Aus meiner Sicht braucht es die kritische Auseinandersetzung und Diskussion und nicht nur die diktierte und damit allgemein gültige Mehrheitsmeinung. Es braucht dabei mitunter auch die Egomanen, die sich überhaupt das Gegen-den-Strom-Schwimmen zumuten, das hat man doch am Beispiel Hegens gesehen. Es braucht Verlage, die sich nicht aus Angst vor juristischer Verfolgung der Selbstzensur hingeben. Und es braucht Journalisten, die wieder objektiv berichten und nicht subjektiv steuern.
Die kritische Auseinandersetzung mit der DDR ist in meinen Augen aktueller denn je. Wir sind dabei, etliche Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, und dabei meine ich nicht in erster Linie Mauerbau und Schießbefehl. Ich meine auch eine blinde Subventionspolitik, die Innovation abwürgt; politische Blockbildung, in der man zum Mitläufer ohne eigenen Gestaltungsspielraum wird; Meinungsdiktatur unter Gleichschaltung medialer Berichterstattung; Abschaffung des Leistungsprinzips und damt Beförderung des Mittelmaßes, was man beispielsweise in der Politik und an den Hochschulen schon deutlich erkennt.
Zwar bezweifle ich, dass Eckerts Buch diese Themen behandelt, aber ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht welche sonstigen Erkenntnisse man daraus ziehen könnte. Und das ist ja genau der Fehler. Ohne kontroverse Diskussionen droht Stillstand, Mittelmaß und schließlich Abstieg.
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