beispiel für ein solches Projekt ist sicherlich Jodorowskys Dune, und auch wenn „The Fountain“ sicherlich niemals diesen Status erreichen wird, so liegt in dieser Herzensangelegenheit von Autor und Regisseur Darren Aronofsky doch immens viel schöpferische Kraft und ganz viel Liebe.

    Zu ambitioniert um realisiert zu werden? Gab es da nicht einen Film mit Rachel Weisz und Hugh Jackman? Klar, und genau wie ich sagte blieb der wundervolle Genre-Streifen einem größeren Publikum unerschlossen. Allerdings war es auch so, dass sich Regisseur und Autor Aronofsky nach dem Absprung aller großen Studios auf seine Wurzeln besinnen musste, und aus seiner großen Idee einen zwar feinen, aber kleinen Independent-Streifen gemacht hat. Was Vertigo uns hier bietet ist allerdings nichts Geringeres als die ursprüngliche Vision, der definitive „Director’s Cut“ des visionären Querdenkers Aronofsky. Zwar nicht auf der großen Leinwand, aber in nicht minder faszinierenden Bildern in einer herzergreifenden, anrührenden, mich emotional einfach nur mitreißenden Graphic Novel. 176 ungewöhnliche Seiten voller Schaffenskraft, denen man die sechsjähre Entstehungsphase nicht anmerkt, so aus einem Guss wirkt die Novelle. Ein derart intensives „Ich muss das jetzt an einem Stück lesen“-Erlebnis hatte ich zuletzt bei I Kill Giants, nur dass „The Fountain“ noch mehr fürs Auge bietet.

    9,5/10

    VG, God_W.
    Hui! Pretty interesting. Und leider sehr treffend, was du über die Filmindustrie schreibst.
    Grad mal Panels gesichtet vom Comic - mich wundert's, dass du nicht auf den Stil der Zeichnungen und der Kolorierung eingehst. Wie kann man diesen Stil nennen? Habe ich noch nie in einem Comic gesehen, sowas.
    Danke für den "Geheimtipp"!

  11. #161
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ich bin ja nicht so der Kunstkenner, weshalb ich nicht weiß, wie man den Stil bezeichnen würde, aber zu dem außergewöhnlichen Werk war der ebenso außergewöhnliche Stil absolut passend. Das war schon eine perfekte Symbiose.
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  12. #162
    Mitglied Avatar von Psiclops
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    Zitat Zitat von Lvrpl10 Beitrag anzeigen
    Batman - Damned

    Ein schön düsterer Comic, ganz so wie ich es gerne habe. Die atmosphärischen Zeichnungen von Lee Bermejo passen wunderbar zur Story.

    Story selbst fand ich nicht ganz so einfach und hatte ehrlich gesagt auch mehrere mögliche Interpretationen von der Auflösung am Ende.
    Eine davon war wohl sogar richtig

    Schönes Hardcover, kann mir durchaus vorstellen dies in den nächsten Jahren immer mal wieder aus dem Regal zu ziehen und zu lesen und mit dem Wissen des Endes auch einige neue Dinge zu entdecken,
    die mir vorher nicht aufgefallen sind.

    8/10
    Endlich mal jemand mit meiner Meinung!

    Schade, dass so viele Leute nichts damit anfangen können. Gerade dieses leicht Kryptische ... diese nebulöse Erzählweise ... Bilder und Text laden wirklich zum Nachdenken ein. Sowas ist leider selten und die Stärke dieses Comics.
    Habe Band 1 gelesen. Dann Band 1 + 2. Dann Band 1 + 2 + 3. Und jetzt bekomme ich wieder Bock drauf! Dann hätte ich Band 1 schon vier Mal gelesen usw. - und es wird nicht langweilig.

  13. #163
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    Amazing Fantasy



    Mit US: Amazing Fantasy (2021) #1-5 & Amazing Fantasy: Prelude Infinity Comic (2021) 1

    144 Seiten, Hardcover im Überformat 31,7 x 21,1 cm

    Fantasy trifft die Marvel Helden, Captain America befindet sich gerade mitten in einem Kampf im zweiten Weltkrieg, als sein Schiff getroffen wird und er untergeht. Als er erwacht befindet er sich auf einer unbekannten Insel die im Licht von zwei Sonnen badet und dann muss er sich noch einem gigantischen fliegenden Löwen erwähren, siehe dem auf dem Cover.

