Tenebrae von Hubert / Mallié
Tja, was soll man eigentlich über Mallié noch sagen. Ganz große Comickunst! Der Mann hat es einfach drauf. Eine poetische Geschichte, die ihre eigentliche Wirkung aber erst in den großartigen Zeichnungen des Ausnahmekünstlers offenbart.
Der Comic kommt zunächst als Märchen daher. Ein gefallener Ritter wird von drei alten Weibern beauftragt, eine gefangen gehaltene Prinzessin zu retten. Drei alte Hexen? War da nicht etwas im vergangenen Splittermonat (Juni 2022)? Es gibt einige solcher Anspielungen. Der Autor Hubert jongliert mit den Erwartungen des Lesers. Natürlich läuft die Geschichte dann in eine andere Richtung bevor es wieder einen weiteren Wechsel gibt. Am Ende des ersten Bandes stellt sich die Frage, wer denn nun die Guten und die Bösen sind.
Sonst noch etwas? Während des Lesens musste ich ständig überlegen, was aus dem großen Toten hätte werden können, wenn Spiltter sich seiner angenommen hätte und nicht der Verlag, dessen Namen nicht genannt werden darf. Auf dem großen Format und dem von Splitter gewählten Papier kommen die Zeichnungen von Mallié erst richtig zur Geltung und saufen nicht ab in eine dunkle Farbmasse, die keine Striche mehr erkennen lässt. Welch ein Jammer.
Fazit: Sehr kurzweilige Geschichte mit grandiosem Artwork. Hat das Potential für den (Splitter-)Comic des Monats.
