Vom Winde verweht

[Largo Beutlin]

Pierre Alray gelingt es tatsächlich mich mit diesem Band für die bekannte Geschichte von Scarlett O‘Hara zu begeistern.
Ich mag Alrays Zeichenstil, dieser erinnert mich immer an die alten Disney Zeichentrickfilme und trotz dieses fast lieblichen Stils, den er in diesem Band aber meisterhaft zelebriert - exemplarisch seien die Bilder des brennenden Atlanta und die schönen Licht/Schattenspiele auf vielen Panels erwähnt, wird die bekannte Story von Scarlett und dem Untergang des alten Südens der USA mitreisend erzählt.

Ein Comic, das hier im Forum (wenig überraschend) bislang kaum oder keine Erwähnung findet, das ich aber echt empfehlen kann.

[Jovis]

Wie geht der Comic denn mit den ideologischen Problemzonen der Vorlage um? Dem Roman und dem Film kann man ja ihr Alter zugute halten.

[CHOUETTE]

Ein Comic, das hier im Forum (wenig überraschend) bislang kaum oder keine Erwähnung findet, das ich aber echt empfehlen kann.

Denke, vielen geht es so wie mir: Teil 2 abwarten und am Stück lesen. Ich war so von Alarys Zorro angetan, dass ich mich auf den verwehten Wind ganz besonders freue.

[God_W.]

Denke, vielen geht es so wie mir: Teil 2 abwarten und am Stück lesen. ...

Exakt.

Bis dahin kann ich das Buch empfehlen, Meisterwerk!

https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5746982

[Simulacrum]

Ich habe nicht vor, mir den Comic zu holen.Ich habe in meiner Jugend den Film gesehen und den Roman gelesen, das muss reichen. Da interessieren mich andere Sachen/ Adaptionen, bei denen ich die Handlung noch nicht kenne, zurzeit mehr.

Z.B Unten am Fluss, da habe ich weder den Roman (als Urlaubslektüre bei einer Rundreise) noch die Netflixserie durchgehalten, mal sehen, ob mir der Comic nun den Ausgang verraten wird

[Jovis]

Ich hab das Buch seinerzeit gelesen, als die Wiederaufführung im Kino anstand. Und das ergänzt sich ganz gut. Das Buch hat mehr Männer und mehr Kinder, im Film war ich froh, dass sie das auf ein in 4 Stunden sinnvolles Maß zurückgeschraubt haben. Ich brauche den Comic auch eigentlich gar nicht zusätzlich, weil ich im Grunde nicht alles medienübergreifend studieren muss, aber wenn er sich Mühe gegeben haben sollte, den Südstaaten- und Sklaverei-freundlichen Grundton zu reflektieren, statt zu propagieren oder ihn gar zu ignorieren, dann wäre ich aus literaturwissenschaftlichem Interesse her nicht abgeneigt. Das wäre nämlich durchaus eine respektable Leistung.

[CHOUETTE]

Hm. Ich wiederum weiß nicht, ob ich einen Roman wie diesen in einer dem aktuellen Zeitgeist entsprechenden Form adaptiert brauche. Ich bin alt und erfahren genug, um die Dinge im Kontext ihrer Entstehung einordnen zu können und brauche dabei eigentlich keine Hilfe. Wenn ich ein N-Wort lese, weiß ich um die heutige Bedeutung. Aber auch um die damalige. Brauche ich nicht glattgebügelt. Nö.

Anderes Beispiel? Nehmt Huck Finn! Ein meisterhaftes Plädoyer gegen Rassismus und Sklaverei, das nur so wirken kann, wenn man es mit all seinen (aus heutiger Sicht) Fehlern liest und es in die Entstehungszeit und den Entstehungsort einordnen kann.

[Jovis]

Hm. Ich wiederum weiß nicht, ob ich einen Roman wie diesen in einer dem aktuellen Zeitgeist entsprechenden Form adaptiert brauche. ...Brauche ich nicht glattgebügelt. Nö.

Habe ich verstanden und sehe ich genau so. Aber die Antwort auf meine Frage von einem, der den Comic gelesen hat, interessiert mich trotzdem auch.

Anderes Beispiel? Nehmt Huck Finn! Ein meisterhaftes Plädoyer gegen Rassismus und Sklaverei, das nur so wirken kann, wenn man es mit all seinen (aus heutiger Sicht) Fehlern liest und es in die Entstehungszeit und den Entstehungsort einordnen kann.