    Ähnlich ergeht es auch Spider-Man, der sich gerade mit dem Kobold herumschlägt, und einer jungen Natascha Romanova die sich noch in der Ausbildung im Red Room befindet. Und Peter fragt sich natürlich zurecht wo er ist,

    für seinen Onkel Ben den er dort zu seiner freude trifft ist klar das sie tot sind, nur warum die Insel voll von Orks, Elfen, Drachen und anderen Fabelwesen wimmelt erklärt das nicht.

    Alle 3 verschlägt es auf unterschiedliche Seiten der Insel, zu anderen Stämmen die sich im Konflikt befinden, und eine Fraktion treibt den Konflikt voran...



    In der Prelude Story die als Bonus gibt, und welche zuerst Digital veröffentlicht wurde gibt es auch eine Wolverine Geschichte im dieser Welt.

    Meinung: Fantasy trifft Marvel Helden, das gab es ja nicht zum ersten Mal, doch Kaare Andrews beschreibt hier eine ganz eigene Welt, mit ihren ganz eigenen Regeln, welche nie wirklich klar werden und auch die Motivation des Schurken ist es nicht.

    Doch unterhaltsam geschrieben ist es allemal, toll gezeichnet, die Aufmachung des HC ist Top und das Cover sieht einfach nur genial und erinnert nicht von ungefähr an Pulp Cover der 70er von Conan der Barbar. 6 von 10 Punkte

  14. #164
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Daredevil Collection von Charles Soule (Limitierte Variant-Ausgabe)



    Das ist er also, ein weiterer (vielleicht der Letzte?) Versuch für Marvels Teufelskerl auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Einen undankbareren Zeitpunkt hätte Daredevil kaum erwischen können. In der von Krieg und Corona gebeutelten Wirtschaft steigen Energie-, Rohstoff- und Transportkosten massiv an, die vorab angestrebten Preise können nicht gehalten werden und so schießt der, zugegebenermaßen massive Brecher, leider über die Schallmauer von 100€ hinaus und landet bei 120€ (für die normale Hardcover-Ausgabe). Die limitierte Variant-Ausgabe kommt mit Metallic-Umschlag sowie zwei signierten Drucken daher und schlägt mit 175€ zu Buche. Was für Fans, Sammler, leidenschaftliche Unterstützer des Teufels aus Hell’s Kitchen - und für mich, den irren Nerd, der noch nie einen Daredevil-Comic gelesen hat, der aber immer gerne Underdogs supportet und schon länger mit dem Gedanken spielt sich einen DD-Band zu besorgen. Marvel-Superhelden sind ja im Grunde nicht so mein Metier, doch Daredevil und der Punisher sind Typen, die mein Interesse geweckt haben. So kam es, dass meine erste Daredevil-Ausgabe über 1200 Seiten stark daherkommt und ganze 51 Hefte umfasst – und hey, sollte es tatsächlich das Letzte Aufbäumen Matt Murdocks in deutschsprachigen Landen gewesen sein, so kann ich wenigstens irgendwann sagen, ich war damals Dabei…

    Hier der Inhalt des dicken Wälzers:


    …Jetzt geht es aber erstmal los, und zwar mit einer kurzen, stimmigen Einleitung von Thomas Witzler, der in kompakter aber äußerst informativer Art den Werdegang Daredevils abreißt und den aktuellen Status herleitet und erläutert, sodass selbst ein Newbie wie ich (abgesehen vom Affleck-Film nebst der Elektra-Fortsetzung nix gesehen oder gehört), mit dem tollen Gefühl einsteigen kann prima abgeholt worden zu sein und in einen frischen, neuen Abschnitt zu starten.

    Sodann geht es auch gleich rund, denn mit Blindspot wird ein starker neuer Charakter eingeführt, der herrlich unverbraucht daherkommt und seinen Platz als Daredevils Schüler erfrischend unkompliziert einnimmt. Kein künstliches Gezaudere, keine ewige Anbandelei, sondern straight forward. Intelligent, actionreich und mit einer Prise Humor inszeniert wird das Ganze durch das herrlich düstere und fetzige Artwork von Ron Garney perfekt abgerundet.

