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Ergebnis 551 bis 575 von 1067

Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #551
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    Der dritte Band meiner einwöchigen Strecke zum zweiten Weltkrieg:


    Die Reise des Marcel Grob



    Marcel Grob wird im Alter von 83 Jahren als ehemaliges Mitglied der Waffen-SS entlarvt. Ihm wird vorgeworfen an der Verübung von Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein. Aus diesem Grund wird eine eingehende Untersuchung angestrengt, bevor der ehemalige Soldat von einem Tribunal abgeurteilt wird. Im Rahmen dieser Untersuchung verstrickt sich der Angeklagte schnell in Lügen und Ungereimtheiten, bevor er doch beschließt uns die Wahrheit über seine Vergangenheit zu berichten.

    So beginnt die Reise des Marcel Grob in seiner Heimat, im von Deutschland besetzten Elsass. Nach der Einberufung folgt die Grundausbildung, wo er schon Zeuge der Hinrichtung von Fahnenflüchtigen wird, aber mit dem Herrn Untersturmführer auch einen zukünftigen Freund und Gönner kennenlernt. Im Anschluss zieht seine Einheit nach Italien, wo die ersten grausigen Erfahrungen im Gefecht auf ihn warten und Herr Grob mit dem Massaker von Marzabotto schließlich in eines der vielen grausigen Kriegsverbrechen des zweiten Weltkrieges verwickelt wird.


    Wie die Reise für den Mann schließlich sogar über Dresden bis nach Stralsund und wieder zurück in den Elsass führt und, dass Marcel Grob am Ende die Kriegswirren trotz aller Wiedernisse überlebt, tja, das ist schon eine besondere Geschichte, die auch viel mit Glück und Fußball zu tun hat. Glück hatte der Mann auf alle Fälle deutlich mehr als die Menschen, die seiner Einheit zum Opfer fielen, ebenso wie deren Angehörige, die ihres Lebens vielleicht nie mehr froh wurden.

    Ja, das Ganze ist schon ein zweischneidiges Schwert. Glaubt man dem Mann jetzt, dass er in jungen Jahren quasi verschleppt wurde? Dass seiner Familie Gefahr gedroht hätte, wenn er sich nicht „freiwillig“ gemeldet hätte? Hat er tatsächlich nicht aktiv an den Gräueltaten seiner Einheit teilgenommen, sondern nur so getan, um nicht selbst erschossen zu werden und nur im äußersten Notfall getötet? Das ist doch aber auch die Geschichte, die ein jeder auftischen würde, wenn er seine Haut würde retten wollen. Vielleicht war der Mann zuerst ein Feigling, der dann zum blutrünstigen Sadisten wurde, vielleicht ist er aber auch wirklich ein weiteres, im Grunde unschuldiges Opfer des Krieges, dem keine andere Wahl blieb. Enorm schwierig und ich möchte sicher nicht der Haut einer Jury stecken, die darüber nach so langer Zeit ein Urteil fällen soll.


    Eine packende, treibend erzählte Geschichte, die man kaum aus der Hand legen mag. Mit den unterschiedlichen Zeichenstilen für die aktuellen Ereignisse und für die Schilderungen des Herrn Grob hervorragend umgesetzt. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass das Artwork viel zu schön ist, um solch schreckliche Ereignisse zu zeigen. An der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas zu glatt geraten, aber es ist ja die Erzählung des Marcel Grob. Was er uns da auftischt ist schwer zu beurteilen, doch durchweg fesselnd. Dafür ist der Anhang mit dem historischen Dossier von Christian Ingrao äußerst gelungen, bietet eine kleine Geschichtsstunde mit vielen Details, die mir bis dato unbekannt waren. Das Massaker von Marzabotto kannte ich zuvor auch noch nicht.

    8-8,5/10

    Ich glaube ich muss mal wieder Das Urteil von Nürnberg schauen.

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  2. #552
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    Band vier meiner WWII-Strecke gibt es als kleinen Nachtrag, weil ich gestern nicht zum Schreiben gekommen bin, meine Lektüre fesselte mich zu sehr.


    Wüstenskorpione 2 (Das Fort in Danakil & Dry Martini Parlor)



    Weiter geht der wilde und etwas absonderliche Wüstenritt des Leutnant Koïnsky. Nach einer mal wieder wundervoll stimmigen Einführung, welche die äußeren Umstände ins rechte Licht rückt und worin ich meine erfahren zu haben, dass Hugo Pratt die Fahr- und Flugzeuge in den „Wüstenskorpionen“, deren Detailgrad ich in meinen Zeilen zu Band eins so hoch gelobt hatte, gar nicht selbst zeichnete, sondern dies einem Guido Fuga überließ, starten wir mit der ersten von zwei enthaltenen Geschichten, „Das Fort in Danakil“.


    Zu Beginn der Story ist Koïnsky zusammen mit Leutnant Hassan Beni Muchtar und Leutnant Akavia in luftigen Höhen unterwegs nach Debra Marcos und Mariam zu einem Treffen mit Colonel Wingate und Kaiser Haile Selassie. Das gibt Pratt die Möglichkeit mit Mario Visintini ein italienisches Flieger-As eindrucksvoll in Szene zu setzen, der zwingt unsere Truppe nämlich zur Landung und so werden die Wüstenskorpione vorerst festgesetzt. Dass Frechheit häufig siegt erkennt man an der Dreistigkeit der abenteuerlichen Flucht, auf welche das Herzstück der Erzählung folgt, denn die nächste Etappe der Reise endet im italienisch geführten Fort in Danakil. Hier packt der Autor eine vorzügliche Charakterstudie aus, in welcher der Wahnsinn des Krieges überdeutlich wird. Künstlerisch und tragisch werden wir Zeuge der surrealen Zustände bei stets bedrohlicher Atmosphäre, dazu ein Spritzer Erotik und latente Homosexualität. Ein Meisterstück möchte ich behaupten.

    „Dry Martini Parlor“ stellt dann einen Bruch in der Reihe dar. Pratt wechselt von vierreihigen Seiten zu Dreireihern, fährt im Gegenzug den Detailgrad seiner Zeichnungen aber ein Stück weit zurück. Das macht das Ganze, abgesehen von den weiterhin toll aussehenden Gerätschaften, leider nicht gerade ansehnlicher. Die im Kern wehmütige Geschichte voller unerfüllter Sehnsüchte punktet dafür mit irrwitzigen Passagen, die die Actioneinlagen zu humoristischen Einlagen wandeln, in denen der Irrsinn des Kriegsgeschehens weiter auf die Spitze getrieben wird, bevor das Ende nach einem Blick auf die See und den Gedanken an eine wunderschöne Frau wieder nachdenklich stimmt.


