Handlung:

Nach einer eher kurzen Karriere als Social-Media-Star findet sich Neo - ein Minischwein in der Wachstumsphase - auf einem von Tierfreunden besetzten, anarchistisch geführten Bauernhof wieder. Doch der gemütliche Ruhestand ist nicht von langer Dauer, denn das Refugium wird von der Polizei geräumt. Neo gelingt die Flucht zusammen mit Renate, der ewig quasselnden Milchkuh, Ferdinand, einem Huhn, das sich für einen Hahn hält, und Soasig, einem Schaf mit besonders dickem Fell - wörtlich und im übertragenen Sinne. Und dann ist da auch noch Bruce, ein pubertierender Hochlandstier. Um ihre gefangenen Freunde zu retten, begibt sich die Truppe auf die Suche nach einem allseits gefürchteten Ort namens „Schlachthof“. Eine lange Reise beginnt… Die Arche Neo ist ein Manifest in Form einer Fabel, ein humorvoller Comic über die Menschlichkeit von Tieren und die Bestialität des Menschen. Stéphane Betbeders Odyssee ist zutiefst philosophisch und scheut sich nicht vor Polemik, ebenso wenig wie Paul Frichet, der seinen tierischen Helden mehr Emotion einhaucht, als viele von uns ihnen zusprechen würden.

Wenn man damit beginnt diesen Titel zu lesen, ist der erste Eindruck, schon aufgrund der liebevollen Zeichnungen, die den Tieren eine fast niedliche, kindgerechte Mimik verleihen, diesen auch mit seinen Kindern gemeinsam zu lesen.

Dieser Eindruck verschwindet jedoch recht schnell, spätestens dann, wenn der Hof brutal geräumt wird. Und noch schlimmer dann, als unsere tierischen Helden den Schlachthof erreicht haben.

Eine Geschichte die mich beim lesen immer nachdenklicher gemacht hat. Natürlich ist jedem von uns bewußt, wie der Großteil der Tiere, die demnächst an den Feiertagen bei unseren Festtagsmenues verspeißt werden unter teils abartigen Bedingungen gehalten werden. Aber verdrängt wird es dennoch von den meißten, mich eingeschlossen.

Eine Geschichte die zum nachdenken anregt, und die sich auch einmal die anschauen sollten, die normalerweise mit vermenschlichten Tieren nichts am Hut haben.

Es lohnt sich definitiv, absolute Leseemfehlung. Danke Splitter für diesen tollen Titel.