    Ohne Schutzumschlag präsentiert er sich in schlichtem Schwarz mit roter Schrift:


    Folgerichtig geht die Story in Chinatown, der Heimat von Blindspot weiter, wo ein neu gegründeter religiöser Kult die Ängste und die Kohle von illegalen Einwanderern nutzt, um seine Macht zu erweitern. Leider ist auch Blindspots Mutter diesem Kult verfallen, was die Sache direkt persönlich werden lässt. Matt Murdock kann den Chinesen selbstredend nicht zu Hilfe kommen, denn Illegale werden vom Gesetz nicht geschützt, also tritt Daredevil an die Seite seines Schülers. Geschickt vermischt Soule hier real existierende Missstände mit einem Hauch übernatürlicher Bedrohung. Starker Fünfteiler mit effektvollem Finale.

    Kurz darauf tritt Elektra das erste mal auf den Plan und zeigt unserem Teufelchen wo der Hammer hängt. Weshalb die schöne Profi-Killerin wie eine entfesselte Büffelherde auf ihn einprügelt, das muss unser Held herausfinden und, wenn möglich, etwas dagegen tun. In Szene gesetzt wird der zu Anfang etwas undurchsichtige, mit Überraschungsmomenten angereicherte Zweiteiler von Matteo Buffagni, der nach den grandiosen Sienkiewicz-Covern einen starken Job abliefert.

    Der Print mit der Signatur von Goran Sudžuka zeigt das Spidey-Crossover:


    Goran Sudžuka und Vanesa Del Ray gießen die nächsten Hefte in stylische, im Fall von Miss Del Ray fast schon psychedelische Bilder, in denen wir uns zusammen mit einem blinden Mann an den Pokertisch setzen dürfen, ein richtig fetziges und wirklich witziges Stelldichein zwischen Teufelchen und Spiderman aufgetischt bekommen, bevor eine klangliche Bedrohung für faszinierende Bilder nebst kreativen Ideen sorgt und wir in die gespaltene Psyche eines Soziopathen eintauchen. Wahnsinn, wieviel Abwechslung auf immens hohem Niveau allein auf diesen ersten 250 Seiten geboten wird!

    Das nun folgende, fette Crossover zwischen Daredevil und dem Punisher kennen viele sicher schon, weil es Panini bereits vor fünf Jahren eine Einzelveröffentlichung wert war. Während Matt Murdock einen russischen Schwerstverbrecher zu einer Verhandlung nach Texas überführen möchte ist Frank Castle der Meinung, dass dieses niedere Subjekt bereits bereit zur Urteilsvollstreckung – Todesstrafe – ist. Klar gehen Daredevil und Blindspot (wie cool ist eigentlich dieser Name für einen Schüler des blinden Teufels?) dazwischen und geraten so ins Visier des Bestrafers. Im Kern des Actionfestes, welches vor allem von Szymon Kudranski, aber auch Reilly Brown und Mast düster und Brachial bebildert wurde, steht die Frage, welchen Unterschied es macht, wenn zwei Männer zwar das gleiche Ziel verfolgen, dieses aber auf gänzlich unterschiedliche Weise verfolgen. Der Weg des Gesetzes, oder der Weg der Selbstjustiz? Und vor allem, was bedeutet dieser Weg für Dein Seelenheil?

    Phil Notos Unterschrift ziert den Druck mit dem Cover der Standard-Ausgabe:


    Im nächsten größeren Abschnitt erwartet uns ein brutaler, fast schon bestialischer Serienkiller, der uns seine Opfer in Form von „Finsterer Kunst“ präsentiert. Ron Garney, dessen Artwork mir immer besser und besser gefällt, bringt die schrecklichen Ereignisse düster, kontrastreich und dynamisch auf die Seiten, während Charles Soule mit Muse einen äußerst spannenden, vor allem aber außerordentlich gefährlichen und bedrohlich wirkenden Psychopathen etabliert, der für ein enorm heftiges Finale sorgt. Außerdem werden Noobs wie mir ganz nebenbei die wichtigsten Fakten zu den Inhumans und ihrer Hauptstadt New Attilan, die wohl vor der Küste New Yorks liegt, nähergebracht.