    Ein hervorragender Fortgang der seltsamen Abenteuer des Leutnant Koïnsky, erzählerisch packt Herr Pratt im Vergleich zum Erstling noch eine gehörige Schippe drauf, für das etwas schwächere Artwork der zweiten, kürzeren Geschichte, gibt es allerdings wieder einen kleinen Abzug. Dennoch eine Steigerung zum sowieso schon starken ersten Band.

    8,5-9/10

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  3. #553
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    Weiter hinke ich einen Tag hinterher mit meinem Rezis, vielleicht schaffe ich es ja morgen aufzuholen. Hier auf alle Fälle der fünfte Teil meiner siebenbändigen Reihe mit dem zweiten Weltkrieg als Kernthema:


    Das Tagebuch der Anne Frank



    Das Team aus dem Oscarnominierten Regisseur Ari Folman und dem Künstler David Polonsky ist vielen seit ihres dokumentarischen Antikriegs-Animationsfilms „Waltz with Beshir“ ein Begriff. Folman selbst überlebte den ersten Libanonkrieg und ist Sohn polnischer Holocaust-Überlebender. Ein persönlicher Bezug zur Thematik ist also absolut vorhanden, was erklärt weshalb sich das Duo dem weltberühmten Tagebuch der Anne Frank angenommen hat, um selbiges als graphische Novelle zu adaptieren.


    Die Vorlage habe ich kürzlich gelesen, weshalb ich behaupten kann, dass die Umsetzung für meine Begriffe außerordentlich gut gelungen ist. Natürlich mussten deutliche Kürzungen vorgenommen werden, so wurden aus grob 30 Seiten Tagebuch ca. zehn Seiten grafische Novelle. Da Anne über einige Themen auch mehrfach schrieb ist diese Verdichtung kein großes Problem, alles wirkt schlüssig und wie aus einem Guss. Annes wunderbarer, teils sarkastischer Humor und ihr immens großes Talent zur Selbstreflektion wurde perfekt herausgearbeitet. Ganz hoch rechne ich den Machern an, dass die ein oder andere gewichtige Tagebuchseite dann doch eins zu eins übernommen wurde.


    Alles in allem eine optisch und erzählerisch außerordentlich gelungene Adaption des Werkes, die mir besser gefiel als die Verfilmung von 2016 und sowohl Gänsehaut als auch Kloß im Hals verursachte. Eine absolute Empfehlung für jeden, der Annes Tagebuch vielleicht schon immer mal kennenlernen wollte, es mit dem Lesen von „normalen“ Büchern aber nicht so hat. Das Ziel des Teams die Geschichte mit ihrer Adaption auch etwas lesefaulen Menschen und Jugendlichen leichter zugänglich zu machen wurde für meine Begriffe absolut erreicht.

    8,5/10

    Das Buch gibt es übrigens bei der Zentrale für politische Bildung gegen einen Unkostenbeitrag von 4,-€ zu erwerben (also zumindest in Bayern, andere Bundesländer weiß ich nicht).

    Hier noch der Link zu meiner Meinung über die Vorlage:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5770068

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  4. #554
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    Der sechste Beitrag meiner Themenwoche zum 2. Weltkrieg:


    Wüstenskorpione 3 (Meeresbrise)



    Der vorletzte Band meiner WW2-Woche ist zugleich die letzte Etappe mit Hugo Pratts Wüstenskorpionen. Die Geschichte der Wüstenskorpione ging zwar anschließend wohl noch weiter, diese Bände wurden aber nicht mehr von Hugo Pratt verantwortet und werden vorerst nicht von Schreiber & Leser veröffentlicht. So ist es nicht verwunderlich, dass Leutnant Koïnsky das Ziel seiner langen Reise am Ende des Bandes noch nicht erreicht hat, doch das empfinde ich persönlich nicht als schlimm, denn der Aufbruch in weitere Wirrungen des Krieges auf einer wahnwitzigen Reise, nachdem eine Etappe und ein Abenteuer beendet wurden, kann ebenso gut einen offenen Schluss darstellen, der zum Nachdenken anregt und die Sinnlosigkeit des Krieges in den Vordergrund stellt. Davon abgesehen, dass Koïnskys Reise noch nicht gänzlich abgeschlossen ist, ist wahrlich das kleinste Problem des Bandes.

    Eine der schöneren Seiten des Bandes, dennoch sind die zu langen Hälse auch hier sehr störend:


    Die Story um den weiteren Weg des Leutnants Djibuti und Dire Dawa bietet eigentlich alles was eine große Erzählung, die Fernweh weckt, benötigt. Viele Irrwege, absonderliche und charakteristische Nebenpersonen, angefangen bei den beiden Schützen aus Indochina über den irren Pffizier „Soldat Wuschel“ und die geheimnisvolle Schönheit Ghula, deren Schicksal dichter mit dem von Koïnsky verwoben wird als anfangs gedacht. Als Madame Brezza, die Füherin des beinahe schon sagenumwobenen Bordells mit dem klangvollen Namen „Meeresbrise“ auf den Plan tritt und später auch noch die tödlichen Danakil-Messerfrauen dazukommen ist eigentlich alles perfekt bereitet, um ein wirres Chaos voller absurder Momente, tragischer Augenblicke und nachdenklicher Passagen, getränkt mit Hoffnungen für die Zukunft abzuspielen.

    Hier eines der vielen Beispiele mit schlecht gezeichneten Personen und riesigen Sprechblasen:


    Leider hat das bei mir diesmal nicht so richtig zünden wollen, denn in der ersten Hälfte, auch wenn da viele Charaktere eingeführt werden, plätschert die Erzählung recht ziellos vor sich hin, im Mittelteil wird es nicht viel besser und erst im letzten Drittel kommt wirklich die Stimmung auf, die ich mir erhofft und erwartet hatte. Dazu kommt das über weite Strecken unsäglich grottige Artwork, das mich ständig rausgerissen hat. Ja, die Schiffe und Fahrzeuge sehen wieder okay aus, aber fast alles Übrige wirkt, als hätte es ein Zehnjähriger schicker zeichnen können. Seltsame, krakelige Gesichter auf überlangen Giraffenhälsen, Hintergründe, die den Ausdruck kaum verdienen und vor Faulheit strotzende Panels, die zu 80% aus Sprechblase bestehen sind an der Tagesordnung. Klar, es gibt auch Seiten, die in ihrer Gesamtheit besser gelungen sind, aber die schaffen es nicht den miesen Gesamteindruck wett zu machen. Nein Mister Pratt, das war leider nix. Eine durchschnittliche Geschichte, die erst zum Ende hin anzieht und an Flair gewinnt, gepaart mit ganz schlechtem, fast schon ärgerlichem Zeichenstil. Ein trauriges Ende für so eine schöne Reihe.

