Sch..., ist so interessant, ich muss nochmal. :D
Zitat:
Zitat von Zaq:
Thorgal, 1977 in Tintin war vermutlich zu spät: Erstmal kurz abwarten, ob und wie die Serie sich entwickelt und im Original ankommt. Und dann setzt man 1977/78 ja schon verstärkt auf Eigenproduktion/Lizenz, so dass Thorgal (nach kurzer 'Beobachtungszeit') nur noch gegangen wäre, wenn man den auch 'abgeworben' hätte, für 'in Lizenz' wars da schon zu spät.
Nun, hab ja eingeräumt, dass es womöglich nur für ein Album gereicht hätte.
Hätte es aber.
Bei so einer Qualität muss man nicht warten.
Da bin ich streng: da sieht man entweder sofort, was man vor sich hat, oder man ist falsch im Comic-Business.
Aber gemach, wenn Du anderer Meinung bist, ich nenne noch weitere Comics, die früher starteten.
Die Expansionsbestrebungen waren übrigens der zweite große Fehler von Koralle, wobei man diesen nicht der Hamburger Redaktion anlasten darf.
Diese Entscheidung wurden in Berlin getroffen.
Hätte man darauf verzichtet, hätte es auch noch einige Luc-Orient- und Comanche-Storys gegeben, Rick Master wäre nicht abhanden gekommen usw.
Und natürlich hätte man mehr von Thorgal, Buddy, Jonathan usw. bringen können.
Zack hätte sicher länger überlebt.
Ich möchte aber nicht allzu weit abschweifen.
Zitat:
Zitat von Zaq:
Joko Zuno und überhaupt Dupuis/Spirou-Material - da hätte einiges 'zu ZACK gepasst'. Aber das lag ja alles bei Kauka und Bastei. Vielleicht wär die ein- oder andere Lizenz möglich gewesen, aber aufgrund der 'eingefahrenen' Verbindungen Kauka/Bastei-Dupuis einerseits und Koralle-Lombard/Dargaud andrerseits waren da abweichende Connections vielleicht einfach nicht gut genug funktionierend.
Das ist nicht richtig.
Spina hatte 1971 durchaus die Option auf Dupuis-Material zuzugreifen.
Koralle hat seiner Aussage nach nur darauf verzichtet, weil das Programm von Spirou von Funnys dominiert wurde. Und die wollte man halt nicht im Übermaß.
Die Lizenz für Buck Danny war 1971 frei, Rex Danny flog erst ab 1973 für Bastei.
Da wären gigantische Vorräte zur Veröffentlichung im Heft und Album (auch als attraktive Erstveröffentlichung ohne vorher im Magazin abgedruckt worden zu sein) und meinetwegen auch zur Verwurstung in der Parade.
Und auf Yoko Tsuno hatte man noch länger Zugriff gehabt.
Die erschien erstmals 1976 in Deutschland.
Was Pilote/Dargaud betrifft:
die hatten gar nicht mehr so viel zu bieten, was in Zack hineingepasst hätte, vielleicht Achille Talon ab und an mal mit einem Zweiseiter oder einer albumlangen Story (immerhin hat die Serie es von 1976 bis 1983 auf 9 Ehapa-Alben gebracht. Ganz so unbeliebt wie manche meinen war sie hierzulande also nicht).
Nein, tatsächlich hätte ich auf weitere Serien aus Spirou und Tintin zugegriffen, die alle besser gewesen wären als "Notlösungen" wie Kommissar Spada (obwohl die Serie gar nicht so uninteressant ist, sie passte halt nur nicht ins alte Zack).
Hättet Ihr nicht auch lieber einen Oliver & Columbine (wurde ja laut Spina erwogen, aber offenbar abgelehnt) als einen Spada gelesen oder, da wir schon einmal bei Dany sind, den tollen One Shot Abenteuer ohne Helden (der ist von 1975).
Zitat:
Zitat von Huckybear:
Gerade Buck Danny hätte die Technikfreaks und auch die andere Hälfte der spannenden Charlier Storyteller Fans mit viel Material und Qualität und damit auch die Auflage dauerhafter bei Laune gehalten worden.
Das sehe ich auch so.
Buck Danny war insbesondere dem für Koralle entstandenen Dan Cooper meilenweit überlegen.
Und die Leser, die gleich Briefe schrieben, wenn mal ein Tragflügel einen Zentimeter zu tief gezeichnet wurde, hätten auch bei Buck selig-verträumt mit im Cockpit gesessen (ich hatte mal einen Kumpel, der las Zack nicht regelmäßig, wenn überhaupt, aber war totaler Rex-Danny-Fan; den hätten die Hamburger schon mal gekriegt :D.)
Die guten Cooper-Storys aus den 1960ern hätte man trotzdem bringen können. Auf einige hätte ich ungern verzichtet.
Nur, wo wäre da noch der Materialmangel?? :D
Zitat:
Zitat von Huckybear:
So ist Spina mit seiner Basteitätigkeit damit zwar erst zu Koralle gekommen, aber hat sich damit im nachhinein selbst später ein Bein gestellt was super Material und Serien anging. die nicht mehr verfügbar mehr waren.
Nicht unbedingt.
Von Jerry Spring gab es ja noch ne Menge Material, das Bastei nicht veröffentlicht hatte.
Die Storys, die Jijé ab 1974 zeichnete.
Hier hätte man die neueren Episoden durchaus bringen können, ohne die Leser der Bastei-Serie zu verärgern.
Im Gegenteil: die hätten sich gefreut, unbekannte Storys der Serie lesen zu können.
Zitat:
Zitat von Bob Cramer:
Außer der Tatsache, dass es fast kein Klare-Linie-Material bei ZACK gab. Bei Koralle fuhr man die klare Linie, dass die Klare Linie out ist.
Wie geschrieben: es gibt keine entsprechende Aussage, aber wenn es so war, war es für mich ein Fehler.
Zu dem Rest:
Bin ich Deiner Meinung.
Wie geschrieben: man fuhr die Technik-Schiene und wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung bekam man natürlich auch überproportional viele Technikfans als Leser, die sich weitere Technik wünschten. Fazit: die Leser wollen nur Technik.
Wäre man mit einem ausgewogenerem Programm besser gefahren?
Ich weiß es nicht.
In Tintin war es möglich, ein Publikum, das für alle Genres offen war, zu generieren (siehe meinen obigen Post) und ich meine, mit ein bisschen Behutsamkeit hätte das auch in Deutschland klappen können.
Also: natürlich nicht auf die Technikserien verzichten (mit Buck Danny hätte man dies auch nie gemusst), aber durchaus mal in anderen Genres rumtreiben und die Leute dran gewöhnen.
Umpah-Pah ist frühe Kolonialzeit Amerikas, nicht das populärste Genre, Asterix ist Römerzeit, auch nicht das populärste Genre, aber die Storys sind super, und dann ist den Lesern das Genre auch egal.
Thorgal ist Wikinger und das ist Historie.
Und ist die Serie ein Erfolg?
Na, aber hallo!