    Meine Gattin steht übrigens auf Käfer (die Autos, nicht die Insekten)


    „Am siebenten Tag“ ist Daredevil alias Matt Murdock Undercover unterwegs um ein Kopfgeld auf sich selbst auszusetzen – ja, richtig gelesen – und lernt später noch einen Beichtvater ganz besonderen Kalibers kennen. Klar läuft da zwischendurch aber auch eine ganze Menge schief. Während den beiden Heften liefert Goran Sudžuka wieder stimmungsvolle Bilder ab. Es gelingt ihm vor allem super Daredevils „Blind Vision“ gekonnt in Szene zu setzen, bevor er das Zepter wieder an Garney zurückreicht und Soule uns in „Lila“ endlich darüber aufklärt, wie es dazu kam, dass jede Person auf diesem unserem Planten vergessen hat, dass Matt Murdock Daredevil ist, wo doch (laut Vorwort) einige Jahre zuvor ein krasses Outing stattgefunden hat. Sehr starke Story in tollen Bildern mit reichlich coolen Gastauftritten und sogar schönen Verbindungen zum Ur-Daredevil (mit dem gelben Kostüm ), die schön schlüssig ist und zu fesseln weiß, wenn man die übernatürlichen Komponenten zu akzeptieren vermag.


    Schon in den letzten Abschnitten gab es immer mal wieder Sequenzen, in denen nicht Daredevil sondern Matt Murdock in seiner Funktion als Anwalt im Fokus stand. Irgendwie habe ich das bislang vergessen zu erwähnen, aber gerade diese kurzen Passagen fand ich immer enorm stark. Matt hat, seit er von San Francisco nach New York zurückkam, bei der Staatsanwaltschaft angeheuert und muss sich jetzt von ganz unten langsam wieder hochdienen. Nach einigen Rückschlägen und Knüppeln zwischen den Beinen ist es jetzt endlich so weit, er hat sich mit einer ausgiebigen Vorbereitungsphase in die Position gebracht seinen bislang größten Plan in Angriff zu nehmen. Er zieht vor Gericht, um darum zu kämpfen, dass Superhelden als Zeugen aussagen dürfen, ohne ihre wahre Identität preisgeben zu müssen. Das würde die Strafverfolgung insgesamt auf ein absolut neues Level heben und dafür sorgen, dass auch Verbrecher, die von Superwesen festgesetzt wurden, deutlich häufiger ihrer gerechten Strafe zugeführt werden können, und nicht aus Mangel an stichhaltigen Beweisen nach kürzester Zeit wieder auf freien Fuß kommen.


    Bei diesem Justiz-Thriller, meines Erachtens das Herzstück des bislang großartigen Bandes, kann Autor Charles Soule aus dem Vollen schöpfen und sicher das ein oder andere Grundwissen aus seiner Tätigkeit als Anwalt mit einfließen lassen. Ein packendes Glanzstück unter den Superheldencomics, welches fast ohne Superhelden auskommt und ein absolutes Must Read für Leute wie mich darstellt, die Filmperlen wie Zeugin der Anklage, Die zwölf Geschworenen, Eine Frage der Ehre, Die Jury usw. geradezu wegsuchten können. Großes Kino, und zwar in allen Instanzen. (Auch wenn Alec Morgan leider eher zu den schwächeren Daredevil-Zeichnern in diesem Band gehört).


    Mystisch, abgründig und brutal wird es, als Daredevil versucht seinen Schüler Blindspot aus der Finsternis zurück ins Licht zu holen. Schreckliche Dinge waren dem jungen Idealisten zugestoßen und ließen ihn an seiner Berufung zweifeln, aber dass diese Probleme gleich zu derartigen Schwierigkeiten führen, hat er wohl zu großen Teilen auch seiner Mutter zu verdanken. Ein enorm heftiger Trip mit ordentlichem Horror-Amteil, auf den Daredevil sich hier einlassen muss und neben dem Clan der Hand sieht er sich dazu genötigt sich im tiefsten China der „Bestie“ stellen zu müssen, was sich als mindestens ebenso übel herausstellt, wie es auch klingt. Der mythische Horror-Fantasy-Aspekt der Story steht dem ansonsten eher geerdeten Helden Daredevil (zumindest was ich bislang so gelesen habe) hier ganz gut zu Gesicht, dennoch hoffe ich, dass diese Anklänge auch solche bleiben und auf Dauer nicht die Überhand (kleines Wortspiel ) gewinnen.