    4/10

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  5. #555
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    4/10 - hat es das schon mal von die gegeben?

  6. #556
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    Ja, es gab auch schon 2er und 3er von mir.
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  7. #557
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    Die Bombe



    Wenn ich nur ein Wort wählen müsste um dieses Werk zu beschreiben wäre es wohl „historisch“. Nicht nur wegen dem historisch äußerst relevanten Inhalt, oder weil die dargestellten Ereignisse bis auf ganz wenige Freiheiten historisch äußerst akkurat ausgearbeitet wurden, nein, hauptsächlich weil dieses akribisch recherchierte Mammutwerk von historischen Ausmaßen in der Geschichte der Graphic Novels ganz sicher eine historische Sternstunde darstellt.


    Ganz von Anfang an, und ich meine wirklich vom Beginn aller Dinge, wird der Weg der Hiroshima-Bombe in all seinen Facetten nachgezeichnet. Alle Aspekte die zur Entwicklung und schließlich zum Einsatz geführt haben werden mit einbezogen, all die Menschen welche direkt oder indirekt damit zu tun hatten werden beleuchtet, ihre Motivation nach bestmöglichem Wissen und Gewissen dargelegt, nichts wird beschönigt oder ausgelassen. Dabei werden die wissenschaftlichen Aspekte aus dem Bereich der Physik selbst für Laien verständlich dargelegt, was sicher kein einfaches Unterfangen ist, und der Wettlauf zwischen den Fraktionen entwickelt sich zum hochspannenden Thriller.

    Hochdramatisch und dennoch nie überzeichnet, sondern stets mit bestechendem Realismus treiben die Autoren Alcante und Bollée die Geschichte auf das unvermeidliche, grauenhafte Finale zu. Denis Rodier steht ihnen dabei mit absolut perfekt zum Thema und zum Zeitgeist passendem Artwork zur Seite. Aufwändig, stilvoll und beeindruckend würde ich seine Arbeit bezeichnen.


    Von vielen Dingen und Teilstücken hatte ich schon gehört, aber auch massenweise Neuigkeiten durfte ich während der Lektüre für mich entdecken. Gerade beim Entstehungsprozess und bei dem ein oder anderen Sabotageeinsatz habe ich Dinge erfahren, die ich gerne nochmal genauer recherchieren möchte oder zu denen ich mir mal den ein oder anderen Film besorgen muss. Andere Abschnitte beleuchten Situationen und Vorgänge, welche intensive Gefühle bei mir geweckt haben, einfach weil der Besuch der Örtlichkeiten schon einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hatte. Sei es die Landung in der Normandie, wo wir vor einigen Jahren die Landungsstrände abfuhren und die zugehörigen Museen besuchten, oder der verheerende Angriff auf Pearl Harbor, welches wir 2013 besichtigen konnten.


    Das desaströse Unglück um die USS Indianapolis kann wohl niemand eindringlicher in Worte fassen wie Robert Shaw in Spielbergs Klassiker „Der weiße Hai“. Das Gerippe des "Atomic Bomb Dome" in Hiroshima habe ich schon viele male in verschiedenen Kaiju Eiga gesehen, wofür der Stand wusste ich schon, die Intensität seiner Bedeutung für die Japaner und ihr atomares Trauma wurde durch die Lektüre der "Bombe" nochmal deutlich greifbarer für mich. Die menschenverachtenden und verbrecherischen Machenschaften, die unter dem Titel „The Plutonium Files“ erst 1994 an die Öffentlichkeit gezerrt werden konnten waren mir bis dato unbekannt, da besteht also doch noch ganz viel Nachholbedarf bei mir, was vielleicht auch einem sehr schlechten, häufig kranken Geschichtslehrer geschuldet war, dessen einziger Beitrag zum zweiten Weltkrieg die Vorführung von „Schindlers Liste“ darstellte. Zum Glück gibt es heute mannigfaltige Möglichkeiten sich zu informieren und das hier vorliegende Meisterwerk ist sicher eine enorm gute Variante sich der geschichtlichen Ereignisse zu nähern. Ich kann „Die Bombe“ nur jedem wärmstens empfehlen und ich verspreche eins: Diese rund 450 Seiten vergisst man nach der Lektüre nicht so schnell.

    10/10

    VG, God_W.




    Das war sie also, meine Themenwoche zum zweiten Weltkrieg. Dass ich sie mit einem solchen Meisterwerk beenden konnte war ein Glücksfall. Eine äußerst intensive Woche, die viele tiefe Gedanken weckte, auf die ich jetzt aber wieder etwas leichtere Kost folgen lassen werde. Dennoch, gelohnt hat es sich allemal.
    Geändert von God_W. (17.04.2022 um 10:36 Uhr)
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  8. #558
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    Es sind einige Monate ins Land gegangen, seit ich zuletzt mit der Fledermaus durch die Nächte Gothams gestreift bin, zumindest bis ich mir kürzlich die „Kriegsspiele“ zur Brust genommen habe. Allerdings plane ich schon länger ein größeres Leseprojekt in der Welt des Dunklen Ritters, welches ich aber erst in Angriff nehmen wollte nach das Großprojekt „Fables“ abgeschlossen ist. Das ist nun der Fall und zudem habe ich gerade eine kleine Strecke über ein sehr ernstes Thema beendet. Nicht dass es bei Batman nicht auch häufig düster und ernst zugeht, doch die Welt der Superhelden lässt einen doch für einige Zeit der harten Realität entfliehen, weshalb ich das Thema für den Rest des Jahres wohl etwas forcieren werde.

    Geplant ist ein großer Batman-Run, der vielleicht unterwegs noch wächst, aber nach aktueller Planung 51 Bände umfassen wird. Im Kern stecken dabei die Arbeiten von Grant Morrison, welche die Fangemeinde des Mitternachtsdetektivs wohl ganz schön gespalten haben. Darüber will ich mir selbst ein Bild machen und dabei noch einige andere Bände kennenlernen, die entweder selbst zu Klassikern im Bat-Kosmos wurden, oder einfach zeitlich ganz gut dazu passen. Vieles entstammt dabei der aktuellen Batman Graphic Novel Collection von Eaglemoss, einige Bände der vorangegangenen DC Graphic Novel Collection und auch von Panini sind Ausgaben vertreten.

