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Zitat von P.Mancini:
Fakt ist aber, dass unter der durch immer neue Waffen unbefristeten Verlängerung des Krieges in erster Linie die Zivilbevölkerung leidet - nicht diejenigen, die in gut sitzender, dabei sauberer militärisch anmutender Kleidung im Warmen und sicher kalorisch gut versorgt Pressekonferenzen und Videostatements abgeben oder sich in sicheren ukrainischen Botschaften im Ausland in unflätiger Weise in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischen...
Mancini setzt mal wieder Prioritäten.
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Zitat von P.Mancini:
Im Sinne der Zivilbevölkerung wäre also ein möglichst baldiges Ende der Kämpfe und eine politische, für beide Seiten halbwegs gesichtswahrende Kompromisslösung in meinen Augen dringend nötig
Klassischer Putinversteher: es ist ihm immer wichtig, dass auch Putin gesichtswahrend aus der Sache herauskommt.
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Nach einem kurzen Moment des Erschreckens drängeln die Putinversteher wieder in die erste Reihe der Welterklärer und die friedensverwöhnten Wohlstandsdeutschen tragen wieder ihre moralische Besserwisserei vor sich her. Obschon beide völlig verschiedene Ziele verfolgen, treffen sie sich doch in einem Punkt: Sie wollen den Krieg in der Ukraine schnellstmöglich wegwünschen. Denn der Krieg ist die maximale Infragestellung ihrer gewohnten Denkweise.
Der Angriff Russlands ist für sie nicht schlimm, da er Menschen tötet und Städte in Schutt und Asche legt, sondern er ist schlimm, weil er ihre politisch-moralische Position in Frage stellt.
Dass Mancini auf einmal die ukrainische Zivilbevölkerung entdeckt, hat rein taktische Gründe.
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Auf der anderen Seite steht ein substanzieller Teil der Friedensbewegung, die ich den deutschen Lumpen-Pazifismus nennen möchte. Es handelt sich dabei um eine zutiefst egozentrische Ideologie, die den eigenen Befindlichkeitsstolz über das Leid anderer Menschen stellt.
Lumpen-Pazifisten mögen mit der Realität nicht besonders viel anfangen können, aber sie sind nicht in erster Linie naiv, wie ihnen oft vorgeworfen wird. Naivität ist unangenehm, aber keine Schande. Lumpen-Pazifisten sind zuvorderst selbstgerecht. Es sind Menschen, die sich eine Jacke anziehen und sofort vergessen, was es heißt zu frieren. Menschen, die ihren Stuhlkreis-Prinzipien auch um den Preis des Lebens Dritter folgen. Menschen, die im Angesicht des russischen Angriffshorrors in der Ukraine nichts tun wollen, genau: nichts.
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Dem russischen Faschistenführer Putin kann gar nichts Besseres passieren als solche westlichen Führungsfiguren, die direkt oder indirekt sagen, dass uns die Ukraine nichts angeht. Die Lumpen-Pazifisten haben speziell in der Politik und noch spezieller in der SPD, der Friedenspartei, einige mächtige Partner. Man erkennt sie an der Parallelität der Argumente. Bischof Kramer steht nämlich nicht nur selig hilflos daneben, er schreibt der Regierung auch vor, wie sie mit dem Konflikt umgehen soll. Waffenlieferungen sind natürlich tabu, vor allem aber sagt Kramer: »Wir dürfen da nicht gesinnungsethisch reingehen, wir müssen nüchtern draußen bleiben«. Wann um alles in der Welt soll man gesinnungsethisch sein, wenn nicht jetzt? Mit ermordeten und vergewaltigten Zivilist*innen sonder Zahl?
Herrn Melnyk wird niemand verstehen, der sich nicht mit den deutsch-ukrainischen Beziehungen der letzten Jahre beschäftigt hat (oder nur den Freitag zu lesen scheint). Um es offen zu sagen: Deutschland, insbesondere die SPD und hier besonders Herrn Steinmeier hat gegenüber der Ukraine in den letzten Jahrzehnten eine Politik des gehobenen Mittelfingers betrieben ... und da haben es nun mal ein paar Politiker zurückbekommen, die's mehr als verdient haben.