    Zurück in New York, ja, zumindest hat es Matt lebendig wieder aus China rausgeschafft, auch wenn es deutlich länger gedauert hat als erwartet, muss Daredevil den absoluten Schock verdauen – Wilson Fisk, der Kingpin höchstpersönlich, skrupellosester Gangsterboss von ganz New York, hat es geschafft – er wurde zum Bürgermeister des Big Apple gewählt. *BAM*


    Mit dem Platzen dieser kleinen Bombe will ich es dann auch mal gut sein lassen. Ich habe bisher versucht den Verlauf der Geschichte nur grob zu umreißen und nicht allzu viele Spoiler zu bringen, wie es ab hier weiter geht lässt sich aber kaum ausführen, ohne wichtige Storyelemente zu verraten. Was Fisk an der Spitze der Macht in der Stadt, die niemals schläft so anstellt, wie Matt versucht gegen ihn vorzugehen und den Spieß vielleicht sogar umzudrehen, welche massive Endschlacht sich in den Parks und Häuserschluchten noch austoben wird, und wer alles daran beteiligt ist, das dürft Ihr alles gerne selbst entdecken, bevor es Charles Soule gelingt seinem für meine Begriffe fulminanten, über 1.200 Seiten starken Daredevil-Run ein grandioses, teils nachdenkliches teils wehmütiges Ende zu geben, welches dennoch ungemein viel Lust auf mehr macht!

    Das war er also, mein erster großer Ausflug mit dem Teufelskerl. Wie heißt es unter den eingefleischten Fans des blinden Teufelchens? Das ist allenfalls eine durchschnittliche Strecke? Dann bin ich ja mal gespannt, was da noch so kommt! Vielleicht gehen unsere Geschmäcker ja auch weit auseinander, aber ich bin absolut geflasht von Soules Arbeit, vor allem in Verbindung mit Ron Garneys Artwork, aber auch sonst sieht der Band zum allergrößten Teil super aus und das Wiedersehen mit Vincent D’Onofrio als Fisk hat auch echt Laune gemacht. Ihr müsst wissen, dass ich gerade parallel zum ersten mal die ehemalige Netflix, jetzige Disney+-Daredevil Serie schaue, und Stefano Landini hat den Kingpin bei den von ihm gezeichneten Heften extrem an den D’Onofrio-Fisk angelehnt. Ganz nebenbei bemerkt gibt Vincent D’Onofrio in der Show meines Erachtens seine beste Vorstellung seit Private Paula in Kubricks Meisterwerk Full Metal Jacket, aber ich schweife ab.


    Zurück zum ersten Panini-Omnibus mit Matt Murdock in der Hauptrolle und dem mittelmäßigen Ruf der Story. Das kann ich als unbeschriebenes Blatt mir nur damit erklären, dass zuvor Größen wie Brubaker, Miller und Bendis vermutlich Meisterwerke ihrer stärksten Schaffenszeit abgeliefert haben, denn ich bin von Soule schon echt begeistert. Aber hey, Panini hat kürzlich frohe Botschaften für alle Daredevil Fans rausgehauen, nämlich, dass im kommenden Jahr 2023 in der zweiten Jahreshälfte gleich zwei fette Daredevil-Brocken auf die Fans warten. Zum einen der Zdarsky-Run, der inhaltlich quasi direkt an diese Strecke von Charles Soule anknüpft, zusätzlich wird es aber auch einen weiteren Omnibus mit klassischem Material geben. Wie klassisch wurde noch nicht verraten, also ob vielleicht nochmal Miller oder erstmalig (?) Brubaker kommt, oder sogar ganz klassisch die Anfänge im gelben Strampler und dann fortfolgend, wofür es ebenfalls US-Vorlagen gäbe? Wer weiß, wir dürfen gespannt sein! Ich bin es auf alle Fälle!