    Geplant ist folgende Reihenfolge, wer dahingehend Ergänzungsvorschläge hat oder an der Reihenfolge etwas zu korrigieren weiß, immer her damit! Wer mit einsteigen möchte oder zu einem Teil (oder allen) der Bände seine Meinung beisteuern möchte, herzlich gern! Schreibt, diskutiert, kommentiert! Würde mich freuen, wenn wir mal wieder einen kleinen Austausch hinbekommen, wie es auch bei den Fables lange gut geklappt hat!


    Hush Teil 1

    Hush Teil 2

    Das Geheimnis von Red Hood

    Doppeltes Spiel

    Wächter von Gotham

    Batmans Sohn

    Der Tod und die Stadt

    Die Auferstehung von Ra's al Ghul 1

    Die Auferstehung von Ra's al Ghul 2

    The Black Glove

    Dunkles Spiegelbild

    Bizarre Gegner

    Batman R.I.P.

    Final Crisis

    Joker

    Heart of Hush

    Was wurde aus dem dunklen Ritter?

    Batman Monster Edition - Kampf um die Maske

    Das neue Dynamische Duo

    Gotham City Sirens 1

    Die Straßen von Gotham

    Batwoman - Das Klagelied der Fledermaus

    Batman vs. Robin

    Gotham City Sirens 2

    Batman und die Zeit

    Die Rückkehr von Bruce Wayne

    Gotham City Sirens 3

    Batman und Robin müssen sterben

    House of Hush

    Batman Incorporated 1 (Band 1)

    Der schwarze Spiegel 1

    Batman Incorporated 1 (Band 2)

    Requiem für Damian

    Goldene Dämmerung

    Der schwarze Spiegel 2

    Die Pforten von Gotham

    Der Rat der Eulen

    Das Höllenserum

    Die Gesichter des Todes

    Die Maske des Schreckens

    Die Stadt der Eulen

    Geboren, um zu töten

    Terminus

    Im Kampf gegen Leviathan (Incorporated 2)

    Angst über Gotham

    Der Tod der Familie 1

    Der Tod der Familie 2

    Der Herrscher von Gotham - Teil 1

    Völlig Verrückt

    Der Herrscher von Gotham - Teil 2

    Der gefallene Sohn (Incorporated 2)


    Ich denke (und hoffe) das könnte eine ganz spannende Geschichte werden! Wäre super wenn Ihr Euch beteiligt, am besten hier:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5771765
    Geändert von God_W. (17.04.2022 um 20:31 Uhr)
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  9. #559
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    Batman: Hush – Teil 1 (DC Comics Graphic Novel Collection Band 1)



    Inhalt: Batman #608-613 + Detective Comics #27

    Vom Dezember 2002 bis zum November 2003 beherrschte die fast schon legendäre Hush-Storyline die Batman Heftserie. Dieser erste von zwei Bänden enthält die Ausgaben #608-613 und lässt erstmals Jim Lee an den Zeichenstift, um die Geschicke Batmans in Bilder zu gießen. Autor Jeph Loeb ist sowieso eine sichere Bank was Bat-Stories angeht, aber was Jim Lee hier abfeuert ist echt ein optisches Glanzstück. Ausdrucksstark, dynamisch und hochdetailliert kommt das stimmige Artwork daher. Endlich sieht selbst Killer Croc mal nicht lächerlich aus, die Ladies wie Poison Ivy, Catwoman und Harley Quinn sind eine Augenweide, die Panelaufteilung ist abwechslungsreich und passend zu jeder Situation. Dazu die optisch eindrucksvollen, im Aquarellstil gestalteten Rückblicke in Bruce‘ Vergangenheit, doch, man kann mit Fug und Recht behaupten, das Artwork ist ein Knüller.


    Die Story steht dem nur wenig nach möchte ich behaupten. Angefangen mit einer spannenden Hatz in Gothams Kanalisation, in der Batman einen entführten Jungen vor Killer Croc retten will über die Verfolgungsjagd nach dem Lösegeld, welches sich Catwoman unter die Nägel gerissen hat, bis zum bösen Absturz der Fledermaus ist der Start schon mal ein atemloser Knüller. Im weiteren Verlauf trifft Bruce auf einen alten Bekannten aus seiner Vergangenheit, was mir umgehend vor Augen führte wie die Geschichte ausgehen könnte. Dennoch schafft es der Band mich zum Ende wieder an meiner Theorie zweifeln zu lassen, doch nicht bevor Jeph Loeb das Who is Who von Gothams Gangsterschaft gegen Bats ins Feld führte und sogar Superman stimmig mit in die Story einbezog.

    Ein actionreiches Schaulaufen der Berühmtheiten könnte man sagen. Dennoch bringt die Story genug Substanz, und vor allem eine gehörige Portion Rätselraten mit sich, um durchweg spannend zu sein. Wer ist der Strippenzieher im Hintergrund, dem es gelang derart viele hochkarätige Eigenbrötler vor seinen Karren zu spannen? Wie gesagt, meine anfängliche Theorie kam zum Finale dann doch wieder ins Wanken. Ich bin gespannt!

    8,5-9/10



    Ein absolut runder Start in meinen Batman-Run, der wahrlich Lust auf mehr macht! Als Classic Bonus gibt es in dem Band die legendäre Ausgabe „Detective Comics #27 – Der Fall des Chemiesyndikats“. Die Story mit dem allerersten Batman-Auftritt, die 1939 das Licht der Welt erblickte, gehört natürlich unumstößlich zu den Geschichten, die jeder Batman-Fan einmal gelesen haben sollte, passt also perfekt in diesen ersten Band der DC Graphic Novel Collection, auch wenn die Story selbst keine erzählerische Großtat darstellt (zeichnerisch übrigens auch nicht). Ich selbst habe den Comic in Paninis Batman Anthologie erstmals gelesen.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (09.07.2022 um 10:59 Uhr)
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  10. #560
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    Lustiges Taschenbuch Classic Edition - Die Comics von Carl Barks 9



    Der neunte wilde Ritt durch Barks‘ Entengeschichten steht dem herausragenden Band acht in nichts nach. Wunderbar einfallsreiche, teils groß angelegte Abenteuer voller Exotik und Humor feuert Barks im Wechsel mit lustigen bis irrwitzigen Zehnseitern und so manch gelungenem Einseiter aus allen Rohren. Schon im Starter „Inselfrieden“ gibt eine vermeintlich geniale Nonsens-Idee den Startschuss zu einem total schrägen Panzerknacker-Insel-Trip. Donald versucht sich in mehreren neuen Berufen, die Jagd nach dem „verlorenen Zehner“ gerät zu einem mythischen Tiefseeabenteuer, Gustav bleibt der Glückspilz der Sippe, auch wenn er mit dem Ergebnis nicht immer zufrieden zu sein scheint, und „strahlende“ Kamele gereichen jedem Funny-Comic zu Ehren.