Auch hier bin ich ganz deiner Meinung. Aber auch hier würde mich interessieren, wie eine 2024er Comicversion damit umgeht. Von beiden Werken habe ich die Romane hier stehen und muss einen Comic nicht unbedingt haben. Bei beiden Werken fände ich die Details der Adaption in Comic hochinteressant.

Wohlgemerkt: in allen ähnlichen Fällen wie auch hier finde ich eine Adaptierung in 'heutigen Zeitgeist' vollkommen ungehörig. Das interessiert mich gar nicht.

Vielleicht nochmal genauer: als das Werk geschrieben wurde, gab es mit der moralischen Instanz gar kein Problem. Heute aber schon. Findet eine Adaption einen Weg werkgetreuer Umsetzung(!!!) und deutet trotzdem an, dass wir heute die Problematik reflektierter betrachten (also wirklich: ohne damit die Werktreue zu verraten), dann würde mich dieser Zaubertrick durchaus interessieren. Eine unreflektierte Werktreue brauche ich nicht, weil ich Buch und Film schon hier habe, eine Adaption in heutigen Zeitgeist brauche ich auch nicht, weil das total doof ist.

[albert-enzian]

...muss einen Comic nicht unbedingt haben. Bei beiden Werken fände ich die Details der Adaption in Comic hochinteressant.

Für den Fall, dass Du das nicht kennst. Von Huck gibt es eine Comicadaption.

https://www.comicguide.de/book/22624...e-Klassiker-19

[Jovis]

Nein, kenne ich tatsächlich nicht. Das war vor meiner Zeit. Die lagen vereinzelt bei Freunden oder Klassenkameraden rum, aber ich habe da nie längere Zeit mit zugebracht und höchstens mal durchgeblättert.

[Simulacrum]

Eigentlich sieht das Artwork von Vom Winde verweht ja sehr schön aus. Vielleicht werde ich ihn doch lesen, wenn der 2. Band raus ist. Und gibt es ja auch preiswerter als E-Comic.

[Donovan]

Jovis. Ich habe den Band 1 gelesen. Nachdem was du geschrieben hast, brauchst du den Band nicht.

[Simulacrum]

Wie geht der Comic denn mit den ideologischen Problemzonen der Vorlage um? Dem Roman und dem Film kann man ja ihr Alter zugute halten.

Hast du den letzten Post wieder gelöscht?

Na ja, also nach dieser Rezi hält sich der Comic an den Roman und weniger an den Film und ignoriert alle Kontroversen der letzten Jahre

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Die Wette ist gewagt, denn wir wissen, dass der Film „Vom Winde verweht“ seit mehreren Jahren Gegenstand zahlreicher Kritiken und Kontroversen ist. In den Vereinigten Staaten werfen Verteidiger afroamerikanischer Rechte Victor Flemings Film vor, er befürworte Rassismus und Rassentrennung. Diese Kritik schreckte Pierre Alary, den Autor dieser Comic-Adaption, nicht ab, der sich für sein Szenario mehr auf den Roman als auf den Film verließ.
...

Die Stärke seiner Version von „Vom Winde verweht“ (wenn er den Originaltitel auf Englisch verwenden musste, dann deshalb, weil der Titel „Vom Winde verweht“ zu den Gallimard-Ausgaben gehört) besteht darin, die Kontroverse beiseite zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was macht diese Geschichte so interessant, nämlich ihre beiden Hauptcharaktere. Scarlett und Rhett sind sicherlich opportunistische und arrogante Charaktere, die den Lesern oft auf die Nerven gehen, aber gleichzeitig sind sie auch frei und mutig. Das macht sie besonders interessant und menschlich, denn sie sind weder ganz gut noch ganz böse. Im Gegenteil, sie tragen alle Widersprüche des Menschen in sich ...

Übersetzung Chrome
https://age-bd.com/tag/racisme/

[Jovis]

Ah, das ist auf jeden Fall ein Teil dessen, was ich wissen wollte. Und zeigt mir auch auf, dass ich den Comic doch lesen muss.

Danke. Ja, ich hatte den letzten Post gelöscht. Es passiert manchmal, dass ich etwas poste und plötzlich dreht sich das Gespräch um mich und nicht um das, was ich gesagt habe. Ich hatte den Eindruck, dieser Post könnte erneut genau diesen Effekt haben und dafür war er dann nicht wesentlich genug darin, meiner ursprünglichen Anfrage Nachdruck zu verleihen. Also hab ich ihn gelöscht.