    Also zusammengefasst: Ja, 120€ sind eine große Stange Geld, aber in Zeiten wie diesen lässt es sich nun mal nicht anders machen. Wenn man die 1.220 Seiten, also ganze 51 Hefte gegenüberstellt, dann relativiert sich das Ganze wieder ein Stück weit. Dann rechne ich noch die immense Storydichte und das zumeist fabelhafte Artwork dazu und habe ein für mich rundum gelungenes Daredevil Paket, welches zwar teuer, aber auch absolut preisWERT daherkommt. Von mir gibt es eine dicke Empfehlung. Ich hoffe dem ein oder anderen Unentschlossenen konnte ich einen kleinen Eindruck vermitteln, sodass jeder für sich selbst eine Kaufentscheidung treffen, oder es eben auch sein lassen kann. In diesem Sinne: Wir sehen uns in Hell’s Kitchen (außer Ihr seid blind, dann hören oder „radaren“ wir uns, oder was auch immer).

    8,5-9/10

    VG, God_W.
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  15. #165
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Du kannst so einen Brocken lesen und weißt noch, was am Anfang passiert ist?
    VERKAUFE COMICS
    (US, Superhelden, Frankobelgisch, Graphic Novel, ganze Serien)


  16. #166
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ich mache mir manchmal auch zwischendurch Notizen, oder lege einen Band beim Rezensieren daneben und schaue ab und an nochmal rein, dann ist sofort alles wieder da.
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  17. #167
    Mitglied Avatar von Gen. Bully
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    Sehe ich das richtig, daß nur die Limitierung und die zwei Drucke die Bände unterscheidet?

  18. #168
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Und der andere Umschlag, ja. Aber oft unterscheiden sich ja Variant-Ausgaben nur in Cover und Preis (wegen der Limitierung) von der Standard-Ausgabe, weshalb ich die Drucke hier quasi als Bonus sehe. Das ist für mich eher so eine "Ich unterstütze Daredevil"-Aktion. Wer nur die tolle Story lesen will, dem reicht die Standard-Ausgabe dicke aus, die ist inhaltlich komplett gleich.
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  19. #169
    Mitglied Avatar von Gen. Bully
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    Merci!

  20. #170
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Was kosten denn die beiden Varianten?

    Und ja, würdest du noch ein Foto zeigen, wie der Band von oben aussieht? Auch der Buchrücken interessiert mich, wegen 1200 Seiten in einem einzelnen Werk. Beachtlich!

  21. #171
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Was kosten denn die beiden Varianten?

    Und ja, würdest du noch ein Foto zeigen, wie der Band von oben aussieht? Auch der Buchrücken interessiert mich, wegen 1200 Seiten in einem einzelnen Werk. Beachtlich!
    https://paninishop.de/daredevil-supe...oule-dmacla003
    https://paninishop.de/daredevil-supe...ant-dmacla003v

  22. #172
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    @#churchi

    Thanks.


    Das ist ja ein gigantischer Wälzer!



    55€ Unterschied, das geht noch.

  23. #173
    Mitglied Avatar von #churchi
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    für aufgeklebte Signaturen...? najo...

  24. #174
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Wie gesagt, für mich sich die eher ein Goodie. Für limitierte Variants/VZAs bezahlt man immer mehr, ob mit oder ohne signierten Artprint. Immerhin wurden die Signaturen von den Unterzeichnenden persönlich geleistet und nicht einfach irgendwo aufgedruckt (wofür teilweise ja sogar der doppelte Preis eines Bandes verlangt wird). Ist und bleibt natürlich trotzdem so ein Liebhaber-/Nerd-Dingens. Ob man es braucht oder möchte kann ja jeder selbst entscheiden.
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  25. #175
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Immerhin wurden die Signaturen von den Unterzeichnenden persönlich geleistet und nicht einfach irgendwo aufgedruckt (wofür teilweise ja sogar der doppelte Preis eines Bandes verlangt wird).
    Würde jetzt auch nicht unbedingt Verlage die es noch schlechter machen als Richtschnur nehmen...

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