    Highlight des Bandes war für mich selbstverständlich „Onkel Dagobert und der verhängnisvolle Kronenkork“, weil ich hier endlich die Vorgeschichte der herausragenden Rosa-Story „Rückkehr nach Xanadu“ zu Gesicht bekomme. Ich muss sagen, beide Erzählungen sind perfekt komponiert und absolut lesenswerte Vertreter ihrer Zunft, ein Hochgenuss!


    Dass Onkel Dagobert Donald und die Neffen um Haus und Hof bringen möchte finde ich allerding etwas heftig, die Art und Weise ist schon ein böser Ausrutscher wie ich meine. Im Gegenzug wird Dagoberts unermesslicher Geiz in vielen kleinen Geschichten gehörig auf die Spitze getrieben und auf die Schippe genommen. In „Die sieben Städte von Cibola“ wird mal wieder ein berühmter Mythos in ein sagenhaftes Abenteuer eingewoben, eine wundervolle Geschichte mit einem äußerst intelligenten Kniff zum Finale. Fast schon riechen kann man die geheimnisvollen Vorgänge auf der „Kohldampfinsel“ und als Tick, Trick und Track mal wieder ausbüchsen wiederholt sich Barks schon ein Stück weit selbst, was allerdings allenfalls einen minimalen Abzug bei diesem meisterhaft unterhaltsamen Band rechtfertigt.

    9,5-10/10

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    Batman: Hush – Teil 2 (DC Comics Graphic Novel Collection Band 2)



    Inhalt: Batman #614-618 + Detective Comics #33

    Der zweite Band macht da weiter wo der erste aufgehört hat und zeichnet sich im Großen und Ganzen durch die gleichen Stärken aus. Die Story ist packend, die Action fulminant und zumeist nicht bloßer Selbstzweck, die Starriege aus Gothams Unterwelt wird sinnig eingebunden, jeder mit Bezug zu seinen eigenen bisherigen Erlebnissen mit Batman, also der gemeinsamen Vorgeschichte. Das ist schon eine starke Autorenleistung, wenn man bedenkt was da alles berücksichtigt werden wollte. Dennoch wirkt die Geschichte nicht überfrachtet oder als reines Schaulaufen der berühmten Namen.


    Dazu gesellt sich weiterhin das blitzsaubere, häufig düstere und verregnete Artwork von Jim Lee. Hoher Detailgrad, fetzig wo Dynamik gefragt ist du weiterhin die wunderbaren Aquarellen in den Rückblicken. Einzig Jokers überlange Pinocchio-Nase wollte mir nicht so gefallen, aber hey, mit dem Clownprinzen des Verbrechens macht eh jeder was er will.

    Was habe ich also als Kritik anzubringen? Wirklich nicht viel, eigentlich nur zwei kleine Punkte. Erstens die schließlich doch recht frühe Vorhersehbarkeit was den Hauptantagonisten anbelangt. Auch wenn mich die Storyline nach der Halbzeit noch kurz in die Irre führen so ist es am Ende dann doch schon von weither klar erkennbar. Zweitens finde ich, dass Bruce‘/Batmans innerer Monolog, der uns über den kompletten Storybogen begleitet, etwas prägnanter daherkommen könnte.

    8-8,5/10



    Mit dem Heft Detektive Comics #33 - Die Entstehungsgeschichte gibt es natürlich auch wieder einen Classic-Bonus. Batmans Origin hatte ich als Auszug bereits in Paninis Batman Anthologie sichten dürfen, hier werden jetzt allerdings nicht nur die ersten beiden Seiten der Story geboten, auf denen der Leser erstmals Zeuge der Ermordung der Waynes wird, sondern auch der Rest der Geschichte wird erzählt. Batmans Kampf gegen die „Rote Horde“, welche die Weltherrschaft an sich reißen will, ist natürlich ein Kind seiner Zeit. Dennoch war ich überrascht wie kompromisslos, vergleichsweise brutal und düster der Comicstrip auf den ersten beiden Seiten schon damals gehalten war und auch Bruce‘ Einstellung in Sachen Ehrenkodex scheint dazumal noch eine Andere gewesen zu sein. Gibt er doch eine Wache, die er bewusstlos schlägt und in den Batsuite kleidet, dem Tod durch Verbrennung preis und bringt später das Flugzeug des Hauptantagonisten zum Absturz, dessen Leiche kurz darauf aus dem Fluss gefischt wird. Brutal und straight der gute Bats.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (09.07.2022 um 11:01 Uhr)
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  12. #562
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    Adele Blanc-Sec (Sammelband 1)



    Ich bin seit jeher Ägyptenfan und schaue fast alles was irgendwie mit dem faszinierenden Reich der Pharaonen zusammenhängt. So auch vor einigen Jahren den von Luc Besson produzierten Streifen Adele und das Geheimnis des Pharaos, der mir und meiner Gattin recht gut gefiel. Das etwas abstruse, schräge und verzwickte Abenteuer mit der charmanten und resoluten Heldin sowie den witzig eingebundenen fantastischen Elementen war sicher kein Meilenstein, doch auf alle Fälle ein sehr unterhaltsamer Streifen mit einer klassischen Unbeschwertheit wie man sie heutzutage im Kino nur noch selten erlebt. Davon, dass das alles auf einer Comicreihe basiert wusste ich damals noch nichts.


    Umso überraschter war ich, als der Schreiber & Leser Verlag vergangenes Jahr eine Adele-Gesamtausgabe ankündigte. Da musste ich erstmal fragen, ob diese Comics irgendwie mit dem Film zusammenhängen und siehe da, das wurde bejaht. Von Tardi hatte ich noch nie etwas gelesen, doch als die Edition Moderne fast zeitgleich einen Burma-Band ankündigte war der Künstler plötzlich mal wieder in aller Munde. Seine Arbeiten über Kriegsgefangenschaft im zweiten Weltkrieg sollen ja auch äußerst lesenswert sein. Doch erstmal kennenlernen und schauen, ob Tardi überhaupt was für mich ist, zu diesem Zweck gab es also den Sammelband 1 von Adele, welcher die ersten drei Alben der Reihe enthält.


    In aller Kürze: Ich habe mich wunderbar amüsiert und nahezu perfekt unterhalten gefühlt. Wunderbar verschachtelte Fälle voller Täuschung und Gegentäuschung, in denen es drunter und drüber geht, weil den Akteuren fast immer entscheidende Schlüsselinformationen fehlen und deshalb vollkommen falsche Schlüsse gezogen werden. Da geht es um Raub, Mord, mysteriöse Untergrundorganisationen mit okkulter Dämonenverehrung und dergleichen. Dazu gesellen sich übernatürliche Elemente wie Gedankenkontrolle, zum Leben erwachende Museumsstücke und Science-Fiction-Anteile wie tödliche Roboter oder wiedererweckte Urzeitmenschen.


