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Venus, Merkur, Saturn
Tanz dreier Planeten
In den kommenden Nächten bieten Venus, Merkur und Saturn ein ganz besonderes Himmelsballett. Ein derart enges Aufeinandertreffen sei äußerst selten und komme nur alle vier bis fünf Jahrzehnte vor, sagte Wolfgang Steinicke von der Vereinigung der Sternfreunde am Mittwoch in Umkirch bei Freiburg. Die drei Planeten seien von der Erde aus mit bloßem Auge am Westhimmel zu erkennen.
Die beste Möglichkeit zur Beobachtung ergebe sich an diesem Freitag (24. Juni), zwischen 22.15 und 23.00 Uhr. Zu dieser Zeit stehen die drei Planeten schon ganz nah beieinander. Dabei sei Venus das mit Abstand hellste Objekt, erläuterte Steinicke. Rechts davon stehe, etwas schwächer, Merkur und links unterhalb befinde sich Saturn, der schwächste Planet des Trios. "Zur optimalen Beobachtung empfiehlt sich ein Feldstecher um die drei Planeten möglichst früh in der Dämmerung zu erspähen", sagte Steinicke.
Am kommenden Montag (27. Juni) stehen sich Venus und Merkur von der Erde aus gesehen sogar so nah, dass sie ohne Feldstecher als ein Lichtpunkt erscheinen. Nur mit optischen Hilfen kann man beide voneinander unterscheiden. Saturn stehe rechts unterhalb der beiden anderen Planeten.
"Die relative Nähe der Planeten am Himmel sagt nichts über die wirklichen Entfernungen im Planetensystem", erklärt Steinicke. Merkur sei etwa 160 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, dies entspreche etwa dem Abstand der Erde zur Sonne. Venus sei 1,5 Mal weiter von der Erde entfernt als der Merkur, der Saturn sogar 10 Mal. Durch den unterschiedlichen Umlauf der Planeten um die Sonne verändert sich ihre Stellung zueinander und zur Erde permanent.
Mit 4.000 Mitgliedern ist die Vereinigung der Sternfreunde nach eigenen Angaben der größte überregionale Verein von Amateurastronomen in Deutschland.