    Angefüllt mit einer Armee an verschrobenen Charakteren folgen wir Adele durch ihre abstrusen Fälle und Abenteuer, stets an der Grenze zum Absurden, absolut over the top und richtig schön pulpig. Garniert wird dieses Konglomerat mit total überdrehtem Witz. Das ist die Art von Humor in der die Heldin bei einer Verfolgungsjagd von finsteren Gesellen in dunklen Anzügen verfolgt wird, die wiederum ihrerseits von finsteren Gesellen in dunklen Anzügen verfolgt werden – und keiner weiß so wirklich warum – bzw. sind die Gründe dafür oft die Falschen. Herrlich.


    Ich muss ja sagen, dass mir das Artwork von Fotos und Screenshots erstmal gar nicht so zugesagt hat, aber als ich erstmal am Lesen und Betrachten war wurde ich von Seite zu Seite begeisterter. Viel detaillierter als man auf den ersten Blick vermuten möchte und enorm stimmungsvoll, während gleichzeitig der überdrehte Humor perfekt unterstützt wird. Wirklich eine Freude anzuschauen, genauso wie den haptisch feinen Band mit hochwertigem Papier, klasse Farben und sogar Lesebändchen in der Hand zu halten. Mal wieder tolle Qualität, die Schreiber & Leser hier liefert. Bei der VZA lag sogar noch ein schicker Druck mit bei. Ich bin enorm happy mit meinem ersten Tardi, der Zweite wird also bald folgen.

    8,5/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (22.05.2022 um 14:42 Uhr)
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  13. #563
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    "Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!"
    Daher gehe ich mal nicht auf deine letzten Reviews ein, sondern eher auf das Thema "was so auf der Welt passiert" ...

    Dieser Planet scheint sich in einem Dauerkriegszustand zu befinden. Das geht ja schon seit Ewigkeiten so.
    Wann gab es jemals einen Moment in der Geschichte dieser Erde, wo es kein Mord und Todschlag gab? Keine Unterdrückung? Kein Elend?
    Ich hatte schon vor vielen Jahren Phasen im Leben, in denen ich mir diese Umstände zu Herzen genommen habe.
    Wie du schon sagst ... es macht einen traurig. Man fühlt sich machtlos. Den Umständen ausgesetzt.
    Bei mir kam irgendwann der Punkt, wo ich einsehen musste, dass Trauer und Ohnmacht (oft) zu nichts führen.
    Es ist möglich, die Dinge, die auf der Welt passieren, als Kontrast anzusehen.

    Ich bin sehr dankbar, dass es mir gut geht.
    Ich bin froh darüber, dass nahestehenden Personen (und Tieren) kein großes Elend widerfährt.
    Ich bin glücklich, dass ich ein Dach über dem Kopf habe ... saubere Kleidung ... einen warmen Kaffee ... ein paar gute Comics und Filme ...
    Die kleinsten Dinge, die viele als selbstverständlich ansehen, sind eigentlich ein Segen.

    Trauer kann zu Glückseligkeit werden.
    Ohnmacht zu Macht.

    Wenn du dir z.B. die kranke Scheiße dieser Welt ansiehst ... und anstatt niedergeschlagen zu sein, setzt du dich zu deinem Kind, umarmst es voller Dankbarkeit und sagst ihm, wie froh du bist, dass es da ist und es ihm gut geht ...
    Dann hast du eine Transformation in Gang gesetzt. Ich finde, dadurch ehrt man auch das Elend dieser Welt.
    Natürlich wäre es schön, wenn wir all den Scheiß irgendwie beenden könnten.
    Aber ich sehe da in Zukunft keine Besserung.

    Man hilft der Welt nicht, wenn man dauerhaft traurig und niedergeschlagen ist. Es kann einem den Lebensmut und die gesamte Energie rauben.
    Man hilft der Welt, wenn man positiv eingestimmt und konstruktiv ist. Und am effektivsten geht das meiner Ansicht nach im privaten Umfeld.

    Ich glaube, die Medien erweisen der Menschheit keinen guten Dienst. Diese nonstop Negativität zermürbt uns auf Dauer.
    Nie wird erwähnt, dass auf diesem Planeten auch vieles gut läuft. Die Menschen haben sich angewöhnt, das Schlechte zu fokussieren.
    Uns geht es gut. Wenn wir uns wegen dem Elend der Welt dauerhaft schlecht fühlen ... dann verdrängen wir unser eigenes Glück. Wem bringt das was? Damit ist niemandem gedient und es ändert auch nichts an der Lage dieser Welt.

    Wenn wir das, was wir haben, nicht wertschätzen ... was würden die Leute über uns denken, die es nicht besitzen?

    Ich denke, diese Gedankengänge sind dir nicht neu. Eigentlich wollte ich dir nur sagen: Mach dich nicht fertig, alter Forenfreund. Soweit ich das erkennen kann, hast du ein recht cooles Leben. Genieße es. Feier es. Freu dich des Lebens. Umarme alles. Lass es dir gut gehen. Lass dir den Whisky doppelt- und dreifach schmecken. Riech an deinem nächsten Comic ... inhaliere den Duft des Papiers und mach dir klar, wie geil das Dasein sein kann. Das sind ganz kostbare Momente. Simpel, elegant, erhaben.

    Manchmal stelle ich mir vor, ich habe nur noch einen Tag zu leben. Und dann genieße ich wirklich alles. Jeden Schluck Kaffee. Jeden Windhauch. Jeden Streichler für meinen Hund.

    Ich wünsche dir alles Beste und eine wundervolle Zeit, Alter.
    Geändert von Psiclops (01.07.2022 um 10:19 Uhr)
    Meine Reaktion auf God_W.'s Rezensionen: "Bei der Dämonenscheisse aller neun Höllenkreise ... ich muss 'ne Hypothek aufnehmen." - F'tar'gn'thr, Herr der Apostrophe (aus 'Code Pru')

  14. #564
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    Ich glaub so zwischen dem Ende des Vietnam-Krieges und der VÖ von "Last Christmas" war es mal ganz gut auf unserem Planeten.

    Aber Spaß beiseite, da steckt schon ganz viel Wahrheit drin in dem, was Du da schreibst und viele dieser Gedanken hatte ich in der oder einer ähnlichen Form auch schon.

    Wenn ich meine Gattin oder unsere zum Glück gesunde Tochter im Arm habe, mit denen was spiele oder unternehme bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Das sollte man sich im Alltag nur eben öfter mal bewusst machen. Wir haben keinen Hunger, keinen Durst und müssen nicht frieren, egal welches Wetter ansteht, das sind schon wichtige und wunderbare Dinge, die wahrlich nicht jeder auf unserer Kugel hat.

    Reisen unternehmen (wenn auch nicht so viele und so lange wie gewünscht), Filme, Bücher und Comics konsumieren, Konzerte und Museen besuchen, mit Freunden treffen, Spieleabende und Whisky-Tastings veranstalten, Sport treiben und jeden Monat pünktlich das Gehalt auf dem Konto. - Ja, es könnte deutlich schlechter laufen und im Vergleich zu einem großen prozentualen Anteil der Weltbevölkerung ist das absoluter Luxus.

    Danke, dass Du das mal wieder ins Bewusstsein gerufen hast. Ich wünsche Dir auch nur das Beste mein Lieber.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  15. #565
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    Ich bin durch massiv viele Überstunden aktuell in der Firma sehr eingespannt. Ich lese zwar trotzdem so Einiges (in den Pausenzeiten in der Firma) aber in der wenigen Freizeit stecken wir gerade momentan mitten in der Routen- und Tagesplanung für unseren Sommerurlaub, und mit Gattin und Krümelchen will ich schließlich auch noch ein wenig Zeit verbringen, da blieben die Rezis zuletzt ziemlich auf der Strecke. Deshalb will ich in nächster Zeit wenigstens in aller Kürze 3-4 Zeilen zu den Bänden hierlassen, die ich in den vergangenen Wochen so gelesen habe, für ausführliche Reviews ist vielleicht später wieder mehr Zeit.

    Batman – Under the Hood (DC Comics Graphic Novel Collection Band 59)



    Inhalt: Batman #635-641 + Detective Comics #168

    Schon Anfang der 50er Jahre hatten es Batman und Robin mit dem Mann unter der roten Maske zu tun. Schön, dass dieser erste Auftritt hier als Bonus enthalten ist, ich kannte die Story schon aus Paninis Joker-Anthologie (womit Ihr Euch denken könnt, wer damals unter der Haube steckte). Diesmal steckt freilich jemand Anderes hinter der roten Verkleidung, ein Wiedersehen mit Knalleffekt wie ich meine. Insgesamt ein düsterer, spannungs- und actiongeladener Band der Platz für Detektivarbeit lässt, den dunklen Ritter ziemlich vom Schicksal gebeutelt in Szene setzt und mit überraschend blutigen Gewaltspitzen aufwartet. Zeichnerisch nicht schlecht, aber auch kein Meisterstück, leider wenig bis gar keine Alleinstellungsmerkmale an der Artworkfront.

    8/10




    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (09.07.2022 um 11:02 Uhr)
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  16. #566
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    Azteken (Andreas)



    Um die Wartezeit auf meine bestellten Capricorn-Bände zu verkürzen gab es einen weiteren Andreas. Azteken ist eine mystische Geschichte voller Götter und Symbole. Erzählerisch insgesamt eher schwer zu greifen und äußerst kryptisch. Es werden Einzelschicksale herausgestellt, die mit Vergangenheit, Gegenwart und Vorhersagen verknüpft sind. Diese münden schließlich in den Untergang einer ganzen Zivilisation.

    Optisch auf den ersten Blick hinter Andreas‘ anderen Werken, die ich bislang sichten konnte, zurück, doch bei der Lektüre, wenn man in der Welt, dem Zeitalter und den Träumen der Azteken versinkt, da beginnt die Kunstfertigkeit des Zeichners und Autors plötzlich ihre gesamte Kraft zu entfalten.


    Sicher nicht einfach zugänglich und auch nicht Andreas‘ stärkste Arbeit, aber dennoch auf alle Fälle wert gelesen zu werden, bei mir sicher noch mehrfach in der Hoffnung mehr zu entdecken und zu verstehen.

    6,5-7/10

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  17. #567
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    Das Geheimnis von Red Hood (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Batman #645-650 + Batman Annual #25

    Weiter geht die Geschichte von Red Hood und diesmal wird auch erklärt, wie es denn dazu kam, dass derjenige die Maske trägt, der sie jetzt nunmal innehat. Äußerst unterhaltsam, wenn auch ganz schön trashig muss ich sagen. Da werden schon ein paar irrwitzige Figuren und Ideen aufs Tablett gebracht, aber wer bei einem Superheldencomic auf Realismus und Logik pocht ist mit der Lektüre sowieso schlecht beraten. Doch, macht insgesamt Spaß und wie das damals ungenutzte Ende von „Ein Todesfall in der Familie“ von Altmeister Jim Aparo eingeflochten wurde ist noch ein kleines Schmankerl. Der Rest vom Artwork ist guter US-Durchschnitt ohne Ausreißer nach oben oder unten hätte ich mal gesagt.

    6,5-7/10




    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (09.07.2022 um 11:05 Uhr)
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  18. #568
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    Der Killer: Gesamtausgabe 3



    Die nächsten drei Alben des Killers liefern im Großen und Ganzen exakt das, was ich mir davon versprochen habe. Spannend, blutig, adrenalinhaltige Action in einer modernen Hochglanzoptik, die mir ein ums andere mal den Atem verschlägt. Die Schauplätze noch exotischer und bildgewaltiger, im Gegenzug wird der eiskalte Zyniker jedoch ein wenig greifbarer und familiärer. Er macht sich selbst angreifbar und zeigt auch seinen Partnern gegenüber freundschaftliche Gefühle. Finde ich persönlich etwas schade, denn der emotionslose Unsympath war mir irgendwie ans Herz gewachsen. Andererseits ist ein wenig Charakterentwicklung sicher kein Fehler. In der Sparte hat Mariano allerdings die Nase vorn – doch nicht jede Entwicklung muss auch zum Positiven hin sein…


    Noch immer bärenstark, mir persönlich haben die ersten beiden Zyklen jedoch ein klein wenig besser gefallen.

    8,5/10

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  19. #569
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    ... sag nicht, der Killer zieht andauernd so ein Gesicht. Watt fürn Typ!
    Meine Reaktion auf God_W.'s Rezensionen: "Bei der Dämonenscheisse aller neun Höllenkreise ... ich muss 'ne Hypothek aufnehmen." - F'tar'gn'thr, Herr der Apostrophe (aus 'Code Pru')

  20. #570
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Der sieht regelmäßig so aus.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  21. #571
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  22. #572
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    Doppeltes Spiel (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Detective Comics #817-820 + Batman #651-654

    Ein mit immerhin acht Heften ungewöhnlich dicker Band, in dem sich das Who is Who von Gothams Schurkenriege die Klinke in die Hand gibt. Zentrale Frage ist, ob Harvey Dent – ehemals Two-Face, jetzt vermeintlich geheilt – das Vertrauen verdient, welches in ihn gesetzt wurde. Oder ist dieses Vertrauen gar nur vordergründig vorhanden und im Hintergrund spielt Misstrauen die Hauptrolle? Spannende Frage in dem spannenden und auch psychologisch interessanten Band, bei dem die eigentliche Killerjagd über diese fesselnden Aspekte der Figuren beinahe in den Hintergrund rückt.


    Batmans „Tages-Detektiv“ Jason Bard ist ein Charakter, von dem ich gerne noch mehr gelesen hätte, aber da kommt wohl nicht mehr viel. Das Artwork ist ein wenig eigen und wirkt, gerade was Gesichter angeht, teilweise etwas leblos und unterkühlt, dann wieder äußerst detailliert und ausdrucksstark. Die Cover sind durch die Bank bombe.

    7,5-8/10

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    Geändert von God_W. (09.07.2022 um 11:07 Uhr)
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  23. #573
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    Cyrrus / Mil (Andreas)



    Archäologische Ausgrabungen und damit einhergehende Mythen faszinieren mich schon sehr lange (ob ein gewisser Dr. Jones daran etwa Anteil hatte?), weshalb wir uns diesbezüglich auch in Griechenland, Ägypten, Schottland und im Oman schon so Einiges angeschaut haben. Wenn das Ganze dann noch mit übernatürlichen Ereignissen wie Zeitreisen oder Außerirdischen verknüpft wird kommt sozusagen der Stargate-Faktor dazu.


    Wenn der Autor/Zeichner dann allerdings auch noch Andreas heißt, dann wird aus diesen Zutaten alles Andere als eine Mainstream-Geschichte. In seiner ihm eigenen Art macht sich der Meister das Thema zu Eigen, erzählt mit viel Freiraum und rätselhaften Lücken, die erst viel später (oder nur im eigenen Denken?) geschlossen werden. Faszinierende Bilder aus typischen Andreas-Blickwinkeln, verschiedene Stile, lange, schmale Panels, ob vertikal oder horizontal und Wechsel zwischen S/W und Farbe verbinden sich zu einem absoluten optischen Augenschmaus. Wenn man schließlich am Ende des zweiteiligen Bandes angekommen ist, wird einem Vieles klarer, zumindest wenn man gleich nochmal von vorne beginnt um den Kreis zu schließen. Für mich nahe am Meisterwerk.

    8,5-9/10

    VG, God_W.
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  24. #574
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    Batman und Sohn (Batman Graphic Novel Collection) Batmans Sohn (DC Comics Graphic Novel Collection Band 8)



    Inhalt Batman Collection: Batman #655-658 + #663-665
    Inhalt DC Collection: Batman #655-658 + #664-665 + Detective Comics #411


    Hier haben wir eine der Dopplungen, die es zwischen der Batman Collection und der zuvor erschienenen DC-Collection gibt. Ist für Abonnenten von beidem eher unschön, aber bei einer Bats-Collection die doch recht einschneidende Erkenntnis außen vor zu lassen, dass der Dunkle Ritter einen Sohn hat wäre natürlich auch nicht gegangen.


    Batman hat also einen Sohn, und wie sollte es anders sein, die Mutter ist Thalia al Ghul, Tochter des Erzschurken Ra’s al Ghul. Wie man sich denken kann, hat der Knirps unter diesen Voraussetzungen eine ganz besondere Erziehung genossen, ist schon vor seinem zehnten Geburtstag zu einem hochgefährlichen Kämpfer und Killer herangereift und ganz nebenbei zum großkotzigsten ********* weit und breit. Doch nicht nur mit der Göre und dessen Mutter muss Bruce sich rumschlagen, da gibt es auch noch wildgewordene Batman-Nachahmer, denen er sich annehmen muss, während er ganz nebenbei versucht mit der hübschen Jezebel Jet mal wieder etwas Normalität in sein Privatleben zu bringen. Ein nahezu unmögliches Unterfangen.

    Insgesamt kein schlechter Storybogen, zu besten Momenten richtiggehen James-Bond-Like, dazwischen auch mal harte Zweikämpfe und ein paar Überraschungen. Damian, der Knirps, geht mir allerdings gewaltig auf den Senkel, nicht nur wegen seiner vorlauten Art, sondern auch weil seine Entwicklung unglaublich vorhersehbar geschrieben wurde. Mal schauen, ob das noch besser wird, der Junge bleibt mir ja wohl noch ein Weilchen erhalten.


    Auszug aus dem Prosa-Heft.


    Im Band der DC Comics Graphic Novel Collection gibt es als passende Ergänzung noch das Heft Detective Comics #411 mit Thalias allererstem Auftritt, dafür beinhaltet die Batman Graphic Novel Collection das Heft Batman #664 , wo die DC Collection erst wieder bei #665 einsetzt. Bei dem Heft handelt es sich um eine starke Prosa-Story zum Joker (hat also nix mit Damian zu tun, bietet dafür aber eine Menge atmosphärischen Text), die jedoch leider im Style eines billigen Computerspiels bebildert wurde. An der Front also Licht und Schatten.

    6,5-7/10

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  25. #575
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    Vandisandi (Hermann)



    Abgesehen von einem Jeremiah-Album, welches ich vor einiger Zeit geschenkt bekam, ist das mein erster Band von Hermann Huppen gewesen und der hat mir durchaus gefallen! Das liegt vor allem am Afrika-Setting und an der mysteriösen Hauptperson, dem ehemaligen – ja, was eigentlich? – Kunstdetektiv? Aufspürer seltener Gegenstände? Oder gar Geheimagent? Die Sache mit dem Agrarökonomen kaufe ich ihm auf alle Fälle nicht ab. Auf alle Fälle erwartet den geneigten Leser ein spannendes, undurchsichtiges Abenteuer in den von Korruption gebeutelten Wirren des afrikanischen Kontinents und einem Ende, welches zum Nachdenken anregt und Interpretationsspielraum lässt.

    7/10


    VG, God_W.


    PS: Um mich noch näher mit Hermann zu beschäftigen stehen demnächst die Comanche-Gesamtausgaben an (liegen schon auf dem Lese-K2) und Die Türme von Bos-Maury habe ich auch schon länger auf der Haben-will-Liste. Weiß jemand, ob zu letzteren auch noch ein vierter Band der Integral-Ausgabe folgt? Da fehlen nach den ersten dreien doch noch ein paar Alben, wenn ich mich nicht irre?
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